Zum Inhalt springen

Sexuelle Gesundheit


Alle Menschen haben ein Recht auf sexuelle Gesundheit – es basiert auf den Menschenrechten. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die sexuelle Gesundheit untrennbar mit der Gesundheit insgesamt mit Wohlbefinden und Lebensqualität verbunden. Es geht um den positiven und respektvollen Zugang zu und mit Sexualität/sexuellen Beziehungen. Dabei sollen Menschen genussvolle und risikoarme sexuelle Erfahrungen machen können – frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt.

Sexuelle Gesundheit? Was gehört dazu?

Die Dachorganisation „Sexuelle Gesundheit Schweiz“ hat folgende Ziele in Zusammenhang mit sexueller Gesundheit:

  • die Förderung der ganzheitlichen Sexualaufklärung
  • die Entscheidungsfreiheit aller Personen zur Frage, ob und wann sie Kinder haben wollen
  • die Förderung des Wissens und der Handlungsfähigkeit aller Menschen im Umgang mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI)
  • Verhinderung sexualisierter Gewalt und Diskriminierung (Zwangsheirat, Beschneidung von Mädchen, sexuelle Übergriffe)

Im Kern geht es darum, Sexualität als zentralen und positiven Aspekt des Menschseins, der das körperliche Geschlecht, die Geschlechtsidentität und Geschlechterrollen (gender), die sexuelle Orientierung, Erotik, Lust, Intimität und Fortpflanzung umfasst, zu sehen.

Verschiedene Themen in Zusammenhang mit sexueller Gesundheit sind hier aufgelistet:

Verhütung

Da es eine Vielzahl von verschiedenen Verhütungsmethoden gibt, lohnt es sich, sich ausführlich darüber zu informieren. Denn jeder Körper ist anders. Grundsätzlich kann man unterscheiden zwischen

  • hormonellen- ,
  • mechanischen – ,
  • chemischen- ,
  • hormonfreien/natürlichen Verhütungsmitteln
  • und der Sterilisation.
  •  

Einen ausführlichen Artikel über alle Verhütungsmittel gibt es hier:


  • Verhütungsmittel


  • Sexuell übertragbare Krankheiten (STI)

     

    Alle Krankheiten, welche (auch) über sexuellen Kontakt übertragen werden können, zählen zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen – auch STD (sexually transmitted disease) oder STI (sexually transmitted infection) genannt.

    Wenn du an sexuell übertragbare Erkrankungen denkst, kommt dir wahrscheinlich als erstes AIDS bzw. HIV in den Sinn. Doch es gibt viel mehr als das. Die meisten Menschen erfahren mindestens einmal in ihrem Leben eine solche Krankheit. Manchmal ist es nur ein Juckreiz oder Brennen im Intimbereich. Es kann aber auch gut sein, dass du eine gewisse Krankheit zuerst gar nicht wahrnimmst, was dann sehr gefährlich werden kann. Ausserdem ist es so, dass nicht zwingend die Geschlechtsteile von der Krankheit betroffen sind. Die Krankheit kann einfach durch sexuellen Kontakt übertragen werden.

    WICHTIG: Der einzig zuverlässige Schutz vor Geschlechtskrankheiten sind Penis- und Vaginal-Kondome! Kondome können das Risiko vermindern, aber nicht ausschliessen.

    Die häufigsten Geschlechtskrankheiten

    • HIV: Eine Infektion mit HIV ist kann behandelt werden. Sie ist aber nicht heilbar.
    • Chlamydien: Eine Infektion mit Chlamydien kann geheilt werden. Wird die Behandlung frühzeitig gestartet, bleibt die Infektion ohne Folgen.
    • Gonorrhö (Tripper): Eine Infektion mit Gonorrhö kann geheilt werden. Wird die Behandlung frühzeitig gestartet, bleibt die Infektion ohne Folgen.
    • Syphilis (Lues): Eine Infektion mit Syphilis kann geheilt werden. Wird die Behandlung frühzeitig gestartet, bleibt die Infektion ohne Folgen. 
    • Hepatitis B: Eine chronische Infektion mit Hepatitis B kann behandelt werden. Sie ist aber nicht heilbar. Die Impfung ist der sicherste Weg, sich vor Hepatitis B zu schützen.
    • Herpes genitalis: Eine chronische Infektion mit Herpes genitalis kann behandelt werden. Sie ist aber nicht heilbar.
    • Humanes Papillomavirus HPV (Feigwarzen, Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs): Eine Infektion mit HPV kann behandelt werden. Sie ist aber nicht heilbar. In den meisten Fällen heilt die Infektion spontan aus. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt die Impfung gegen HPV für Jugendliche und junge Erwachsene (bis zum 26. Lebensjahr).
    • Lymphogranuloma venereum (LGV): Eine Infektion mit LGV kann geheilt werden. Sie betrifft vor allem Männer, die Sex mit Männern haben.

    Genaue Infos zu den einzelnen Geschlechtskrankheiten bekommst du hier:

  • Geschlechtskrankheiten im Detail

WICHTIG: Nicht alle Infektionen verursachen Krankheitszeichen. Und manche Krankheitszeichen verschwinden wieder, auch wenn die Infektion fortschreitet. Es ist wichtig, dass du bei Verdacht auf eine sexuell übertragbare Infektion rasch zum Arzt oder zur Ärztin gehst. Unbehandelte Infektionen können schwerwiegende Folgen für deine Gesundheit haben. Lass dich mindestens einmal im Jahr testen, wenn du mit mehreren Menschen Sex hast.

Safer Sex

  1. Vaginalsex und Analsex mit Kondom
  2. Safer-Sex-Check machen für auf dich PERSÖNLICH abgestimmte Tipps!

Mach den Safer-Sex-Check

Mit dem Safer-Sex-Check erfährst du, wie du dich vor HIV schützen kannst. Er informiert dich auch darüber, was du zu anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) wissen musst. Du kriegst Tipps, die auf deine Sexualität zugeschnitten sind:

Welttag der sexuellen Gesundheit

Der Welttag für sexuelle Gesundheit/World Sexual Health Day wurde 2010 von der World Association for Sexual Health (WAS) ins Leben gerufen, und wird jährlich am 4. September begangenen. An diesem Tag soll das Bewusstsein für sexuelle Gesundheit weltweit geschärft werden. In den Punkten der Millennium Deklaration sowie in den Sexuellen Menschenrechten werden weltweite Forderungen dazu angeführt:

  • Erkennung, Förderung sowie Wahrung sexueller Rechte für alle Menschen.
  • Fortschritt in Richtung Gleichstellung und Gleichbehandlung.
  • Verurteilung, Bekämpfung und die Reduzierung jeglicher Form von sexueller Gewalt.
  • Allgemeiner Zugang zu umfassender Sexualerziehung, Information und Gesundheitsvorsorge.
  • Sicherstellen, dass reproduktive Gesundheits-Programme die zentrale Bedeutung sexueller Gesundheit anerkennen.
  • Stoppen der Ausbreitung von HIV / AIDS und anderer sexuell übertragbaren Infektionen.
  • Erkennen, Ansprechen und Behandeln sexueller Anliegen, Funktionsstörungen und Erkrankungen.
  • Anerkennung der sexuellen Lust als eine Komponente des Wohlbefindens.

Warum braucht es einen Tag der sexuellen Gesundheit?

Auch wenn die Situation in den Industrieländern sehr gut scheint, sind die sexuellen Rechte in einigen Teilen der Welt bedroht:

  • In zahlreichen Ländern werden auch heute noch Frauen in grausamer Tradition verstümmelt und ihres Lustempfindens beraubt. Infos zum Thema FGM (female genital mutilation) gibt es hier.
  • Ehebrecherinnen droht in einigen Ländern die Steinigung.
  • Frauen und Kinder werden in vielen Ländern zur Prostitution gezwungen.
  • Ausreichende Gesundheitsprogramme sind nur einem kleinen Teil der privilegierten Weltbevölkerung zugänglich.
  • Homosexualität kann in einigen Ländern die Todesstrafe nach sich ziehen oder wird mit anderen Sanktionen bestraft. Von der nahezu global fehlenden rechtlichen Gleichstellung ganz zu schweigen.
  • Manche Religionsgemeinschaften setzen sich nach wie vor gegen die Verwendung von Kondomen ein, öffnen so HIV und AIDS die Türen und tritt damit auch gegen eine Entkoppelung von Sexualität und Kinderkriegen ein.

Die offizielle Website zum Tag:

Links

 

Quellen:

  • sexmedpedia.com
  • lovelife.ch
  • sexuelle-gesundheit.ch
  • aids.ch




Zuletzt aktualisiert: 08/2023
Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner