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Klimawandel – Jugendprojekt in Strassburg


Jugendliche setzen sich für Klimaschutz ein: Ein aufregender Besuch im Europäischen Parlament

Vom 13. bis 14. März reisten 30 junge Erwachsene aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz nach Strassburg, um die europäischen Institutionen kennenzulernen und sich mit Politiker:innen und Vertreter:innen auszutauschen. Die engagierten Jugendlichen repräsentierten das Erasmus+-Projekt „Klimawandel in deiner Region – Engagiere dich jetzt!“, das im Dezember 2022 in Konstanz begann. Ziel des Projekts ist es, Vorschläge zur Bekämpfung des Klimawandels im Bodenseeraum zu entwickeln.

Bei ihrem Besuch im Europäischen Parlament und im Europarat präsentierten die jungen Erwachsenen zehn Projektskizzen. Die Politiker:innen und Vertreter:innen lobten ihre Arbeit und gaben konstruktives Feedback. Die Projektskizzen sollen nun in konkrete Umsetzungspläne umgewandelt werden. Die Jugendlichen schätzten die Möglichkeit, sich mit Gleichaltrigen aus der Bodenseeregion auszutauschen und voneinander zu lernen. Wenzel Tiefentaler aus Liechtenstein betonte, dass der Austausch verschiedener Lebensansichten ein besonderes Erlebnis war. Auch Jannis Matt „fand besonders den Austausch mit den Jugendlichen aus den Nachbarländern am besten“. Daria Joerger, ESK-Freiwillige im aha, beschrieb die Reise als beeindruckend und sah darin eine Möglichkeit, sich mit Politikern über den Klimawandel auseinanderzusetzen. Sie betonte, dass das Treffen Hoffnung auf eine bessere Zukunft für kommende Generationen gab und den Teilnehmern Mut machte, ihr Engagement für das Klima fortzusetzen.
Das Projekt, gefördert von Erasmus+ und movetia, hat zum Ziel, die grenzüberschreitende Jugendarbeit und die Beteiligung junger Menschen an politischen Prozessen auf lokaler und europäischer Ebene zu fördern. Die Partner des Projekts sind das aha Vorarlberg, das aha Liechtenstein, die Gesellschaft zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit (Gfgz) und die Geschäftsstelle der Internationale Bodensee-Konferenz (IBK).

Hintergrund

Das Jugendpartizipationsprojekts „Klimawandel in deiner Region – Engagiere dich jetzt!“

Der Klimawandel kennt keine Grenzen und stellt mit seinen Folgen eine der wichtigsten Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte dar. Die Bodenseeregion spürt bereits seit Jahren die ersten Anzeichen des Klimawandels: zu hohe Wassertemperaturen und niedrige Wasserstände im Bodensee, schwere Herbststürme, Dürren und Überschwemmungen. Die Folgen sind beispielsweise vermehrtes Fischsterben oder starker Algenwachstum sowie Ernteausfälle. Letztendlich wird sich der Klimawandel nicht nur auf die Natur, sondern auf das Lebens von uns allen und vor allem auf das zukünftiger Generationen auswirken. Jugendbewegungen wie Friday’s for Future oder Klimastreik FL haben es geschafft, dass Thema wieder in den Fokus der Politik zu rücken. Dank ihnen steht Klimaschutz wieder auf der internationalen Agenda und erhält mehr Aufmerksamkeit und Interesse in der Öffentlichkeit. Das grenzüberschreitende Jugendpartizipationsprojekt bietet jungen Menschen die Möglichkeit eigene Ideen und Vorschläge zum Klimaschutz im Bodenseeraum einzubringen, sie mit Politiker:innen zu diskutieren und ihre Realisierung zu planen. Im Dezember 2022 startete das Projekt mit einem ersten Treffen in Konstanz, wo die jungen Leute sich kennenzulernen und erste Ideen brainstormen konnten. Dies war die Basis, auf welcher in weiteren Online-Sitzungen inhaltlich aufgebaut wurde.

Erfahrungsbericht

Ein Projekt, welches Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern zusammen bringt, ihnen politische Erfahrung ermöglicht und Gehör verschafft. Ein Projekt, in welchem junge Erwachsene Vorschläge und Lösungsansätze zur Klimakrise entwickeln, um diese anschliessend verschiedenen Europainstitutionen vorzustellen? Genau ein solches Projekt ist das Future Check 4.

 

Jannis

aha-Jugendreporter Jannis Matt

 

Vorbereitungen

Im Jahr 2022 traf sich das Kernteam des Projektes zum ersten Mal. Die jungen Erwachsenen lernten sich kennen und besprachen die ersten Ideen. Unter der Leitung von Florian Schmid und Nathalie Jahn wurde so ein Projekt auf die Beine gestellt, welches jungen Menschen ermöglichte ihre Ideen und Vorschläge an die Europainstitutionen zu bringen.  Im März 2023 fand nun der Höhepunkt des Projektes statt.

Über die letzten paar Monate hatte das Kernteam und die beiden Leiter der Gruppe weitere junge Erwachsene rekrutiert und eingeladen ein Teil des Projektes zu sein. Als mir Nathalie von dem Projekt erzählt hatte, war ich begeistert und wollte unbedingt dabei sein. So fand am 5. März 2023 das «erste» Online-Vorbereitungstreffen statt. Man diskutierte über mögliche Vorschläge und wer an welchem der Ideen interessiert war.

Ein zweites Treffen fand drei Tage später statt. Bei diesem Treffen wurden unter anderem die Institutionen vorgestellt, welchen man die Vorschläge präsentierte, ein Skizzenraster erstellt und offene Fragen beantwortet.

 

Montag, 13. März

 Am Montag, dem 13. März war es dann so weit. Gemeinsam mit Nathalie und Michael reiste ich mit dem Zug nach Zürich. In der Nähe des Bahnhofes gab es einen Busparkplatz, an welchem wir uns mit den anderen Teilnehmern verabredet hatten.

In einem Reisebus fuhren wir nun nach Kehl, in Deutschland. Die Universität Kehl hatte uns zum Mittagessen eingeladen und im Anschluss liefen wir gemeinsam zum Euro-Institut, wo wir von Georg Walter, dem Direktor des Instituts begrüsst wurden. Er erklärte uns, dass das Euro-Institut sich mit dem grenzüberschreitenden Projektmanagement befasst, Studien durchführt und Fortbildungen anbietet. Im Institut selbst arbeiteten wir in unterteilten Gruppen. Jeder an dem Projekt, das ihn ansprach. Innerhalb von eineinhalb Stunden hatten sich mehrere Vorschläge entwickelt und Plakate erstellt.

Von Kehl aus, reisten wir mit dem Bus weiter nach Strassburg zum Europaparlament.  Nachdem wir den Sicherheitscheck hinter uns hatten, wurden wir von einer Assistentin ins Gebäude hineingeführt, abgeholt. Sie brachte uns in einen kleinen Presseraum in welchem wir auf die erste Politikerin, Claudia Gamon warteten. Die Gruppen stellten jeweils ihre Vorschläge vor.

Vorschläge

• Bäume in Ländern (wie Irak, Syrien …) pflanzen, um der Klimawandel bedingten Dürre entgegenzuwirken.
• Subventionen für Firmen, die zukunftsorientiert investieren (Grün investieren)
• Green Number – ein Label, welches anhand eines 1-10 Zahlensystems anzeigt, wie umweltfreundlich ein Produkt produziert wurde
• Ein Mobilitätskonzept, welches einem ermöglicht in ganz Europa mit dem Zug zu reisen
• Ein Verkehrskonzept für Liechtenstein, das uns einen besseren Anschluss an den Bodensee und unsere Nachbarländer ermöglicht
• Klima als Fach aufzunehmen, um die Bildung um das Thema auszuweiten
• Klimaschutz als Menschenrecht einführen

 

Nach Frau Gamon durften wir noch Herrn Norbert Lins unsere Vorschläge vorstellen und wurden anschliessend von ihm zum Fototermin begleitet. Von dort aus ging es in den Bienenstock bzw. das Parlament, wo wir die Politiker:innen beobachten konnten, wie sie ihre Plätze für die bevorstehende Sitzung einnahmen. In einem weiteren Raum wurde uns ein Film über das Europäische Parlament gezeigt, wo wir mehr über die Ziele und Politik erfuhren. Die Mitarbeiterin brachte uns anschliessend zurück in den Presseraum, in welchem wir zuvor schon waren. Dort stellten wir, als letzter Politiker, Andreas Schwab unsere Vorschläge vor.

 

Dienstag, 14. März

Am Dienstagmorgen durften wir auf eigene Faust Strassburg erkunden. Nathalie und ich sahen uns die Kathedrale de Notre Dame de Strasbourg an.  Das Gebäude ist ein einziges riesiges Monument. An den Aussenwänden sind viele biblische Figuren eingemeisselt und bis aufs Detail ausgearbeitet. Die Kathedrale im Inneren sehr gotisch gehalten und durch die bemalten Fenster gelangt nur wenig Licht hinein. In einem hinteren etwas abgelegenen Teil der Kirche steht sogar eine vollfunktionstüchtige astronomische Uhr.

In der Altstadt von Strassburg erkundeten wir die vielen kleinen Geschäfte von Chocolatiers und Antiquariaten bis hin zu den Bäckern und Einkaufsläden.

Am Nachmittag reisten wir zum Europarat. Sowie beim Parlament mussten wir ebenfalls hier durch einen Sicherheitscheck durch. Eine Mitarbeiterin des Europarates erzählte uns die Geschichte der Gründung des Europarates und führte uns anschliessend in ein Sitzungszimmer. Dort wurden wir von einer Vertreterin des Europarats begrüsst und wir stellten ihr unsere Vorschläge vor. Obwohl der Europarat grundsätzlich mit Menschenrechten zu tun hat und weniger mit Wirtschaft und Technologie gab sie uns trotzdem konstruktives, positives Feedback auf unsere Vorschläge.

Danach folgte ein Kurzinput eines Mitarbeiters auf Englisch.  Michael bot an zu übersetzen, was manchmal seine Tücken hatte, aber uns alle immer wieder zum Lachen brachte. Der Vortrag handelte davon, was Klimaschutz mit dem EU-Rat zu tun hatte und welche Aufgabenbereiche hierbei für den Rat anfielen.
Nach dem Europarat reisten wir mit dem Bus zurück nach Zürich, wo wir uns von den anderen Teilnehmern verabschiedeten.

 

Persönliche Meinung

Die Reise war sehr intensiv und beanspruchte das kognitive Denken sehr stark. Für mich persönlich fand ich gerade den Austausch mit Jugendlichen aus anderen unseren Nachbarländern am besten. Über Dinge zu erfahren, die man hierzulande weniger mitkriegt und das Wissen zu erweitern anhand des Wissens eines anderen Menschen machte die Reise angenehm und unterhaltsam. Sehr interessant waren auch die Unterhaltungen mit den unterschiedlichen Politiker:innen und ihre Verbesserungsvorschläge und Meinungen zu unsern Vorschlägen. Das nächste Mal wäre es schön, wenn man etwas mehr Zeit für die Diskussionen offenlässt, damit das Programm nicht so straff ist. Ansonsten wurde die Reise organisatorisch gesehen gut geplant. Ein grosses Lob an die beiden Leiter Florian und Nathalie.  Danke, dass ich an der Reise teilhaben durfte.

Feuerwerke – Wunderschön aber mit Vorsicht zu geniessen


Das Feuerwerk; ein wunderschönes Spektakel am Himmel, das uns jedes Jahr begleitet. So hell es auch ist, hat es trotzdem viele dunkle Seiten. In diesem Artikel werde ich diese beleuchten und zudem auch die Herkunft und Alternativen zum Feuerwerk vorstellen.

 

Severin

aha-Jugendreporter Severin

Woher kommt das Feuerwerk eigentlich?

Das Feuerwerk existiert höchstwahrscheinlich schon seit sehr langer Zeit. Man glaubt, dass es die ersten Feuerwerke in China während der Song-Dynastie (960-1270) gegeben hat. In Europa entwickelte sich diese Tradition erst im späten 14. Jahrhundert. Das erste Feuerwerk Europas soll es in Italien gegeben haben und schon bald wurde es ein wichtiger Teil von Festen wie Hochzeiten und Geburten der Adeligen.

Heutzutage werden bei uns Böller hauptsächlich zu Neujahr, Geburtstagen oder am Funkensonntag gezündet. In manchen Ländern, wie zum Beispiel bei uns oder auch in der Schweiz, sind Feuerwerke ausserdem Teil des Nationalfeiertags. In Asien hingegen werden sie üblicherweise im Sommer abgefeuert und in südeuropäischen Ländern leuchtet der Himmel besonders zu Ostern.

Die schöne Seite von Feuerwerken

Die schöne Seite von Feuerwerken muss, denke ich, nicht allzu lange diskutiert werden. Jeder weiss selbst, was an einem Feuerwerk schön ist. Bei uns ist es einfach Teil der Tradition und gehört fast ein bisschen zur Silvesterfeier dazu. Auch das grosse Feuerwerk am Liechtensteiner Staatsfeiertag, welches das Land rund 100’000 CHF kostet, ist jedes Jahr am 15. August ein Highlight für über 30’000 Besucher: innen aus dem In- und Ausland. Zudem sind Feuerwerke auch Kunst. Wie schön sieht so ein farbenfroher Nachthimmel nicht aus. Mit all den Formen, Farben und Grössen.

Die nicht so schöne Seite von Feuerwerken

Jetzt kommen wir aber leider auch zu den vielen Nachteilen der Feuerwerke. Davon gibt es nämlich genügend.

Feinstaub und CO2

Ein Problem der Feuerwerke ist der Feinstaub und das CO2, das sie produzieren. In der Schweiz werden durch das Abfeuern von Feuerwerken pro Jahr ca. 78 Tonnen CO2 freigesetzt. Das ist zwar nur 0.0002 Prozent der jährlichen Schweizer CO2-Emissionen, es ist aber auch eines der kleinsten Probleme der Feuerwerke. Neben dem CO2 produzieren Feuerwerkskörper nämlich auch Feinstaub. Diese Werte sind schon etwas höher, und zwar bei 320 Tonnen pro Jahr, was 2 Prozent der jährlichen Schweizer Feinstaubemissionen entspricht. Das ist zwar auch nicht gerade eine riesige Menge, es sind aber trotzdem 2 Prozent, die man leicht vermeiden könnte. Zudem werden durch Feuerwerke z.B. an Silvester die Grenzwerte für Feinstaub teilweise für kurze Zeit überschritten, was bei empfindlichen Menschen zu Atemwegs- und Herzkreislauf-Erkrankungen führen kann.

Verängstigte Tiere

Wer mit Haustieren zusammenlebt, weiss, dass diese unter dem lauten Knall der Böller leiden. Aber nicht nur sie, sondern auch Wildtiere, Nutztiere, Vögel, etc. Diese können den Lärm, zusammen mit dem unbekannten Schwefelgeruch und den hellen Blitzen als Lebensgefahr wahrnehmen und geraten dadurch schnell in Panik. Diese Erfahrungen können bei Tieren zu psychischen Folgeschäden wie z.B. Angststörungen oder sogar zum Tod führen. Verängstigte Vögel zum Beispiel sehen vielfach keinen anderen Ausweg als in sehr hohe Höhen zu fliegen, was viel Energie beansprucht. Wenn sie zu weit hinauf fliegen können sie irgendwann nicht mehr, geben nach und sterben höchstwahrscheinlich.

Abfall

Jährlich werden in der Schweiz rund 2’000 Tonnen Feuerwerkskörper in den Himmel geballert. Der grösste Teil von Raketen und Co. sind aber Verpackungsmaterial (ca. 75 Prozent). Das heisst, dass demnach pro Jahr etwa 1’500 Tonnen Abfall zurückbleibt. Man kann nicht genau sagen, wie viel davon in der Natur liegen bleibt, es wird aber sicher ein grosser Teil davon sein. Deshalb ist der Abfall der Sprengkörper auch eines der grössten Probleme von Feuerwerken.

Unfälle

Feuerwerkskörper sind mit Vorsicht zu geniessen. Jedes Jahr führt Ablenkung, unvorsichtiges oder fehlerhaftes Verhalten zu etlichen Unfällen mit Böllern. Einmal nicht aufgepasst und schon kann einem das ganze um die Ohren fliegen. Bei Gebrauch von Feuerwerkskörpern ist also höchste Vorsicht geboten. Die Anweisungen sollten immer befolgt werden, stabile Abschussvorrichtungen sollten verwendet werden und der geforderte Abstand muss immer gehalten werden.

Alternativen zum Feuerwerk

Für private Feuerwerke ist es nicht so einfach eine gute Alternative zu finden. Aber man muss sich fragen, braucht es das Feuerwerk denn wirklich? Klar ist es schön, aber reichen nicht auch beispielsweise Wunderkerzen oder ähnliches? Der Umwelt und den Tieren zuliebe.

Das jährliche, grosse Feuerwerk an unserem Staatsfeiertag ist für viele unter uns fast ein «must-have». Die letzten Jahre ist es jedoch immer wieder aufgrund von schlechten Wetterbedingungen (z.B. zu Trocken) oder anderen Gründen wie Corona ausgefallen. Im Gegenzug haben wir entweder gar nichts oder eine nicht ganz so interessante Lichtshow bekommen. Für viele war das schon ein bisschen eine Enttäuschung und es stellt sich auch die Frage, ist das Feuerwerk immer noch zeitgemäss? Hier muss jeder für sich entscheiden.

Meine persönliche Idee wäre, dass Feuerwerk mit einer Drohnenshow zu ersetzen. Bei einer Drohnenshow werden hunderte von leuchtenden Drohnen in den Himmel geschickt und von da aus können sie dann, zusammen mit oder ohne Musik, beeindruckende Choreografien ausführen. Das ist genau so, wenn nicht noch beeindruckender wie ein Feuerwerk, stört aber keine Tiere und verschmutzt auch nicht die Umwelt.

 

Quellen:

 

Weitere Videos



Energiegewinnung der Zukunft


Energiegewinnung der Zukunft

Wie wir in Zukunft grosse Mengen an Energie zuverlässig und vor allem nachhaltig gewinnen möchten, bleibt bis heute noch ein Rätsel. In diesem Artikel werde ich verschiedene Arten und Visionen, zur nachhaltigen und effizienten Energiegewinnung vorstellen.

Severin

Jugendreporter Severin Quaderer

Die heutigen Methoden – Solar, Windkraft und Co.

Solarenergie

Solar

Unter Solarenergie versteht man grob gesagt Energie, die durch die Einstrahlung der Sonne gewonnen wird. Dies geschieht entweder über Solaranlagen, auch Photovoltaikanlagen genannt, welche Strom erzeugen oder über solarthermische Anlagen, welche Warmwasser bereitstellen. Sie ist neben der Windkraft eine der bekanntesten Art zur Gewinnung von «Grünem Strom» und bringt viele Vorteile, leider aber auch Nachteile mit sich.

Der grösste Vorteil von Solarenergie ist natürlich die saubere, emissionsfreie und kostenlose Energiegewinnung. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ist man ausserdem teils unabhängig vom Stromnetz und Strompreisen. Der grosse Nachteil der Solaranlage ist aber, dass sie abhängig von Wetter und Jahreszeit ist. Weil eine Solaranlage offensichtlich Sonne braucht, um Strom zu erzeugen, generiert sie in der Nacht oder im Winter kaum oder sogar gar kein Strom. Doch genau im Winter wird mehr Strom verbraucht. So garantiert die Solarenergie keine konstante Energiezufuhr. Die Lösung dafür könnte die Speicherung des erzeugten Stroms sein. Dies ist heutzutage in kleinem Masse über Pumpspeicherwerke möglich, welche aber viel Platz und kosten benötigen. Es wird aber stark daran geforscht eine effiziente und billige Speichermethode zu finden. Im zweiten Teil werde ich eine dieser Ideen vorstellen. Ein anderes Problem der Solarenergie ist ihre Effizienz. Solaranlagen werden zwar immer effizienter, wenn man mit ihnen aber grosse Mengen an Strom produzieren will, dann braucht man riesige Flächen. Das schaut zum einen nicht schön aus und zum anderen muss man solche riesigen geeigneten Flächen zuerst einmal finden. Die beste ungenutzte Fläche für Solaranlagen wäre die Wüste, da diese für uns Menschen kein grossen nutzen hat und die Sonne dort fast immer scheint.

 

Windkraft

WindkraftBei der Windkraft wird der Wind an hohen Windrädern genutzt, um die grossen Rotorblätter und somit den Rotor anzutreiben. So entsteht Bewegungsenergie, welche in Drehmoment übersetzt und in elektrodynamischen Generatoren zu Strom umgewandelt wird. So sorgen riesige Windparks auf Land oder auf See für grosse Mengen an Strom. In Deutschland und auch vielen anderen Ländern ist das die meistgenutzte nachhaltige Energiequelle.

Doch auch hier haben wir das gleiche Problem, wie mit der Solarenergie. Der Wind bläst auch nicht immer und schon gar nicht immer gleich fest. So müssen Windkraftanlagen bei zu viel Wind heruntergefahren werden und bei zu wenig oder keinem Wind erzeugen sie wenig oder keinen Strom. Wir haben also auch hier keinen konstanten Energie-output und somit muss man die fehlende Energie immer mit anderen Energiequellen ausgleichen oder die überflüssige Energie verschwenden. Auch hier wäre eine Lösung für das Problem die Speicherung der übrigen Energie. Ein anderes Problem der Windräder ist, dass sie mit ihren riesigen Rotorblättern die Natur mit Lärm stören und durch sie auch unzählige Vögel, die der Gefahr nicht bewusst sind, sterben müssen.

 

Wasserkraft

WasserkraftDie Wasserkraft nutzt die Strömung des Wassers, um über Turbinen in Generatoren elektrischen Strom zu erzeugen. Es gibt verschiedene Arten von Wasserkraftwerken. Die häufigsten Vertreter sind Buchtenkraftwerke. Diese stehen in einer künstlichen Bucht am Rande eines Flusses und es fliesst grundsätzlich konstant Wasser durch sie, um konstant Strom zu erzeugen. Andererseits gibt es Speicherkraftwerke, diese stauen in grossen Stauseen oder Dämmen grosse Mengen an Wasser auf, um es bei Bedarf durch die Turbinen zu leiten. Pumpspeicherkraftwerke pumpen bei Stromüberschuss das Wasser eines Sees in ein höhergelegenes Reservoir, um es dann bei «Strommangel» durch die Turbinen zu leiten. So kann der Strom gespeichert werden. Aber auch Wasserkraftwerke haben Nachteile. Denn sie sind schlecht für die Biodiversität und durch sie verlieren viele Fische ihr Leben.

Geothermie

Geothermie ist die Erzeugung von Wärme- und elektrischer Energie aus der Hitze des Erdkerns sowie aus dem Zerfall radioaktiver Elemente in der Erdkruste. Die pro Meter um etwa 3 Grad Celsius teigende Temperatur wird durch Erdkollektoren, Erdwärmesonden etc., welche bis tief in den Boden reichen, nutzbar gemacht. Solche Anlagen eignen sich gut, um Häuser und Industriegebäude mit günstigem Warmwasser oder Heizanlagen zu versorgen. In Gegenden mit den passenden geologischen Umständen (Bsp. Island), kann die Wärme sogar ausreichen, um Dampfturbinen zur Stromerzeugung anzutreiben. Geothermie kann aber auch die Ursache von Erdbeben werden.

Fernwärme

In Liechtenstein werden derzeit vielerorts, zum Beispiel rund um das Schulzentrum Mühleholz, Fernwärmeleitungen verlegt. Fernwärme nutzt die Abwärme, welche beispielsweise durch grosse Fabriken oder Kehrrichtverbrennungsanlagen erzeugt wird. Diese wird dann durch wärmedichte Rohre in Wohngebiete etc. transportiert. Dort kann diese Wärme dann z.B. zum Heizen genutzt werden. Bei dieser Methode verursacht der Verbraucher zwar keine Emissionen, da er «schon existierende» Wärme wiederverwendet. Die Fabrik, Kehrrichtverbrennungsanlage, etc. welche die Wärme produziert, stösst aber trotzdem Emissionen aus.

Was uns die Zukunft bringen könnte

Kernfusion

Bei der Kernfusion versucht der Mensch genau das nachzustellen, was im Inneren der Sonne passiert, um somit auf der Erde unendlich Energie produzieren zu können. Dies ist eines der spannendsten Projekte der heutigen Zeit, denn die Kernfusion könnte irgendwann all unsere Energieprobleme auf nachhaltige Weise lösen. Es werden jährlich Milliarden in die Forschung zur Kernfusion investiert, doch bis ein Kernfusionsreaktor wirklich Energie ins Netz einspeist, wenn überhaupt werden wir noch viele Jahre warten müssen. Die Kernfusion ist genau das Gegenteil zur Kernspaltung in Kernkraftwerken. Das Prinzip funktioniert so: Bei der Kernfusion treffen Wasserstoffatome bei hoher Geschwindigkeit aufeinander und verschmelzen miteinander. Bei dieser Reaktion entsteht dann Helium und es werden Unmengen an Energie freigesetzt. Doch um diese Fusion zu vollbringen, ist ein Plasma mit Temperaturen um die 100-150 Millionen Grad Celsius nötig. Um dieses Plasma im Zaum zu halten, damit es nicht die Wände des Reaktors kaputt macht, sind starke Elektromagnete nötig, welche das Plasma von den Wänden fernhalten. Bisher konnte man dieses Plasma aber erst wenige Sekunden oder Minuten halten. Diese Form von Energiegewinnung würde keinen radioaktiven Abfall produziert oder Schadstoffe ausstossen, übrigbleiben würde nur das harmlose Helium.

Kernfusion hat ein riesiges Potenzial. Ob es gelingt, ist jedoch noch ungewiss. Vielleicht stellt sich das ganze irgendwann als Flop heraus, vielleicht aber haben wir in einigen Jahrzehnten unlimitiertenergie auf der Erde.

Windkraft 2.0

Windkraftanlagen werden zwar immer grösser und höher, trotzdem sind sie fest im Boden verankert und können nur die dortigen Windverhältnisse nutzen. Je höher man aber geht, desto stärker wird der Wind. Ausserdem braucht es viele Ressourcen, ein Windrad zu bauen, da es sehr massiv ist. Nur schon für das riesige Fundament werden um die 1600 Tonnen Beton gebraucht. Leichte, in höheren Lagen liegende Windräder könnten viel effizienter sein. Viele verschiedene Start-ups und Firmen tüfteln an dieser Idee. Ein wirklich gutes Konzept gibt es bisher noch nicht, aber schon mehrere Ansätze. Einer davon ist vom schweizerischen Start-up Twintech: An einem langen Seil wird ein eher kleines Flugzeug befestigt, dieses fliegt dann hoch in die Lüfte, wo ein stärkerer Wind weht. So wie wir das von Drachen kennen, fängt sich oben das Flugzeug an zu drehen. Diese Kreisbewegung rollt das Seil an einer Spule auf- und ab. Dadurch entsteht Bewegungsenergie, welche in elektrischen Strom umgewandelt werden kann. Diese Technologie hat den Vorteil, dass sie sehr kompakt ist und wenig Ressourcen zum Bauen braucht. Die kleinen «Flugzeuge» könnten in grossen Mengen auch über dem tiefen Meer, wo herkömmliche Windräder nicht aufgestellt werden können, aufgestellt werden und somit auch dort Energie erzeugen.

Energiespeicher (Bsp. Energy Vault)

Wie vorhin schon erwähnt, ist die Speicherung überflüssiger Energie ein grosses Problem. Das Schweizer Start-up Energy Vault hatte eine zündende und gleichzeitig verblüffend einfache Idee, um dieses Problem zu lösen. Ihr Projekt hat viel internationales Interesse auf sich gezogen und schaffte es sogar schon in einen Tweet von Bill Gates. Die von Energy Vault gefundene Lösung besteht aus einem 120 Meter hohen Turm mit einem zentral integrierten sechsarmigen Spezialkran. Herrscht Energieüberschuss stapelt dieser Kran mit der überflüssigen Energie 35 Tonnen schwere Betonblöcke aufeinander und sobald Energiemangel herrscht, kann der Kran sie wieder runternehmen und somit die aufgewandte Energie zurückgewinnen. Wie gesagt, sehr simpel, aber auch effizient. Mittlerweile hat Energy Vault schon eine zweite Version «EVx» ihres Energiespeichers, dieser ähnelt nicht mehr einem runden Turm, wie die erste Version «EV1», sondern jetzt mehr einer Lagerhalle. Die neue Version ist eine verbesserte und effizientere Version der alten. Bis diese Art von Energiespeicher aber zur kommerziellen Nutzung zur Verfügung steht, könnte es aber auch hier noch eine Weile dauern.

Wasserstoff

Auch mithilfe von Wasserstoff kann überflüssige Energie «gespeichert» werden. Denn Wassermoleküle können mittels Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten werden. Da es für eine Elektrolyse viel Strom braucht, könnte für diesen Vorgang überflüssiger Strom von Windkraftwerken, Solaranlagen etc. genutzt werden. So könnten die grossen Strommengen, die im Sommer beispielsweise durch Solaranlagen anfallen, für den Winter gespeichert werden. Man kann den Wasserstoff zwar nicht direkt wieder in elektrischen Strom umwandeln, jedoch setzt dieser bei der «Rück»-Reaktion mit Sauerstoffatomen die gleiche Menge an Energie, welche für die Spaltung genutzt wurde, wieder frei. Diese kann dann genutzt werden kann, um z.B. Fahrzeuge, Flugzeuge oder Maschinen ohne Emissionen anzutreiben. Schon heute findet man wasserstoffbetriebene Lastwagen, Schiffe oder Busse. Wasserstoff könnte auch ins schon vorhandene Erdgasnetz eingespeist und so zum Heizen verwendet werden.

Jedoch hat auch Wasserstoff seine Nachteile. Zum einen ist die Herstellung, aber auch Speicherung und Transport, von Wasserstoff sehr aufwendig und es kostet viel Zeit und auch Geld. Zum andern produzieren wir zum heutigen Stand noch gar nicht genügend Strom aus erneuerbaren Energien, was bedeutet, dass die Wasserstoffproduktion heutzutage nicht wirklich Sinn macht. Diese Probleme könnten aber in Zukunft gelöst werden, sodass Wasserstoff eine gute Möglichkeit zur Speicherung überflüssiger Energie werden könnte.

 

Recycling und Plastik


Recycling und Plastik: Eine Rechnung, die nicht aufgeht.

Ob herkömmlicher oder Bioplastik, es ist das meistgebrauchte Verpackungsmaterial der Welt. Es ist leicht, einfach zu verformen und ist zudem auch noch günstig in der Herstellung. Ein Traum für die Industrie, ein Alptraum für die Umwelt. In diesem Beitrag erkläre ich, wieso Plastik gar nicht so recyclebar ist, wie es immer dargestellt wird.

Jugendreporter Jannis Matt

Jugendreporter Jannis Matt

Was ist Plastik eigentlich?

Polymere, umgangssprachlich Plastik oder Kunststoff genannt, werden aus Erdöl hergestellt. Dazu mixt man ein paar Zusatzstoffe, woraus sich wiederum 200 unterschiedliche Plastiksorten herstellen lassen. Einfach, oder? Nicht so ganz, der Prozess vom Erdöl zum Plastik besitzt einige Schritte mehr, welche sich wiederum in 4 Verfahren unterteilen lassen:

 

Illustration 1             Illustration 2
Achtung: Dies ist eine vereinfachte Darstellung (Illustration Jannis Matt)

Erdöl (Rohöl) wird durch Pumpen der Erde entnommen – Das gewonnene Rohöl kommt nun in eine Heizungsanlage, wo es auf 360 °C erhitzt wird, dies nennt man Destillationsvorgang – Durch den vorherigen Prozess gewann man Heizöl, welches nun für die Crack-Anlage verwendet wird. Auf diese Weise werden Ethylen, Butylen und Propylen vom Öl abgespalten. In einer Synthese (Polymerisation) verwendet man diese Erträge, um Plastik herzustellen.

Jetzt wo wir wissen, was Plastik ist und wie es hergestellt wird, widmen wir uns der Verwendung und seinen Vorteilen.

Plastik im Alltag

Aus Kunststoff wird einiges hergestellt. Neben PET-Flaschen, Lebensmittelverpackungen und den Plastiktüten, kommt das nützliche Material auch in Computertastaturen, Farben, Klebstoffen und Kleidung in unserem Alltag vor. In Kleidung ist es vor allem unter dem Namen Polyester bekannt, aber auch Nylon, Polyamid und Acryl fallen in die Gruppe der aus Plastik hergestellten Kleidung.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist das Baugewerbe, hier kommt Plastik unter anderem als Nichtleiter für Elektroleitungen zum Einsatz. Nichtleiter bedeutet, dass das Material den Strom nicht „passieren“ lässt und die Arbeiter dadurch keine Stromschläge bekommen, wenn sie mit Elektrizität arbeiten.

Plastik hat also seine Vorteile und ist in sämtlichen Bereichen unseres Lebens unersetzlich.  In den letzten Jahren entwickelten die Menschen ein umweltbewussteres Denken und die Industrie antwortete darauf mit Bioplastik. Einem Kunststoff aus erneuerbarem und recyclebarem Material. …Nee, nicht so richtig.

Bioplastik: Der Grüne Plastik

Die NZZ hat in einem Artikel eine Darstellung veröffentlicht, welche deutlich zeigt, dass Bioplastik als solcher beschriftet werden darf, wenn dieser eine oder beide der folgenden Eigenschaften besitzt:

  • Besteht aus nachwachsenden Rohstoffen
  • Ist biologisch abbaubar

Auch wenn ein Plastik beide Eigenschaften besitzt, bedeutet das aber nicht auch gleich, dass dieser von der Natur abgebaut werden kann, geschweige denn, dass das verwendete Material mit seinem Anbau gut für die Landwirtschaft ist.

Beispiel: Es gibt viele unterschiedliche Biokunststoffe die „biologisch“ abbaubar sind. Diese Eigenschaften werden jedoch, im Labor, an unterschiedlichen Enzymen getestet. Kurzum, meistens sind solche Enzyme in der Natur nicht an jedem Ort gegeben. Genauso wenig sind Sortier- und Kompostieranlagen aktuell darauf ausgelegt, Bioplastik zu recyclen, auch wenn dies durchaus möglich ist. Apropos Recycling…

Die tatsächliche Recyclingfähigkeit von Plastik

Wie vorhin bereits aufgegriffen, ist Bioplastik derzeit noch nicht recyclebar. Wie steht es eigentlich um unser herkömmliches Plastik? Da gibt es unterschiedliche Antworten:

PET zum Beispiel ist recyclebar, allerdings nur ein einziges Mal, denn beim Recycling wird Material zusammengeschmolzen, also aus einer spezifischen Plastiksorte wird eine Zusammenschmelze aus unterschiedlichen Plastikarten gemacht. Dabei ist das enstandene Material schlechter als das vorherige (wird auch Downcycling genannt).

Andere Plastikarten sind schon seit der Herstellung nicht recyclebar und werden in den Müllanlagen oder Zementfabriken verbrannt. Woraus wiederum Energie gewonnen wird. Hierbei liegt das Problem darin, dass Kunststoff aus Erdöl besteht und bei der Verbrennung das gebundene CO₂ in die Luft entlassen wird und nicht zurück in den Kreislauf der Umwelt gebracht wird.

Recycling mit Plastik ist unmöglich, so nützlich dieser Stoff auch ist, er schadet dem Leben auf unserem Planeten. Die einzige Möglichkeit dieses Problem zu stoppen ist, das Plastik durch tatsächlich recyclebare Materialien wie Papier oder Glas auszutauschen oder ihn erst gar nicht zu verwenden.

Die Schweizer (und Liechtensteiner) Lösung: Der Supersack

Die Schweiz stellte 2015 den Supersack vor. Eine Alternative, Haushaltsplastik verantwortungsvoll zu recyclen. Die Lösung bekam grossen Aufschwung und ist mittlerweile in fast jedem Haushalt wiederzufinden. Dazu hat mir Sigrid Fischer von der ELREC AG in Eschen ein paar Fragen beantwortet.

Was darf in den Supersack?

  • Getränkekartons
  • Shampoo-, Waschmittel-, Öl-, Milch-, Kaffeerahm- und Essigflaschen
  • Lebensmittelverpackungen
  • Blumentöpfe, Eimer, Körbe, Kanister
  • Tragetaschen, bedruckte und unbedruckte Folien, Schrumpf- und Stretch-Folien

Wie viel des abgegebenen Plastiks aus Liechtenstein wird recycelt?

„Mindestens 70 %, womöglich etwas höher, da das aussortierte Mischplastik aus dem Supersack 20 % beträgt.“

Was passiert mit dem Supersack, nachdem er abgegeben wurde?

„Die Leichtverpackungen aus dem Supersack werden in Ballen gepresst und werden dann aussortiert. Sackaufreisser, Trommelsiebe, Infrarot-Scanner und Wirbelsturmschneider trennen und sortieren die Verpackungen nach Material und Kunststoffart. So können die Wertstoffe dann auch tatsächlich recycelt werden.“

Und was ist mit den Mischkunststoffen?

„Sie werden ins nahe gelegene Ausland zu einer Sortieranlage exportiert. Jeder Export muss notifiziert werden. Das heisst, die Exporte müssen vom BFU (Bundesamt für Umwelt) und dem jeweiligen Land bewilligt werden und unterliegen strengen Anforderung für die Sortierung und Wiederverwertung. Die Sortieranlage muss dafür die gesetzlichen Auflagen erfüllen, werden kontrolliert und sind zertifiziert. Die sortierten Kunststoffe werden nach spezieller Rezeptur zu Kunststoffgranulat derselben Kunststoffart verarbeitet. Diese Rezyklate (Recycelte Materialien) werden wiederum zu Verpackungen, Rohren, Haushaltsartikeln, Aufbewahrungs- und Transportboxen, Fleece Stoffen usw. verarbeitet.“

Warum wird der Mischplastik nicht in der Schweiz verwertet?

„Derzeit sind in der Schweiz noch keine Sortieranlagen für gemischte Kunststoffe vorhanden. Bestrebungen sind im Gange, konkrete Standorte oder Gesuche gibt es bis heute jedoch nicht.“

Bei der Plastikverwertung entsteht auch Downcycling, was wird aus Material gemacht, das nicht mehr die Qualitätsanforderungen erfüllt?

„Da die Qualität bei manchen dieser Kunststoffabfälle fürs Recycling nicht mehr reicht, werden diese energetisch genutzt, etwa als Kohleersatz in Zementwerken.“

Mehr über den Supersack findest du hier.

Precious Plastics Liechtenstein

Precious Plastics Liechtenstein ist ein gemeinnütziges Projekt vom Verein Makerspace. Ziel ist es, Kunststoff aus den Alpen zu recyceln und zu neuen Materialien weiterzuverarbeiten. Dank Maschinen und Werkzeugen können Kunststoffe gereinigt, zerkleinert, eingeschmolzen, gepresst und im Endeffekt in neue Ressourcen eingearbeitet werden. Diese Ressourcen kann man dann für nachhaltige Projekte verwenden. (z.B. einen überdachten Fahrradständer oder ein nachhaltiges Jugendprojekt.)  Auf der Website des Makerspace Vereins Liechtenstein werden Workshops angeboten und die Vorteile von Plastik nochmals genauer erklärt.

Natürlich sind hier Themen wie, das Plastik im Ozean oder die Klimapolitik völlig ausgelassen worden, dennoch verlinke ich hier noch meine Quellen und die Dokumentation von NDR, welche mich auf das Thema gebracht hat.

Mehr über Precious Plastics Liechtenstein findest du hier.

 

 

Quellen:

Plastik – Die Recycling-Lüge: https://www.youtube.com/watch?v=KD8fcTyjP1E

ELREC AG Website: https://elrec.net

Erdölverarbeitung: https://www.seilnacht.com/Lexikon/erdoel.html

Was ist Plastik: https://www.careelite.de/was-ist-plastik/#herstellung

Bioplastik – Mythen und Fakten:  https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Kreislaufwirtschaft/Verpackungen/180220_DUH_Infopapier_Bioplastik_de_eng.pdf

NZZ-Artikel (Download): https://www.circular-economy.swiss/app/download/16162313724/NZZ_Artikel_Papier_Bioplastic_20210619.pdf?t=1624260433

Alternativen zum Plastik: https://www.circular-economy.swiss/alternative-materialien/

Plastik kurz erklärt: https://www.wwf-junior.de/umwelt/plastik-kurz-erklaert

Theoretische, praktische und reale Recyclingfähigkeit: https://link.springer.com/article/10.1007/s00506-019-00648-6

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