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Sucht – Übersicht


Ist Sucht das Gleiche wie eine Abhängigkeit? Wovon kann man süchtig werden und was haben Drogen damit zu tun? Erfahre es hier!

 

Was ist Sucht?

«Sucht geht mich nichts an. Ich nehme keine Drogen. Ich bin nicht süchtig.»

Viel zu oft denken Menschen beim Begriff Sucht an Heroin, Kokain und Co. Dabei hat Sucht viele Gesichter mit denen wir täglich konfrontiert sind. Das beginnt schon mit dem Kaffee am Morgen und der Zigarette zum Aufwachen. In der Schule auf dem Pausenhof versammeln sich die Rauchenden auf dem Raucherplatz. Nach dem Mittagessen ein kleines Schnäpschen um die Verdauung anzuregen, das Essen war ja so fettig. Am Nachmittag eine Tablette gegen die fiesen Kopfschmerzen von der Arbeit am Computer. Am Ende des Tages dann das verdiente Feierabendbier oder das Gläschen Rotwein. Zum Einschlafen noch eine Schlaftablette damit man morgen wieder in Topform den Alltag bewältigen kann.

Allgemein versteht man unter Sucht eine Erkrankung, die körperliche, seelische und soziale Folgen mit sich bringt. Im Vordergrund steht dabei die Abhängigkeit von einer Substanz (Drogen) oder auch einer Verhaltensweise (Essen, Spielen, Shoppen) um einen bestimmten Zustand (zur Beruhigung, als Belohnung, um wach zu werden) zu erreichen. Im Unterschied zu einer Gewohnheit haben Betroffene einer Suchterkrankung keine Kontrolle mehr über ihr Verhalten und die Abhängigkeit entwickelt sich zu einem Zwang der immer (öfters) wiederholt werden muss. Eine Sucht kann, wie bereits erwähnt, an eine Substanz geknüpft sein, oder aber auch eine zwanghafte Verhaltensweise widerspiegeln. Daher spricht man von stoffgebundener und stoffungebundener Sucht.

Bei stoffgebundenen Süchten gibt es eine süchtig machende Substanz die auf das Gehirn in einer bestimmten Art und Weise (z.B. beruhigend oder anregend) einwirkt. Zu diesen Substanzen gehören Alkohol, Nikotin, Cannabis, Heroin, Designerdrogen, etc. Bei stoffungebundenen Süchten handelt es sich um Verhaltensweisen, die zwanghaft ausgeführt werden um ein Lustgefühl zu erreichen, oder zumindest ein Unlustgefühl zu vermeiden. Zu ihnen gehören Bulimie (Ess-Brech-Sucht), Magersucht, Fettsucht, Kaufsucht/Konsumzwang, Arbeitssucht, Spielsucht, Fernsehsucht, Computer- und Internetsucht, Sportsucht, etc.

 

Wusstest du, dass für illegale Drogen weltweit mehr Geld ausgegeben wird als für die Ernährung der gesamten Menschheit? Und wusstest du, dass der Nikotin-, Alkohol- oder Drogenkonsum von Schwangeren die häufigste Ursache für Kindesmissbildungen ist? Weitere Fakten zum Thema Sucht haben wir für dich recherchiert:

 

 

 

Wie wird man süchtig?

Für die Entstehung einer Suchterkrankung gibt es nicht DEN einen Grund. Vielmehr ist es das Zusammenspiel von unterschiedlichen Faktoren. Diese lassen sich im sogenannten Suchtdreieck zusammenfassen. Das Suchtdreieck beschreibt, dass für die Entwicklung einer Suchtkrankheit drei Faktoren zusammenspielen:

  • die suchtkranke Person (Mensch)
    mangelnde Konfliktfähigkeit, instabiles Selbstwertgefühl, Störungen in der Beziehungsfähigkeit, geringe Frustrationstoleranz, genetische Faktoren etc.
  • die Umwelt und Gesellschaft (Milieu)
    soziale Konflikte, Verarmung, Akzeptanz des Stoffes, Alkohol- und Drogenmissbrauch der Eltern, Gruppendruck, familiäre Konflikte, Scheidung, negatives Wohnumfeld, Ablehnung durch Gleichaltrige, schulische Probleme etc.
  • der Suchtstoff (Mittel/Substanz)
    Verfügbarkeit der Droge, Wirkung, Verträglichkeit, Konsumdauer, Dosis etc.

 

Nicht jeder Mensch, dessen Leben oben genannte Faktoren aufweist, wird also automatisch gleich suchtkrank. Es kommt vielmehr auf das Zusammenspiel und die Anhäufung von Faktoren an und ist somit sehr individuell. Wer gerne auf Partys geht und einen Konflikt mit seinem besten Freund/seiner besten Freundin hat, wird demnach nicht automatisch süchtig. Kommt zum Konflikt allerdings noch ein schlechter Freundeskreis, Stress in der Schule, die Scheidung der Eltern und Kontakte zu Drogendealern dazu, ist das Risiko, eine Suchtkrankheit zu entwickeln, schon viel grösser.

 

Vom Genuss zur Sucht

Eine Sucht entsteht nicht von heute auf morgen und entwickelt sich für gewöhnlich langsam. Daher kann die Sucht sowohl für die betroffene Person, als auch das Umfeld lange Zeit unerkannt bleiben.

Folgende Schritte können den Weg in die Sucht bahnen:

  • Genuss
  • Missbrauch
  • Gewöhnung
  • Abhängigkeit

Am Anfang steht meist der Genuss. Dabei wird ein Mittel oder ein Verhalten mit Gespür für das richtige Mass konsumiert/ausgeführt. Dies kann das Glas Wein oder Bier mit den Freunden sein. Wenn aber z.B. aufgrund von Problemen, Frust, Langeweile oder dem Bedürfnis nach Anerkennung getrunken wird, spricht man von missbräuchlichem Verhalten. Das Mittel oder das Verhalten wird zum Ausweichen verwendet.

Wer daraufhin dann regelmässig zur Flasche greift und sich ein Automatismus entwickelt (z.B. täglich zur Flasche greifen, wenn man abends vor dem Fernseher sitzt) spricht man von Gewöhnung. Die physische und psychische Bindung an das Suchtmittel ist bereits so gross, dass man das Bier oder die Zigarette zur Beruhigung braucht.

Auf die Gewöhnung folgt dann meistens als fliessender Übergang der Schritt in die Abhängigkeit/ Sucht. Das Mittel oder Verhalten wird „notwendig“ und zur Lebensbewältigung (z.B. man erträgt keinen Urlaub auf einer Hütte oder am Strand ohne Alkohol).

Die Entwicklung vom Genuss bis zur Sucht geht nicht „von selbst“. Wer einmal eine Substanz missbräuchlich gebraucht/ein Verhalten missbräuchlich einsetzt, muss deswegen nicht gleich süchtig werden. Jedoch ist jede Stufe die Voraussetzung für die nächste und es ist leichter, die Schritte vom Genuss in Richtung Sucht zu gehen als umgekehrt.

 

Merkmale

Es ist wichtig, Symptome wahrzunehmen und eine mögliche Suchtgefährdung zu erkennen – bei  sich und auch bei anderen. Oft sind die Grenzen von Genuss zur Sucht fliessend, was es umso schwieriger macht. Ob tatsächlich eine Sucht/Abhängigkeit vorliegt oder nicht, entscheiden die Ärzte und Ärztinnen anhand eines Kriterienkataloges der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Demnach müssen mindestens drei der folgenden sechs Merkmale im letzten Jahr vorgelegen haben, um eine Suchtkrankheit zu bestätigen:

Zwang
Du musst etwas nehmen oder tun, es geht nicht ohne. All deine Gedanken kreisen nur noch um die Substanz/Tätigkeit. Du wirst unruhig und nervös.

Dosissteigerung
Du brauchst immer mehr von einem Mittel/Verhalten, um dieselbe Wirkung zu erzielen (Toleranzentwicklung).

Kontrollverlust
Du kannst nicht mehr kontrollieren, wann du was und wieviel konsumierst. Auch das Aufhören fällt dir schwer. Du hast dir vorgenommen, nur ein Glas Rotwein zu trinken und hast dann doch die ganze Flasche getrunken. Die Kontrolle geht verloren.

Entzugserscheinungen
Wenn du dir vornimmst das Mittel nicht zu konsumieren bzw. die Tätigkeit nicht ausübst, reagiert dein Körper mit Zittern, Übelkeit, Schweissausbrüchen etc. darauf. Du spürst die körperliche und/oder psychische Abhängigkeit und die damit verbundenen Entzugserscheinungen bei Beendigung oder Reduktion des Konsums.

Vernachlässigung anderer Interessen und Pflichten
Das Mittel/Verhalten hat oberste Priorität und du richtest dein ganzes Leben danach. Du verheimlichst den Konsum oder streitest ihn ab. Fussballspielen interessiert dich nicht mehr, schliesslich brauchst du die Zeit jetzt für andere Sachen. Interessen und Freunde treten zugunsten der Beschaffung, dem Konsum selbst und die Folgen des Konsums in den Hintergrund.

Weitermachen trotz negativer Konsequenzen
Deine Schulleistungen haben sich verschlechtert, deine Freunde haben sich von dir abgekehrt, du hast Schulden und bist öfters krank? Trotz der negativen schädlichen Folgen machst du mit dem Konsum weiter.

 

Folgen

 Sowohl stoffgebundene als auch stoffungebundene Suchtkrankheiten können weitreichende körperliche, seelische und soziale Folgen mit sich bringen.

 

Körperliche Abhängigkeit

Beim Konsum von Drogen kann es nach mehr oder weniger langer Zeit zu einer körperlichen Abhängigkeit nach dem süchtigen Stoff kommen. Das deshalb, weil sich der Körper an die Droge gewöhnt hat und die Substanz braucht um zu funktionieren. Wenn man beispielsweise Drogen zu sich nimmt, die Glückshormone erzeugen, ist der Körper irgendwann nicht mehr in der Lage, diese Hormone selbst zu produzieren.

Wer dann versucht, den Konsum zu reduzieren oder ganz aufzuhören, muss mit heftigen, körperlichen Entzugserscheinungen wie Nervosität, Zittern, Krämpfe, Schlafstörungen, Delirien, Schwitzen, Fieberschüben, Muskelschmerzen und Erbrechen rechnen. Im Falle einer Abhängigkeit sollte man dringend professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um einen überwachten Entzug zu starten und mithilfe von Psychotherapie die Ursachen der Sucht zu erkennen. Eine körperliche Abhängigkeit lässt sich in der Regel in relativ kurzer Zeit überwinden.

Die Liste möglicher körperlicher Folgen bei regelmässigem und starkem Drogenkonsum ist lang. Sie reicht von Herzschäden über Lähmungen, Nierenversagen und einer Schädigung des körpereigenen Abwehrsystems bis hin zur Zerstörung der Organe und somit zum frühzeitigen Tod.

 

Psychische Abhängigkeit

Im Vergleich zur körperlichen Abhängigkeit wird man eine psychische Abhängigkeit viel schwerer los.

Denn das nicht kontrollierbare und häufige Verlangen, die entsprechende Droge einzunehmen/das entsprechende Verhalten auszuüben, kann auch dann noch bestehen, wenn man die körperliche Abhängigkeit (im Fall von Drogen) besiegt hat. Dieses unwiderstehliche, masslose Verlangen nach einer Droge/Verhaltensweise wird auch Craving genannt.

Kennzeichnend für eine psychische Abhängigkeit ist, dass die Konsumierenden den Konsum auch dann noch fortsetzen, wenn schon negative Konsequenzen aufgrund des Konsums eingetreten sind.

Genau wie bei einer körperlichen Abhängigkeit kann es auch bei der psychischen Abhängigkeit zu Entzugserscheinungen in Form von Unruhe, Depression, Nervosität, Aggression, Selbstmordgedanken, Stimmungsschwankungen und Angstzustände kommen. Die psychische Abhängigkeit lässt sich nur in einer langwierigen Therapie überwinden.

Die Langzeitfolgen bei regelmässigem Konsum können sich bei einer psychischen Abhängigkeit in Form von Depression, Panikattacken, Verfolgungswahn, Halluzinationen, starker Persönlichkeitsveränderung, Gefühlskälte und erhöhtem Suizidrisiko äussern.

 

Soziale Folgen

Eine Suchterkrankung hat auch Einfluss auf unsere sozialen Kontakte: Freundschaften und Beziehungen gehen kaputt, Betroffene verlieren ihren Job oder brechen die Schule ab, die Kosten für den Konsum führen in die Verschuldung. Viele Süchtige werden auch irgendwann zu Straftätern, da sie keinen anderen Weg finden, um an das nötige Geld für den Konsum zu kommen.

Eine Suchterkrankung hat somit nicht nur direkte Auswirkungen auf die Konsumierenden, sondern auch auf ihr Umfeld (Familie, Freunde etc.), da die Droge/das Verhalten das gesamte, alltägliche Leben kontrolliert. Somit werden Eltern, EhepartnerInnen, Kinder und FreundInnen Mitgefangene der Sucht. Dies nennt man Co-Abhängigkeit. Die Co-Abhängigen bekommen die Folgen der Sucht mit und versuchen Betroffene von der Sucht abzubringen. Das funktioniert allerdings meist nicht, da sich eine Sucht nicht durch Bitten und Drohen heilen lässt. Die Angehörigen fühlen sich schuldig, da sie nichts tun können. Zudem passen sie oft ihr ganzes Leben dem Süchtigen an und stellen eigene Interessen zurück. Die kann die Krankheit verlängern, da sie mit ihrem loyalen Verhalten die Sucht unterstützen. Angehörige einer suchtkranken Person sollten sich daher im Klaren darüber sein, dass nur die/der Süchtige sich helfen kann. Den Wunsch, die Notwendigkeit und der Wille, die Krankheit loszuwerden, muss selbst erkannt werden.

 

 

Häufige Fragen

 

Wirken Drogen sexuell anregend?

Einige Drogen haben den Ruf, eine luststeigernde Wirkung zu haben. Das ist bei den meisten Substanzen gar nicht der Fall bzw. diese Wirkung ist sehr kurzzeitig. Die sogenannte Liebesdroge Ecstasy soll sogar die Lust löschen. Eine Studie aus England und Italien, in der 768 Jugendliche über ihren Drogenkonsum befragt wurden, hat ergeben, dass regelmässige Ecstasykonsumierende weit mehr über sexuelle Probleme klagten als Nichtkonsumierende. Laut der Studie berichteten diese dreimal so häufig über wenig Lust.

 

Wie lange können Drogen im Körper nachgewiesen werden?

Drogen können in verschiedenen Körperteilen und Flüssigkeiten nachgewiesen werden. So beispielsweise in allen Körperhaaren, im Urin oder im Blut. Grundsätzlich ist ein Nachweis zwischen einem Tag bis zu mehreren Wochen nach dem Konsum möglich. Die Nachweisbarkeit der Drogen hängt von der konsumierten Menge, der Häufigkeit des Konsums, der verstrichenen Zeit zwischen Konsum und Drogentest, den Nachweisgrenzen des Testverfahrens, dem individuellen Abbau der Drogen und der allgemeinen körperlichen Verfassung ab.

Wie die genaue Nachweiszeit bei welcher Droge aussieht, kannst du hier nochmals genau nachlesen.

 

Was ist bei Drogennotfällen zu tun?

Falls du, deine Freunde oder eine andere Person durch Drogenkonsum in eine psychische oder körperliche Notsituation gerät, ist es wichtig zu wissen, was zu tun ist. Auf keinen Fall solltest du in Panik geraten. Lass die betroffene Person niemals allein.

Wenn du nicht weisst, wie du der betroffenen Person helfen kannst oder ob es sich um einen Notfall handelt, solltest du am besten ganz schnell ärztliche Hilfe anfordern (Notrufnummer 112 oder 144). Medizinisches Personal ist zur Verschwiegenheit verpflichtet und darf keine persönlichen Informationen weitergeben (mit Ausnahme von lebensbedrohlichen Zuständen).

Wenn es dir selbst schlecht geht und du alleine bist, wende dich an eine Person in deiner Nähe, bitte sie oder ihn bei dir zu bleiben und schildere ihr oder ihm deinen Zustand.

Es ist jedenfalls wichtig dem medizinischen Personal am Telefon oder der Person an die du dich wendest, genau zu erzählen, dass es sich um einen Drogennotfall handelt, was konsumiert wurde und welche Symptome der/die Betroffene hat. Die Ärztin oder der Arzt kann dir dann am Telefon schon Sofortmassnahmen nennen, die du bis zu ihrem Eintreffen umsetzen kannst. Bedenke: Bei lebensbedrohlichen Zuständen ist es deine Pflicht Hilfe zu leisten und du machst dich strafbar, wenn du deine Hilfe verweigerst!

Auf dieser Seite findest du einige mögliche Notfälle mit Symptomen und Hilfsmassnahmen aufgelistet.

 

Was tun, wenn ich denke, dass FreundInnen, Bekannte oder Familienangehörige an einer Sucht leiden?

Eine Suchterkrankung kann für eine Freundschaft/Familie/Beziehung eine grosse Herausforderung bedeuten. Die Betroffenen können sie verändern und die Beziehungen werden auf eine harte Probe gestellt. Wenn du merkst, dass sich eine Person in deinem nahen Umfeld anders verhält und sich verändert hat solltest du jedenfalls das Gespräch mit ihm/ihr suchen. Sei ehrlich und sag ihm/ihr, dass du dir Sorgen machst. Betone auch, dass dir der Kontakt zu ihm/ihr wichtig ist und du sie nicht aufgeben möchtest. Dabei musst du dir im Klaren sein, dass du auch scheitern kannst, denn die/der Betroffene muss sein Problem selbst erkennen und der Wille dazu haben von der Sucht wegzukommen. Lass dich aber auf keinen Fall dazu überreden selbst Drogen zu nehmen. Nimm die Drogen auch nicht einfach weg oder verstecke sie. Das führt nur zu Konflikten. Wenn du dich überfordert fühlst, kannst du dir Unterstützung und Rat bei einer Person deines Vertrauens oder einer Drogenberatung holen.

 

Wie reduziere ich die Risiken beim Drogenkonsum?

 

Welche Beratungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn du das Gefühl hast, deinen Drogenkonsum nicht mehr im Griff zu haben oder deine Familie oder Freunde haben ein Problem mit Sucht, hast du die Möglichkeit, dich professionell unterstützen zu lassen. Du hast die Möglichkeit, dich folgendermassen beraten zu lassen:

 

Online

Es gibt die Möglichkeit, Beratung über das Internet in Anspruch zu nehmen, entweder in einem Chatroom oder per E-Mail. Auf den folgenden Seiten findest du die Möglichkeit zur Online-Beratung:

 

Telefon

Bei akuten psychischen Krisen kannst du dich rund um die Uhr an folgende Telefonnummer wenden:

147 – Sorgentelefon für Kinder- und Jugendliche

 

Face-to-Face

Die „klassische“ Face-to-Face-Beratung findet vor Ort in einer Beratungsstelle statt. Die Berater und Beraterinnen kommen aus unterschiedlichen Berufen und haben in der Regel zusätzliche Beratungs- oder Therapieausbildungen gemacht. Meist arbeiten dort Sozialpädagogen/innen, Sozialarbeiter/innen, Psychologen/innen, Ärzte/innen und Theologen/innen welche zur Verschwiegenheit verpflichtet sind.

 

Was passiert bei einer Therapie?

Da es unterschiedliche Therapieformen gibt, ist es wichtig, in Erstgesprächen mit dem Therapeuten oder der Therapeutin herauszufinden, welche davon die geeignete für die Person ist. Dazu macht man gemeinsam mit dem Fachpersonal eine Art Bestandsaufnahme, damit sich der Therapeut oder die Therapeutin ein Bild von deiner Problemlage und Vorgeschichte machen kann. Manchmal ist es auch nötig, Fragebögen auszufüllen und psychologische Tests durchzuführen. Dann wird gemeinsam geklärt, welche Veränderungen und Ziele angestrebt werden sollen. Wichtig dabei ist, dass sich ein vertrauensvolles Gesprächsklima entwickelt, bei dem du das Gefühl hast, gut aufgehoben zu sein. In den Erstgesprächen wird auch geklärt, ob die Therapie ambulant oder stationär erfolgen soll.

Je nach gewählter Therapieform finden weitere Sitzungen alleine oder in Gruppen statt, bei denen die Suchtproblematik und deren Entstehung genau beleuchtet werden. Gemeinsam mit dem Therapeuten oder der Therapeutin werden Verhaltensstrategien entwickelt, um das problematische Verhalten in den Griff zu kriegen. Dabei können auch kreative Methoden aus der Gestalt-, Musik-, Kunst- und Bewegungstherapie angewendet werden. Jederzeit hat man hat die Möglichkeit, eine Behandlung abzubrechen oder den Therapeuten/die Therapeutin zu wechseln. Diese sind zur Verschwiegenheit verpflichtet und nichts, was man sagt, darf weitergegeben werden. Das gilt auch für die gemachten Aufzeichnungen und Notizen.

 

Was ist der Unterschied zwischen einer ambulanten und einer stationären Therapie?

Wenn der Konsum von Drogen sich zum Problem entwickelt hat, gibt es die Möglichkeit, eine Therapie zu machen. Dabei hat man die Möglichkeit zwischen einer sogenannten ambulanten und einer stationären Therapie zu entscheiden.

Für den Erfolg einer ambulanten Therapie ist es wichtig, dass man noch nicht zu tief in der Sucht steckt, die Motivation der Betroffenen sehr gross ist, Unterstützung vom privaten und beruflichen Umfeld bekommt, nur wenige oder keine Entzugssymptome vorhanden sind und man seinen Alltag noch bewältigen kann. Nur wenn alle diese Voraussetzungen vorliegen macht es Sinn, eine ambulante Therapie zu starten. Eine so genannte ambulante Kurzzeittherapie umfasst bis zu 25 Sitzungen und man kann in seinem gewohnten Umfeld bleiben. Eine Sitzung dauert in der Regel 45 bis 60 Minuten.

Steckt man bereits zu tief in der Sucht ohne Unterstützung vom sozialen Umfeld und sind die Entzugssymptome schon unerträglich, ist es ratsam eine stationäre Therapie anzutreten. Der Unterschied zur ambulanten Therapie ist hierbei, dass man in der Therapieeinrichtung wohnt und den Tag dort verbringt. Der Ablauf einer stationären Therapie hängt davon ab, wie die Therapie bei den Erkrankten wirkt. Typisch sind eine intensive Abfolge mehrerer Einzeltherapiesitzungen in der Woche und die Teilnahme an Therapiegruppen. Meist muss vor der stationären Therapie eine körperliche Entgiftung stattfinden. Eine stationäre Therapie kann 6 bis 26 Wochen dauern und hängt von der Schwere der Problematik und dem Fortschritt ab.

 

Was passiert bei einer Entgiftung?

Bei einer körperlichen Abhängigkeit gewöhnt sich dein Körper derart an den regelmässigen Drogengebrauch sodass er den Stoff braucht. Möchte man die Droge dann absetzen oder den Konsum reduzieren, treten Entzugserscheinungen auf. Bei einer Entgiftung wird der Körper von der Droge befreit, damit er sie anschliessend nicht mehr braucht. Hier gibt es unterschiedliche Methoden:

Der kalte Entzug wird in der Regel in 7-14 Tagen ohne medikamentöse Unterstützung vorgenommen.

Beim warmen Entzug, der etwa 20 Tage dauert, werden die Entzugserscheinungen dagegen medikamentös gelindert.

Der Turbo-Entzug bezeichnet eine schnelle Entgiftung (3-4 Tage) unter Narkose.

 

Da ein körperlicher Entzug für die Gesundheit riskant ist, wird er meist im stationären Rahmen (in einem Krankenhaus, einer Klinik etc.) durchgeführt, damit das medizinische Personal die Gesundheit überwachen kann.

 

Was passiert bei einer (Sucht)Beratung?

Bei einem Beratungsgespräch schilderst du der Beraterin oder dem Berater deine Probleme, Sorgen oder Ängste und ihr sprecht über Situationen, die du in diesem Zusammenhang erlebt hast. Damit er/sie sich ein Bild von dir und deinem Problem machen kann, wird er oder sie dir auch Fragen stellen. Ihr werdet über Lösungsmöglichkeiten sprechen und gegebenenfalls werdet ihr weiterführende Hilfsmöglichkeiten erörtern. Vielleicht stellt ihr auch fest, dass eine Selbsthilfegruppe oder eine Therapie gut für dich wäre. Wenn das so ist, hilft dir die Beratungsstelle eine geeignete weiterführende Massnahme zu finden und übernimmt den Papierkram mit den Kostenträgern. Auch danach bleibt die Beratungsstelle dein Ansprechpartner.

Achte darauf, ob du dich bei der Beraterin oder dem Berater gut aufgehoben fühlst. Du kannst eine Beratung auch abbrechen oder eine andere Beraterin/einen anderen Berater wählen.

 

Kann die übermässige Einnahme von Drogen zu Unfruchtbarkeit führen?

Bei Männern kann der Konsum die Qualität der Spermien verschlechtern, die Menge der Spermien deutlich reduzieren und es kann zu Schrumpfhoden führen. In extremen Fällen stellen die Hoden ihre Funktion vollständig ein und produzieren weder Hormone noch Spermien. Zudem kann der Drogenkonsum zu Missbildungen beim ungeborenen Kind führen, die sexuelle Lust verringern und für Erektionsprobleme verantwortlich sein. Somit wirkt sich der Konsum auf die Fruchtbarkeit aus.

Auch bei Frauen können Drogen eine Auswirkung auf die Fruchtbarkeit haben. So kann eine Störung des weiblichen Zyklus auftreten und die Menstruation ausbleiben. Zudem sind Schwierigkeiten während der Schwangerschaft möglich und Schädigungen für das ungeborene Kind sind nicht auszuschliessen.

 

Craving – was bedeutet das?

Der Fachbegriff Craving bezeichnet das unwiderstehliche, masslose Verlangen nach einer Droge oder Verhaltensweise. Durch den Konsum stellt sich ein positives Gefühl ein, welches mit der Zeit abschwächt. Somit tritt dann das Verlangen auf, diesen Glückszustand wieder herbeizuführen. Craving entsteht normalerweise aber erst nach mehrmaligem Konsum.

 

Kann man nur von Stoffen abhängig werden?

Nein, man kann auch von bestimmten Verhaltensweisen abhängig werden, die ähnlichen Folgen wie die einer Stoffabhängigkeit haben. Zu den Verhaltenssüchten zählen:

  • Bulimie (Ess-Brech-Sucht)
  • Magersucht
  • Fettsucht
  • Kaufsucht/Konsumzwang
  • Arbeitssucht
  • Spielsucht
  • Fernsehsucht
  • Computer- und Internetsucht
  • Sexsucht
  • Sportsucht

 

Welche Arten von Internetsucht gibt es?

Bei der Internetsucht kann man mehrere verschiedene Formen unterscheiden:

Cybersexual Addiction (Internetpornografie)
Herunterladen und Anschauen von Pornos im Netz, Erotikchats

Cyber-relationship Addiction (virtuelle Beziehungen)
Chatrooms und Soziale Netzwerke

Net Compulsion (Glücksspiel und Handel)
Online-Casinos/Online-Wetten, Onlinekaufsucht

Information Overload (Informationssuche)
Ständiges Surfen im Netz nach Information, Downloads von Musik und Filmen

Computer Addiction (Computerspielsucht)
Ego-Shooter, Online-Rollenspiele (z.B. World of Warcraft)

 

Wie lange dauert eine Suchtbehandlung?

Wie lange eine Suchtbehandlung oder ein Entzug dauert, lässt sich nicht generell sagen. Je nach Schwere und Dauer der Erkrankung bzw. auch anderer Einflussfaktoren (Lebensalter, soziale bzw. berufliche Integration etc.) sind verschiedene Behandlungsmodelle mit unterschiedlicher Dauer möglich. So kann eine Suchtbehandlung von einem einzigen Beratungsgespräch über einen mehrwöchigen Aufenthalt in einer Entzugsklinik bis hin zur mehrjährigen Psychotherapie dauern. Es ist jedenfalls wichtig, die geeignete Therapieform (für sich selbst) zu finden, um die Erfolgschancen der Behandlung zu steigern.

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Links

 

Auf den folgenden Webseiten findest du weitere nützliche Informationen, Selbsttests, Quiz, Videoclips und vieles mehr zum Thema Sucht:

 

 

Am Wochenende greifst du häufig zur Flasche und Cannabis gehört für dich zum Alltag dazu? Finde heraus, ob dein Konsum normal oder schon problematisch ist:

 

Du kannst nicht genug vom Thema Sucht/Drogen bekommen? Dann erfährst du auf diesen YouTube-Kanälen noch mehr zu deinem Lieblingsthema:

Illegale Drogen


LSD, Ecstasy, Heroin und Co. – alles schon einmal gehört. Aber welches sind denn nun alles illegale Drogen und was ist der Unterschied?

Kurz und bündig

Grundsätzlich kann man Drogen in viele verschiedene Kategorien einordnen.  So zum Beispiel nach Wirkung, Herstellung, Schadenspotenzial oder Stoffklasse.  Eine weit verbreitete Form der Kategorisierung ist darüber hinaus die Einteilung in legale und illegale Drogen. Obwohl grundsätzlich alle Drogen ein gesundheitliches Risiko bedeuten, gibt es doch Unterschiede hinsichtlich Wirkung, Gesundheitsgefährdung und Strafbarkeit.

Unter legalen Drogen versteht man dabei Genuss- und Suchtmittel, deren Verkauf, Besitz und Konsum nicht strafbar sind. Allerdings sind einige erst ab einem gewissen Alter erhältlich (Alkohol ab 16 bzw. 18 Jahren, Nikotin/Tabak ab 16 Jahren).  Zu den legalen Drogen gehören Alkohol, Nikotin/Tabak, Medikamente, Natural/Smart Drugs und Schnüffelstoffe. Einige dieser legalen Drogen sind zudem gesellschaftlich akzeptiert und gehören für viele Menschen fest zum Alltag dazu (das Feierabendbier, das Glas Sekt auf einer Party, etc.). Einige legale Produkte wie Kleber oder Verdünnungsmittel werden allerdings auch zweckentfremdet. So ist beispielsweise das „Schnüffeln“, welches aufgrund des enthaltenen Lösungsmittels in einen Rauschzustand versetzen kann, bei Jugendlichen sehr beliebt. Auch wenn legale Drogen grundsätzlich straffrei konsumiert werden können, sollte man sich doch über die möglichen Schädigungen und der Gefahr der Abhängigkeit im Klaren sein.

Der Umgang mit illegalen Drogen wird hingegen im Betäubungsmittelgesetz und der dazugehörigen Verordnung streng geregelt. So ist deren Erwerb, Herstellung, Besitz, Vertrieb und Handel verboten und man muss bei Zuwiderhandlungen mit einer Geld- bzw. einer Freiheitsstrafe rechnen. Gleiches gilt für das Lenken eines Fahrzeugs unter Einfluss von illegalen

Substanzen. Dieses scharfe Vorgehen lässt sich dadurch erklären, dass illegale Drogen einen grossen Einfluss auf das Nervensystem haben. So können sie erregen oder hemmend auf neutrale Vorgänge im Gehirn wirken und erzeugen dadurch persönlichkeitsverändernde Zustände (beispielsweise Halluzinationen, Wahnvorstellungen, unbegründete Euphorie etc.).

Einige Beispiele für illegale Drogen sind Cannabis, Kokain, Amphetamine (Speed), Ecstasy, LSD und Heroin. Die mit Abstand am weitesten verbreitete illegale Droge ist allerdings Cannabis (Marihuana, Haschisch).

Sowohl der Konsum von legalen-, als auch illegalen Drogen ist mit einem hohem Suchtpotenzial, starker Wirkung und grossem Gesundheitsrisiko verbunden.

 

Einteilung nach Herstellung

Drogen lassen sich je nach Wirkung, Herstellung, Schadenspotenzial oder Stoffklasse in verschiedene Kategorien einteilen.

  1. Biogene, pflanzliche Drogen und Pilze (Kokain, Cannabis, magic mushrooms, etc.)
  2. Synthetische Drogen (Ecstasy, Speed, GBL, Crack, Crystal Meth, legal highs, etc.)
  3. Halbsynthetische Drogen (LSD, Heroin, etc.)

 

Biogene, pflanzliche Drogen und Pilze

Biogene Drogen und Pilze sind Substanzen die eine überwiegend halluzinogene Wirkung hervorrufen und in natürlichen Pflanzen und Pilzen enthalten sind. Für den Rausch sind dabei die enthaltenen Wirkstoffe verantwortlich, welche manchmal auch zwecks Wirkungsverstärkung oder besserer Dosierbarkeit extrahiert werden. Für das Extrahieren der Wirkstoffe sind Vaporizer sehr beliebt.

Konsumiert werden biogene Drogen durch rauchen, oral, oder zu Sud gepresst als Tee. Bei Pflanzen verwendet man dafür bestimmte Teile der Pflanzen, bei Pilzen wird meist der Fruchtkörper verzehrt. Während Pilze üblicherweise in der Natur gesammelt werden, ist bei Pflanzen gezielter Anbau und Zucht beliebt. Bekannte biogene Drogen sind Cannabis (Marihuana, Haschisch), Opium (Schlafmohn), magic mushrooms, etc. Eine ausführliche Liste biogener Drogen findest du hier.

Synthetische Drogen

Unter dem Begriff synthetische Drogen fallen alle Drogen, die ohne einen natürlichen Ausgangsstoff rein chemisch im Labor hergestellt werden. So zum Beispiel Ecstasy (MDMA), Speed (Amphetamin) oder Crystal Meth (Methamphetamin).

Neben den synthetischen Drogen gibt es auch halbsynthetische. Halbsynthetisch deshalb, weil sie als Ausgangsstoff einen Naturstoff verwenden und erst dann im Labor weiterentwickelt werden. Allerdings werden viele halbsynthetische Drogen wie beispielsweise LSD heute aus Kosten- und Qualitätsgründen vollsynthetisch hergestellt.

Ziel der Herstellung von synthetischen Drogen ist, verschiedene psychoaktive Substanzen zu erzeugen, verstärken und aktivieren.  Zum Grossteil geschieht dies allerdings in schlecht ausgestatteten, illegalen Drogenlaboren. Um mehr Gewinn zu machen werden oftmals Streckmittel eingesetzt. Dies führt dazu, dass Konsumierende keine Ahnung haben, was sich alles genau in der Droge befindet. Lebensgefährliche Überdosierungen und unkalkulierbare Wechselwirkungen können die Folge sein. Manche synthetischen Drogen wie Schlafmittel werden zu medizinischen Zwecken hergestellt und sind ganz legal erhältlich. Vielfach missbraucht man sie allerdings zu Rauschzwecken.

Die meisten synthetischen Drogen sind in Form von Tabletten, Pulver, Kapseln oder Spritzen erhältlich, was wiederum stark an Medizin erinnert. Eingenommen werden sie oral, aber auch durch die Nase (sniffen, ziehen).

 

Halbsynthetische Drogen

Als halbsynthetische Drogen bezeichnet man psychoaktive Substanzen, die als Ausgangsbasis einen natürlich vorkommenden Grundstoff verwenden und diesen im Labor chemisch verändern. Auch einige an sich biogene Drogen (z. B. Kokain) können durch Teilsynthese aus natürlichen Vorläuferstoffen hergestellt werden. Da manche der Grundstoffe an sich keine oder nur eine geringe psychoaktive Wirkung haben, wird diese erst durch die chemische Bearbeitung aktiviert bzw. verstärkt.

Zu den halbsynthetischen Drogen zählen unter anderem Heroin (Diacetylmorphin) und LSD (Lysergsäurediethylamid).

 

Safer-Use

Es gibt eine Reihe von Tipps, die das Risiko von gesundheitlichen Schäden beim Drogenkonsum verringern können. Diese nennt man auch Safer-Use-Regeln. Sie stellen jedoch keine Aufforderung zum Drogenkonsum dar. Und man darf nicht vergessen: Es gibt keinen Drogenkonsum ohne Risiko. Wer sich keinem Risiko aussetzen möchte, sollte gänzlich die Finger von Kokain, Heroin und Co. lassen.

 

  1. Informiere dich

Da jede Droge anders wirkt und die Wirkung je nach Stimmung, körperlicher Verfassung und individueller Person von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein kann, ist es ratsam, sich vor dem Konsum genau über die jeweilige Droge zu informieren. Drogen drehen deine Laune nicht um. Wenn du also Drogen nimmst um gut drauf zu sein, musst du dir bewusst sein, dass die negative Stimmung sogar noch verstärkt werden kann. Wenn du Angst vor der Wirkung einer Droge hast, dann ist es ebenfalls besser, darauf zu verzichten. Deine Ängste könnten durch den Rausch verstärkt werden. Auch legale Drogen sind nicht unbedenklich und können gefährlich werden. Informiere dich also über psychoaktive Substanzen, deren Wirkungen und Risiken, bevor du sie konsumierst.

  1. Vermeide das Mischen von mehreren Substanzen

Als Mischkonsum bezeichnet man den gleichzeitigen oder zeitnahen Konsum mehrerer Suchtmittel, so dass sich deren Wirkspektren überschneiden. Dabei sind die Risiken schwer abzuschätzen, da sich einzelne Wirkungen gegenseitig beeinflussen und verstärken können.

Welche Wechselwirkungen welche Drogen genau auslösen, kannst du hier nachlesen.

  1. Gönn dir Pausen

Die Einnahme von Drogen kann deine Wahrnehmung verändern und körperliche Warnsignale abschalten.  Du spürst keinen Durst, wirst nicht müde und die Hitze macht dir auch nichts aus, deinem Körper aber sehr wohl. Daher ist es besonders wichtig, dass du im Rausch nicht deinen Körper vergisst. Leg regelmässig Tanzpausen ein, geh an die frische Luft und kühl dich ab, trinke stündlich mindestens einen halben Liter Wasser, damit dein Körper nicht austrocknet oder überhitzt. Finger weg von Alkohol und Energydrinks! Sie ersetzen nicht den Flüssigkeitsmangel und belasten deinen Körper zusätzlich. Pass ausserdem auf, dass du nicht zu dicht vor den Boxen stehst, damit dein Gehör nicht geschädigt wird.

  1. Nicht gleich nachlegen

Dosiere möglichst niedrig. Besonders unerfahrene User neigen nämlich dazu, schnell nachzulegen. Dies solltest du auf keinen Fall tun, ansonsten läufst du Gefahr, eine Überdosis zu kassieren, denn bestimmte psychoaktive Substanzen brauchen unterschiedlich lange bis sie eine Wirkung entfalten. Daher ist es ratsam, mindestens 2 Stunden zu warten, bevor nochmals nachgelegt wird.

  1. Finger weg von unbekannten Substanzen

Bei unbekannten Pillen und Pulvern gilt es vorsichtig zu sein. Bei vielen der leuchtenden Verpackungen, Logos und bunten Pillen findet man falsche oder keine Hinweise auf die Inhaltsstoffe und den Reinheitsgrad der Substanz. Nimm keine Substanz, bei der du nicht weisst, was drin ist und informiere dich immer über Drug-Testing-Resultate im Internet bzw. nutze Drug Checking.

  1. Ruh dich nach einem Rausch/Trip aus

Während eines Rausches/Trip werden dein Körper – und auch deine Psyche – extrem beansprucht. Auch können die Nachwirkungen noch mehrere Stunden oder Tage anhalten. Plane daher genug Zeit zum Ausruhen und Entspannen ein. Gesunde Ernährung und Vitamine stärken deine Abwehrkräfte und regenerieren deinen Körper. Ausserdem gilt es einen regelmässigen Konsum zu vermeiden und Konsumpausen von mindestens 4-6 Wochen einzuhalten. Damit verringerst du die Wahrscheinlichkeit, von irreparablen Hirnschäden und die Gefahr abhängig zu werden.

  1. Sex nur mit Kondom

Auch im berauschten Zustand solltest du nicht auf „Safer Sex“, den Schutz durch ein Kondom, verzichten. Nur so kannst du dich und deine/n Partner/in vor Infektionskrankheiten und ungewollten Schwangerschaften schützen.

  1. Hände weg vom Steuer

Egal ob Alkohol, Cannabis, oder sonstige Drogen – um dich und andere nicht zu gefährden (und deinen Führerschein nicht zu verlieren) gilt: Hände weg vom Steuer! Durch den Konsum ist deine Wahrnehmung beeinträchtigt und deine Reaktionszeiten sind verzögert.

  1. Konsumiere nicht alleine und höre auf deinen Körper

Wenn du konsumieren möchtest, achte darauf, dass du nicht alleine bist. Du solltest dich in der Umgebung, in der du Drogen konsumierst, sicher und wohl fühlen. Sprich dich daher vor dem Konsum mit deinen Freunden und Freundinnen ab, aufeinander aufzupassen und niemanden alleine zu lassen. Wenn es Probleme gibt, rufe notfalls immer die Rettung (Notrufnummern 112 oder 144)

  1. Hygiene ist das A und O

Drogen können auf die unterschiedlichsten Arten eingenommen werden. Man kann sie rauchen, schnupfen, spritzen,…  Informiere dich am besten zuerst über die am wenigsten gesundheitsschädliche Art des Konsums. Zudem ist es sehr wichtig, dass du bestimmte Hygienemassnahmen einhältst. Wasche deine Hände vor und nach dem Konsum, achte darauf, dass du immer nur saubere, ungebrauchte Utensilien (Röhrchen, Spritzen, Papier,…) benutzt und an sauberen Orten (nicht auf der Toilette!) konsumierst. Nur so kannst du dich vor Infektionen wie HIV/AIDS, Hepatitis B und C schützen.

 

Im folgenden Video sind die wichtigsten Tipps und Regeln zum Safer-Use noch einmal zusammengefasst:

 

 

Notfall

 

Falls du, deine Freund:innen oder eine andere Person durch Drogenkonsum in eine psychische oder körperliche Notsituation gerät, ist es wichtig zu wissen, was zu tun ist. Auf keinen Fall solltest du in Panik geraten. Lass die betroffene Person niemals allein.

 

Notfälle können sein:

  • Überhitzung und Dehydratation (Austrocknung)
  • Horrortrip/Bad Trip
  • Krampfanfall (epileptischer Anfall)
  • Atemstillstand
  • Herzstillstand
  • „Shake“ (bei intravenösem Konsum durch Verunreinigungen und Streckmittel)
  • Fremdaggression
  • Bewusstlosigkeit

Wenn du nicht weisst, wie du der betroffenen Person helfen kannst, oder ob es sich um einen Notfall handelt, solltest du am besten ganz schnell ärztliche Hilfe anfordern (Notrufnummer 112 oder 144). Medizinisches Personal ist zur Verschwiegenheit verpflichtet und darf keine persönlichen Informationen weitergeben (mit Ausnahme von lebensbedrohlichen Zuständen).

Wenn es dir selbst schlecht geht und du alleine bist, wende dich an eine Person in deiner Nähe, bitte sie oder ihn bei dir zu bleiben und schildere ihr oder ihm deinen Zustand. Es ist jedenfalls wichtig, dem medizinischen Personal am Telefon, oder der Person an die du dich wendest, genau zu erzählen, dass es sich um einen Drogennotfall handelt, was konsumiert wurde und was für Symptome der/die Betroffene hat. Die Ärztin oder der Arzt können dir dann am Telefon schon Sofortmassnahmen nennen, die du bis zu ihrem Eintreffen umsetzen kannst.

Bedenke: Bei lebensbedrohlichen Zuständen ist es deine Pflicht, Hilfe zu leisten und du machst dich strafbar, wenn du deine Hilfe verweigerst.

 

Nachfolgend sind ein paar Erste-Hilfe-Massnahmen beschrieben, die du im Falle eines Notfalls anwenden kannst:

  • Hole ärztliche Hilfe (Notrufnummern 112 oder 144).
  • Versuche, die Person wachzuhalten (falls sie noch nicht bewusstlos ist).
  • Sorge für Ruhe (Lärm und helles Licht vermeiden).
  • Bringe die Person an die frische Luft/in einen gut gelüfteten Raum. Achte aber darauf, dass er/sie nicht unterkühlt.
  • Wenn er/sie verängstigt ist, versuche beruhigend auf ihn/sie einzureden („talking down“)
  • Achte darauf, dass die Person sitzt oder liegt und keine Gegenstände in der Nähe sind, an denen sie sich verletzten könnt.
  • Bei Kreislaufproblemen soll sich die Person hinlegen und die Beine hochlegen.
  • Entferne alle Gegenstände, die irgendwie behindern können, also z. B. enge Kleidung, Kaugummi oder Zahnersatz.
  • Vitamin- und Mineralgetränke bringen den Kreislauf wieder in Schwung.
  • Bei einem Atemstillstand ist eine schnelle Beatmung erforderlich. Bis zum Eintreffen des Notarztes sollte jemand die Person Mund-zu-Mund-Beatmen (Alternativ: Mund-zu-Nase).
  • Wenn die Person nicht mehr ansprechbar ist, aber noch atmet, bringe ihn/sie in die stabile Seitenlage. Wie das geht, erfährst du hier.

 

Wegen der Erstickungsgefahr durch eine erschlaffte Zunge oder Erbrochenes solltest du daran denken, die Atemwege frei zu machen. Dazu beugst du den Kopf der Person in der Seitenlage ganz sanft nach hinten und öffnest den Mund.

Hier findest du einige mögliche Notfälle mit Symptomen und Hilfsmassnahmen aufgelistet.

 

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Links

Auf den folgenden Websites findest du weitere nützliche Informationen, Selbsttests, Quiz, Videoclips und vieles mehr zum Thema illegale Drogen:

 

Deine Freund:innen, jemand in deiner Familie oder du selber hast keine Kontrolle mehr über den Drogenkonsum? Du brauchst Hilfe und Unterstützung, möchtest aber anonym bleiben? Dann ist eine Onlineberatung genau das Richtige für dich:

 

Du möchtest wissen, was genau in einer bunten Pille steckt und ob sie unbedenklich ist? Informier dich über die aktuellen Warnungen:

 

Du denkst, du weisst jetzt alles über Drogen? Dann mach hier den Test:

Cannabis

Cannabis (Marihuana, Haschisch)


Cannabis, Marihuana, Haschisch und co. Was ist was? Erfahre es hier!

 

Kurz und bündig

Cannabis (auch Hanf genannt) ist eine Pflanze, die zu der Familie der Hanfpflanzen gehört und die es bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. gab. Sie kann grundsätzlich vielseitig genutzt werden sei es als Nahrungsmittel, Zierpflanze, Medikament, Öl, oder anderes. Am bekanntesten ist Cannabis allerdings wohl als Rauschmittel/Droge in Form von Haschisch und Marihuana.  Doch woher kommt der Rauscheffekt genau?

Cannabispflanzen enthalten über 400 Wirkstoffe. Darunter rund 60 sogenannte Cannabinoide, die eine psychoaktive Wirkung und dadurch unsere Gefühle und die Psyche beeinflussen. Nur weibliche Pflanzen der Gattung „Cannabis Sativa“ produzieren den psychoaktiven Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), der zum Rausch führen kann. THC beeinflusst unsere Gefühle, Wahrnehmungen und Verhalten, Gedächtnisleistungen, die Stimmung und das Bewusstsein. Je nach Hanfsorte und verwendetem Pflanzenteil kann der THC-Gehalt niedriger oder höher sein. Durch Züchtung hat er allerdings in den letzten Jahren allerdings stark zugenommen.

Jugendliche in der Pubertät haben es nicht einfach. Die Schule stresst, die Eltern gehen einem auf die Nerven und der Körper spielt verrückt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Cannabis gerade auf sie eine anziehende Wirkung hat. Doch gerade bei Jugendlichen kann Cannabis grosse Langzeitschäden verursachen, da die Entwicklungsphase vom Hirn noch nicht abgeschlossen ist.

Die überwiegende Mehrheit der aktuell Cannabisgebrauchenden sind in den Altersstufen unter 35 Jahren zu finden.

 

Nachstehend ein paar Fakten aus der Schülerstudie 2015 zum Cannabiskonsum von Jugendlichen im Alter von 15 bis 16 Jahren in Liechtenstein.

 

1. Erfahrung mit Cannabis

Insgesamt haben 31% der Befragten schon einmal Cannabis probiert. 41%, also fast 2/5 der befragten männlichen Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 16 Jahren gaben an schon einmal Cannabis konsumiert zu haben. Hingegen waren es bei den weiblichen Jugendlichen nur 23%, also jedes 5. Mädchen im Alter zwischen 15 und 16 Jahren.

2. Alter beim erstmaligen Konsum

Bei Jugendlichen spielt das Alter beim Erstkonsum von Cannabis eine grosse Rolle. Da bestimmte Entwicklungen im Gehirn noch nicht abgeschlossen sind, ist das Risiko eine psychische Störung zu entwickeln, erhöht!  

3. Misslungener Versuch den Cannabiskonsum zu reduzieren/aufzuhören

11% der Befragten gaben an, in den letzte 12 Monaten erfolglos versucht zu haben ihren Konsum einzuschränken/aufzugeben. Ein gescheiterter Versuch bedeutet, das die konsumierende Person schon abhängig ist, oder ein missbräuchlicher Konsum (körperlicher und sozialer Schaden) vorliegt.

4. Risikoeinschätzung
 
11% der Jugendlichen zwischen 15 und 16 Jahren sind der Meinung, dass ein regelmässiger Cannabiskonsum geringe Risiken mit sich bringt. 51% sind jedoch der Meinung, dass der regelmässige Konsum mit grossen Risiken (körperlich, sozial, beruflich, strafrechtlich) verbunden ist.
Überraschenderweise sind sich 72% (knapp 3/4) der Jugendlichen sicher, dass das Rauchen von 20+ Zigaretten am Tag grosse Schäden verursacht. Zigaretten werden demnach als schädlicher eingestuft als Cannabis. Dabei kann es beim regelmässigen Cannabiskonsum zu kognitiven Beeinträchtigungen und Veränderungen im Gehirn kommen, die wiederum für psychotische Symptome wie Wahn und Halluzinationen verantwortlich sind.

 
Über die besonderen Gefahren von Cannabis informieren dich Nick und Chris:

Konsum

Motive

Warum wird Cannabis konsumiert? Viele wollen es einfach einmal ausprobieren und lassen es danach wieder sein. Andere „kiffen“ um Stress, Langeweile, Probleme zuhause oder in der Schule zu vergessen. Die Motive sind also vielfältig:

  • Positive Wirkung und Rausch (Chillen und Abschalten, Intensivierung von Gefühlen und Sinneswahrnehmungen)
  • „Andere tun es auch“ (Freund:innen, Bekannte, Familienmitglieder, …)
  • Neugier, Faszination, Bedürfnis was Neues auszuprobieren
  • Aus Langeweile und Spass (Freizeitgestaltung und Gewohnheit)
  • Konflikte vermeiden, vor Aufgaben flüchten, Probleme vergessen
  • Gruppenerlebnis (Zugehörigkeit)
  • Experimentierfreudigkeit
  • Reiz des Verbotenen
  • Zeitstress

 

 

  1. Marihuana

Marihuana wird umgangssprachlich auch Gras, Heu, Pot, Weed, Kif, Ganja und Mary Jane bezeichnet. Unter den Hanfkonsumformen ist sie die meist verbreitete. Der THC-Gehalt liegt durchschnittlich zwischen 0,5 bis 5%, bei künstlich gezüchteten Sorten deutlich höher. So hat zum Beispiel die Züchtung «Skunk» aus Holland bis zu 20% THC. Dementsprechend ist die Wirkung auch stärker. 

Zur Herstellung von Marihuana werden die Blüten, Blätter und Stängel der Hanfpflanze getrocknet, zerrieben und zerkleinerte.

 

  1. Haschisch

Neben Haschisch sind Hasch, Shit, Bolle, Piece, Chnübli, Stoff oder Dope gängige Bezeichnungen für Produkte, welche aus dem Harz der Hanfpflanze gewonnen werden. Dabei wird das Harz (oftmals mit pulverisierten Pflanzenteilen gemischt) zu einer klebrigen, dunklen Masse verarbeitet und zu Platten gepresst. Je nach Herkunftsland und Anbaugebiet unterscheiden sich die Sorten und Farben. Darum spricht man auch vom „gelben Marokkaner“, dem „grünen Türken“, dem „roten Libanesen“, dem „dunkelbraunen Pakistaner“ und dem „schwarzen Afghanen“. Der THC-Gehalt liegt zwischen 10 und 30% und wirkt darum stärker als Marihuana. Aber Achtung! Haschisch wird gerne auch gestreckt und mit Henna und Schuhcreme eingefärbt was schädliche Folgen für die Gesundheit haben kann.

 

  1. Cannabis-Öl

Andere Bezeichnungen für Cannabis-Öl sind Haschisch Öl, Oil, Red Oil und Indian Oil. Die zähflüssige, dunkelbraune und klebrige Flüssigkeit wird, wie Haschisch, aus dem Harz der Hanfpflanze gewonnen. Die Herstellung ist allerdings schwieriger und geschieht mit Hilfe von Destillation oder Extraktion. Daher ist das Cannabis-Öl eher weniger verbreitet. Mit einem THC-Gehalt von 50 bis 80% wirkt das Öl sehr viel stärker als Haschisch oder Marihuana. 

 

Was ein grosses Problem darstellt ist die Verunreinigung und Verschmutzung bei der Herstellung und dem Transport von Cannabis. Dabei werden die Produkte von den HändlerInnen mit anderen Stoffen (Henna, Schuhcreme, …) gestreckt/gefärbt, um mehr Gewinn zu erzielen. Manchmal werden auch Zucker und Gewürze eingesetzt, um den Geschmack zu verbessern, oder Spritzmittel (Dünger, Pilz- und Schädlingsbekämpfungsmittel) angewendet, die chemische Rückstände enthalten. Dies führt zu einer Qualitätsminderung und kann unangenehme Wirkungen als Folge mit sich bringen.

 

Konsumformen

Die Konsumformen von Cannabis sind vielfältig und reichen vom Rauchen (Joints, Blunts, Pfeifen) übers Inhalieren (Wasserpfeife, Bong, Vaporizer) bis hin zum Trinken (als Tee) und Essen (Kekse, Spacecakes, Joghurt).

Die meist verbreitete Konsumform ist das Rauchen von Joints (auch Ofen, Haschischzigi oder Tüte genannt), welches umgangssprachlich als „kiffen“ bezeichnet wird. Dabei wird das zerbröselte Haschisch oder Marihuana meist mit Tabak vermengt und zu einer Zigarette gedreht. Beim Rauchen oder Inhalieren von Cannabis spürt man die Wirkung bereits nach wenigen Minuten, da das THC von der Lunge direkt ins Blut geht. Die Wirkungsdauer liegt zwischen 1- 4 Stunden.

Weniger verbreitet ist die Verarbeitung von Cannabis in Tees und Nahrungsmitteln. Hierbei besteht ein besonders hohes Risiko einer Überdosis, da die richtige Menge bei der Zubereitung schwer abgeschätzt werden kann. Die Wirkung beim oralen Konsum setzt zwar erst nach 30 Minuten bis zwei Stunden ein, der Rauschzustand kann allerdings zwischen 4- 14 Stunden andauern. Die ungenau angegebene Wirkungsdauer ist darauf zurückzuführen, dass es schwerer ist die Menge abzuschätzen/zu dosieren. Ausserdem hängt es auch damit zusammen ob und wie viel davor gegessen/getrunken wurde.

Ob jemand Cannabis konsumiert hat ist je nach Häufigkeit unterschiedlich lange nachweisbar. Der Abbau von THC dauert jedenfalls länger als seine Wirkung.  Nachgewiesen wird akuter Cannabiskonsum und eine eventuelle Berauschung mithilfe eines Bluttests innerhalb von 6 bis 12 Stunden nach dem Konsum. Wenn der Konsum schon mehrere Tage bis Wochen zurück liegt ist Cannabis mit einem Urintest jedoch noch bis zu 3 Monate rückwirkend nachweisbar, da sich Reststoffe im Fettgewebe und in der Leber anlagern und diese nur langsam abgebaut werden. Mithilfe der Haaranalyse ist ein Nachweis sogar noch bis zu 6 Monaten nach dem Konsum möglich.

 

Risiken und Folgen

Ist Kiffen nun gefährlich oder nicht? Am wichtigsten ist, dass man sich im Vorfeld über die möglichen Risiken, Nebenwirkungen und Langzeitfolgen bewusst ist. Einige Personengruppen sind im Fall von Cannabiskonsum aufgrund ihrer körperlichen oder psychischen Verfassung besonders gefährdet. Dazu zählen Kinder und Heranwachsende, Schwangere und stillende Mütter, Herz- und Lungenkranke, Menschen, die gefährdet sind, psychisch zu erkranken, und Menschen mit psychischen Erkrankungen, sowie Jugendliche.

Wie bei vielen Drogen kommt es bei der Wirkung und den gesundheitlichen Risiken auf verschiedene Faktoren an. Einige davon sind:

  • Häufigkeit und Gebrauchsdauer
  • Dosierung und Menge
  • Drogenqualität (THC-Gehalt, Stoffzusammensetzung, Verunreinigungen)
  • Konsumform (rauchen, essen, trinken)
  • Konsumsituation (Umfeld, Setting, Atmosphäre))
  • Konsumierende Person (Persönlichkeit, Stimmung, Erwartungen)
  • Gesundheitszustand und psychische Veranlagung der konsumierenden Person.

 

Kurzfristige Wirkung

Wie Cannabis auf jemanden wirkt ist also von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig und somit sehr individuell. Mögliche akute körperliche und psychische Wirkungen sind unten aufgeführt.

 

Körperlich

  • Mundtrockenheit
  • Veränderung des Blutdrucks
  • Muskelentspannung
  • leicht herabgesetzte Körpertemperatur
  • Niedrigere Hauttemperatur (Kältegefühl)
  • Erweiterte Pupillen und gerötete Augenbindehäute
  • Bewegungsstörungen und Schwindel (besonders beim Aufstehen)
  • vermehrtes Hungergefühl und Heisshunger da der Blutzuckerspiegel sinkt
  • Herzrasen (erhöhtes Herzinfarktrisiko im Verlauf der ersten Stunde nach dem Konsum)
  • Beim Erstkonsum und/oder bei Überdosierung auch Kreislaufprobleme, Übelkeit, Zittern, Kopfschmerzen und Erbrechen

 

Psychisch

  • Rede- und Lachdrang
  • Verlust des Zeitgefühls, lange Reaktionszeiten
  • höhere Empfindlichkeit gegenüber Licht und Musik
  • Wohlige Entspannung, innere Ruhe, Leichtigkeit, Wattegefühl
  • eingeschränkte Gedächtnisleistung (eingeschränkte Merkfähigkeit, Einschränkung der Koordinations- und Orientierungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration nehmen ab, zielgerichtetes Denken wird schwierig)
  • momentane Stimmung und die Wahrnehmung werden intensiviert (Cannabis erzeugt nicht automatisch gute Gefühle! Insbesondere wenn jemand schwerwiegende Probleme hat, kann der Rausch die schlechten Gefühle auch verstärken.)
  • Heiterkeit und Euphorie oder genau das Gegenteil niedergedrückte depressiver Stimmung
  • Möglich sind auch Zustände von Desorientiertheit, Verwirrtheit, Angst, Panik, Wahn und Halluzinationen. Vor allem beim Erstkonsum/bei einer Überdosierung!

 

Langfristige Folgen

Der regelmässige und über einen längeren Zeitraum hinweg praktizierte Cannabiskonsum ist mit speziellen Risiken verbunden, welche sowohl Auswirkungen auf den Körper, als auch auf die Psyche haben können. Durch einen Konsumstopp können die langfristigen Folgen teilweise wieder aufgehoben werden.

 

Körperlich

Beim Rauchen von Cannabis können ähnliche Schädigungen entstehen, wie beim Rauchen von Tabak/Nikotin. Oftmals wird Tabak auch ganz bewusst zusätzlich in den Joint gemischt. Durch das tiefe und lange Inhalieren, sowie schlechtere Filtermethoden (Fahrkarten) sind Joints allerdings weitaus gefährlicher als Zigaretten. Daher erhöht sich beim Cannabiskonsum das Risiko für Atemwegsbeschwerden. Dazu zählen chronischer Husten oder Bronchitis, Luftröhren-und Lungenentzündung, Kurzatmigkeit sowie Krebserkrankungen der Atemwege und der Lunge.

Darüber hinaus kann der intensive und häufige Konsum von Cannabis Auswirkungen auf die Spermabildung und den Menstruationszyklus haben, was wiederum die Fruchtbarkeit einschränkt.

Schwangere sollten jedenfalls ihre Finger von Cannabis lassen, da das THC über die Blutbahnen direkt zum Kind gelangt. Dies kann negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Entwicklung des Ungeborenen haben, welche auch nach der Geburt bestehen bleiben.

 

Psychisch

Nicht nur zeigt der Körper Anzeichen des regelmässigen Cannabiskonsums, auch die Psyche leidet darunter. Vor allem der Konsum in jungen Jahren kann schwere Schädigungen im Gehirn anrichten, da das Gehirn von Kindern und Jugendlichen noch nicht vollständig entwickelt ist. Folgen davon sind die Beeinträchtigungen der Verarbeitung von komplexen Informationen, der Gedächtnisleistungen sowie der Konzentration.

 

Allgemein kennzeichnet sich langfristiger Cannabiskonsum dadurch, dass die Betroffenen lustlos wirken können. Sie interessieren sich nicht mehr für Dinge, die sie früher interessant fanden, oder bringen keine Motivation mehr auf selbst aktiv zu werden. Aufmerksamkeit und Konzentration lassen nach. Durch Schlafstörungen und der Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses führt dies über kurz oder lang zu einem Leistungsabfall (in der Schule, im Beruf, …). In selten Fällen kann Cannabis auch der Auslöser für psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angst- und Persönlichkeitsstörungen sein. Diese sind durch einen Realitätsverlust und Psychosen gekennzeichnet. Wer chronisch Cannabis konsumiert läuft zudem Gefahr in einen Missbrauch, oder eine Abhängigkeit zu rutschen.

 

Missbrauch und Abhängigkeit

Was ist aber der Unterschied zwischen Missbrauch und Abhängigkeit?

Von Cannabis Missbrauch spricht man dann, wenn nur aus Langeweile gekifft wird, um sich von Problemen abzulenken, oder die Konsumsituation zusätzliche unverantwortliche Risiken mit sich bringt. Dies ist beispielweise der Fall, wenn man bekifft ein Fahrzeug lenkt, oder in die Schule/ zur Arbeit geht, da sich das Unfallrisiko erhöht.

Bei einer Abhängigkeit (auch Gewöhnung genannt) wird gekifft, weil es ohne gar nicht mehr geht. Man spürt einen inneren Zwang konsumieren zu müssen und hat keine Kontrolle mehr. Dabei kommt es auch zu einer Toleranzentwicklung. Das bedeutet, dass eine immer grösser werdende Menge konsumiert werden muss, um den gewünschten Effekt hervorzurufen. Um das Verlangen befriedigen zu können werden dadurch andere Interessen in den Hintergrund gestellt oder vernachlässigt. Eine Abhängigkeit kann sowohl körperlich als auch psychisch sein.

 

Eine körperliche Abhängigkeit bedeutet, dass der Körper die Droge braucht und nach ihr verlangt. Am einfachsten erkennt man dies an den Entzugserscheinungen beim Reduzieren oder Absetzen des Konsums. Mögliche Entzugserscheinungen im Fall von Cannabis sind:

  • Veränderungen der Herzfrequenz
  • Ruhelosigkeit
  • Schweissausbrüche
  • Nervosität
  • Schlafproblemen
  • Aggressivität
  • Hitze-/Kälteschauer
  • Appetitlosigkeit
  • Angst
  • Muskelzittern
  • Magenproblemen (Erbrechen)

 

Das Risiko eine körperliche Abhängigkeit von Cannabis zu entwickeln, ist im Vergleich mit anderen Drogen relativ gering. Die genannten Symptome verschwinden meist nach 1-2 Wochen automatisch.

Nicht so die psychische Abhängigkeit. Diese ist bei Cannabis weitaus stärker als die physische Abhängigkeit und gekennzeichnet durch ein kaum kontrollierbares Verlangen Cannabis zu konsumieren. Die Droge bestimmt quasi den ganzen Tagesablauf. Man ist immer auf der Suche nach dem nächsten Kick.

 

Im folgenden Video sprich Gregori über seine Erfahrungen mit Cannabis:

Mischkonsum

Oftmals wird Cannabis auch gemeinsam mit anderen Drogen eingenommen. Doch wie verändert dieser Mischkonsum die Wirkung von Cannabis?

Vielen ist nicht bewusst, dass das Mischen von unterschiedlichen Drogen ernsthafte Gefahren birgt. Die jeweiligen Wirkungen der unterschiedlichen Drogen können sich bei gleichzeitiger Einnahme nämlich verstärken. So hat beispielswiese Alkohol aber auch Cannabis Auswirkungen auf das Konzentrations- und Reaktionsvermögen. Durch gleichzeitige Einnahme beider Drogen wird der Effekt der Einschränkung der Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit also verstärkt.

Manchmal entstehen auch Wechselwirkungen, die den Körper zusätzlich belasten und zu einem Zusammenbruch führen können. Dies ist bei gleichzeitiger Einnahme von Cannabis und Ecstasy der Fall. Während Ecstasy aufputschend wirkt, sorgt Cannabis für Entspannung und Beruhigung. Der Körper wird also doppelt belastet und es kann zum Kreislaufkollaps führen.

Je nach nachdem welche Drogen konsumiert wurden, wie hoch die Dosen waren, wie die Situation ist und in welcher Verfassung die Person ist kann dieser Zusammenbruch lebensbedrohlich sein.

 

Safer-Use-Regeln

Obwohl der Konsum von Cannabis illegal ist und die Risken bekannt sind wollen viele nicht darauf verzichten. Wer also trotz aller Risiken kiffen will, sollte die Safer-Use-Regeln beachten, um die Risiken zu reduzieren.

 

Konsumiere nie …

… wenn du dich unwohl fühlst

… während/nach einer Schwangerschaft

… wenn du an Asthma, Bronchitis, Schizophrenie, Herzproblemen oder Bluthochdruck leidest

… wenn die Entwicklung deines Gehirns noch nicht abgeschlossen ist (Kinder/Jugendliche)

… bei Lungenerkrankungen und bestehenden Herzbeschwerden oder Herzerkrankungen, da THC Herz-und Kreislauf zusätzlich belastet

… bei Ängstlichkeit, Bedrücktheit oder psychischen Problemen, da Cannabis diese negativen Gefühle verstärken kann

… in Situationen die Konzentration und Aufmerksamkeit erfordern (Fahrzeug lenken, Schule, Arbeit)

… gleichzeitig unterschiedliche Drogen (kann die Wirkung verstärken oder abschwächen, aber auch unvorhersehbare Folgen haben)

 

Achte darauf, dass…

… du die Häufigkeit und die konsumierte Menge möglichst gering hältst um eine Abhängigkeit zu vermeiden!

… du nur Cannabis konsumierst, dessen Qualität du kennst!

… beim Rauchen immer einen guten Filter oder Vaporizer zu verwenden damit du das Risiko von Lungen- und Atemwegserkrankungen reduzierst!

… du, um Überdosierungen zu vermeiden, immer abwartest bis sich die Wirkung voll entfaltet bevor du eventuell nochmal nachlegst.

… das Kiffen nicht zum Lebensmittelpunkt wird und du bewusste Konsumpausen einlegst, um sicherzugehen, dass es auch ohne Cannabis geht!

… der Konsum nur in einer sicheren Umgebung mit dir vertrauten Leuten stattfindet!

… du nicht zu tief inhalierst. Dies hat nämlich keinen zusätzlichen Rauscheffekt erhöht aber das Risiko für Atemwegserkrankungen!

 

Richtig reagieren im Notfall

Solltest du oder deine Freund:innen doch einmal eine Überdosis erwischt haben ist mitunter schnelle Hilfe gefragt! Je nach Schweregrad können einfache Hilfsmittel schon helfen. Bei einem Kollaps sollte allerdings richtig reagiert werden und im Zweifelsfall auch medizinisches Personal hinzugezogen werden.

Bei einer Überdosis gekennzeichnet durch Schwindel, akuter Übelkeit, negativen Gefühlen wie Angst oder Panik, oder aber zum „Runterkommen“ nach einem Trip sind folgende Tipps hilfreich:

  • Säfte mit Vitamin C (Multivitamin-, Orangen-, Schwarze Johannisbeere-, Hohes C-Säfte), Cola oder Zuckerwasser trinken
  • Keinen Kaffee oder Energie-Drinks trinken! Sie verstärken die Wirkung zusätzlich!
  • Kopf, Nacken und Unterarme kühlen
  • Frische Luft (Fenster öffnen oder rausgehen)
  • Bei Angst oder Panik niemals alleine bleiben. Sicherstellen, dass ein Freund/eine Freundin bei dir ist und du dich an einem ruhigen Ort befindest, ohne grellem Licht und lauter Musik

 

Wenn es dem Körper viel zu viel wird kann es aber auch zu einem Kollaps/Schwächeanfall führen.   Diesen erkennst du unter anderem daran, dass die betroffene Person die Augen nach hinten rollt, keine Luft mehr bekommt, kalter Schweiss ausstösst, über Übelkeit klagt, oder Koordinationsstörungen auftreten. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt:

  • Nicht in Panik verfallen! Versuche Ruhe zu bewahren und die zu überlegen was du jetzt tun kannst/sollst.
  • Lass die betroffene Person auf keinem Fall alleine!
  • Sorge für frische Luft und Ruhe und lagere die Beine hoch!
  • Mit Decken für Wärme sorgen!
  • Bei Bewusstlosigkeit der Person in die stabile Seitenlage bringen. Wie das geht erfährst du hier. Kontrolliere die Atmung und den Puls. Bei Bewusstlosigkeit sicherstellen, dass die Person nicht erbricht bzw. nicht am eigenen erbrochenen erstickt (Mundhöhle säubern)
  • Wenn sich der Zustand nach kurzer Zeit nicht bessert, oder die Person nicht mehr atmet nicht zögern! Rufe einen Notarzt/eine Notärztin an (144 oder Euro-Notruf 112) und beschreibe genau was passiert ist und welche Droge(n) konsumiert wurde(n). Das medizinische Personal hat jedenfalls Schweigepflicht, obwohl die Gesunheit der betroffenen Person in dieser Situation jedenfalls wichtiger ist, als die rechtlichen Konsequenzen!
  • Ist die Person wieder ansprechbar sollte er/sie nichts trinken oder essen.

 

Du möchtest ganz aufhören oder weniger kiffen?

Wer aufhören möchte oder seinen Konsum reduzieren will, hat es nicht leicht. Dennoch gibt es eine Reihe an Ratschlägen, die dir helfen könnten.

  • Wer aus Langeweile/Gewohnheit zum Joint greift, sollte versuchen, Alternativen dafür zu finden. Überlege dir, was du stattdessen brauchst, um dich nicht zu langeweilen, oder was dir helfen könnte, deine Gewohnheiten umzustellen.
  • Zu zweit ist es einfacher! Vielleicht kennst du jemanden, der auch gerne weniger kiffen oder ganz damit aufhören möchte. Tauscht euch über eure Vorhaben und Erfahrungen aus. Ihr könnt euch gegenseitig eine wichtige Stütze sein und euch motivieren.
  • Scheue dich nicht davor, Freund:innen oder der Familie von deinem Vorhaben zu erzählen. Damit zeigst du, dass es dir Ernst ist.
  • Versuche Situationen in denen du normalerweise zum Joint greifst (zumindest in der ersten Zeit) zu vermeiden, ansonsten kann es schnell zu einem Rückfall führen.
  • Sind Probleme oder Stress der Auslöser für deinen übermässigen Konsum, solltest du dich nicht davor scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Deine Freund:innen haben sicherlich ein offenes Ohr für dich. Du möchtest lieber anonym bleiben oder professionelle Hilfe? Kein Problem! Egal für was du dich entscheidest, es ist der richtige Schritt.

Aufhören ist keine reine Willenssache. Mache dir selbst keine Vorwürfe, wenn es nicht gleich beim ersten Mal klappt. Meistens bedeutet Aufzuhören, den Alltag komplett auf die Füsse zu stellen und die Gewohnheiten zu ändern.

 

Häufige Fragen

Interview mit Fachpersonen

Julian Ribaux, Jugendarbeiter in Schaan, hat im Rahmen von seinem Studium eine Arbeit über die Begleitung von cannabiskonsumierenden Jugendlichen geschrieben. Wir haben ihn und Karlheinz Sturn vom Jugendschutz interviewt und Fragen zum Thema Cannabis gestellt.

 

Hier findest du eine Playlist mit Videos zu den einzelnen Interviewfragen:

 

Was passiert in meinem Gehirn?

 

Was ist Spice?

Spice (Silber, Diamond, Gold, usw.) ist eine Kräutermischung, welche zur Aromatisierung von Räumen gedacht ist. Wegen der cannabinoid-ähnlichen Wirkung wird sie vor allem bei Jugendlichen als Cannabis-Ersatz genommen. Da auch der Konsum von Spice ein hohes Gesundheitsrisiko birgt, ist die Einfuhr nach Liechtenstein seit dem 1. Juni 2009 verboten.

 

 

Wie wirkt ein Spacecake?

Wie der Name schon sagt, hat der Spacecake etwas mit Kuchen zu tun. Dabei wird einem Kuchen oder Keks vor dem Backen Cannabis hinzugefügt. Wird der Keks danach gegessen, gelangt der Wirkstoff THC über den Magen und die Leber in den Blutkreislauf. Aber Achtung: Die Wirkung wird verzögert, kann aber dann sehr plötzlich eintreten. Die Dosierung wird so sehr schwierig und du solltest vorsichtig sein! Wenn du glaubst, Cannabis wirke nicht oder viel zu schwach, warte vor erneutem Konsum. Die Wirkung kann verspätet eintreten.

 

Was macht man in einer Entzugsklinik?

 

Was tun, wenn Freund:innen Cannabis nehmen?

Jeglicher Drogenkonsum kann eine Freundschaft belasten. Vor allem wenn deine Freund:innen häufig oder viel Drogen konsumieren, kann sich eure Freundschaft verändern und darunter leiden. Vielleicht machst du dir auch Sorgen um deine Freund:innen, weil sie sich anders verhalten, oder sich zurückziehen. Bedenke auch, dass nicht jeder Cannabiskonsum gleich ist und nicht immer sofort ernsthafte Schwierigkeiten nach sich ziehen muss. Hast du dennoch das Gefühl, dass der Konsum problematisch ist, solltest du deine Freund:innen darauf ansprechen.

 

Wie lange ist Cannabis nachweisbar?

 

 

Wann ist Cannabiskonsum besonders riskant?

Einige Personengruppen sind im Fall von Cannabiskonsum aufgrund ihrer körperlichen oder psychischen Verfassung besonders gefährdet. Dazu zählen Kinder und Heranwachsende, Schwangere und stillende Mütter, Herz- und Lungenkranke, Menschen, die gefährdet sind, psychisch zu erkranken, und Menschen mit psychischen Erkrankungen, sowie Jugendliche. Aber auch sonst sind die Risiken des Cannabiskonsums höher:

  • je öfter konsumiert wird
  • je mehr in kurzer Zeit konsumiert wird
  • je höher die Dosis ist
  • wenn andere Drogen (auch Alkohol und Nikotin) zusätzlich konsumiert werden
  • und umso selbstverständlicher der Konsum zum Alltag gehört

 

Stimmt der Eindruck, dass alle Jugendlichen kiffen?

 

Was passiert in einer Suchtberatung?

In einem Beratungsgespräch kannst du dem Beratenden Fragen zu einem Problem, von dem du, oder eine dir nahestehende Person betroffen ist, stellen. Grundsätzlich sind Beratungsgespräche kostenlos und anonym. Es besteht Schweigepflicht. Der/Die Beratende wird wahrscheinlich selbst ein paar Fragen stellen, damit er/sie die Situation besser einschätzen kann. Gemeinsam werdet ihr danach daran arbeiten, wie die Lösung des Problems ausschauen könnte und wer was dazu beitragen kann, damit das Problem dann auch gelöst wird. Der/die Beratende werden dir verschiedene Möglichkeiten anbieten (Therapie, Gruppengespräche, …). Wenn es für dich einfacher ist kannst du auch eine vertraute Person zum Gespräch mitbringen, damit du dich dann wohlfühlst.

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Links

Mehr nützliche Infos und Fakten zum Thema Cannabis findest du hier:

 

Ausserdem hast du auf diesen Seiten die Möglichkeit, eine anonyme Onlineberatung zu bekommen, oder dich mit anderen über deine Fragen auszutauschen:

 

Du möchtest noch mehr Erfahrungsberichte lesen? Das kannst du hier machen:

 

In diesem Spiel kannst du dein Wissen über Cannabis testen:

 

Soziale Netzwerke


Hier findest du die bekanntesten und meist genutzten Plattformen.
 
  • TikTok: Mit  TikTok können 15-sekündige Musikvideos („Musicals“) aufgenommen und mit anderen Nutzer:iinnen („Musern“) – auch über die App hinaus auf anderen Plattformen – geteilt werden.
  • BeReal ist  ein Soziales Netzwerk, das seine Nutzer:innen in „authentischen Momenten“ ungestellt und ohne Filter zeigen möchte. 
  • Discord ist, ähnlich wie WhatsApp, eine Plattform zum Kommunizieren und miteinander Austauschen. 
  • Bei Twitch handelt es sich um ein Streaming-Portal – also eine Online-Plattform, auf der Videos live übertragen werden.
  • Mit über 160 Millionen aktiven NutzerInnen pro Monat ist Roblox eine der beliebtesten Spieleplattformen für Kinder.
  • Pinterst (to pin= anheften; interest= Interesse) ist – wie der Name bereits vorwegnimmt – eine Plattform, bei der es um das Tauschen und Sammeln von Interessen geht.
  • Tellonym lässt sich also hervorragend als Umfrage-Tool oder zum Einholen von Meinungen einsetzen – egal zu welchem Thema.
  • Snapchat ist ein kostenloser Instant-Messaging-Dienst zur Nutzung auf Smartphones und Tablets.
  • Facebook ist das grösste und bekannteste Social Network der Welt.
  • WhatsApp ist eine mobile Nachrichten App, die den Datentarif verwendet, den du für das Surfen im Internet benutzt.
  • Instagram ist ein kostenloser Onlinedienst um Fotos und Videos mit anderen zu teilen.
  • Twitter ist eine Anwendung mit der du digital telegrammartige Nachrichten verschicken kannst.

Mehr Infos von SaferInternet mit vielen Tipps kannst du hier anschauen.

Neuigkeiten aus dem Universum der Sozialen Netzwerke gibt es in der Ratgeberreihe „Was ist…“

 

Handy Urlaubtipps


Wichtige Tipps um mit deinem Handy problemlos in die Ferien zu gehen.
 
  • Hitzeschutz: Dein Handy solltest du nie zu lange in der Sonne liegen lassen. Wenn es dennoch zu heiss wird, schalte es aus und lege es in den Schatten. Lege es jedoch nie in den Kühlschrank! Um dein Handy nicht zu überhitzen, solltest dudein Navi deaktivieren und grafisch aufwendige Spiele nur kurz zocken.
  • Wasser und Sandschutz: Um dein Handy vor Wasserspritzern oder Sand zu schützen, gibt es dafür speziell gefertigte Beutel. Ein kleiner Gefrierbeutel tut‘s jedoch auch!
  • Ausgeklügelte Verstecke: Um dein Handy sicher aufzubewahren gibt es verschiedene Tricks. Verwende eine leere Sonnencremetube oder schneide in ein altes Buch die Grösse deines Handys. Wenn du dein Handy am Strand nicht wirklich benötigst, ist es am besten, du verstaust es sicher in deiner vorübergehenden Bleibe.
  • Bei Diebstahl oder Verlust: Wenn dein Handy im Urlaub gestohlen wird oder du es verlierst, solltest du gleich deine Karte sperren lassen, sofern du es nicht vorerst noch versuchst zu orten. Dazu empfiehlt es sich, die Service-Nummer deines Mobilfunk-Anbieters separat zu notieren. Ebenfalls separat notiert gehört die sogenannte IMEI Nummer bzw. Gerätenummer, dies ist das einzigartige Erkennungszeichen deines Gerätes um es zu orten.
  • Sichere deine Daten: Bevor du auf Reisen gehst, sicherst du bestenfalls alle deine digitalen Daten von deinem Handy auf deinem Computer, Laptop oder auf der iCloud.
  • Spare Roaming: Bei den meisten Mobiltelefonen kannst du die Einstellung „Reduzierter Datenverbrauch“ aktivieren.
  • Orientierung: Lade bei Google Maps die Offlinekarten herunter die du brauchst, so dass du dich auch problemlos ohne Navigationsgerät orientieren kannst.
  • Ferien Apps: In unserem Artikel „APP in die Ferien“ findest du hilfreiche Apps für deine Ferien.
  • Informiere dich bei deinem Mobilfunk-Anbieter über Kosten im Ausland.
  • Wertvolle Tipps um Geld zu sparen:

Sicherheitstipps


Zugriff sichern

Nutze neben der PIN-Sperre auch eine passwortgeschützte Bildschirmsperre oder ein Entsperrmuster.

Sicheres Passwort wählen

Achte darauf, ein möglichst sicheres Passwort festzulegen.

Betriebssystem updaten

Installiere regelmäßig die vom Hersteller empfohlenen Software-Updates auf deinem Gerät – oft enthalten diese kleine Systemverbesserungen.

Nicht benötigte Dienste deaktivieren

Schalte die WLAN- und Bluetooth-Funktion deines Geräts nur dann ein, wenn du auf ein lokales WLAN-Netzwerk zugreifen möchtest oder Bluetooth unmittelbar benötigst. Auch GPS-Standortdaten solltest du nur bei Bedarf aktivieren.

Vor Kosten schützen

Nutze Apps, die viel Datenvolumen verbrauchen (z.B. Video-Chats oder Streaming), nur dann, wenn ein kostenloses WLAN-Netz zur Verfügung steht und deaktiviere das Daten-Roaming im Ausland.

Apps clever nutzen

Lade Apps nur aus den offiziellen App-Shops herunter – Drittanbieter-Apps sind oft mit Schadsoftware verseucht.

Vor Viren & Co. schützen

Wenn du sehr viele Apps herunterladest, empfiehlt sich der Einsatz von Anti-Viren-Software am Smartphone oder Tablet.

Datenverlust vorbeugen

Mache regelmäßig Sicherungskopien (Backups) deiner Daten an. Übertrage die Daten auf einen PC oder nutze Cloud-Speicherdienste.

9 Tipps für professionelles Telefonieren


Telefonieren gehört heute zum Alltag, ob beruflich als auch privat. Hier haben wir neun Tipps für professionelles Telefonieren für dich gesammelt.
 

1. Kurz warten

Hebe erst nach dem zweiten Klingeln ab. So hat dein Gesprächspartner etwas Zeit und denkt nicht: „Hat der nichts zu tun?“ Nach dem dritten Klingeln wird der Anrufende in der Regel ungeduldig.

2. Zuerst Firmennamen

Erwähne zuerst deinen Firmennamen und danach deinen Namen. Anrufer verstehen meist den ersten Teil am Telefon nicht. Also sollte dein Name an zweiter Stelle folgen, damit der Anrufer ihn auch versteht.

3. Anrufer beim Namen nennen

Schreib dir den Namen des Anrufers auf. Sprich die Person während dem Gespräch ein-, zweimal mit Namen an. So zeigst du Interesse. Aber nicht zu oft – das wirkt wieder aufgesetzt. Wenn du die Infos an einen Arbeitskollegen weiterleitest,  ist es hilfreich zu wissen, mit wem du gesprochen hast.

4. Immer freundlich und positiv beginnen

Eine positive Gesprächsatmosphäre ist vor allem vom Gesprächseinstieg abhängig. Die Frage „Was kann ich für Sie tun?“ ist sehr passend. Zur Begrüssung: „Guten Tag“ und ein kurzer Smalltalk sind auch ein guter Einstieg in ein Gespräch.

5. Zuhören!

Lass den Partner ausreden. Höre aktiv zu, indem du immer wieder zustimmst (Bsp. Ok, aha oder Ja).

6. Ein Gespräch nach dem anderen

Manche nehmen schon den Hörer ab, während sie noch mit einer anderen Person (im Raum) sprechen. Das wirkt immer unhöflich. Besser: Erst das Gespräch mit dem Kollegen beenden und dann den Hörer abnehmen.

7. Notieren, notieren, notieren!

Mache dir möglichst viele Notizen. Umso mehr du dir aufschreibst, umso einfacher kannst du die Infos weitergeben.

8. Vereinbarung wiederholen

Wiederhole am Schluss nochmals was währende dem Gespräch vereinbart wurde (Bsp. Termin oder Aufgabe).

9. Sprich kurz und deutlich

Sprich deutlich und bringe dein Anliegen auf den Punkt. So kannst du wertvolle Zeit sparen.

Bin ich handysüchtig?


Instagram, Facebook, YouTube, Twitter, Snapchat, Uber, Candycrush und Tinder – diese acht Dienste sind weltweit populär und sicher auch dir bekannt. Sie haben noch etwas gemeinsam: Sie wollen in deinem Gehirn Dopamin freisetzen, dich dadurch glücklich machen und so an sich binden.

Belohnung

Bist du süchtig nach deinen Apps? Du checkst jeden Morgen Snapchat, keine Busfahrt ohne Candy Crush, Instagram ist unwiderstehlich, Facebook ebenso. Du bist besessen von Tinder, verbringst deine Nächte auf YouTube und flippst aus, wenn der Akku leer ist. Keine Sorge, das ist normal. All diese Apps beruhen auf dem Prinzip, dich richtig süchtig zu machen, indem in deinem Gehirn das Molekül für Lust, Motivation und Sucht freigesetzt wird: Dopamin.

Der Körper schüttet beim Aktivieren des Displays das Glückshormon Dopamin aus. Der Knopfdruck führt zu Überraschungen, die vielfältig sind: Hat schon jemand mein Foto gesehen? Gibt es Neuigkeiten? Das Dopamin sorgt dafür, dass wir immer wieder zum Display greifen. Das ist maximale Belohnung mit minimalem Aufwand.

 

Abhängig? 

Ist man gleich abhängig, nur weil man häufig auf sein Smartphone schaut? Nein! Manche nutzen das Smartphone etwa zur Ablenkung in Stresssituationen oder drücken sich damit vor unangenehmen Aufgaben. Sorgen machen sollte man sich dann, wenn sich alles ums Handy dreht und man auch schöne Tätigkeiten unterbricht, um aufs Display zu schauen. Die Beschäftigung mit dem Handy darf also nicht das Hobby beeinträchtigen oder soziale Kontakte ersetzen. Wer zwar stundenlang chattet, aber weiter in den Sportverein geht und die Schule schafft, habe eher kein Suchtproblem.

Monotasking

Wir schauen 90-150 Mal am Tag aufs Handy. Konzentrationsfähigkeit und Produktivität leiden darunter.

Wenn du gerade für eine Prüfung lernst oder eine wichtige Arbeit erledigst, brauchst du höchste Konzentration! In dieser Zeit kann jede kleine Benachrichtigung eine grosse Ablenkung sein. Mit Hilfe dieser Apps kannst du Störungen reduzieren und dich leichter auf eine Aufgabe konzentrieren.

Tipps

  • Versuche den Griff zum Smartphone möglichst umständlich und überflüssig zu machen. Das bedeutet zum Beispiel: Armbanduhr und Wecker statt der entsprechenden Handyfunktionen nutzen und das Smartphone unterwegs in den Rucksack statt in die Hosentasche stecken.
  • Mach den Selbst-Test: wie geht es dir z. B. mit einem Abend pro Woche ohne Handy? Was versäumst du wirklich? Vielleicht fällt es dir auch leichter als gedacht und du kannst auch länger mal darauf verzichten.
  • Dir ist ohne Handy langweilig? Überleg dir, wie du die Zeit ohne Handy sinnvoll nutzen kannst – frag mal deine Freund/innen, ob sie was unternehmen wollen. Vielleicht gibt es ja Sportarten, die du schon immer mal ausprobieren wolltest oder andere Hobbys, die schon länger auf Eis liegen.
  • Wenn du mit Freund/innen unterwegs bist, könnt ihr ja vielleicht alle mal auf euer Handy verzichten. Probiert z.B. mal den „Handyturm“ aus: Schaltet eure Handys auf lautlos und legt sie dann übereinander auf einen Stapel. Wer als Erstes sein Handy nimmt um nachzuschauen, was sich tut, muss den anderen z.B. ein Getränk ausgeben (Notfälle sind natürlich ausgenommen!).

Mobilfunkanbieter


Willst du ein neues Handy mit Vertrag kaufen? Die Beratung sollte dabei nicht fehlen.

Mobilfunkanbieter in Liechtenstein

Mobilfunkanbieter in der Schweiz


Keine Roaminggebühren mehr


Wer eine Liechtensteiner Telefonnummer mit der Vorwahl +423 hat, darf sich freuen. Seit 15. Juni 2017 zahlt man für Telefonate, SMS und das Surfen in Europa (+Island und Norwegen) gleichviel wie zu Hause in Liechtenstein.
 

Wenn du dein Mobiltelefon in anderen EU-Ländern verwendest – um anzurufen, eine SMS zu verschicken oder im Internet zu surfen – kann dir dort dein Mobilfunkanbieter nicht beliebig viel berechnen. Vorausgesetzt du hast eine Liechtensteiner Vorwahl.

Durch den „Eurotarif“ für das Roaming sind die Kosten für diese Dienste in der ganzen EU begrenzt – und horrende Rechnungen gehören der Vergangenheit an.

Vertreter:innen des Europaparlaments und der Mitgliedstaaten legten die Roaming-Grosshandelspreise fest. Das bedeutet in der EU und in den EWR Staaten gibt es eine Obergrenze von 2.2 Cent pro Minute für Anrufe und 0,4 Cent für SMS. Für Datenvolumen liegt die Obergrenze seit dem 1. Januar 2022 bei 2 Euro pro Gigabyte (nis 2027 soll es 1 Euro werden).

Die genauen Konditionen und Bedingungen der EU findest du hier.

Roaminggebühren

Roaminggebühren sind Gebühren, die anfallen, wenn man in einem fremden Mobilfunknetz (im Ausland) Anrufe tätigt, SMS verschickt oder im Internet surft.

Achtung: Es sind nur liechtensteinische Mobilfunkbetreiber an die Roamingregelungen der EU gebunden. Neben FL1 zählen dazu auch Swisscom und Salt – allerdings nur jene Abonnements mit Liechtensteiner Vorwahl (+423). Wer beispielsweise ein Salt- oder Swisscom-Abo mit Schweizer Vorwahl (+41) hat, profitiert nicht von der Abschaffung der Roaminggebühren.

Schweiz kein Mitglied des EWR

Obwohl die Schweiz kein EWR-Mitglied ist, gilt es bei den meisten Liechtensteiner Anbietern als Inland. Wichtig ist, dass du dich bei deinem Anbieter über die Roaminggebühren informierst.

Kosten sparen

Heutzutage gibt es viele verschiedene Handyanbieter und es lohnt sich, ein wenig zu vergleichen, bevor man sich für einen Anbieter entscheidet.

Hier findest du einen Test von Konditionen, Transparenz & Komfort, Kundendienst und Angebotsbreite von Mobilfunkanbieter in der Schweiz.

Einen weiteren Handy Abovergleich gibt es hier.

SIM-Karte für weltweite WhatsApp-Nutzung

Ein gutes Angebot für Reisende, die ihre Roaminggebühren senken wollen, ist die SIM-Karte von Chatsim. Für 25 Euro im Jahr kannst du überall Social Media usw. nutzen.

Hier findest du mehr Informationen zur Chatsim-SIM-Karte.

Die Welt auch von der Couch erkunden


Google präsentierte eine neue Version des Geo-Dienstes Google Earth. Der Weltatlas ist jetzt direkt im Browser verfügbar.

Wie sieht mein Zuhause von Oben aus? Die meisten Nutzer werden Google Earth dafür sicher schon einmal benutzt haben. Jetzt wurde Google Earth überarbeitet und sieht auf dem Chrome-Browser und als Android-App jetzt noch schöner aus.

Im Fokus liegt die dreidimensionale Erkundung des Planeten. Es gibt auch zahlreiche geführte Touren auf der man unterschiedliche Geschichten erkunden kann.

Das „I’m feeling lucky“-Feature wählt einen zufällig ausgewählten Ort aus. Insgesamt wurden rund 20.000 Plätze auf diese Weise aufbereitet. Die neue Web-Version erleichtert auch das Teilen von Eindrücken mit anderen.

So sieht zum Beispiel der Standort des aha – Tipps & Infos für junge Leute in Vaduz, das Haus Melliger in der Kirchstrasse 10, auf Google Earth aus.

Du kannst das neue Google Earth ab sofort mit dem Chrome-Browser ausprobieren. Die passende App gibt es bereits für Android. Die iOS-Version und eine Version für andere Browser sollen folgen.

Apps zum Filmen


Videos verschönern, schneiden oder bearbeiten – für diese Aufgaben zeigen wir dir ein paar Apps auf.

Horizon Kamera

Horizon Kamera ermöglicht dir die Aufnahme von Querformatvideos, unabhängig davon wie du dein Gerät hältst. Ganz egal, ob du es senkrecht oder seitlich hältst, selbst wenn du es während der Aufnahme drehst, deine schönsten Momente bleiben immer im Querformat!

iOS | Android | Youtube

Quik

Mit Quik benötigen Sie zum Erstellen von fantastischen Videos nur ein paar Klicks.

iOS | Andorid | YouTube

Videon

Videon verfügt über alle Funktionen, die man zum Erstellen toller Videofilme benötigt – von der Aufnahme über den Schnitt bis zum Abspielen. Das Ziel ist simpel – perfekte Videofilme!

iOS | Youtube

iMovie

Mit einer übersichtlichen, einfachen Benutzeroberfläche und intuitiven Multi-Touch-Gesten bietet iMovie alles, was Sie benötigen, um Geschichten besonders eindrucksvoll zu erzählen.

iOS | Youtube

Intro Designer für iMovie

Mit Intro Designer erstellst du schnell und einfach ein eigenes Intro für deine Videos. Es gibt auch eine Lite Version, die kostenlos verfügbar ist.

iOS | Youtube

Checke deine Handynutzung


Diese Apps können dir dabei helfen.

Offtime

Bei Offtime kannst du eine Zeit festlegen, wo Anrufe, SMS und störende Benachrichtigungen blockiert werden. Du kannst Kontakte auswählen, welche dich trotzdem erreichen können. Es wird eine freundliche Nachricht verschickt, wann du das nächste Mal wieder erreichbar bist. Wenn du mehr über deine digitalen Gewohnheiten lernen willst, bekommst du dank „Insights“ neue Einblicke in deine Handynutzung.

Link: Android
Link:
iOS

Werde dir deiner Smartphone Nutzung bewusst, nimm eine Auszeit!

Flipd

Bei Flipd kannst du ähnlich wie bei Offtime eine ablenkungsfreie Zeit einstellen. Du kannst auch Notfall-Kontakte einstellen, die dich immer anrufen können. Wird die ablenkungsfreie Zeit gestartet, verschwinden Drittanbieter-Apps vom Home-Screen, auch die Browser – und damit der Internetzugang – sind nicht zugänglich.

Link: Android
Link:
iOS

Setzte ablenkungsfreie Zeiten ein oder automatische Antworten.

Moment

Setzt dir ein eigenes Tageslimit Versuche dein Handy weniger zu nutzen. Diese App zeichnet automatisch auf, wieviel Minuten du am Tag dein iPhone tatsächlich benutzt.

Link: iOS

Quality Time

Mit dieser App kannst du genau überprüfen, wie oft man stündlich, täglich oder wöchentlich das Smartphone und einzelne Apps nutzt. Mit Hilfe von selbst gesetzten Einschränkungen, Alarmen und Pausen hast du mehr Kontrolle über deine Nutzung.

Link: Android

Genaue Übersicht über deine Handynutzung. Schalte verschiedene Alarme ein.

Menthal

Menthal ist sowohl die App für digitale Diäten, als auch die umfassendste Studie über den Gebrauch von Mobiltelefonen. Die App unterstützt einen nachhaltigen digitalen Lebensstil. Sie gibt dir Auskunft über deinen Umgang mit dem Telefon.

Link: Android

Allgemeine Übersicht deiner Handynutzung und die Monatsübersicht deiner tägliche Nutzung.

Apps zum Lernen


Die besten Apps für den Schul- und Lernalltag. Diese Apps sind besser als jeder Nachhilfelehrer! Um in Zukunft besser zu punkten, hol dir ein paar Lernhilfen aufs Handy und Tablet!

Mit dem WhatsApp Messenger (gratis für iOS & Android) kannst du nicht nur Nachrichten verschicken, sondern auch lernen! Gründe vor einer Klassenarbeit Gruppen: Nacheinander schreibt ihr euch Testfragen, die beantwortet werden müssen.

Dir fällt es schwer, aus Büchern zu lernen? Dann mach dich mit YouTube (gratis für iOS & Android) schlau! Egal, welches Fach oder wie komplex das Thema: Auf der Video-Plattform findest du zu allem Clips mit anschaulichen Erklärungen – garantiert.

Dict.cc

(kostenlos für Android und iOS)

Dict.cc ist ein umfangreiches und gut übersichtliches Wörterbuch, das auch im Offline-Modus genutzt werden kann.

Merck PTE

(kostenlos für Android und iOS)

Das Periodensystem digital, interaktiv und auf einen Blick – völlig kostenlos.

Wikipanion

(kostenlos für iOS)

Der Zugang zu Wikipedia war noch nie schneller und einfacher als mit Wikipanion.

Scanbot

(kostenlos für iOS & Android)

Scanbot ist die führende Dokumenten und QR Code Scanner App mit Cloud-Anbindung. Für hochauflösende Scans mit dem Handy.

Photomath

(kostenlos für iOS & Android)

Halte einfach die Kamera des Handys über eine Matheaufgabe und schon wird dir Photomath wie von Zauberhand die Antwort mit einer ausführlichen Schritt-für-Schritt-Lösungen angezeigt. Photomath hilft dir Mathematik besser zu verstehen

Quizlet

(kostenlos für iOS & Android)

Diese App ist ein Geheimtipp unter den Lernapps. Man kann nicht nur auf Listen anderer Nutzer zugreifen, sondern eigene Liste erstellen und im Offline-Modus lernen. Einfach genial.

Duolingo

(kostenlos für iOS & Android)

Duolingo ist eine der besten Sprach-Apps. Wenn du schnell und kostenlos Englisch lernen möchtest und dabei auch noch Spass haben willst, dann bist du mit Duolingo genau richtig.

Duolingo macht Spass. Verliere Herzen für falsche Antworten, verbessere dich mit pausengerechten Lektionen, und behalte Erfolge im Blick.

Apps für die Ferien


Die besten Apps für deine Ferien.

PackPoint

(kostenlos für iOS & Android)

Perfekt, wenn du mit der Familie oder Freunden wegfährst: Hier kann ein genauer Tagesplan aufgestellt werden, auf den alle Zugriff haben. Dazu gibt’s eine Chat-Funktion.

InstaWeather

(kostenlos für iOS & Android)

Den besten Freunden Fotos von deinen Ferien zu schicken, macht Spass. Mit dieser App kannst du ihnen gleichzeitig auch noch ein Gefühl dafür geben, wie warm oder kalt es bei dir ist – Neidgarantie!

Travel Tracker

(kostenlos für iOS & Android)

Ein mobiles Ferientagebuch: Dieses App ist ein Travel Tracker, Reisetagebuch und Reise Blog zugleich. Das Beste ist, du brauchst kein Internet, um Beiträge zu erstellen. Es funktioniert offline!

Esplorio

(kostenlos für iOS)

Auch diese App führt für dich ein Reisetagebuch. Die Daten werden deinen Social-Media-Profilen, Telefonaten und GPS-Daten entnommen. Handy-Fotos bebildern das Ganze – du kannst aus ihnen sogar digitale Postkarten machen und diese an Familie oder Freunde versenden!

Wie gut kennst du Google?


Kennst du die witzigen und nützlichen Funktionen von der bekannten Suchmaschine?
 

Jeder kennt die wohl berühmteste Suchmaschine Google. Was viele nicht wissen: Sie ist weitaus mehr als das. Es gibt einige Tipps zur Suche, aber auch andere nützliche Funktionen für den Alltag. Des Weiteren möchtet dich Google mit Spielen und spassigen Tricks unterhalten.

Um Solitaire oder Tic Tac Toe zu spielen, musst du einfach nur den Namen des Spiels in die Suchmaschine eingeben und los geht’s. Neben den Spielen gibt’s aber auch noch echt tolle Tricks. 

Vielfältige Funktionen

Die Funktionen von Google sind vielfältig. Brauchst du ein Metronom? Möchtest du die genaue Bedeutung eines Wortes wissen? Willst du Währungen oder Einheiten umrechnen? Fragst du dich, welche Bücher Stephen King geschrieben hat oder möchtest du dir einmal alle Filme mit Angelina Jolie anschauen, weisst aber nicht, in welchen Filmen sie vorkommt? Vielleicht benötigst du aber auch einen Timer oder eine Stoppuhr. In all diesen Dingen und vielen mehr, kann dir Google weiterhelfen.

Tipps zur Suche

Manchmal wollen wir nach etwas Bestimmten suchen, doch es klappt nicht ganz, da sich unzählige Artikel, Nachrichten, Bilder, Websites und weitere Links auf Google befinden. Deshalb hat Google einige Tipps zusammengestellt, um dir das Suchen einfacher zu machen. Brauchst du beispielsweise eine PDF-Datei zu einem bestimmten Begriff, hängst du einfach filetype:pdf an. Alle Tipps zum richtigen, vereinfachten Suchen findest du hier.

Für einige dieser Funktionen oder Tricks benötigst du das englischsprachige Google. Wenn du dieses benutzt, musst du unbedingt askew eingeben und sehen, was geschieht! Hier geht’s zum englischsprachigen Google.

Sicher im Netz

Medienworkshops – Schulstufe 8+


Die Themen Medienkompetenz und digitale Bildung nehmen im LiLe eine wichtige Stellung ein. Es ist die Zielsetzung, dass Schülerinnen und Schüler an der Mediengesellschaft selbstbestimmt, kreativ und mündig teilhaben können und sich sachgerecht und sozial verantwortlich verhalten. Auch das aha bietet seit einigen Jahren kostenlose Workshops an, die zum Ziel haben, die Medien- und Informationskompetenz von Jugendlichen zu stärken.

Allgemeines

Die folgenden Workshopangebote richten sich an Jugendliche ab 14 Jahren bzw. Schulklassen ab der 8. Schulstufe. Zu den Workshopangeboten für die Schulstufen 6 & 7 gelangen Sie hier. Die Aufteilung der Workshops nach Schulstufe garantiert eine altersgemässe Auseinandersetzung mit den Themen.

Das Workshopangebot des aha ist (bis auf Weiteres) kostenlos.

Workshops mit mehr als 20 SuS werden mit zwei Leitungspersonen besetzt. Ab 20 SuS müssen wir zuerst intern abklären, ob es Kapazitäten für eine zweite Workshopleitung gibt.

Die Workshops sind hauptsächlich für Schulklassen gedacht, jedoch können sich auch gerne interessierte Jugendverbände und -organisationen bei uns melden.

Die Buchung erfolgt bequem online mittels des Formulars ganz unten auf dieser Seite.

Bei Fragen zu den Workshops oder speziellen Anfragen kontaktieren Sie bitte tanja@aha.li.

KI & DU: Künstliche Intelligenz einfach erklärt 

Die Schüler:innen haben schon mal von KI gehört, wissen aber nicht wirklich, was das ist? Dieser Workshop ist interaktiv aufgebaut. Die Schüler:innen bekommen die Gelegenheit, einfache KI-Modelle selbst zu bauen und zu trainieren.

Wir decken wichtige Themen ab, wie:

  • Grundlagen von KI und ihre Anwendungen verstehen
  • Einfache KI-Anwendungen ausprobieren
  • ethischen Aspekte von KI kritisch zu hinterfragen

Wir setzen auf eine Mischung aus Theorie und Praxis, sodass die erworbenen Kenntnisse direkt angewendet werden können. Die Jugendlichen lernen zu verstehen, wo KI in ihrem Alltag vorkommt und wie sie sie gezielt einsetzen können.

Dauer: 135 Minuten (3 Schulstunden), ab 14 Jahren

Lost in Information: zwischen Fakt und Fake  

In unserem interaktiven Workshop entdecken wir die Welt der digitalen Information. Wir lernen, Nachrichten kritisch zu hinterfragen und Fake News zu erkennen. In einer Zeit, in der Informationen nur einen Klick entfernt sind, ist es wichtiger denn je, zwischen Fakten und Fiktion unterscheiden zu können.

Was die Jugendlichen erwartet:

  • Einführung in die Welt der Fake News: Was sind Fake News? Warum werden sie verbreitet?
  • Erkennungsmerkmale von Fake News
  • Analyse von Beispielen und praktische Übungen
  • Austausch über Erfahrungen und Herausforderungen im Umgang mit Informationen im Internet
  • Tools und Techniken zur Überprüfung von Fakten

Dauer: 90 Minuten, ab 14 Jahren

Reality Check: Digitale Balance in der Influencer:innen-Welt

In unserem interaktiven Workshop erforschen wir, wie wir ein gesundes Verhältnis zu unserer Bildschirmzeit entwickeln und die digitale Welt bewusster nutzen können. Ausserdem tauchen wir ein in die Welt der Influencer:innen. Wie viel davon ist Sein und wie viel Schein? 

Workshop-Inhalte:

  • Bildschirmzeit und ihre Auswirkungen
  • Digitale Balance finden: Strategien, um ein gesundes Gleichgewicht zwischen Online- und Offline-Zeit zu finden.
  • Influencer – Schein und Sein: Wir sprechen darüber, wie Influencer unser Bild von Realität beeinflussen können und wie man kritisch mit ihren Botschaften umgeht.
  • Reflexion und Diskussion

Ziel ist, eine gesunde Balance zwischen der digitalen und der realen Welt zu finden und so das Wohlbefinden zu steigern.

Dauer: 90 Minuten, ab 14 Jahren

Workshopbuchung

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Wen Sie einen Workshop buchen, ist der gesamte halbe Tag (Vormittag oder Nachmittag) für Sie reserviert. Die genauen Beginnzeiten werden dann noch individuell vereinbart.

WICHTIG: Die definitive Zusage für eine Workshopbuchung erfolgt nach Erhalt des ausgefüllten Workshopformulars per Mail.

Bei Fragen zu den Workshops oder speziellen Anfragen kontaktieren Sie bitte tanja@aha.li.

Allgemein stehen die folgenden Workshoptage zur Verfügung:

  • Montag
  • Mittwoch
  • Donnerstag

Gerne können Sie im untenstehenden Formular einen Workshop buchen:


Auf Lehrs­tel­len­suche: Geduld zahlt sich aus


INTEGRATION Ausländische Eltern? Keine liechtensteinische Staatsangehörigkeit? Ein ungewöhnlicher Name? Jugendliche mit Migrationshintergrund tun sich oft schwerer, eine Lehrstelle zu finden. Dabei haben viele von ihnen einen enormen Bildungseifer.


«Ich wollte Kauffrau werden, das war klar.» Chiara D’ Alcamo kam als 18-Jährige vor drei Jahren nach Liechtenstein – ohne Deutschkenntnisse. Während sich andere in ihrem Alter bereits um die Berufsausbildung kümmern, hiess es für Chiara erst einmal Deutsch lernen. Ein Jahr lang besuchte sie den Intensivkurs Deutsch als Zweitsprache (IK DaZ) und konnte sich dann zumindest verständigen. Doch mit Kunden kommunizieren, Briefe schreiben oder dem Berufsschulunterricht folgen? Also wechselte Chiara in das Freiwillige 10. Schuljahr.

«Im IK DaZ können neu angekommene Kinder und Jugendliche ohne Deutschkenntnisse in Ruhe die Kultur, das Land und die Menschen Liechtensteins kennenlernen und den Fokus auf das Erlernen der deutschen Sprache legen», erklärt Waltraud Schönenberger-Schädler, Lehrerin am Freiwilligen 10. Schuljahr. Das eigentliche Ziel sei aber die Integration. Kinder unter 16 Jahren können nach dem IK DaZ die Regelschule besuchen, ältere Jugendliche haben es schwerer. Bis zum 21. Lebensjahr bietet das Freiwillige 10. Schuljahr eine Anschlussmöglichkeit, dort haben die Jugendlichen nochmals die Gelegenheit, intensiv Deutsch zu lernen, gleichzeitig beginnt aber sofort die Lehrstellensuche. «Das ist für viele eine grosse Herausforderung», weiss Waltraud Schönenberger-Schädler. Sie brauchen deshalb besondere Unterstützung. «Die Jugendlichen und ihre Familien sind ja fremd, wissen oft nicht, wie unser Schulsystem funktioniert und haben im Land kein Beziehungsnetz. Da müssen wir schon ein wenig nachhelfen,» so die Lehrerin.

Vorbehalte aus dem Weg räumen

Seit vier Jahren ist Ana Maria Lôpez Correa in Liechtenstein. Bereits in der Werkklasse wurden die Lehrer darauf aufmerksam, dass die 20-jährige Kolumbianerin handwerklich und künstlerisch sehr geschickt ist. Während ihres Betriebspraktikums bei der Fenometal AG in Schaan fertigte Ana Maria als Werkstück eine Rose an, die Lehrbeauftragten waren begeistert. Dennoch war man skeptisch, ob das Mädchen die schwere körperliche Arbeit bewältigen würde. Also wurde eine weitere Schnupperwoche vereinbart. «Ich musste die ganze Woche auf Baustellen arbeiten, es war kalt und nass», erinnert sich Ana Maria. Doch sie liess sich nicht entmutigen, arbeitete hart und hatte schliesslich die Zusage für eine Lehrstelle in der Tasche. Und das, obwohl das Unternehmen für dieses Jahr gar keine Lehrstelle zu vergeben hatte.

«Es ist wichtig, dass die Jugendlichen die Gelegenheit bekommen, Schnuppertage zu absolvieren. Nur dann kann ihr Potenzial auch erkannt werden», ist Waltraud Schönenberger-Schädler überzeugt. Betriebe hätten jedoch oft ein Unbehagen gegenüber Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln. «Vielleicht befürchten sie Probleme aufgrund der Sprache, vielleicht aufgrund kultureller Unterschiede, vielleicht haben die Unternehmen auch schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht.» Das führe dazu, dass viele Schulabgänger mit Migrationshintergrund nur sehr schwer eine Lehrstelle finden, auch wenn sie sehr engagiert sind und die erforderlichen guten Noten haben. 

Vorbehalte gegenüber ausländischen Jugendlichen vermutet auch Jwana Malla Mahmoud. «Ich habe sehr viele Bewerbungen geschrieben, häufig Absagen, oft aber auch gar keine Rückmeldung von den Betrieben erhalten.» Seit ihrer Kindheit interessiert sie sich für medizinische Berufe. «Mein Onkel in Syrien hatte eine Zahnarztpraxis, dort durfte ich oft zuschauen, mein Traumberuf ist deshalb Zahnärztin.» In Syrien studieren viele junge Menschen, dass das in Liechtenstein ohne Matura nicht möglich ist, musste Jwana erst einsehen. Alternativ sah sie sich in den Berufen Pharmaassistentin oder Dentalassistentin. «Einmal wurde ich zum Schnuppern in eine Zahnarztpraxis eingeladen. Sie haben mir alles gezeigt, alles war sehr positiv und ich war mir sicher, dass ich die Stelle erhalten werde. Als ich eine Woche später eine Absage erhielt, war ich am Boden zerstört.» Dann heisst es wieder nach vorne schauen und weitere Bewerbungen schreiben. Die Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Heute absolviert die junge Frau in der Praxis Franz H. Müller AG in Vaduz eine Lehre als Dentalassistentin. Hoch motiviert geht sie jeden Tag zur Arbeit und erzielt gute Noten in der Berufsschule. Ihren Traum, Zahnärztin zu werden, hat sie aber noch nicht aufgegeben – nur der Weg dahin hat sich verändert. Nach der Lehre will Jwana die BMS und anschliessend das Studium in Angriff nehmen. Sie ist überzeugt: «Es ist nicht einfach, aber man kann alles schaffen.»

«Ich habe oft auch gar keine Rückmeldungen von Betrieben erhalten.» Jwana Malla Mahmoud

 

Breite Unterstützung

Auch Chiara D’Alcamo hat ihren Traumberuf gefunden. Obwohl ihr Deutsch noch nicht so gut war, hat ihre Mutter sie dazu animiert, eine Bewerbung an die Meisterbau AG in Balzers zu senden. «Ich wollte eigentlich nicht und habe mit einer weiteren Absage gerechnet. Heute bin ich meiner Mama dankbar», schmunzelt die junge Italienerin. Sie wurde zweimal zum Schnuppern eingeladen und hat schliesslich eine Zusage für eine Lehre als Bürokauffrau erhalten. «Im ersten Lehrjahr haben alle noch Hochdeutsch mit mir gesprochen. Dieses Jahr sprechen sie Dialekt, damit ich künftig auch die Telefonanrufer besser verstehe.» Zudem bietet das Freiwillige 10. Schuljahr den Jugendlichen in den ersten zwei Lehrjahren eine weiterführende sprachliche Unterstützung. Einmal wöchentlich treffen sich so die jungen Frauen, um weiterhin an ihrer deutschen Grammatik und Aussprache zu feilen. 

«Ich musste die ganze Woche auf Baustellen arbeiten. Es war kalt und nass.» Ana Maria Lôpez Correa

Über die Kinderlobby

Dieser Artikel ist Teil einer Beitragsreihe der Kinderlobby Liechtenstein zum Jahresthema 2017 «Fremd sein – dazugehören. Alle haben die gleichen Rechte». Die Kinderlobby ist eine Vernetzungsgruppe, die sich für die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen in Liechtenstein einsetzt. Mehr Informationen auf www.oskj.li.

Der Artikel erschien ursprünglich am 18.12.17 im Volksblatt und wurde uns von Silvia Böhler zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

 

Stipendien


Häufige Fragen zum Thema Stipendium 

Um Anspruch auf Stipendien und Darlehen zu haben, musst du deinen Wohnsitz in Liechtenstein haben. Unterstützt werden können Erst- und Zweitausbildungen sowie Weiterbildungen und Sprachaufenthalte im Sprachgebiet (mind. 1 Monat). Die vom Staat gewährten Studiendarlehen sind zinsfrei. Sie müssen in der Regel innerhalb von 6 Jahren zurückbezahlt werden.

Ausführlich Informationen zu den Unterstützungsmöglichkeiten gibt direkt bei der Stipendienstelle:

Stipendienstelle
Austrasse 79
9490 Vaduz
Tel +423 236 67 78
Stipendienstelle@llv.li

Wer hat Anspruch auf Stipendien und Darlehen?

Um eine Ausbildungsbeihilfe zu bekommen, musst du folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Dein (Haupt-)Wohnsitz befindet sich in Liechtenstein
  • Du eignest dich für die Ausbildung, für die du eine Unterstützung benötigst
  • Du beziehst keine IV-Rente wegen vollständiger Erwerbsunfähigkeit
  • Du hältst dich an die nach dem Studienreglement der Ausbildungsstätte festgelegte Ausbildungsdauer
  • Wenn du ausbildungsbedingt eine Zweitwohnung benötigst und Unterstützung für Unterkunfts- und Verpflegungkosten beantragen möchtest, muss sich deine Ausbildungsstätte ausserhalb des eingerahmten Gebietes befinden:

Achtung: Der Anspruch auf Ausbildungshilfe ist nicht nur abhängig vom Wohnsitz, sondern auch von den Einkommens- und Vermögensverhältnissen. So muss die Ausbildung selbst finanziert werden, wenn genügend Mittel der Eltern vorhanden sind. Wie gross die zumutbaren Eigenleistungen der Antrag stellenden Person und der Eltern sind, klärt die Stipendienstelle auf der Grundlage von Steuerdaten ab.

Welche Ausbildungen werden unterstützt?

  • Erstausbildungen: Die Ausbildung bis zum Abschluss einer Berufsausbildung oder eines Studiums, zum Beispiel:
    • Berufslehre
    • Berufslehre – Berufsmittelschule – Fachhochschule – Universität
    • Gymnasium (Oberstufe) – Universität
  • Zweitausbildung: Wenn du nach einer abgeschlossenen Erstausbildung einen zweiten Abschluss machen willst, der auch als Erstausbildung hätte erreicht werden können, zum Beispiel:
    • Drogistinnenschule nach käufmännischer Berufslehre
    • Mathemathik-Studium nach Germanistik-Studium
  • Weiterbildungen, die der beruflichen Ergänzung, Erweiterung, Spezialisierung und der beruflichen Neuorientierung dienen wie zum Beispiel:
    • Buchhaltungskurs für GärtnerInnen
    • Computerkurse
    • Sprachkurse im Sprachgebiet von mindestens einem Monat
  • Praktika und Internatsaufenthalte an Sekundarstufen werden nur unter bestimmten Bedingungen unterstützt.

Wichtig: Die Voraussetzung für die Unterstützung ist bei allen Ausbildungen die Anerkennung der Ausbildungsstätte bzw. -abschlusses durch das Land Liechtenstein.

Was wird NICHT unterstützt?

  • Ausbildungen an öffentlichen und privaten Primarschulen und Sekundarschulen bis zur erfüllten Schulpflicht
  • Sport- oder Musikstunden
  • Privatunterricht
  • Nachhilfeunterricht

Wie hoch ist die Unterstützung?

Die Höhe der Ausbildungshilfe hängt nicht nur davon ab, was du machst, es wird auch überprüft, ob das Geld wirklich benötigt wird:

  • Anerkennbare Kosten
    Anerkannt werden glaubhaft dargestellte oder belegte Kosten bis zu einem bestimmten Maximalbetrag. Wie viel anerkannt wird, ist u.a. abhängig von:
    • der Art der Ausbildung (z.B. Vollzeit- oder Teilzeitausbildung)
    • Dauer der Ausbildung
    • Art und Höhe der Kosten
  • Zumutbare Eigenleistungen
    Diese hängen ab von:
    • den Einkommens- und Vermögensverhältnissen
    • der Familiensituation (Anzahl nicht erwerbstätiger Geschwister, Anzahl und Alter der eigenen Kinder usw.)

Bis zum 25. Lebensjahr werden die Einkommens- und Vermögensverhältnisse der Eltern in die Berechnung der Eigenleistungen mit einbezogen. Ab dem 33. Lebensjahr gibt es grundsätzlich keine Stipendien mehr.

War die antragstellende Person ab dem 18. Lebensjahr während mindestens drei Jahren vollberuflich erwerbstätig, bleibt die elterliche Eigenleistung unberücksichtigt.

  • Unterstützung durch Dritte
    Als Drittunterstützung gelten insbesondere Beiträge durch Arbeitgebende, Privatpersonen und Institutionen im In- und Ausland.

Berechnungsschema

Ausbildungshilfe = Anerkennbare Kosten, abzüglich zumutbare Eigenleistungen und Unterstützung durch Dritte.

Anerkennbare Kosten 

  • Schulgeld
  • Unterkunftskosten
  • Verpflegungskosten
  • Lehrmittelkosten
  • Fahrtkosten
  • Basiskosten

Die Ausbildungshilfe wird als Stipendium (60% – 40%) und Darlehen (40% – 60%), abhängig von den zumutbaren Eigenleistungen, ausbezahlt.

Wie wird der Anspruch geltend gemacht?

  • Ein Antragsformular kann jederzeit eingereicht werden.
  • Trifft ein Antrag später als ein Jahr nach Beginn der Ausbildung bei der Stipendienstelle ein, kann dieser wegen verspäteter Einreichung nicht mehr berücksichtigt werden.
  • Ein vollständig ausgefülltes Antragsformular ist unbedingt erforderlich, um den Antrag fach- und fristgerecht bearbeiten zu können. Unvollständig ausgefüllte Unterlagen werden nicht bearbeitet.
  • Die im Antragsformular verlangten Belege und Bestätigungen müssen beigelegt werden. Andernfalls wird das Gesuch nicht bearbeitet.
  • Eine zugesprochene Ausbildungshilfe kann nur nach Vorlage eines Schulvertrages, einer Einschreibebestätigung oder eines anderen gleichwertigen Beleges ausbezahlt werden.

Wichtig: Ein Antrag bezieht sich auf maximal ein Ausbildungsjahr. Bei längeren Ausbildungen muss für jedes weitere Jahr ein neuer Antrag gestellt werden. Dauert die Ausbildung weniger als ein Jahr, ist das Gesuch für die gesamte Ausbildung zu stellen; die Unterstützung wird dann für den gesamten Zeitraum berechnet und ausbezahlt.

Wie sind die Darlehen zurückzuzahlen?

  • Darlehen werden zinsfrei gewährt.
  • Das Studiendarlehen ist in der Regel innerhalb von 6 Jahren zurückzuzahlen.
  • Die erste Rate der ausgerichteten Darlehen hat in der Regel in 6 aufeinander folgenden jährlichen Raten gleicher Höhe zu erfolgen. Ein allfälliger Restbetrag ist mit der letzten Rate zurückzuzahlen.
  • Eine Jahresrate muss mindestens CHF 1’200.- betragen. Somit verkürzt sich bei kleineren Darlehen die Rückzahlungsfrist auf weniger als sechs Jahre.
  • Auf schriftlichen Antrag kann die Rückzahlung auf sieben oder acht Jahre erstreckt werden, sofern sich bei einer Rückzahlung innert sechs Jahren eine Jahresrate von mehr als CHF 9’600.- ergeben würde.

Ab ins Ausland

Sprachreisen


SPRACHREISEN

Eine Fremdsprache lernt man am besten dort, wo sie gesprochen wird.

Sprachreisen werden für jedes Alter angeboten. Und: das Angebot ist riesig. Du kannst einen Sprachtest machen (TOEFL, Cambridge Certificate etc.), einen Sprachkurs mit Freizeitaktivitäten vor Ort verbinden, als Au-pair arbeiten oder einen speziellen Maturavorbereitungskurs belegen. Du kannst Einzelstunden besuchen oder in einer Gruppe lernen. Du kannst bei einer Gastfamilie wohnen, in einem Hotel, in einem Studentenwohnheim oder gar in der Schule selbst. Bei so vielen Möglichkeiten hilft es, sich zuallererst einen Überblick über die verschiedenen Anbieter zu verschaffen.
 

(Online) Sprachen lernen: Wichtige Tipps zum Thema (online) Sprachen lernen & Sprach-Lernapps für unterwegs haben wir im Artikel Sprachkurs zusammengestellt.


 

SPRACHREISEVERANSTALTER aus der Region

Regionale Sprachkursanbieter sind für alle zu empfehlen, die den persönlichen Kontakt mit einer Agentur schätzen. So können alle Details persönlich besprochen werden. Auch für den Fall, dass es während des Sprachaufenthaltes zu Problemen kommen sollte, ist es einfacher, wenn du bereits eine Ansprechperson hast.

Übersicht über Agenturen in Liechtenstein und in der Region:

Liechtenstein:

Reisebüro Traveller, Triesen
Tel. +423 236 00 00, eMail: info@travellerag.li

Castle`s Language Institute Anstalt, Vaduz
Tel. +423 262 62 15, eMail: info@castles.li

 

In diesem Video stellt Daniel Jäggi die Interlingua Anstalt kurz vor:

In der Region:

PH Sprachkurse GmbH / Play House, Buchs
Tel. +41 81 756 57 38, eMail: hallo@ph-sprachkurse.ch

Boa Lingua, Chur (auch in St. Gallen)
Tel. +41 81 252 66 88, eMail: chur@boalingua.ch

LinguaService, Chur
Tel. +41 81 353 47 85, eMail: info@linguaservice.ch

Pro Linguis, St. Gallen
Tel. +41 71 228 58 58, eMail: stgallen@prolinguis.ch

international Experience Schweiz, Filzbach
Tel.: +41 55 511 22 63, eMail: ie@ie-schweiz.ch

Thür Lingua, St. Gallen
Tel. +41 71 223 77 66, eMail: info@thurlingua.ch

ESL Sprachaufenthalte, St. Gallen (auch in Chur)
Tel. +41 71 244 90 80, eMail: stg@esl.ch

frischknecht – Beratung für Sprachausbildung, Rapperswil-Jona
Tel. +41 44 926 39 58, eMail: info@sprachausbildung.ch

EFA Sprachreisen GmbH, Feldkirch
Tel. +43 5522 723 76, eMail: info@efa.at

Study Lingua, St. Gallen
Tel. +41 71 260 14 20, eMail: stg@studylingua.ch

EF Education First, St. Gallen
Tel. +41 43 430 41 50 eMail: eflanguages@ef.com

 

In diesem Video stellt Corinne Lichtensteiger die Prolinguis kurz vor.

 

SPRACHSCHULEN SELBST ORGANISIEREN

Du kannst deinen Sprachaufenthalt auch selbst organisieren. Du suchst dir eine Schule, meldest dich direkt an und organisierst deine Reise selbstständig. Die Unterkunft kannst du meistens über die Schule reservieren.

Linkliste für die Suche nach einer Sprachschule

Italien
www.qualitefle.fr/de/rechercher-un-centre – Liste von Sprachschulen, die das Gütezeichen Qualité FLE erhalten haben. Dieses Gütezeichen garantiert eine hohe Qualität der Sprachkurse.
www.asils.it – Verzeichnis von verschiedenen Sprachschulen in Italien (nur in Italienisch/Englisch).
www.it-schools.com – Sprachschulen in Italien – durch Anklicken einer Region auf der Landkarte bekommst du Links zu Sprachschulen in dieser Region.

Großbritannien
www.educationuk.org – Hier kannst du unter den Kriterien Ort, Alter und Sprachkurs nach der passenden Sprachschule für dich suchen.
www.englishuk.com – English UK ist ein Netzwerk von geprüften Sprachzentren in ganz Großbritannien. Auf der Seite befindet sich eine Sprachschulen-Datenbank.
www.englishinbritain.co.uk – Verzeichnis von zertifizierten Sprachschulen in Großbritannien.
www.acels.ie – Sprachschulen in Irland.

Spanien
www.cervantes.es – Datenbank des Instituto Cervantes mit Sprachschulen und Kursen zum Spanisch lernen in Spanien.
www.galainternacional.com – Vermitteln Sprachkurse in Barcelona, Sevilla, Malaga, Córdoba, Madrid, Vilanova/Sitges und organisieren Sprachreisen nach Spanien für Schulen.

Weltweit
www.languagecourse.net/de – Unabhängige Buchungsseite mit der Möglichkeit zum Preisvergleich und Infos zu Sprachschulen weltweit.
www.alpadia.com – Sprachschulen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz für Jugendliche ab 16 Jahren.
www.english-malta.com – English-Sprachreisen für alle Altersklassen ab 11 Jahren in Malta.

HINWEIS Studentenvisa USA: Achtung, ab voraussichtlich 26. September 2019 erhöhen sich für liechtensteinische Staatsangehörige die Gebühren für Studentenvisa (F-1 Student Visa / F-2 Dependent of a Student Visa Holder) in die USA auf $900. Weitere Informationen und verbindliche Auskünfte gibt es bei der U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein. Dort finden sich auch Informationen dazu, in welchen Fällen von Sprachaufenthalten weiterhin das günstigere Touristenvisum oder ESTA reicht.

Studium


Universität oder Fachhochschule? Wer hilft mir beim Studienbeginn?

Wo in der Region studieren?

Diese Seite gibt dir einen Überblick über die Fachhochschulen und Universitäten im Bodenseeraum.

Studieren in Liechtenstein

EWR- und EU-Staatsangehörige, die in Liechtenstein Wohnsitz nehmen möchten, benötigen dazu eine Kurzaufenthaltsbewilligung. Diese wird über die Hochschule angesucht und für längstens ein Jahr ausgestellt. Sie kann aber auch verlängert werden.

Studierende aus Drittstaatenländern müssen mindestens drei Monate vor der Einreise bei der zuständigen Schweizerischen Botschaft oder dem Konsulat in ihrem Heimatland einen Visumsantrag stellen. Es wird empfohlen, sich frühzeitig über die jeweiligen Einreisebedingungen zu informieren. Die zuständigen Schweizerischen Auslandsvertretungen finden sich auf der Homepage des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten.

Nach vorliegendem Visaantrag fordert das Ausländer- und Passamt die Hochschule auf, die für die Erteilung der Kurzaufenthaltsbewilligung notwendigen Unterlagen einzureichen. Unter anderem muss der Studierende nachweisen, dass die notwendigen finanziellen Mittel für Lebensunterhalt und Studium vorhanden sind.

Im Gegensatz zu EWR- und EU-Staatsangehörigen ist es Drittstaatenangehörigen nicht gestattet, einen Nebenjob auszuüben.

Informationen über die Einreisebestimmungen gibt das Ausländer- und Passamt.

Studieren in der Schweiz

Die Schweiz ist aufgrund ihres hohen Bildungsniveaus sehr beliebt.

Studieren in Österreich und Deutschland

Neben der Schweiz werden von Liechtensteinern auch gerne die Länder Österreich und Deutschland für ein Studium gewählt.

Studieren im Ausland

Infos dazu findest du hier in unserem Folder „Studium im Ausland“  oder in der gleichnamigen ÖH Broschüre.

ESN Students Network

Das Erasmus Student Network (ESN) ist eine der größten Studentenvereinigungen in Europa. Das ESN organisiert tolle Events und Ausflüge für Studierende. Mit der ESN-Card bekommst du zudem Vergünstigungen in vielen europäischen Ländern.

Fernstudium
Ein Fernstudium ist vor allem für Berufstätige interessant, aber auch für Menschen, die weit weg von der nächsten Uni wohnen oder deren Mobilität eingeschränkt ist. Es findet zum grössten Teil im Selbststudium statt. Du bekommst die Unterlagen zugeschickt und musst sie selbstständig erarbeiten. Der Austausch mit Professor:innen und Studierenden findet online statt. Prüfungen können im Fernstudienzentrum per Videokonferenz abgelegt werden.

Berufsbegleitend Studieren
Beim berufsbegleitenden Studium studierst du neben deinem bestehenden Beruf. Vorlesungen finden am Abend oder geblockt an Wochenenden statt.

VOR STUDIENBEGINN

Zulassungsfrist
An Universitäten und Fachhochschulen gibt es Fristen, die du einhalten musst. Eine davon ist die Zulassungsfrist. Vor Ablauf dieser Frist musst du dich an deiner Uni oder FH als Student:in einschreiben (Immatrikulation) und die Studiengebühren zahlen. Informiere dich genau, denn in der Nachfrist erhöhen sich die Gebühren meistens.

Zulassungsbeschränkungen
Für bestimmte Studiengänge gibt es eine Zulassungsbeschränkung. Hier werden Aufnahmeverfahren durchgeführt, die üblicherweise von der Bewerberzahl abhängen. Zulassungsverfahren müssen vor Beginn des Semesters von der Hochschule veröffentlicht werden.

Zusatz- und Ergänzungsprüfungen
Für einige Studienrichtungen werden spezielle Zusatzkenntnisse gefordert. Kannst du diese Kenntnisse mit deinem Reifezeugnis nicht nachweisen, musst du zu einer Zusatzprüfung antreten (z.B. Latein als Voraussetzung für Medizin). Um dich darauf vorzubereiten, gibt es Vorbereitungskurse, die von den Hochschulen angeboten werden.

TIPP: Frag bei deiner Uni nach, ob für dein Studienfach Zusatzkenntnisse erforderlich sind.

STUDIENBEGINN

Inskription (Anmeldung für ein Semester)

Tipp: Beachte, dass du dich für besonders stark gefragte Studien rechtzeitig online registrieren musst.

Anmeldungen zu Lehrveranstaltungen
Nach der Inskription beginnt für dich der Studienalltag. Bei einigen Studien bekommst du einen Stundenplan, für andere musst du ihn selbst zusammenstellen. Informiere dich, welche Lehrveranstaltungen du vorrangig für ein erfolgreiches Studium brauchst. Es gibt verschiedene Anmeldesysteme: Punktesystem, persönliche Anmeldung, per E-Mail,…
Oft beginnt die Anmeldung für Kurse schon vor Semesterbeginn. Deshalb solltest du dich früh genug inskribieren, damit du dich anschliessend auch rechtzeitig anmelden kannst. Beim Zusammenstellen des Stundenplans hilft dir die Studienrichtungsvertretung. Für manche Studiengänge (vor allem naturwissenschaftliche und mathematische) werden vor dem offiziellen Semesterbeginn Vorbereitungskurse angeboten. Dort werden notwendige Grundlagen wiederholt, die beim Studium vorausgesetzt werden.

Immatrikulation

Wer sich an einer Hochschule angemeldet hat, erhält von dieser eine Eingangsbestätigung und die Aufforderung, verschiedene Originaldokumente (z.B. Maturazeugnis) einzureichen. Entsprechen diese den Zulassungsbedingungen und ist kein Eignungstest zu absolvieren, werden die ersten Studien- und Semestergebühren fällig. Nach deren Begleichung erfolgt die definitive Immatrikulation, also Einschreibung, verbunden mit der Ausstellung eines Studierendenausweises.
Die Immatrikulation findet nur einmal zu Beginn des Studiums statt und behält ihre Gültigkeit bis zur Exmatrikulation.

Studiengebühren

Die Studiengebühren sind von Uni zu Uni unterschiedlich. Informiere dich im Voraus, was das Semester kostet und ob wie hoch dein Budget ist. Vergiss nicht, dass auch Transportkosten für Bus und Zug oder je nach Distanz auch eine Wohnung und Essen zu den Studiengebühren dazukommen. Für Personen, die in Liechtenstein wohnen, gibt es die Möglichkeit Stipendien zu beantragen. Ein Stipendium kann auch ein Darlehen beinhalten, das man nach dem Studium wieder zurückzahlen muss.

 

 

Schulen


Tausende Schüler:innen besuchen bei uns täglich den Kindergarten, die Primar- und die Oberstufenschulen.

In Liechtenstein sind Kinder und Jugendliche verpflichtet, mindesten neun Jahre die Schule zu besuchen. Die Schulzeit ist folgendermassen aufgeteilt:

  • 2 Jahre Kindergarten: Der Kindergarten ist prinzipiell freiwillig. Für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache ist das zweite Kindergartenjahr obligatorisch.
  • 5 Jahre Primarschule
  • 4 Jahre in der weiterführenden Schule: Hier wird unterschieden zwischen Ober- und Realschule.
  • Das Gymnasium dauert insgesamt 7Jahre.

Übersicht über Schulen

Weitere Schulen

Pflichtschulabschluss in Feldkirch

Faktencheck: Ist Streaming legal?


Streaming?

Ist das Streamen von Musik & Video in Liechtenstein legal oder illegal?

Wir haben bei der zustständigen Behörde nachgefragt.

Grundsätzlich dürfen Werke (Videos & Musik) für den Privatgebrauch frei verwendet werden. Es wird allerdings empfohlen, seriöse Anbieter (YouTube) zu wählen. Sicher geht, wer bekannte Anbieter mit Bezahl-Abonnements (Netflix, Spotify) wählt. Wer Streams öffnet, die aussehen, als seien sie von einer Kinoleinwand abgefilmt, sollte hier eine eindeutige illegale Quelle sehen und Vorsicht walten lassen.

 

Ausführliche Antwort:

Als Rechtsgrundlage für urheberrechtliche Sachverhalte – wie auch das Streaming – gilt in Liechtenstein das Urheberrechtsgesetz (URG). Konkrete Bestimmungen zum «Streaming» bestehen nicht, allerdings enthält das Gesetz Reglungen, die den Privatgebrauch erlauben. Das URG sieht vor, dass Werke für den Privatgebrauch frei verwendet werden dürfen. D.h., dass zum privaten Gebrauch auch von Gratis-Portalen gestreamt werden kann. Eine Unterscheidung, ob die Quelle legal oder illegal ist, wird in dieser Bestimmung nicht getroffen.

Der guten Ordnung halber ist auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu verweisen C-527/15 v. 26.04.2017). Hier wurde festgehalten, dass das Privileg der Privatkopie nur dann gelten darf, wenn es zur Grundlage hat, dass die Kopie nicht aus einer illegalen Quelle stammt. Da Liechtenstein EWR-Mitglied ist, sind Entscheidungen des EuGHs nicht ausser Acht zulassen und könnten bei einem Rechtsfall zur Auslegung herangezogen werden.

Wer streamt, dem wird empfohlen, Anbieter zu wählen, welche zu einem seriösen Unternehmen gehören oder über anerkannte Gütesiegel verfügen. Ein wichtiges Indiz hierzu ist beispielsweise, dass ein vollständiges Impressum angegeben ist, aus dem die Verantwortlichkeit für das Angebot klar hervorgeht. Sicher geht, wer bekannte Anbieter mit Bezahl-Abonnements wählt. Wer Streams öffnet, die aussehen, als seien sie von einer Kinoleinwand abgefilmt, sollte hier eine eindeutige illegale Quelle sehen und Vorsicht walten lassen.

 

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