Zum Inhalt springen

Impfung: Häufige Fragen


Hast du dir auch schon Gedanken gemacht über das Impfen und ganz speziell über die Corona-Impfung? Sicherlich hast du viele Fragezeichen im Kopf. Im Folgenden haben wir Antworten auf häufige Fragen zusammengefasst, die dir dabei helfen können, dir deine eigene Meinung zur Covid-19-Impfung zu bilden.

Was bringt eine Impfung im Allgemeinen?

Gewisse Krankheiten konnten durch das Impfen ausgerottet werden, wie die Pocken. Auch die Kinderlähmung gibt es zumindest durch die flächendeckende Impfung nicht mehr. Andere Erkrankungen, wie zum Beispiel die Masern, sind wieder verstärkt da, weil viele Menschen sich nicht mehr dagegen impfen lassen.

Die Corona-Impfungen schränkt eine Verbreitung des Virus massiv ein. Obwohl man als vollständig geimpfte Person sehr gut geschützt ist, kann es aber vorkommen, dass man sich infiziert. Wenn dies passiert, sind es meist sehr milde Verläufe, oder man hat keine Symptome und muss nicht ins Krankenhaus. Auch als geimpfte Person kann es sein, dass ich das Virus übertrage, jedoch ist die Menge an Viren, die eine geimpfte Person überträgt, so gering, dass sie keine Gefahr für die massenhafte Verbreitung von Covid-19 darstellt.

(Quelle: Robert Koch Institut: COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) Gesamtstand: 25.6.2021 RKI – Impfen – COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ)(Abrufdatum: 29.06.2021))

Wie funktioniert die Impfung?

Impfungen regen den Körper an, Abwehrstoffe gegen Bakterien und Viren zu bilden, sogenannte Antikörper. Das Immunsystem lernt somit, sich gegen die schädlichen Erreger zu wehren und aktiv etwas dagegen zu tun. Wie das genau funktioniert, wird hier im Video kurz erklärt.

Weitere Informationen vom Bundesamt für Gesundheit BAG findest du hier.

Muss ich mich impfen lassen?

Nein. In Liechtenstein und der Schweiz gibt es keine allgemeine Impfpflicht. Die Regierung setzt auf Freiwilligkeit und Aufklärung. Jede Person, die sich impfen lassen möchte, wird sich impfen lassen können. 

Was für Covid-19-Impfstoffe gibt es?

Derzeit arbeiten Forscher*innen an mehr als 180 möglichen Impfstoff-Kandidaten (Stand Dezember 2020). Diese lassen sich drei Typen zuordnen, die unterschiedlich funktionieren:

Lebendimpfstoffe mit Vektorviren
Bei vielen Forschungsprojekten sind gut bekannte Viren der Ausgangspunkt, beispielsweise das Virus aus dem Masernimpfstoff. Diese Viren nennt man Vektorviren. Sie können sich im Menschen vermehren, ohne dass sie ihn krank machen. Forscher*innen nutzen nun gentechnischen Mittel, um diese Vektorviren als SARS-CoV-2 zu „verkleiden“, sodass sie dem Immunsystem eine COVID-19-Infektion vorgaukeln können. Durch die Impfung baut der Körper einen Immunschutz auf, der dann auch gegen eine echte Infektion schützt, weil der Körper den Virus schon kennt. Die Forschungsgruppe der University of Oxford und das Unternehmen AstraZeneca sind dabei schon sehr weit. Ein Beispiel für einen Lebendimpfstoff mit Vektorviren ider der Impfstoff Johnson&Johnson-Impfstoff «Janssen», welcher seit Kurzem auch in Liechtenstein erhältlich ist. Zugelassen sind alle in Liechtenstein wohnhaften Personen ab 18 Jahren. Die Wirksamkeit des Impfstoffs, der auf der Vektor-Technologie basiert, ist zwar nicht so hoch wie bei den mRNA-Impfstoffen. Gleichzeitig bietet Janssen einen hohen Schutz gegen eine COVID-19-Infektion und hat den Vorteil, dass nur eine Impfdosis nötig ist. 

Totimpfstoffe mit Virusproteinen
Sehr viele zugelassene Impfstoffe funktionieren so, beispielsweise solche gegen Hepatitis B oder Grippe. Es sind also lang bewährte Technologien, auf die man hier zurückgreift. Diese Impfstoffe enthalten entweder ausgewählte Teile des SARS -Virus, sogenannte Virusproteine, oder ganze abgetötete SARS-CoV-2-Viren. Eine chinesische Forschungsgruppe arbeitet an einem solchen Impfstoff, der in China bereits zugelassen wurde.

mRNA-basierte Impfstoffe
Diese Impfstoffe enthalten ausgewählte Gene, also Teile des Virus in Form von mRNA. Das heisst, die Impfstoffe enthalten Erbgut, genauer gesagt mRNA, das den Körper dazu anregt, seine Impfung selbst herzustellen. Dabei wird die DNA im Körper jedoch nicht verändert.

Solche mRNA-basierten Impfstoffe haben den Vorteil, dass davon sehr schnell grosse Mengen produziert werden können. Die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer, sowie von Moderna, sind die /ersten mRNA-Impfstoffe die auf dem Markt zugelassen wurden. Der Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer ist in der Schweiz bereits seit Dezember 2020 im Einsatz. Die Wirksamkeit beider Impfstoffe gegen das Corona-Virus liegt bei bis zu 95 Prozent und er ist gut verträglich (siehe Punkt Nebenwirkungen unten). Trotzdem wird nach der Zulassung noch weiter an den Impfstoffen geforscht. Etwa, ob man nach einer Impfung das Virus trotzdem weitergeben kann, auch wenn man nicht an Covid-19 erkrankt. Untersucht wird auch, wie lange die Impfung wirkt, also ob man sie nach einem Jahr erneuern muss, wie z. B. die Grippeimpfung.

(Quelle: vfa: Impfstoffe gegen Coronavirus – aktueller Entwicklungsstand | vfa)

Die gängigsten Impfstofftypen

Quelle: vfa

Was steckt hinter dem mRNA Impfstoff?

Besonders der mRNA-basierte Impfstoff gegen Corona wirft viele Fragen auf und verunsichert Teile der Bevölkerung. Obwohl es vor Corona noch nie eine Impfung mit mRNA zur Zulassung geschafft hat, forscht man schon mehr als 25 Jahre an und mit mRNA-Impfstoffen und hat auch schon solche Impfstoffe entwickelt. Ein mRNA-Wirkstoff gegen Tollwut wurde z. B. bereits erfolgreich an Menschen getestet. Auch gegen Krebs wird an einer Therapie auf der Basis von mRNA geforscht. Man weiss also schon viel über die Methode (= Menschen mit einer Vorerkrankung).

Warum war der Impfstoff gegen Covid-19 so schnell da?

Vielleicht hast du dich auch schon gefragt, wie es sein kann, dass diese Impfung gegen Corona so schnell da ist. Es stimmt, noch nie wurden die Schritte, die es für die Zulassung eines Impfstoffes braucht, so schnell durchgeführt. Es gibt aber ganz einfache Erklärungen dafür:

  • Der Virentyp Corona war bereits vor Covid-19 bekannt, es wird schon seit Jahrzehnten dazu geforscht. So waren den Wissenschaftler*innen die wichtigsten Informationen, also wie die Impfung funktionieren muss, um das Virus zu bekämpfen, bereits bekannt.
  • Viele Impfstoffe brauchen Jahre, bis sie zugelassen werden. Dabei wird aber viel gewartet: auf Geld (es kostet Millionen von Euro eine solche Forschung zu finanzieren) und auf Menschen, die sich als Testpersonen zur Verfügung stellen. Bei den Covid-19-Studien haben sich pro Impfstoffstudie zwischen 20.000 und 40.000 Menschen beteiligt. Jedoch haben viele die zweite Testimpfung nicht mehr mitgemacht. Da Corona die gesamte Welt betrifft (Wirtschaft, Politik, Privatleben), war die Bereitschaft alles zu tun, was notwendig ist, sehr gross!
  • Eigentlich lassen sich Behörden viel Zeit, Studien über Impfungen zu prüfen und zuzulassen. Diesmal ging alles viel schneller, weil man Studienphasen zusammengelegt oder parallel durchgeführt hat. Trotzdem wurden alle Schritte eingehalten.
  • Auch die Produktion fand schon statt, bevor die Zulassung überhaupt da war. Das heisst, es braucht keine zusätzliche Zeit, um den Impfstoff herzustellen: Wenn es grünes Licht gibt, kann das Impfen gleich starten. 

(Quelle: Fischer: Corona-Impfstoffentwicklung: Der Erste seiner Art, die Zeit Online.)

Abbildung: vfa

Was ist eine Mutation und wirken die Impfungen dagegen?

Mutation bedeutet soviel wie Veränderung. Seit das Corona-Virus aufgetreten ist, hat es sich verändert und es gibt verschiedene Varianten des Corona-Virus. Warum das so ist? Das Ziel des Virus ist es, sich zu vermehren, wenn dies nicht mehr so gut funktioniert, sucht es sich andere Möglichkeiten und verändert sich, damit dies besser gelingt. Die meisten Mutationen des Corona-Virus sind nicht gefährlicher als die ursprüngliche Variante. Leider haben sich aber auch Mutationen entwickelt, die ansteckender sind oder schwerere Verläufe verursachen wie zum Beispiel  B.1.1.7 (Alpha) oder auch B.1.617.2 (Delta). Nach derzeitigen wissenschaftlichem Stand schützt die Corona-Impfung gegen die Mutanten oder verhindert einen schweren Verlauf.

Wenn es dich genauer interessiert, dann gibt es hier wieder ein Video von Martin Moder. Er erklärt genau, wie es zu Mutationen kommt, wie gefährlich die Mutationen sein können und was dagegen hilft:

Ab wann kann ich selbst entscheiden ob ich mich impfen lassen will?

Wichtig ist, dass du offen mit deinen Eltern oder eine andere Bezugsperson über die Impfung redest. Welche Bedenken hast du, welche Fragen sind für dich noch offen? Dazu kannst du dich auch jederzeit an deine/n Hausarzt*in wenden. Grundsätzlich gilt, dass Kinder ab 14 Jahren selbst entscheiden dürfen, ob sie geimpft werden wollen oder nicht, die Eltern oder ein Erziehungsberechtigte*r hat dabei kein Mitspracherecht mehr.

Wie stärke ich mein Immunsystem selber?

Ich habe noch weitere Fragen…

Du hast noch Fragen zur Impfung oder bist dir unsicher? Wende dich bei medizinischen Fragen an deinen Hausarzt* oder deine Hausärztin*, sie können dir bestimmt weiterhelfen.

Falls du sonst noch Fragen zur Anmeldung oder den Impfvorgang hast, kannst du dich auch an die Impf-Hotline in Liechtenstein wenden:
T +423 236 76 45 – Mo-Fr; (08:00-12.00, 13:00-17.00).
E-Mail: hotline.impfung@llv.li

Natürlich kannst du dich auch jederzeit bei uns im aha melden: Per E-Mail aha@aha.li oder via WhatsApp an +423 791 31 11. Du bleibst vollständig anonym und deine Daten werden selbstverständlich nicht weiter gegeben. Deine Fragen helfen uns weiter, besser über die Impfung zu informieren!

Quellen:

Stand 10.2021/aha@aha.li

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner