Die Europäischen Freiwilligenprojekte (EFP) bieten jungen Menschen im Alter von 17 bis 30 Jahren die Möglichkeit, sich durch unbezahlte freiwillige Vollzeittätigkeit über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten in einer Organisation in einem europäischen Land zu engagieren. EFP Organisationen können als Aufnehmende-, als Entsendende- und/oder koordinierende Einrichtung tätig sein. Sie betreuen und unterstützen junge Europäer/innen und bieten ihnen damit alternative Bildungs- und Qualifizierungschancen. Die Tätigkeit soll jungen Leuten Erfahrungen sowohl in fachlicher als auch in sozialer und kultureller Hinsicht bieten. Im Allgemeinen steht die Teilnahme am EFP allen, nicht Profit orientierten, Organisationen offen. Infos für Jugendliche Für alle zwischen 17 und 30 Jahren, mit Wohnsitz in Liechtenstein. Welche Organisationen können mitmachen? Als teilnehmende Organisationen kommen in Betracht: gemeinnützige Organisationen, Verbände, NROs, europäische Jugend-NROs, gemeinwirtschaftliche Unternehmen, öffentliche Stellen auf lokaler Ebene, sowie regionale oder nationale öffentliche Stellen61; Regionalverbände; Europäische Verbünde für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ), kommerzielle Einrichtungen, die sich dem Grundsatz der sozialen Verantwortung in Unternehmen verpflichtet haben, die in einem Programmland oder einem benachbarten Partnerland der EU ansässig sind. Anleitung für Freiwilligenprojekte Von der Registrierung bis zum Projektabschluss. Akkreditierung Damit eine Organisation unter dem EU-Programm Erasmus+ Europäische Freiwillige betreuten kann, muss sie zuerst akkreditiert werden. Dazu formuliert die Organisation eine Projektbeschreibung und stellt den Antrag zur Akkreditierung. Diese Akkreditierung dient der Qualitätssicherung. Die Nationalagentur Erasmus+ JUGEND IN AKTION Liechtenstein überprüft die Organisation und gibt sie als akkreditierte Organisation frei. Diese Akkreditierung ist gültig bis Ende 2020. Bevor eine Organisation ihren Akkreditierungsantrag einreicht, sollte sie sich mit dem Programmhandbuch zu Erasmus+ JUGEND IN AKTION vertraut machen. Die Organisationen müssen in allen Phasen des Projekts die Grundsätze der EFP-Charta, anwenden. Die EFP-Charta ist Teil des Akkreditierungsantrages. Sie hebt die Rolle jeder Organisation in einem EFP-Projekt sowie die Grundsätze und Qualitätsstandards des EFP hervor. Aufgaben der Aufnahmeorganisation Die Aufnahmeorganisation ist zuständig für Aufenthalt, Unterkunft, Verpflegung und Mobilität des Freiwilligen vor Ort. Sie benennt eine Ansprechperson (Mentor/in). Hauptaufgaben ist, die regelmässige aufgabenbezogene, sprachliche, persönliche und administrative Unterstützung des Freiwilligen während der gesamten Dauer der Aktivität. Der Europäische Freiwillige ist kein Ersatz für eine bezahlte Arbeitskraft und hat nicht die alleinige Verantwortung für die Durchführung eines Projekts. Die Arbeit des Freiwilligen ist nicht gewinnorientiert und unentgeltlich. Rechte und Pflichten aller Beteiligter sind in der EFP-Charta bestimmt und werden jeweils im „Volunteering Agreement“ detailliert und verbindlich festgehalten. Aufnahme eines Freiwilligen Die Aufnahmeorganisation überlegt sich ein Projekt und ein Anforderungsprofil und stellt einen Antrag bei der Nationalagentur Erasmus+ JUGEND IN AKTION Liechtenstein. Bei Genehmigung des Projekts wird die Organisation und das Projekt auf der EFP-Datenbank vorgestellt. Interessierte Jugendliche können sich so direkt bei der Organisation bewerben. Zu beachten ist, dass vom Zeitpunkt des Entschlusses zur Aufnahme eines Freiwilligen bis zum tatsächlichen Projektstart in etwa sechs bis acht Monate Vorlaufzeit einzurechnen sind. Kosten einer Aufnahme Bis auf einen eventuellen Anteil an die Reisekosten ist der EFP für die Freiwilligen kostenlos. Alle weiteren Kosten werden durch das EU-Erasmus+ JUGEND IN AKTION und die Aufnahmeorganisation gedeckt. Unter Kostenaufwand für Aufnahmeorganisationen ist in einem Beispiel (Kalkulation 2017) ersichtlich, welche Kosten auf die Organisation zukommen. Die bewilligten EU-Fördergelder sind Fixbeträge und sind Beiträge an Reisekosten, Kost & Logis sowie fürs Taschengeld. Versicherung, Trainings und ein Online Sprachkurs werden, ohne finanzielle Beteiligung der Organisation, direkt über das Erasmus+ Programm zur Verfügung gestellt und finanziert. Aufgaben einer Sendeorganisation Organisationen können auch junge Menschen ins europäische Ausland entsenden. Die Entsendeorganisation hilft den Freiwilligen bei der Projektsuche, übernimmt alle administrativen Aufgaben und bereitet die Freiwilligen auf den Auslandsaufenthalt vor. Sie setzt sich mit den Kompetenzen und Fähigkeiten des jeweiligen Freiwilligen und den Anforderungen der Aufnahmeorganisation auseinander und unterstützt sie während der ganzen Projektdauer. Links Nutzerkonto für EU Login anlegen. EU Login ist der neue Authentifizierungsdienst der Europäischen Kommission, welcher mit einem einzigen Nutzernamen und Passwort den Zugang zu zahlreichen Webdiensten der Europäischen Kommission (z.B. URF, Mobility Tool+, OEET oder Erasmus+ Project Results Platform) ermöglicht. Dieses Nutzerkonto ist die Voraussetzung, um Zugang zum Teilnehmer/-innen-Portal der Europäischen Kommission zu bekommen. EU LOGIN Reisekostenberechner Um Reisekostenzuschüsse im EU-Programm Erasmus+ zu beantragen, müssen Sie im Antrag die Wegstrecken angeben. Bitte benutzen Sie hierfür den Reisekostenberechner der EU-Kommission.Entfernungsrechner Volunteering Opportunities Database In der Volunteering Opportunities Database (VoD) können Einrichtungen, die am Europäischen Freiwilligendienst teilnehmen, ihre EFP-Aktivitäten eigenverantwortlich verwalten. Sie müssen hierfür eine neue Akkreditierung im Rahmen von Erasmus+ JUGEND IN AKTION besitzen.Datenbank Online Linguistic Support Seit dem 01. Oktober 2014 steht das OLS-Tool (OLS = Online Linguistic Support) für Europäische Freiwillige zur Verfügung. Die Nutzung dieses Sprachendienstes gilt für alle bewilligten EFP-Anträge. Er steht allen Freiwilligen offen, die eine Langzeitmobilität (mehr als zwei Monate) in einer der Sprachen absolvieren, die das Tool aktuell unterstützt. Der Online Linguistic Support der Europäischen Kommission umfasst sowohl einen Sprachtest als auch einen Sprachkurs. Der Sprachtest muss jeweils zu Beginn und zum Ende eines Freiwilligendienstes durchgeführt werden. Der Sprachkurs dagegen ist optional. Europäische Freiwillige können ihn während der Dauer des Auslandsaufenthaltes nutzen. Bitte geben Sie ihren Europäischen Freiwilligen die Möglichkeit, von diesem zusätzlichen Angebot zu profitieren. Dieser Online-Sprachkurs ersetzt jedoch nicht die ständige sprachliche Unterstützung vor Ort. Zum Angebot Begleitseminare Die Begleitseminare sind verpflichtender Bestandteil des Europäischen Freiwilligendienstes. Das Einführungstraining sollte nach etwa vier bis sechs Wochen und das Zwischenseminar nach etwa der Hälfte des Freiwilligendienstes stattfinden. Wenn Sie eine akkreditierte Einrichtung vertreten, melden Sie EFP-Freiwillige an. Die Trainings finden in der Regel in Österreich statt. Mobility Tool+ Sie können dort alle Informationen zu Ihrem Projekt eintragen (wie zum Beispiel Teilnehmer anlegen, Teilnehmerberichte sammeln, Budgetangaben eintragen und aktualisieren). Nach Projektende generieren Sie aus dem Mobility Tool+ Ihren Schlussbericht (beneficiary report). Die Nutzung des Mobility Tools+ ist für Sie als Zuwendungsempfänger verpflichtend. Nur über das Mobility Tool+ können Sie Ihren (elektronischen) Schlussbericht übermitteln. Seit Ende Mai 2015 steht Ihnen hierfür neben der englischen auch eine deutsche Version des Mobility Tools+ zur Verfügung. Ablauf des Verfahrens Nachdem Ihr Projekt erfolgreich bewilligt wurde, wird dieses in das Mobility Tool+ übermittelt. Ist dies geschehen, erhalten Sie automatisch eine E-Mail mit Ihrem Zugangslink zum Tool. Sie können das Mobility Tool+ ab der Förderungsbewilligung ihres Projekts nutzen. Spätestens für die Endabrechnung müssen Sie alle Angaben im Tool gemacht haben. [/ahafaqitem] Weitere Infos aha – Tipps & Infos für junge Leute Nationalagentur Liechtenstein Tel. +423 239 91 15 eMail: jugendinaktion@aha.li