Kennst du dieses Zeichen? In den USA hat es einem entführten Mädchen das Leben gerettet. Das zeigt: Jede:r sollte dieses Signal kennen – auch hier in Liechtenstein. Denn es kann Betroffenen helfen. Das Handzeichen Es steht dafür, dass eine Person Hilfe benötigt. Die Person kann in Bedrängnis sein, verfolgt werden oder gefangen gehalten werden. Das Wichtigste ist, dieser Person zu helfen. Es ist sehr wichtig dieses Handzeichen zu kennen und kann auch dir einmal helfen. Ohne sich verständigen zu können, ist klar, dass Hilfe benötigt wird. Dies kann auch bei digitalen Meetings helfen. So führst du es richtig aus: Zunächst wird die Hand gehoben, die Handinnenfläche zeigt dabei zum Gegenüber, der Daumen steht ab. Anschliessend wird der Daumen in die Handinnenfläche geklappt. Dann werden die restlichen Finger darübergelegt, als würde man den Daumen einschliessen wollen. Aber was kommt danach? Wichtig ist, nicht immer direkt die Notrufnummer zu wählen. Möglicherweise möchte die oder der Betroffene vielleicht einfach nur reden oder benötigt Informationen wie beispielsweise Hilfsangebote. Es wird geraten (wenn möglich), der betroffenen Person kurze Fragen zu stellen, die leicht mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können, um sie nicht weiter zu gefährden, falls jemand zuhören sollte. Stelle fragen wie z.B: Willst du, dass ich den Notruf für dich wähle? Soll ich eine Schutzstelle in deinem Namen kontaktieren? Soll ich dir Hilfsangebote heraussuchen oder Organisationen, die dich zurückrufen? Auch auf andere Kommuniktionswege wie WhatsApp oder E-Mail können zurückgegriffen werden, wenn die Person, von der die Gewalt ausgeht, keinen Zugriff darauf hat und mitlesen kann. Wie geht es dir? Wie kann ich dir helfen oder dich unterstützen? Soll ich mich regelmässig bei dir melden? Kontaktier mich, wenn du kannst. WICHTIG: Wenn du aber als Empfänger:in das Gefühl hast, dass sich der/die Betroffene in unmittelbarer Gefahr befindet, solltest du nicht zögern, die Polizei zu informieren. Nicht nur für Frauen Zwar ist die Einhandgeste vorwiegend für den Schutz von Frauen bei häuslicher Gewalt ins Leben gerufen worden. Da laut der Kriminalstatistischen Auswertung zur Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamtes (in Deutschland) jedoch knapp 19 Prozent der Männer ebenfalls hierunter leiden, kann die Bewegung auch von ihnen genutzt werden. Wie ist dieses Zeichen entstanden? Ins Leben gerufen wurde es während des ersten Corona-Lockdowns von einer kanadischen Frauenrechtsbewegung. Ursprünglich für Frauen, die häusliche Gewalt erleben und Hilfe brauchen. Mittlerweile wird es für allgemeine Hilferufe verwendet und kann sehr hilfreich sein. Denn knapp jede dritte Frau in Deutschland ist schon einmal Opfer psychischer und oder sexueller Gewalt geworden. Nicht selten auch durch ihren Partner. Häufig trauen sich die Betroffenen jedoch nicht, andere um Hilfe zu bitten. Teilweise können sie das auch gar nicht. Offen und unbefangen zu reden – sei es mit einer Freundin, einem Familienmitglied oder bei einer Anlaufstelle für häusliche Gewalt – ist für viele Betroffene schlichtweg kaum möglich. Nicht einmal per Telefon. Denn in vielen Fällen kontrolliert der gewalttätige Partner jeden Schritt seines Opfers und lässt ihm kaum oder keine Privatsphäre. Problematik… Viele Täter:innen wissen auch von diesem Zeichen. Daher ist dieses Zeichen nur ein weiteres Hilfstool von verschiedenen weiteren. Achtet auf eure Mitmenschen, vielleicht seid ihr eines Tages auch in so einer Situation und seid froh über jede Hilfe, die ihr kriegen könnt. Zögert nicht, bei einem Verdacht eine der Anlaufstellen in Liechtenstein zu kontaktieren. Lieber einmal falscher Alarm, als einmal zu wenig… Wo bekomme ich Hilfe? Du bist selbst von Gewalt betroffen oder kennst jemanden, der vlt. Unterstützung von aussen benötigt? Zögere nicht, dir Hilfe zu holen! Notruf der Landespolizei, Tel. 117 gewaltig – Gewaltberatung: +423 791 68 66 und gewaltberatung@gewaltig.li Flyer Frauenhaus Liechtenstein: + 423 380 02 03 (24/7) und info@frauenhaus.li infra, Informations- und Beratungsstelle für Frauen: +423 232 08 80 und info@infra.li Verein für Männerfragen: +423 794 07 00 und info@maennerfragen.li Opferhilfestelle: +423 236 76 96 und info.ohs@llv.li Gewaltschutzkommission der Regierung des Fürstentums Liechtenstein: +423 236 78 01 und gewaltschutz.kommission@landespolizei.li „Ist Luisa da?“ Das Handzeichen für häusliche Gewalt ist nicht das einzige Hilfsmittel. Für unterschiedliche Alltagssituationen gibt es noch weitere Tipps und Codewörter. Wirst du zum Beispiel in einer Bar oder in einem Club sexuell belästigt, kannst du dich an die Mitarbeitenden wenden und fragen: „Ist Luisa da?“. Ebenfalls verbreitet sind der Getränkename „Angel Shot“ und im englischsprachigen Raum der Code „Ask for Angela.“ Das Thekenpersonal ist dementsprechend geschult, kann sofort diskret eingreifen und den Sicherheitsdienst verständigen. Wer auf einem Festival belästigt, bedrängt oder bedroht wird, der kann sich mit dem Code „Wo geht’s nach Panama?“ an das Festivalpersonal oder die Security wenden. Die betroffenen Personen werden dann in einen sicheren und abgeschirmten Bereich gebracht und ihnen wird Hilfe zur Seite gestellt. Inzwischen werden auf Festivals auch sogenannte „A-Teams“, also „Awareness-Teams“ eingesetzt, die auf Veranstaltungen Unterstützung gegen sexuelle Übergriffe sowie andere Formen der Diskriminierung anbieten. Und auch sogenannte „Safer Spaces“, also Rückzugsorte für entsprechende Gruppen, werden inzwischen öfter angeboten. Wer Opfer vom sogenannten Catcalling wird, also in öffentlichen Räumen verbale, sexuelle Belästigung erfährt, der muss das nicht in sich hineinfressen.Informationen rund um das Thema sexuelle Belästigung und wie du dagegen vorgehen kannst findest du hier: Kein Platz für Sexismus Spread the Word! Hilfreich werden diese Initiativen erst, wenn sie gehört werden. Dazu braucht es eine ausreichende Verbreitung, um diese Signale universell einsetzbar und verständlich werden zu lassen. Barpersonal benötigt beispielsweise entsprechende Schulungen, um mit diesen brenzligen Situationen richtig umgehen zu können. Codewörter sind in aussergewöhnlichen Situationen wie beispielsweise der Coronakrise wichtiger denn je. So gut Initiativen wie diese sind, so ist die Bekanntmachung ausschlaggebend für deren Erfolg. Hier gilt: Spread the message! Share with your friends! Videos Hier noch ein paar Videos dazu: Quellen: https://www.unserding.de/unserding/news/themen/hilfe-handzeichen-codes-notsituation100.html#:~:text=Signal%20for%20Help%2DHandzeichen&text=So%20macht%20ihr%20das%20Hilfezeichen,so%2C%20dass%20eine%20Faust%20entsteht. https://www.sat1regional.de/hilferuf-per-handzeichen-warum-auch-sie-dieses-signal-kennen-sollten/ https://de.wikipedia.org/wiki/Hilfezeichen https://rp-online.de/panorama/deutschland/gewalt-gegen-frauen-die-wichtigsten-codewoerter-und-hilfsangebote_aid-91758017 https://warda.at/magazin/lifestyle/codewort-gegen-gewalt-simple-zeichen-grosse-wirkung/ https://www.familienzentrum-gruenheide.de/team/kinderkoordination/2021/03/internationales-handzeichen-bei-haeusliche-gewalt/ https://www.hallo-eltern.de/news/handzeichen-hilfe/ Weitere ArtikelAb ins AuslandRückblick next-step 2024Verkehrsschilder der GerechtigkeitPARK(ing) Day 2024Fiona Neuhauser"25 unter 25": Podcast-Serie über die Generation Z. Zuletzt aktualisiert: 07/2023