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aha-backstage #40: Von Frankreich nach Liechtenstein


Von Frankreich nach Liechtenstein

Daria ist 18 Jahre alt und kommt aus Frankreich. Nach ihrer Matura hat sie sich für ein Zwischenjahr entschieden. Ihre Wahl fiel dabei auf das aha in Liechtenstein. Was sie in ihren ersten Wochen erlebt hat, was ihr am besten gefällt bis jetzt und was sie am meisten vermisst, erzählt sie uns im Podcast.

vom Schüler zum Unternehmer


„Wir Schüler lernen im Allgemeinen wenig über Finanzen oder wie wir überhaupt mit Geld umgehen sollen bzw. müssen.“

 

aha-Jugendreporterin Hannah

Projektwoche – vom Schüler zum Unternehmer

In der letzten Schulwoche, zu Beginn der Sommerferien, stand bei uns im Liechtensteinischen Gymnasium wieder die Projektwoche an. Dieses Mal allerdings ein bisschen anders. Jedes Jahr dürfen Schüler, die ins Abschlussjahr übertreten, ein eigenes Unternehmen gründen. Ziel ist, dass wir einen umfassenden Einblick in die Wirtschaft erhalten.

Sind wir ein Team?

Wir starteten die Woche mit einem interessanten Spiel. Unsere Klasse wurde in vier Gruppen aufgeteilt und mussten immer zwischen A oder B entscheiden. Wenn alle Gruppen B wählten, dann verloren alle 100 Franken, aber wenn alle A wählten, erhielten alle 100 Franken. Wenn zwei Gruppen A nahmen und zwei B, dann erhielten die B-Gruppen 200 Franken und die A-Gruppen verloren 200 Franken. Aber wenn nur eine Gruppe A wählte, dann verlor diese Gruppe 300 Franken und die B-Gruppen erhielten 300 Franken. Logisch war, wenn man A wählte und nur eine Gruppe B nimmt, dass man eine grosse Menge an Geld verliert. Aber wenn alle A wählten, würden auch alle wiederum Gewinn machen.

Wir diskutierten viel und versuchten, die anderen Teams auszutricksen. Leider schaffte es unsere Klasse nicht, dass alle Teams Gewinn machen.

So lernten wir gleich zu Beginn der Woche, dass wir zusammenarbeiten müssen und wir uns an Versprechen halten müssen, damit die Wirtschaft funktioniert. Es geht sehr viel um Vertrauen. Wenn dieses Vertrauen fehlt, dann kann alles zusammenbrechen.

SUONO – unser eigenes Unternehmen

Mit der Erkenntnis aus dem Einstiegsspiel durften wir nun unser eigenes Unternehmen gründen. Insgesamt waren wir zu sechst in der Gruppe und jeder erhielt eine Führungsposition. Zu Beginn wurde beschlossen, was produziert wird, wie unser Unternehmen heisst und wofür wir stehen. Wir einigten uns, dass wir Musikboxen namens „suono s+“ herstellen und unsere Firma „suono“ heisst. Wir kreierten unser Logo, formulierten Werbeslogans und gestalteten sogar unser eigenen Twitter- und Instagram-Account.

Das Spannendste war jedoch das Finanzthema, denn wir mussten viele Entscheidungen treffen. Wie viel Lohn zahlen wir unseren Mitarbeitern? Wie viel Geld stecken wir in deren Weiterbildung? Welche Anzahl sollen wir produzieren? Welchen Verkaufspreis erhalten unsere Produkte? Sind wir nur im heimischen Markt tätig oder auch im Ausland? Das war alles nicht so einfach. Wir hatten ein limitiertes Budget zur Verfügung und mussten folglich entscheiden, wo wir wie viel Budget sprachen und wie wir es einsetzen wollten.

Werbevideo suono

Ohne Musik aus unseren hochwertigen suono-Boxen sind Emotionen nur schwer fühlbar.

Besuch der Firma Swarovski

Am Donnerstagnachmittag stattete uns die Firma Swarovski ein Besuch ab. Sie erklärten, wie Swarovski funktioniert und was wichtig ist, damit solch eine Firma überhaupt funktionieren kann. Dabei lernten wir, dass die Mitarbeiter einer der wichtigsten Faktoren sind. Man muss für ihre Ausbildung sorgen und ihnen Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten, damit sie zufrieden und gut qualifiziert sind. Zudem ist es wichtig, dass das Unternehmen für ihre Mitarbeiter attraktiv ist und ihnen diverse Anreize und Benefits bietet. Ein Firmenhandy oder Firmenauto, gute Sozialversicherungsleistungen, kostenloses Essen in der Mensa etc. Der Vortrag war sehr spannend und wir konnten so einen guten Einblick in ein reales Unternehmen erhalten.

Fazit

Für mich war die Wirtschaftswoche total spannend und interessant. Wir Schüler lernen im Allgemeinen wenig über Finanzen oder wie wir überhaupt mit Geld umgehen sollen bzw. müssen. Ich konnte mir ein Bild von der Wirtschaft machen und durch unsere fiktive Firma „suono“ selbst herausfinden, was ein gutes Unternehmen ausmacht. Dadurch, dass wir ein eigenes Unternehmen gründen konnten, wurde es zu etwas Persönlichem und Greifbaren. Wir alle waren sehr kreativ und wir wollten besser sein, als die anderen Teams und das machte richtig Spass und spornte uns an. Es war ein Wettkampf und jeder wollte gewinnen – was wir durch unsere neue gewonnen Erfahrungen auch taten.

Arbeiten während der Corona Krise


Der Ausbruch des Coronavirus sorgte für viele Sicherheitsmassnahmen und Schliessungen von öffentlichen Einrichtungen. Die Wirtschaft litt sehr darunter und dies sorgte für viele Kündigungen und sogenannte Kurzarbeit. Doch was bedeutet das genau? Wir haben dir einige wichtige Informationen zum Thema Arbeit hier zusammengestellt.
 


aha-Reporterin Lilien Kajtazaj

aha@aha.li

 

Arbeitsrechtliche Fragen

Muss ich trotz der Ansteckungsgefahr zur Arbeit gehen? Darf ich auch von zuhause arbeiten?

In Liechtenstein gilt grundsätzlich, dass Arbeitnehmer ohne behördliche Anordnung verpflichtet sind, zur Arbeit zu kommen. Ein gesetzlicher Anspruch, von zu Hause aus zu arbeiten, besteht nicht. Allerdings können Arbeitnehmer eine Vereinbarung mit dem Arbeitgeber schliessen. Die Priorität des Arbeitgebers besteht darin, für die Gesundheit der Arbeitnehmer zu sorgen. Arbeitnehmer können sich jedoch wehren, falls keine Massnahmen den Umständen entsprechend gefällt werden. Dies gilt insbesondere für gefährdete Personen (Personen über 65 Jahre, Personen mit hohem Blutdruck, Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, usw.). Bei solchen Umständen und der Ansteckungsgefahr ist die Arbeit im Homeoffice in Interesse von Arbeitgeber und auch Arbeitnehmer

Darf ich zu Hause bleiben, wenn ich den Verdacht habe, dass ich mich mit dem COVID-19 angesteckt habe? Was passiert mit meinem Lohn?

Bei einem COVID-19 Verdacht wird empfohlen, zu Hause zu bleiben. Grundsätzlich gibt es jedoch keine Pflicht, dem Arbeitgeber oder den Kollegen die ärztliche Diagnose offenzulegen. Dies wird jedoch sehr empfohlen, da diese auch angesteckt sein könnten. Die Meldepflicht beim öffentlichen Amt gilt für Verdachtsfälle und für tatsächliche Erkrankungsfälle. Der Lohn ist für die Dauer der krankheitsbedingten Abwesenheit fortzuzahlen.

Kurzarbeit

Überall in den Medien liest und hört man aktuell das Thema Kurzarbeit. Von Kurzarbeit spricht man, wenn der Betrieb die Arbeitszeit auf eine bestimmte Zeit herabsetzt und somit keine Mitarbeitenden kündigen muss. Weitere Infos zum Thema Kurzarbeit in Liechtenstein findest du hier.

Als Lehrling und Schüler

Bei schulischen Fragen gilt grundsätzlich, dass alle Lehrpersonen per E-Mail erreichbar sind.

Arbeitslos wegen COVID-19

Wenn man seine Arbeit verliert, sollte man sich so schnell wie möglich beim Arbeitsmarkt Service AMS persönlich melden. Die Arbeitslosenversicherung ALV ist eine Leistung des AMS und kann helfen, finanziell stabil zu bleiben.

 

 

Quellen:

https://www.scheiber.law/

Lehre im Handwerk


Den Handwerksfirmen fehlt der Nachwuchs. Viele Schulabgänger verbinden mit einer Tätigkeit am Schreibtisch oft bessere Karrierechancen. Viele Jugendliche entscheiden sich lieber für eine Büro- statt einer Handwerkslehre. Dabei gibt es gute Gründe, sich für einen Handwerksberuf zu entscheiden.


aha-Reporterin Hannah Harrer

aha@aha.li

Anfang September wurden die freien Lehrstellen in Liechtenstein und der Schweiz veröffentlicht. Ab diesem Zeitpunkt bewerben sich die Schüler im 9. Schuljahr für eine Lehrstelle. Viele Jugendliche sehen bei einer Tätigkeit am Schreibtisch grössere Karrierechancen und lassen sich deshalb kaufmännisch ausbilden anstatt praktisch zu arbeiten.
Zudem herrscht ein gesellschaftlicher Druck, Matura zu machen und ein Studium abzuschliessen und es gibt Eltern, die auf Grund des sozialen Status ihre Kinder drängen, eine akademische Ausbildung zu absolvieren.

Doch was sind die Beweggründe der Jugendlichen und wie beschreiben Auszubildende einer Handwerkslehre ihren Alltag? Bei einer Umfrage bei der „next-step“ hörte die aha-Reporterin viele Argumente für eine handwerkliche Ausbildung. Man bewegt sich, ist draussen in der freien Natur, oder kreiert mit seinen Händen etwas. Die Tätigkeiten sind sehr unterschiedlich und abwechslungsreich, manchmal sogar jahreszeitabhängig. Und es sei ein super Gefühl, wenn am Ende des Tages etwas geschaffen wurde.
Handwerk bedeutet aber auch, dass auch die Hände schmutzig werden. Schliesslich arbeitet eben nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit den Händen. Frühaufstehen und die körperliche Anstrengung erfordern viel Motivation. Oft ist der Lohn niedriger als bei einer Bürolehre.

Lehre im Handwerk ist keine Sackgasse.

Den befragten Auszubildenden gefällt aber der abwechslungsreiche Handwerksalltag und das Schaffen mit den Händen. Sie möchten dies nicht eintauschen. „Die Lehre ist auch keine Sackgasse. Es stehen einem alle Wege offen, um sich weiterzuentwickeln“, betont Ivan Schurte von „100pro!“, einer Initiative der Wirtschaftskammer. Dennoch müssen die handwerklichen Betriebe viel tun, um Interessierten ihre Branche schmackhaft zu machen.

«Ich bin draussen in der Natur. Je nach Jahreszeit gibt es ganz verschiedene Aufgaben.» Vivien Ender

«Meine Lehre ist sehr abwechslungsreich, man kann immer wieder verschiedene Aufgaben übernehmen.» Maximilian Matt

«Mir gefällt das Schaffen mit Holz. Die Arbeit ist sehr vielfältig.» Ferdinand Frick

«Man muss früh aufstehen und wird auch mal schmutzig. Da ist Motivation gefragt.» Adscheien Gopalasingam

«Es ist körperlich oft sehr anstrengend. Man ist bei jedem Wetter draussen.» Fabian Kaiser

 

 

 

Tipps für die Berufswahl

Die Online-Plattform mychoice.info stellt sehr viele Berufe vor und bietet spannende Möglichkeiten, sich mit dem Thema Berufswahl zu beschäftigen.
Berufs-und Bildungstage wie «next-step» bieten jungen Menschen die Möglichkeit, Berufe näher kennenzulernen und reinzuschnuppern. So konnten sich die Besucher vor Ort ein Bild über die diversen Berufe machen und sich mit Vertretern der Berufsbranche austauschen. Das Wichtigste bei der Berufswahl ist schliesslich, eine Arbeit zu finden, die nicht nur gute Verdienstmöglichkeiten verspricht, sondern auch eine persönliche Erfüllung mit sich bringt.

In Zusammenarbeit mit „aha – Tipps & Infos für junge Leute“ veröffentlicht die „Liewo“ regelmässig Artikel von jungen Redakteuren. Jugendliche, die gerne Beiträge verfassen möchten, dürfen sich an aha@aha.li wenden.

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