aha-Reporterin Hannah Harrer aha@aha.li
Die Unterdrückung war früher Alltag und wurde nie gross thematisiert. Der Mann hatte das sagen im Haus. Frauen durften ohne die Einwilligung ihres Ehemanns kein eigenes Bankkonto eröffnen und ohne seine Erlaubnis nicht arbeiten. Heutzutage ist dies nicht mehr so, jedoch war es ein langer Weg, auf dem sich Frauen ihre heutigen Rechte mit immer lauter werdenden Stimmen erkämpft haben.
Ab Ende des 19. Jahrhunderts plädierten Frauen- und Arbeiterinnenbewegungen für einen Tag, an dem sich Frauen weltweit für Gleichberechtigung, höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und gegen Diskriminierung einsetzen. Das erste Hauptziel der Frauenbewegung war aber, das Wahlrecht für Frauen zu erstreiten. Frauen hatten nämlich weder die Möglichkeit zu wählen, noch konnten sie sich anderweitig aktiv am politischen Geschehen beteiligen. Auch durften sie keiner Partei beitreten.
Auch wenn die meisten dieser Zielsetzungen inzwischen erreicht wurden, so ist die Gleichstellung der Geschlechter noch immer nicht Realität und somit der Kampf für mehr Frauenrechte nicht beendet. Heute geht es vor allem darum, auf Gewalt gegen Frauen und Benachteiligung von Frauen weltweit aufmerksam zu machen und dagegen anzukämpfen. Es geht darum, Gleichberechtigung der Geschlechter durchzusetzen. Denn diese ist auch bei allen Errungenschaften der letzten 100 Jahre immer noch nicht hergestellt.
Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer. Häufig wird auch vernachlässigt, dass sie einen großen Anteil an unbezahlter Arbeit verrichten: Dazu gehören etwa Dinge wie Haushalt, Kindererziehung und Pflege.
2019 war das Jahr, in dem sich ein ganz bedeutender Sieg der Frauenrechtskämpferinnen, das Wahlrecht für Frauen, zum 100. Mal gejährt hat. Dennoch, es bleibt noch viel zu tun, bis wir alle gleichberechtigt nebeneinanderstehen.
Weltfrauentag: Kleines ABC zum Frauenrecht
International Women’s Day 2022
Frauennetz Liechtenstein
UN-Frauenrechtskonvention
«Hesch mega geili Brüscht – dörfi amol?», «Hey Schätzle, wohi gosch?», «Dich würd‘ ich gern mal f****!». Von Genf über Zürich in die Ostschweiz und nach Liechtenstein: Überall erleben Frauen – aber auch Männer – sexuelle Belästigung. Das bestätigt auch eine aktuelle Studie von Amnesty International Schweiz. Laut dieser hat mehr als die Hälfte aller befragten Frauen (59 Prozent) eine Belästigung in Form von unerwünschten Berührungen, Umarmungen oder Küssen erlebt. Weiter sehen sich Mehrheiten mit sexuell suggestiven Kommentaren und Witzen, mit einschüchterndem Anstarren, unangenehmen Avancen und aufdringlichen Sprüchen über den eigenen Körper konfrontiert. Ort des Geschehens? In den meisten Fällen die Strasse, der öffentliche Verkehr oder Bars und Clubs. Zudem haben 57 Prozent der unter 30-Jährigen bereits sexuell eindeutige Nachrichten auf Online-Kanälen erhalten, viele davon auch Fotos und Bilder.
In Liechtenstein gibt es keine Erhebung zu diesem Thema. Die infra musste 2020 jedoch einen markanten Anstieg (50% mehr als im 2019) an Beratungen zu Gewalt gegenüber Frauen (körperliche, sexuelle, psychische oder wirtschaftliche Gewalt) feststellen. Die vielen Beratungen zeigen deutlich, dass die «me too» Debatte auch in Liechtenstein angekommen ist und das Bedürfnis nach Information und Beratung gross ist. Die infra musste davon ausgehen, dass die Hemmschwelle für sexistisches Verhalten und sexuelle Belästigung in den letzten Jahren generell gesunken ist. Sie nahm deshalb mit dem aha Kontakt auf, da vermutlich junge Frauen ganz besonders davon betroffen sind, was diese auch bestätigten. Gemeinsam wollten die beiden Organisationen herausfinden, welche Art sexueller Belästigungen hier erfahren wird, welche sexistischen Sprüche sich Frauen (und seltener auch Männer) anhören müssen und an welchen Orten diese fallen. Sie lancierten dazu Ende Mai eine Umfrage. Um auch ein jüngeres Publikum zu erreichen, entschieden sie sich in Absprache mit einer Gruppe interessierter Jugendlicher und jungen Erwachsenen für eine Online-Umfrage. Diese wurde sowohl über klassische Medien (Liewo und RadioL) wie auch über die Webseiten der infra und des aha sowie über Online-Kanäle (Facebook & Instagram) gestreut. Bis Mitte Juli haben rund 200 Personen an der Umfrage teilgenommen.
Auch in Liechtenstein sind viele Personen (zum Grossteil Mädchen und Frauen) von sexistischer und sexueller Belästigung betroffen. Dies zeigen die Ergebnisse der Umfrage deutlich. Sexuelle Belästigung findet offenbar zu einem grossen Teil im öffentlichen Raum statt. Davon entfallen rund 25% auf den Ausgang. Zudem wurden auch 29% der Teilnehmenden schon auf der Strasse, im ÖV/Taxi, im Einkaufsgeschäft oder im Fitnessstudio belästigt oder bedrängt. Ein geringerer, aber nicht unerheblicher Anteil von 15% hat sexistische und sexuelle Belästigung im Internet erlebt.
Die Sprüche und Kommentare, die sich vor allem Frauen und Mädchen anhören müssen, sind schockierend.
Zu den Umfrageergebnissen
Auf der Basis dieser Umfrage entstand die Kampagne «Kein Platz für Sexismus», an der sich mittlerweile auch der Fachbereich Chancengleichheit, das kantonale Kompetenzzentrum Integration und Gleichstellung (KIG) St. Gallen sowie die Abteilung Chancengleichheit Appenzell Ausserrhoden beteiligen. Mit unterschiedlichen Massnahmen soll ein Zeichen gegen sexuelle Belästigung gesetzt werden. Sexuelle Verhaltensweisen, die tagtäglich passieren und nicht selten als «harmlos» und/oder «tolerierbar« eingestuft werden, sollen öffentlich sichtbar gemacht werden und zum Nachdenken anregen.
Plakatkampagne Die überregionale Dachkampagne plant u. a. im Frühling 2022 eine breit angelegte Plakataktion in Liechtenstein, St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden. Angelehnt an die internationale Bewegung der Catcalling-Accounts werden reale Sprüche und Kommentare auf Plakaten im öffentlichen Raum publiziert – dort, wo Frauen und Männer sie tagtäglich erleben. Mit der Aktion wird die Bevölkerung aufgefordert, hinzuschauen und sich dem Ausmass an sexueller Belästigung bewusst zu werden. Die Plakatkampagne soll zudem als Grundlage dienen, sich über gängige Geschlechterstereotypen und -hierarchien sowie gewaltbegünstigende Geschlechternormen zu unterhalten – und diese gemeinsam zu hinterfragen. Sind solche Äusserungen wirklich «normal»? Welche Vorstellungen und Strukturen begünstigen ein solches Verhalten? Und was können wir als Individuen aber auch als Gesellschaft dagegen tun?
Gemeinsame Haltung und Empowerment Nebst Sichtbarmachung, Sensibilisierung und Reflexion stehen für die Projektträgerinnen auch die Stärkung einer gemeinsamen Haltung in der Gesellschaft sowie das Empowerment betroffener Personen im Fokus. Gemeinsam soll ein Beitrag dazu geleistet werden, dass sich alle Menschen im öffentlichen Raum sicher und frei bewegen können – ohne Angst belästigt zu werden. Unterstrichen wird diese Botschaft mit dem eingängigen Kampagnen-Slogan «Mein Körper. Mein Raum. Mein Recht.»
Lokal organisiertes Rahmenprogramm Im Rahmen dieser Kampagne sind verschiedene Informationsveranstaltungen und Workshops für unterschiedliche Zielgruppen geplant. Organisiert werden sie von verschiedenen Organisationen.
Offizielle Website
Die Auftaktveranstaltung fand am 15. September am Busbahnhof in Schaan statt. Den Busbahnhof haben wir für unsere Auftaktveranstaltung ausgesucht, weil sexuelle Belästigung oft im ÖV und an den Haltestellen/am Bahnhof vorkommt. Auf Bodenklebern wurden die gesammelten Sprüche präsentiert, die komplett fehl am Platz sind. Sie sollen wie später auch die Plakate die Bevölkerung aufrütteln und zum Nachdenken anregen. Die Bodenkleber sind/waren am Busbahnhof in Schaan, am Lindaplatz (Schaan), in Bendern bei der Post und im Städtle Vaduz sichtbar.
Die Kleber erzählen eine Geschichte. Links lesen wir Ort und Zeit des Geschehens, dann den gefallenen Spruch, gefolgt von einem grossen Kreuz/X, das sagt: Das geht gar nicht!, dem Claim, der das Selbstbewusstsein stärken will «Mein Körper, Mein Raum, Mein Recht» und dem Kampagnenslogan «Kein Platz für Sexismus».
Neben den Bodenbklebern sind/waren zudem Clips der Kampagne auf den Screens in den Bussen zu sehen:
Anwesend waren neben der infra und dem aha auch die offene Jugendarbeit (OJA) und die Gruppe catcallsof.fl.
Die OJA bot vor Ort eine Spray-Aktion an, bei der sich Jugendliche und junge Erwachsene auf kreative Art und Weise mit dem Thema Sexismus und sexuelle Belästigung auseinandersetzen konnten. Eine «Chill-out Area» lud Jung und Alt dazu ein, in gemütlicher Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen. Im offenen Mädchen*treff Queens können sich Mädchen* verschiedenen Alters in einem freien, geschützten und zwanglosen Kontext treffen und austauschen. Zusätzlich gibt es verschiedene Angebote und Workshops mit geschlechterreflektiertem Zugang.
catcallsof.fl ist eine Initiative des Vereins Merkwürdig nach dem Vorbild @catcallsofny, die den Anstoss für eine weltweite Bewegung gegeben hat. Die Idee dahinter ist so simpel wie effektiv: Mit Strassenkreide sollen Erfahrungen und Erlebnisse mit Catcalling und anderen Formen von sexueller Belästigung im öffentlichen Raum platziert und so die Aufmerksamkeit, die Allgegenwärtigkeit und das Ausmass dieses Problems sichtbar gemacht werden. Diese Aktionen werden auch auf Plattformen wie Instagram gestellt und geteilt.
Berichterstattung Liechtensteiner Vaterland vom 16.09.2021
Berichterstattung Volksblatt vom 15.09.2021
Bildergalerie Auftaktveranstaltung «Kein Platz für Sexismus» in Schaan
Radio L Young Voice
Vorstellung der Umfrageergebnisse bei Radio L in der Sendung Young Voice am 07.10.2021.
Mehr zum Thema Sexismus
Beitrag Volksblatt vom 4.10. zum Thema Kampf gegen Sexismus im Alltag
Am Ausbildungsseminar für interkulturelle Jugendbegleiter:innen waren dieselben Organisationen und dasselbe Ausbildungsteam aus Deutschland, Luxemburg, Belgien, Frankreich und Liechtenstein vertreten wie im Vorjahr. Dies brachte Stabilität und erhöhte nochmals die Qualität der vermittelten Inhalte und Methoden sowie der Kooperation innerhalb des Teams. Davon konnten neben dem Ausbildungsteam vor allem die 19 TeilnehmerInnen der Formation Transfrontalière 2023 profitieren.
Für die Vorbereitung haben wir uns für die ressourcenschonende Online-Variante entschieden. Dies hat gut funktioniert, insbesondere da sich das Team bereits kannte und die Anleitungen der Inhalte/Methoden nochmals gleich verteilt wurden wie im Vorjahr. Neben den zwei Online-Meetings im gesamten Team, wurden zusätzlich einzelne Meetings in Kleingruppen organisiert, um spezifische Inhalte im Detail anzupassen und vorzubereiten.
Das Ausbildungsteam traf einen Tag vor Seminarbeginn vor Ort ein, um nochmals das Wichtigste zu besprechen, die Materialien vorzubereiten und die Räumlichkeiten einzurichten. Dieser Vorbereitungstag vor Ort ist eine wichtige und wertvolle Ergänzung zu den Online-Meetings.
Dank der zweiten gemeinsamen Durchführung der Formation war das Team schnell aufeinander eingespielt. Die Verantwortung verteilte sich auf allen Schultern (ausgeglichene Beteiligung und Entlastung aller).
Die Teamsitzungen am Abend zogen sich teilweise sehr in die Länge und sind nach einem anstrengenden Tag ermüdend. Wir haben im Verlaufe der Woche einige Punkte vermerkt, welche beim Evaluationstreffen im Detail besprochen werden müssen. Ein Evaluationstreffen ist im Herbst vor Ort (evtl. in Liechtenstein) geplant.
Die Inhalte kamen allgemein gut an. Wir haben auf Abwechslung in Bezug auf Methoden (Input, Austausch, Rollenspiel, Arbeit in Kleingruppen und Diskussion/Reflexion im Plenum) geachtet und versucht, wenn möglich auch draussen zu arbeiten und/oder Bewegung mit einzubauen. Diese Vielfalt wurde positiv wahrgenommen und geschätzt. Zu den Highlights gehörten für die Teilnehmer:innen erneut die Luxembourg-Rally und die Projektplanung in internationalen Teams während mehreren Tagen.
Neu haben wir eine Einheit von ca. 1.5 Stunden über den Umgang mit der zunehmenden psychischen Belastung von Kindern und Jugendlichen gemacht. Basis dafür waren konkrete Praxisbeispiele aus Jugendprojekten, zu welchen die Teilnehmer:innen konkrete Handlungsmöglichkeiten (Prävention, Intervention und Triage) diskutierten und die eigene Rolle und Grenzen reflektierten.
Das Programm war für die Teilnehmenden teilweise sehr intensiv. Dies ist uns bewusst und wir haben aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre auch bereits versucht, wo möglich, das Programm anzupassen. Nächstes Jahr werden wir zudem die Luxembourg-Rally auf den Mittwoch (anstelle Donnerstag) verlegen, sodass dieser Tag draussen unterwegs eine Pause vom inhaltlichen Arbeiten bietet und die Teilnehmenden neue Energie für den zweiten Teil der Ausbildung sammeln können.
Es wird jedoch eine intensive Woche bleiben, da eine solche Ausbildungswoche viel Neues beinhaltet, eine aktive Teilnahme voraussetzt und auch einiges an Nachbearbeitung (Verarbeitung, Einordnung und Reflexion) mit sich bringt.
Es waren insgesamt 19 Teilnehmer:innen, davon 12 aus Luxemburg. Leider konnten keine junge Erwachsene aus Deutschland und nur wenige aus Belgien, Frankreich und Liechtenstein gefunden werden. Das liegt u.a. damit zusammen, dass neben Luxemburg die anderen Länder keine Schulferien in der Woche vor Ostern hatten. Die Terminkoordination für die Zukunft ist bereits in Arbeit und soll optimiert werden.
Die TeilnehmerInnen brachten ganz unterschiedliche Erfahrungen mit als Jugendbelgeiter:innen mit – von gar keinen bis sehr viel Praxiserfahrung. Diese Unterschiede waren bei der Partizipation im Austausch und den Diskussionsrunden stark spürbar. Meiner Meinung nach ist es deshalb besonders wichtig, in Zukunft bei der Rekrutierung der Teilnehmenden noch stärker darauf zu achten, dass sie die Bedingungen für die Formation Transfrontalière erfüllen (vor allem bereits erste Erfahrungen als Jugendbelgeiter:innen vorhanden sind). Wenn die TeilnehmerInnen trotz unterschiedlicher Ausbildungs-Systeme in den einzelnen Ländern mehr oder weniger mit ähnlichen Vorkenntnissen zusammen kommen, können sie fachlich am besten von der Ausbildung und voneinander profitieren.
Neben der Weiterentwicklung der fachlichen und methodischen Kompetenzen bilden sich die TeilnehmerInnen aber natürlich auch jeweils persönlich und sozial innerhalb der internationalen Gruppe weiter. Dies wurde von einigen TeilnehmerInnen selbst erkannt und benannt. Dafür sind die informellen Einheiten wie das Zusammensein während Pausen und gemeinsamen Abenden sehr wichtig. Die Schlussevaluation hat unser Ziel (eines von vielen) bestätigt: Die Formation hat Spass gemacht!
Die Teilnehmenden aus Liechtenstein reisten selbständig mit dem Zug und Bus zum Veranstaltungsort in Luxemburg an. Die Reise war lange (wegen Streiks keine Zugverbindungen über Frankreich), aber es hat alles geklappt. Die Tickets für die Hinfahrt wurden von Samantha vom aha und für die Rückfahrt von mir organisiert.
Wir waren in Luxemburg in einem Kloster untergebracht. Die anfänglichen Bedenken betreffend strenger Nachtruhe, Essenszeiten usw. sind schnell verflogen. Die Schwestern und Mitarbeitenden waren sehr freundlich, hilfsbereit und entgegenkommend. Das Essen war sehr lecker und wir konnten neben dem Seminarraum auch den Innenhof, die Gänge und den Garten zum Arbeiten nutzen.
Und so reisten am Ostersamstag alle mit vielen aha-Momenten, neuen Kontakten und positiven Erinnerungen nach einer intensiven, aber lehrreichen Ausbildungswoche „Formation Transfrontalière 2023“ wieder nach Hause.
Ein Bericht von Sabrina Wachter, Trainerin der Formation Transfrontalière 2023 für Liechtenstein
Was landet auf unseren Tellern? Die Klasse 1e des Liechtensteinischen Gymnasiums ging dem spannenden Thema in einem praktischen Workshop im Garten und in der Schulküche nach.
Erfahrungsbericht folgt noch 🙂
Vom Feld auf den Teller: Im Projekt «Bon Appetit!» graben junge Menschen in der Erde, kosten und verarbeiten regionale Produkte und besuchen Bauernhöfe in ihrer Region. Sie erleben, wie das Essen auf ihrem Teller die Landschaft um sie herum prägt.
Am 31. März fand ein Garten-Nachmittag mit der Klasse 1e des Liechtensteinischen Gymnasiums statt. Elisabeth Müssner vom Verein Ackerschaft stellte ihnen die Ernährungslandschaft Liechtensteins vor und ging auf die verschiedenen Akteure ein. Im Anschluss durften die Schüler:innen bei der Gartenkooperative in Schaan selbst Hand anlegen und gärtnern. Es gab unter anderem Mangold sowie Frühlingszwiebeln zu ernten.
Mehr Infos zum Projekt
WICHTIG: Nicht alle Methoden für alles geeignet! -> Abhängig von Zeit, Zweck und Zielgruppe(n)(grösse)!
Bei der Kuchen- oder Zielscheiben-Methode werden 6 bis 8 Felder (Kuchenstücke) vorgegeben, die mithilfe von eingezeichneten Punkten oder Klebepunkten bewertet werden. Was bewertet werden soll, kann an den Rand des „Kuchenstücks“ geschrieben werden (siehe Bild unten). Je näher der Punkt an der Mitte ist, desto zufriedener waren die Teilnehmenden mit diesem Themenbereich.
Bildquelle: https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSdVcfqi-un3j_I4hHNL0zOdLFsT6Z-V4z-PQ&usqp=CAU
Eine genaue Beschreibung der Methode gibt es hier.
In den vier Ecken des Raumes werden vier verschiedene Plakate mit unterschiedlichen Meinungen und/oder Feedbackpunkten aufgehängt. Die Teilnehmenden ordnen sich dem Plakat zu, bei dem sie am meisten Übereinstimmungen mit ihrem Standpunkt sehen oder Diskussionsinteresse verspüren. Innerhalb der sich so gebildeten Gruppen werden Argumente und Erfahrungen ausgetauscht. Nach ca. 5–10 Minuten trägt eine/r der Teilnehmenden aus der Gruppe die wichtigsten Punkte vor.
Diese Auswertungsmethode ähnelt der Kuchen- bzw. Zielscheibenmethode. Dabei werden auf ein Flipchartpapier Fragen geschrieben. Unter jede Frage kommt eine gerade Linie mit zwei gegensätzlichen Polen (bspw. lachender und weinender Smiley). Die Teilnehmenden können mit einem Stift Punkte machen oder Klebepunkte nutzen und an der Stelle platzieren, die ihrem Gefühl entspricht.
Bildquelle: https://rb.gy/7a05j
Ein Blitzlicht kann fast überall spontan eingesetzt werden. Es handelt sich um eine beliebte und schnelle mündliche Auswertungsmethode. Wichtig dabei ist, dass jede:r Teilnehmende die vorher festgelegte Zeit einhält (z. B. 1 Minute pro Person) und zu einer konkreten Frage etwas sagt, z. B. „Wie fühlst du dich?“ Dann kommt der Nächste dran.
WICHTIG: Damit keine Infos verloren gehen, sollte man eventuell mitschreiben oder für die detaillierte Auswertung zusätzlich ein schriftliches Feedback einholen.
Für diese Methode brauchst du nichts weiter als deine Hände. Bei der Fünf-Finger-Methode malt jede:r Teilnehmer:in die eigene Hand auf ein Blatt Papier. Jeder Finger steht dabei für die Antwort auf eine Feedback-Frage:
Die Fünf-Finger-Feedback-Methode bietet eine Alternative zu Feedback-Fragebögen. Alle Teilnehmenden können auf anschauliche Art Kritik im negativen und positiven Sinn äußern. Aufgrund des geringen Platzes muss man sich allerdings kurz und knapp fassen.
Bildquelle: https://eduki.com/de/post/236
Ein Fragebogen zum Einholen von Feedback ist wohl die mit Abstand bekannteste Evaluationsmethode. Der Fragebogen kann sowohl online als auch auf Papier ausgefüllt werden. Die Vorteile von Online-Fragebögen: Du musst nicht alles per Hand in den Computer eintippen und viele Programme bieten die Möglichkeit, das Feedback direkt online auswerten und zu einem Report zusammenstellen zu lassen. So siehst du auf einen Blick die durchschnittliche Bewertung durch die Teilnehmenden. Ein solches Tool ist z.Bsp. Jotform. Andere Tools werden dir hier noch vorgestellt.
Bildquelle: https://rb.gy/35bzo
Feedbackmethoden
Evaluierungsmethoden
Top 7 Feedback-Methoden
Feedback geben: 8 Methoden für ein konstruktives Feedback
Einzelne Feedbackmethoden beschrieben
Checkliste: Projektauswertung inkl. Fragebogen
Quellen:
Aber warum soll denn überhaupt ausgewertet werden?
Ausführliche Infos zum Thema Auswertung (Kapitel 10)
In einem Projekt können unterschiedliche Dinge ausgewertet werden:
Das solltest du bei der Auswertung beachten:
Konkrete Tipps:
Checkliste: Projektauswertung
Phase 4: Das Projekt auswerten und abschliessen
Salto Toolbox Evaluation
Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Was viel zu oft vergessen wird? Erfolge zu feiern! DEshalb heisst es jetzt PAAAARTY 🙂
Der englische “Lessons Learned” bedeutet auf Deutsch “Gewonnene Erkenntnisse”. Lessons Learned sollte zwingend nach und besser noch während eines Projektes gemacht werden. Warum? Weil in Projekten kein Raum für Fehler ist, die andere schon einmal gemacht haben. Stattdessen gibt es jede Menge Potenzial für Ansätze, die sich in anderen Projekten bewährt haben. Wie wir alle wissen, sind Projekte an sich bereits komplex genug – bereits gewonnen Erkenntnissen nicht zu verwerten wäre daher grob fahrlässig und dumm.
Bei „Lessons Learned“ handelt es sich um das Lernen aus Erfahrungen und die aktive Anwendung der gewonnen Erkenntnisse in der Zukunft. Jedes Projekt liefert wertvolle Erfahrungen. Positive wie Negative. Die gute Nachricht ist: Sie können aus beidem Erkenntnisse ziehen und davon profitieren! Denn jede Erfahrung kann für weitere Projekte nützlich sein – und damit wesentlich zu künftigen Erfolgen beitragen.
Für neue Projekte bedeutet das:
Die „Lessons learned“ können zu jedem Zeitpunkt des Projekts gemacht werden. Es empfiehlt sich nach jedem Projekttreffen eine kurze Abschlussrunde zu den gewonnenen Erkenntnissen durchzuführen.
Fuckup bedeutet so viel wie „Versagen“, „Missgeschick“ oder „Fehler“. Sich Fehler einzugestehen und offen darüber zu reden ist für viele undenkbar. Doch bei den sogenannten FuckUp Nights passiert genau das. Menschen sprechen öffentlich über ihre Fehler und ihr Scheitern. Dabei geht es immer darum, einen offenen Umgang mit Misserfolgen und eine konstruktive Fehlerkultur zu etablieren. Ziel ist es, eine Kultur des Scheiterns einzuführen. Scheitern – fernab von Schande wird als notwendige Erfahrung gesehen, die mitunter der Schlüssel zum Erfolg sein kann.
Fuckup Nights bieten die Möglichkeit, gemachte Erfahrung und Fehler zu teilen. Den Zuseher:innen wird dadurch Mut gemacht und zum Anderen gelehrt, dass Fehler da sind, um gemacht zu werden, um aus ihnen zu lernen.
Projektziel: Im Rahmen der Kampagne „Gewalt-FREI erziehen“ von der Kinderlobby Liechtenstein sollte ein Musikwettbewerb organisiert werden. Schlussendlich organisierten das Jugendcafé Camäleon und das aha einen Musikworkshop. Das Ziel des Projekts wurde klar definiert: nämlich die Sensibilisierung der liechtensteinischen Bevölkerung in der Thematik „Gewaltfreie Erziehung“. Bei diesem Musikworkshop stand die Einbindung junger Menschen im Vordergrund. Zudem sollten Kunst und Kultur gefördert werden. Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 13 und 25 Jahren, können ihre Kreativität, ihr soziales Engagement und ihre Originalität unter Beweis stellen. Zur genauen Projektbeschreibung.
Was lief gut?
Erreichen der Projektziele
Vorgegebene Ziele:
Erreichte Ziele:
Was lief schief?
Was würde man beim nächsten Mal anders machen?
Was wurde gelernt?
Lessons Learned im Projektmanagement
Lessons Learned im Projektmanagement: So klappt es!
Die dritte Phase eines Projektes, die Realisierungsphase, ist der Teil mit den vielen Zetteln und Tabellen. Es gibt Wege, dies übersichtlich und für das Projekt hilfreich zu gestalten. Zu dieser Phase gehört es, genau aufzuschreiben, was passieren muss, um euer Ziel zu erreichen: Wer was einkauft, was ihr noch braucht, wer eingeladen werden soll und und und…
Die wichtigste und heikelste Angelegenheit bei der Planung von Aktivitäten ist Zeit. Natürlich sind die finanziellen, materiellen und menschlichen Ressourcen genauso entscheidend, aber das häufigste Problem bei der Planung ist die Zeit. Da die Aktivitäten gewöhnlich auf irgendeine Art und Weise verbunden sind, verursacht eine Verzögerung bei einer vielleicht Verzögerungen bei allen anderen geplanten Aktivitäten.
Deshalb empfiehlt es sich gleich zu Beginn ein Tool zu definieren, indem alle Aktivitäten, Verantwortlichkeiten und Deadlines von Aufgaben festgehalten werden. Ein Überblick über mögliche Tools, die ihr nutzen könntet, findet ihr hier:
Hilfreiche (Online-)Tools für die Projektplanung, -umsetzung und -dokumentation
WICHTIG: Definiert am besten auch gleich zu Beginn eines Projektes, wer den Überblick über den Zeit- und Aufgabenplan behält und kontrolliert, ob ihr mit dem Projekt noch „in der Zeit“ liegt.
Bei der Projektarbeit ist neben einer guten Planung und einem guten Team vor allem ein gutes Zeitmanagement von sehr grosser Bedeutung. Wir haben hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die es bei der Umsetzung zu beachten gilt:
Diese Methode empfehlen wir für jedes Projekt. Gerade wenn euer Projekt länger als einige Wochen andauert, ist es sinnvoll, die Arbeit in mehrere Abschnitte aufzuteilen.
Um euer Projekt gut zu planen, helfen euch sogenannte Meilensteine. Diese untergliedern den Projektverlauf in Entwicklungsphasen. Was genau sind aber nun Meilensteine und wie macht es am meisten Sinn sie festzulegen? Meilensteine sind sogenannte Zwischenergebnisse, die an wichtigen Abschnitten des Projektes erzielt werden müssen. Erst wenn ihr diese Ziele erreicht habt, kann euer Projekt in die nächste Phase eintreten. Dabei definiert jeder Meilenstein ein in sich abgeschlossenes Arbeitsergebnis.
Beispiel:
Es ist sinnvoll, Meilenstein zu Beginn des Projektes festzulegen, damit ihr ein Gefühl dafür bekommt, wie viel Zeit euch wofür zur Verfügung steht, wann es stressig wird etc.
Bildquelle: https://rb.gy/tnw3m
WICHTIG: Auch hier gilt: Bestimmt gleich zu Beginn eines Projekts eine/n Verantwortliche:n, der/die den Aufgaben- bzw. Massnahmenplan im Blick hat und bei jedem Teamtreffen die To Dos durchgeht und abhakt.
Um bei all den kleinen Aufgaben, die bei einem Projekt anfallen, nicht den Überblick zu verlieren, empfiehlt sich ein Aufgaben- bzw. Massnahmenplan. Es gibt vorher oft eine Unzahl kleiner Aufgaben und Jobs zu erledigen, die gewöhnlich nicht berücksichtigt werden (z.B. Fördermittel zu beantragen, Partnerinnen und Partner zu kontaktieren, das Interesse junger Menschen zu überprüfen, die Medien darüber zu informieren, Veranstaltungsorte zu buchen usw.).
Ebenso gibt es, sogar nachdem alles beendet worden ist, viele Restaufgaben: die Buchhaltung zu machen, Menschen zu danken, Berichte zu schreiben, die Auswertung zu machen, die Dokumentation herzustellen, die Nachbereitung zu planen usw. Schätzt die Zeit nicht falsch ein! Sehr wahrscheinlich werden werdet ihr sie nicht einhalten! Nehmt euch deshalb nicht zu viele Aktivitäten innerhalb eines einzigen Zeitraums vor.
Setzt Prioritäten! Wichtiges muss zuerst erledigt werden, eher unwichtige Aufgaben können später bearbeitet werden. Sinnvoll ist hier folgende Unterteilung:
Nach vielen Treffen, E-Mails und Telefonaten steht die Umsetzung irgendwann vor der Tür: die Veröffentlichung! Der Workshop! Der Verkauf des Produktes! Dazu erst einmal herzlichen Glückwunsch. Bis hier habt ihr schon viel getan und bewegt.
Auch für den Umsetzungszeitraum, also für die konkreten Tage oder Stunden, ist es wichtig, einen Plan zu haben:
Das vorgestellte Modell „Golden Circle“ wurde von Simon Sinek, einem Kulturanthropologen erfunden.
Der Ausgangspunkt für jedes Projekt sollte dein WARUM sein. Viel zu oft haben wir schon ganz konkrete Vorstellungen von einzelnen Aktionen des Projektes im Kopf und vergessen dabei das wesentliche. WARUM wollen wir ein Projekt starten? WARUM braucht es unser Projekt? Im Mittelpunkt eines jeden Projektes sollten die Bedürfnisse, Werte, Motivation und Visionen stehen.
Nach dem WARUM kommt das WIE. Hier geht es um die Strategie zur Erreichung des Projektzieles. WIE kann das Projektziel erreicht werden? WIE kann das Projekt konkret umgesetzt werden?
Und last but not least gibt es nach dem WIE noch das WAS (genau). Hier werden die genauen Details/Aktivitäten des Projektes besprochen. Je nach Grösse eines Projektes kann es mehrere Aktivitäten umfassen. WAS soll das Ergebnis sein? WAS für konkrete Aktivitäten führen zum Ziel?
Stelle dir folgende Fragen: Wofür brenne ich? Welche Themen liegen mir am Herzen? Für welches Problem suche ich eine Lösung?
Ein Projekt kann unter anderem folgende Auslöser haben:
WICHTIG! : Der Verlauf eines Projektes ist entscheidend von der Eigenmotivation der Projektgruppe/Projektmanager:innen abhängig! Hohe persönliche Motivation für das Thema sorgt dafür, dass man sich gern mit dem Projekt befasst und führt auch eher zum Abschluss von einem Projekt, auch dann, wenn einem Stolperstein in den Weg gelegt werden!
Was genau ist die »Öffentlichkeit«? Wir unterscheiden hier zwischen der Presse, also Zeitung, Internet (Social Media, eigen Homepage, (Video-)Blogs…), Fernsehen und Radio (auch Podcasts) und den Menschen in eurer Umgebung.
Mit einer guten Aussenwirkung könnt ihr euch vieles ermöglichen:
Bevor ihr mit der Öffentlichkeitsarbeit anfangt, haben wir einige Fragen, die ihr euch stellen solltet:
Wer ist unsere Zielgruppe?
Bevor man überhaupt richtig durchstarten kann, muss man sich überlegen, wer ist meine Zielgruppe? Es macht nämlich einen grossen Unterschied, welches Medium ich nutze. Jede Zielgruppe ist über andere Medien/Kanäle erreichbar. So nutzen ältere Menschen viel häufiger klassische Medien wie das Radio, Fernsehen oder die Papier-Tageszeitung, um sich zu informieren. Jugendliche sind dafür am besten über Social Media (TikTok, Instagram, Discord, Snapchat) erreichbar.
Wenn du viele versch. Aktionen innerhalb deines Projektes hast, überleg dir die Frage nach der richtigen Zielgruppe für jede Aktion einzeln!
WICHTIG: Wenn du gemischte Zielgruppen hast, schau, dass du (abhängig von deinen Ressourcen) möglichst eine Bandbreite an unterschiedlichen Medien bedienst.
Mit welchen Medien/auf welchen Kanälen erreiche ich die Zielgruppe?
Wie bereits erwähnt, hängt das stark von der Zielgruppe ab. Allgemein gilt:
Kinder: Über Schulen und Vereine bzw. Eltern erreichbar -> es kann sich also trotzdem lohnen, auf Social Media oder in der Zeitung Werbung zu machen, weil sogenannte Multiplikator:innen (= Personen die Informationen an andere weitergeben und damit zu ihrer Verbreitung beitragen) erreicht werden können
Jugendliche/junge Erwachsene: Konzentriert euch hier auf Social Media. Insbesondere TikTok, Instagram, YouTube, Discord, WhatsApp & Snapchat oder auch Podcasts
Erwachsene: Facebook, Instagram, LinkedIn, Zeitungen, klassisches Fernsehen, Vereine, YouTube
Senior:innen: Radio, klassisches Fernsehen oder die Papier-Tageszeitung sowie über persönliche Kontakte („Mundpropaganda“) und Senior:innenvereine
Welcher Aufwand ist mit welchem Medium verbunden?
Je nachdem, für welches Medium ihr euch entscheidet, habt ihr vlt. selbst das benötigte Know-how und Wissen, um das Medium zu bedienen. Social Media kann man kostenfrei (man bezahlt kein Geld) nutzen, aber um eine grosse Reichweite zu haben, muss man auch Geld in bezahlte Werbung investieren. Auch Berichte in den Zeitungen kosten Geld. Je nachdem, was der Zweck/das Ziel eures Projekts ist, könnt ihr auch verhandeln. Die effektivste Art der Werbung ist immer noch „Mundpropaganda“. Erzählt am besten all euren Freund:innen von eurem Vorhaben und lasst es sie an ihre Freund:innen weitererzählen. Grundsätzlich gilt: „Wer nicht fragt, der nicht gewinnt.“ Fragen kostet nichts.
Welcher Ressourcen stehen mir zur Verfügung? (personell, finanziell, Know-How…)
Öffentlichkeitsarbeit sollte immer langfristig angelegt sein, es bringt relativ wenig, einmal gross aufzutrumpfen: Flyer und Artikel und danach hört man nichts mehr von euch. Um eine langfristige Öffentlichkeitsarbeit zu gewährleisten, müsst ihr euch zuerst darüber Gedanken machen, wie viele Mittel euch zur Verfügung stehen. Hiermit sind sowohl die personellen als auch die finanziellen Ressourcen gemeint. Sinnvoll ist es, eine oder zwei Personen zu haben, die sich für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich fühlen und über die alle Aktionen laufen. Je nach dem finanziellen Budget müsst ihr dann überlegen, welche Aktionen tatsächlich sinnvoll und finanzierbar sind.
Bei geringem Budget bietet sich an:
Bei höherem Budget:
Hilfreiche Tipps rund um das Thema Finanzierung gibt es hier:
Finanzierung für dein Projekt
Wozu möchten wir Aufmerksamkeit erzeugen? Was wollen oder brauchen wir von Menschen?
Um ein einheitliches Erscheinungsbild zu haben, macht es Sinn sich ein Corporate Design (CD) für euer Projekt zu überlegen. Hier legt ihr fest, welche Schrift, welches Logo und welche Farben ihr verwendet. Hier könnt ihr einfach kreativ sein, wichtig ist, dass – sobald ihr euch geeinigt habt – sich alle an das CD halten. Damit ist gewährleistet, dass alles was von euch nach draussen geht, den gleichen Gestaltungsgrundsätzen folgt und ihr ein einmaliges und unverwechselbares Erscheinungsbild habt. Coca-Cola (Schriftzug), Lego (Logo), Apple (Apfel-Symbol) oder Spotify (grün/schwarzes Lautsprecher Symbol) sind gute Beispiele – sobald die Farben/Symbole irgendwo verwendet werden, assoziiert man damit die entsprechende Marke. Genau so sollte es bei euch auch sein.
Öffentlichkeitsarbeit für Projekte
WICHTIG: Gerne könnt ihr auch jederzeit auf uns, das aha zukommen. Wir unterstützen euch gerne bei der Öffentlichkeitsarbeit und allem, was bei eurem Projekt anfällt.
Julia war als Jugendbegleiterin im Sommer 2022 beim Outdoor+ Camp dabei. Was die Gruppe aus Liechtenstein alles erlebt hat, berichtet sie in ihrem Beitrag. Auch das Eurovisionencamp in Neuerburg, Deutschland, war ein voller Erfolg.
Zeitungsbericht zu den Camps
Jugendbegleiterin Julia S.
Das Programm des Outdoor+ Camps in Luxemburg beinhaltete neben verschiedenen Workshops zu eigenen Stärken und Kompetenzen, typischen Traditionen unterschiedlicher Europäischer Kulturen oder Zukunftsplänen auch viele sportliche Outdoor-Aktivitäten. Dazu gehörten unter anderem das Teamspiel „Capture the flag“, eine Wanderung, Stand-Up Paddeling, Kajak, Tandem-Mountainbiken oder ein Tag im Hochseilgarten. An den Abenden durfte dann jeweils eine Ländergruppe die Kultur vom eigenen Land vorstellen, zusätzlich gab es eine Movienight, eine Gamenight und natürlich eine Abschiedsparty am letzten Abend. Das Highlight der Gruppe aus Österreich/Liechtenstein war ausserdem ein Cityspiel in der Stadt bei welchem sie in ländergemischten Gruppen ohne die Leiter:innen für das Besuchen verschiedener Sehenswürdigkeiten Punkte sammeln konnten. Während des ganzen Camps wurde hauptsächlich auf Englisch geredet, was sehr gut geklappt hat und sollte das einmal nicht der Fall gewesen sein, wurde „Bora bora“ gerufen und die Sprache wieder auf Englisch gewechselt. Die ganze Gruppe war begeistert vom Camp und die zehn Tage gingen so schnell vorüber, dass wir uns alle wünschten, noch ein paar Tage länger bleiben zu können. Für alle, die sich gerne draussen und/oder sportlich betätigen und sich gerne andere Jugendlichen aus unterschiedlichen Ländern/Kulturen kennenlernen, ist dieses Camp die perfekte Möglichkeit.
Statements von Teilnehmenden
Tag 1
Kontext: Anreisetag. Es gab kleine Schwierigkeiten. Ein TN konnte nicht mit uns anreisen, weil sein Rückflug aus den Ferien am Vortag gestrichen wurde. Die Leiterin fuhr morgens in Feldkirch mit zwei TN los, die letzten beiden TN sollten in Lindau dazusteigen.
Statement Paul: In Lindau haben wir den Anschlusszug verpasst, weil wir am falschen Bahnhof waren, dies zu spät gemerkt haben und uns ein Bauarbeiter am Weg aufgehalten hat. Danach ist alles gut gegangen und wir sind spät am Abend in Luxemburg eingetroffen.
Tag 2
Kontext: Meet & Greet, Kennenlernspiele, Aufstellen der Campregeln. Am Nachmittag Parcours und Cultural Night von Luxemburg
Statement Kerem: Am zweiten Tag konnten wir an einem Parcours teilnehmen. Für mich war es etwas langweilig, weil ich das Training schon von der Schule kannte. Am Abend war es aber sehr spannend, bei der Cultural Night von der Gruppe aus Luxemburg mehr über ihr Land zu erfahren.
Tag 3
Statement Jan: Am Vormittag hatten wir einen Workshop zu unseren Skills and Competences und am Nachmittag spielten wir in zwei grossen Gruppen das Spiel „capture the flag“, was mein Highlight vom Tag war.
Tag 4
Statement Kerem: Am vierten Tag konnten wir bei einem See zwischen einem Stand Up Paddeling und Kajak Workshop entscheiden, wobei ich mich für zweiteres entschieden habe. Ich hatte wirklich Spass und ich würde es gerne nochmal machen.
Tag 5
Statement Ibrahem: Der fünfte Tag war dem Wandern gewidmet. Für mich war es eher langweilig, weil es für mich nichts neues war, aber ich fand spannend, dass es für viele Teilnehmenden das erste Mal war, dass sie wandern gegangen sind. Danach hatten wir noch einen Workshop zum Thema Europa und Traditionen.
Tag 6
Statement Luca: Am sechsten Tag gab es am Morgen abwechselnd einen Longboard-Workshop und einen Workshop zu den Themen Zukunft, wobei sich über Beruf, Wünsche, Ziele und Tod ausgetauscht wurde. Das Longboarden hat den meisten gefallen, jedoch war es für mich etwas langweilig, weil ich es schon kannte. Am Nachmittag waren wir bei einem Schwimmbad und haben dort Beachvolleyball gespielt, was richtig cool war. Die Cultural Night von Spanien am Abend beinhaltete unter anderem Singen am Lagerfeuer.
Tag 7
Statement Paul: Der siebte Tag war mein Highlight, weil wir in ländergemischten Gruppen in Luxemburg unterwegs waren. Dabei durften wir unterschiedliche Tasks von einem Karteikartenspiel erfüllen, das die verschiedenen Sehenswürdigkeiten von Luxemburg kreativ einschloss. Gut fand ich vor allem, dass wir Zeit hatten uns die Stadt anzuschauen.
Tag 8
Statement Jan: Am achten Tag konnten wir sowohl Tandem-Mountainbiken als auch Hochseilgarten-Klettern ausprobieren, was echt cool war. Die Aktivitäten waren gut um einander besser kennenzulernen, weil man sie in Zweiergruppen bestreiten musste. Es wäre cool gewesen, sie ein paar Tage früher zu machen. Am Abend gab es noch eine Movienight.
Tag 9
Statement Ibrahem: Der letzte Tag war dafür da, Feedback zu geben und den Abschied zu feiern. Die meisten fanden es sehr gut und spannend, ein paar andere fanden das jedoch teilweise anstrengend und hatten etwas Kritik an manchen Aktivitäten. Mir hat es sehr gut gefallen und wir hatten am Abend noch einmal Freizeit, bevor die legendäre Abschiedsparty stattfand.
Tag 10
Kontext: Abreisetag.
Statement Luca: Wir mussten für die Abreise sehr früh aufstehen und der Abschied war traurig, jedoch freue ich mich auf die Heimfahrt und auf mein Zuhause. Trotzdem hätte ich nichts dagegen gehabt, noch ein paar Tage länger zu bleiben.
Fotogallerie Outdoor+ 2022
Bericht von Jugendbegleiterin Julia V.
Anfang August fand in Bollendorf, Deutschland die internationale Jugendbegegnung Eurovisionen statt. Eine Woche wohnten 65 Teilnehmer und 20 Betreuer aus acht europäischen Ländern zusammen und lernten dabei die Kulturen voneinander kennen. Das aha Vorarlberg stellte eine der Internationalen Gruppen, welche aus fünf Vorarlberger und drei Liechtensteiner Mädels bestand. Sie nahmen an Workshops teil, spielten gemeinsam Spiele im Freien und unternahmen Ausflüge.
In den Workshops lernten sie neue Zeichentechniken kennen, erfuhren spannende Fotografie-Tipps und suchten nach Geo-Caching-Schätzen. Durch Inputs der Jugendlichen wurden die Workshops je nach Interesse gestaltet und den Wünschen angepasst. Innerhalb der Woche entstanden Makramee, wunderschöne Zeichnungen, ein spannendes Theaterstück und viele neue Freundschaften. Auf den Ausflügen zur Burg in Vianden oder nach Maastricht durften die Jugendlichen mit ihren neuen Freunden die Stadt erkunden und die gemeinsame Zeit geniessen.
Während der Woche konnte das gelernte Schulenglisch mit den anderen Jugendlichen angewendet werden und viele internationale Kontakte geknüpft werden. Durch die Präsentationen der Länder und das darauffolgende Buffet mit Spezialitäten lernten man die teilnehmenden Länder kennen und erlebt die Gemeinschaft, welche die Europäische Union mit sich bringt. Rückblickend eine spannende und lustige Woche für alle Teilnehmenden!
Du möchtest nächstes Jahr selbst als Teilnehmer:in an einem Camp mitmachen, oder dich als Jugendbegleiter:in engagieren?
Sommercamps 2023
Werde Jugendbegleiter:in!
Unser globales Ernährungssystem ist für rund 37 Prozent der Weltweiten Co2 Emissionen verantwortlich. Für mehr Umwelt- und Klimaschutz müssen wir nicht nur die Produktion von Lebensmitteln und die Landnutzung nachhaltiger gestalten, sondern vor allem unseren Konsum. Ein Grund für den verschwenderischen und oft sorglosen Umgang mit Lebensmitteln ist, dass wir keinen Bezug zu ihrer Herstellung haben. Im Projekt «Bon Appetit!» erlangen junge Menschen aus Liechtenstein und Frankreich Kompetenzen im Umgang mit Lebensmitteln. Sie verstehen die Auswirkungen des Ernährungssystems auf den Planeten und lernen klimafreundliche Ernährung kennen. Die Jugendlichen pflanzen selbst Gemüse an, kochen und essen gemeinsam und setzten nachhaltige Lösungen und Ideen um. Sie erkennen, wo sie selbst Veränderungen bewirken können und tauschen sich mit Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern aus.
Feldfreunde, Ackerschaft, Liechtensteinisches Gymnasium, Cipra
28.1.-2.2.2023: Kick-off und Job Shadowing in Liechtenstein 28.6.-5.7.2023: Internationales Jugendtreffen in Liechtenstein Herbst 2023: Liechtensteinisches Job Shadowing in Frankreich
Laufzeit: Januar 2023 bis August 2024
«Durch das FSJ habe ich mich neu orientieren können und dadurch einen Job gefunden, der mir Spass macht.»
«Wenn man noch nicht sicher ist, ob man einen sozialen Beruf lernen möchte oder noch keine Lehre für diesen Beruf gefunden hat, ist das FSJ eine gute Lösung.»
«Das FSJ ist eine gute Alternative, wenn man sich noch nicht sicher ist, was für eine Ausbildung man machen möchte. Es hat mir sehr bei meinem weiteren Berufsweg geholfen. Ich habe viele neue Eindrücke und Erfahrungen gesammelt.»
«Dank dem FSJ habe ich eine Lehre bekommen, weiss wie ich mit jeglichen Situationen umgehen soll und habe viele neue Erfahrungen gemacht.»
Wie gut kennst du dich mit folgenden Internet-Begriffen aus?
Clickbait: Inhalte, deren Hauptzweck darin besteht, Aufmerksamkeit zu erregen und Besucher zum Klicken auf einen Link zu einer bestimmten Webseite zu bewegen.
Cheapfake / Deepfake Deepfake: ein Video, das digital verändert wurde, um menschliche Körper und Gesichter so zu generieren, dass sie wie eine andere Person erscheinen, typischerweise böswillig oder zur Verbreitung falscher Informationen verwendet. Cheapfake: eine audiovisuelle Manipulation, die mit herkömmlicher und erschwinglicher Software erstellt wird
Catfish: eine Person, die in den sozialen Medien ein Konto mit falscher Identität einrichtet und es in der Regel auf ein bestimmtes Opfer abgesehen hat. Dies ist bei Dating-Apps recht häufig der Fall.
Rote Flagge: ein Zeichen oder eine Warnung vor einer nahen Gefahr oder Katastrophe. Der Begriff wird oft verwendet, um auf toxisches Verhalten in Beziehungen hinzuweisen.
DM: steht für Direct Message (Direktnachricht). Eine DM ist eine private Nachricht auf Social-Media-Plattformen.
Sharebait: Ein Beitrag in den sozialen Medien, der den Nutzer auffordert, ihn mit seinen Freunden auf der Seite zu teilen, mit dem vermeintlichen Ziel, so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu erhalten. In der Regel mangelt es ihm an Qualität und Genauigkeit.
Cancle Culture: eine Verhaltensweise, insbesondere in den sozialen Medien, bei der es üblich ist, jemanden vollständig abzulehnen und nicht mehr zu unterstützen, weil er etwas gesagt oder getan hat, das einen beleidigt.
Phishing: ist ein Cyberverbrechen, bei dem eine Person per privater Nachricht von jemandem kontaktiert wird, der sich als legitime Institution ausgibt, um Personen dazu zu verleiten, sensible Daten wie persönliche Informationen, Bank- und Kreditkartendaten und Passwörter anzugeben.
Ghosting: die Praxis, eine persönliche Beziehung zu einer Person zu beenden, indem man sich plötzlich und ohne Erklärung von jeglicher Kommunikation zurückzieht.
Wir haben ein massives Plastik-Problem. Im europäischen Vergleich haben Liechtenstein und die Schweiz mit 127 Kilogramm jährlich den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch von Plastik. Zudem produziert jede/r Einwohner:in ca. 95 Kilogramm Kunststoffabfälle im Jahr. Diese Zahlen machen nachdenklich!
Die Arbeitsgruppe widmet sich daher dem Thema Plastikkonsum im Kinderzimmer. Sobald die Kinder grösser werden, haben auch Spielzeuge, Strandförmchen, Babyfläschchen, Schnuller etc. ausgedient. Diese landen meist im normalen Kehricht Müll. Um zu sensibilisieren, starten wir im Frühjahr eine grosse Sammelaktion in ausgewählten Kinderbetreuungseinrichtungen. Aus den Plastikgegenständen soll dann im Herbst eine Kunstskulptur entstehen, die zur Sensibilisierung an öffentlichen Plätzen ausgestellt wird. Zudem wird im Herbst eine Aktion im Maker Space stattfinden, wo interessierte Eltern in einem Workshop Plastikgegenstände einschmelzen und neue Spielzeuge herstellen werden.
Wenn du mehr über Plastikabfall in Liechtenstein erfahren möchtest, kannst du hier weiterlesen. Auch Jannis vom aha-Jugendteam hat bereits recherchiert und viel Interessantes herausgearbeitet.
Beteiligte Organisationen: Kunstschule, Familienraum, aha
Ein Projekt ist wie eine gemeinsame Reise in unbekanntes Gebiet. Und wie bei einer Abenteuerreise kommt man in einem Projekt nur ans Ziel, wenn man gemeinsam am gleichen Strang zieht und nicht in verschiedene Richtungen losläuft. Deshalb ist es auch enorm wichtig, gleich zu Beginn eines Projektes bei den verschiedene, Beteiligten – mit verschiedenen Blickwinkeln und Interessen – ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln.
Doch wie schafft man diesen gemeinsamen Startpunkt, dieses einheitliche Verständnis über den Sinn und Zweck, aber auch über Umfang und Ablauf des Projekts? Hierbei kann dir der Projekt Canvas helfen. Ein Projekt Canvas ist ein Planungstool, das dir hilft, alle wichtigen Schritte in einem Projekt im Auge zu behalten. Es hilft beim Ausarbeiten neuer bzw. beim Re-Design bestehender Projekte.
Projekt Canvas
Das Jahresthema der Kinderlobby konzentriert sich in diesem Jahr auf Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit – grosse Themen, die miteinander verbunden sind und viel Handlungsmöglichkeiten bieten. Das aha Tipps & Infos ist für die Koordination der Aktionsreihe zuständig und arbeitet dabei eng mit der OSKJ-Ombudsstelle für Kinder und Jugendliche (Kontakt- und Koordinationsstelle der Kinderlobby) zusammen. Ein grosses Ziel der Aktionsreihe ist es, zu zeigen, dass Kinder und Jugendliche eine aktive Rolle bei der Gestaltung ihrer Umwelt spielen können und dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz für alle Generationen wichtig sind.
Die Auftaktveranstaltung legte besonderen Augenmerk auf die Präsentation von drei verschiedenen Logo-Entwürfen. Im Rahmen von zwei Workshop-Einheiten entwickelte die Klasse des Freiwilligen Zehnten Schuljahr mit ihrer Lehrperson Rebecca Burri-Lampert gemeinsam mit Klara Frick und Manuela Gritsch Bischofberger im Kunstmuseum und in der Kunstschule kreative Entwürfe aus. Die vielseitigen Ideen der Schüler:innen können sich sehen lassen und geben Einblick in die Gedanken und Hoffnungen der jungen Leute.
Wie können wir die Eltern sensibilisieren? Gabi Buhre von FamilienRaum und Conny Biedermann von der Kunstschule Liechtenstein arbeiten daran, Eltern auf das Problem des Plastik-Überflusses im Kinderzimmer aufmerksam zu machen. Im Frühjahr starten sie eine Sammelaktion, bei der Spielzeuge und Babyfläschchen aus Hartplastik in ausgewählten Kinderbetreuungseinrichtungen gesammelt werden. Die jungen Erwachsenen des Gestalterischen Vorkurses der Kunstschule Liechtenstein werden die Gegenstände dann zu einer Skulptur verarbeiten, die im Rahmen der Aktionsreihe «zemma handla» und insbesondere am Tag der Kinderrechte im SAL gezeigt werden wird.
Im angrenzenden Makerspace läuft die «Precious Plastics»-Maschine derweil schon auf Hochtouren. In der Maschine wird das Plastik recycelt, gereinigt und zu neuen Produkten verarbeitet. Marcel Beck, Mitglied des Makerspace-Vereins, gibt den Besucher:innen der Auftaktveranstaltung einen Einblick in die Benutzung der Maschine. Das Ziel: Plastik als Rohstoff wieder wertvoll machen und dem offensichtlichen Plastikproblem auf unserem Planeten entgegenwirken.
Gabi Buhre und Conny Biedermann planen, einen Teil der gesammelten Spielzeuge zu einer neuen Form zu verarbeiten – gemeinsam mit Eltern, die an der Sammelaktion beteiligt waren. Ziel ist es, Plastik als wertvollen Rohstoff wieder zu schätzen und das Plastikproblem auf unserem Planeten zu bekämpfen.
An der im Laufe des Jahres geplanten Aktionsreihe sind zahlreiche Organisationen beteiligt. Einige nutzen den heutigen Kickoff, um ihr Projekt vorzustellen. Weitere Projekte sind in Planung.
Hier geht es zu den Arbeitsgruppen.
Eine Versicherung hat zum Zweck, dass sie dich und andere Personen im Falle eines Schadens schützt. Sie funktioniert so, dass du einen bestimmten Geldbetrag an sie zahlst, welcher in einen «Topf» gelangt. In jenem Geldtopf befinden sich auch Geldbeträge anderer Einzelpersonen. Das Geld häuft sich somit an und in einem Schadensfall können die Kosten oder zumindest einen Teil der Kosten übernommen werden. Das Prinzip nennt sich «gemeinschaftliche Risikoübernahme». Da sich viele Einzelpersonen daran beteiligen und nicht jeder von einem Schadensfall betroffen ist, reicht der Geldtopf bei Schäden einer einzelnen Person aus.
Es gibt verschiedene Versicherungen, denn es gibt Schadensfälle in verschiedenen Bereichen. Die drei Arten der Versicherungen sind: Sachversicherung, Vermögensversicherung und Personenversicherung. Wir haben im folgenden Abschnitt eine detaillierte Übersicht für dich.
Zugegeben sind das viele Versicherungen und es würde uns nicht wundern, wenn du dabei den Überblick verlierst. Deshalb haben wir einem Versicherungsberater der HVM AG ein paar Fragen gestellt.
Welche Versicherungen sind obligatorisch? Die einzige Versicherung die für ALLE Personen obligatorisch ist, ist die Obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP).
Für all diejenigen, die arbeiten, sind zusätzlich noch die Obligatorische Unfallversicherung (OUFL), Krankentaggeldversicherung (KTG), Pensionskasse, AHV/IV/FAK und die Arbeitslosenversicherung Pflicht.
Besitzt du ein Fahrzeug, ist zudem noch die Motorfahrzeughaftpflichtversicherung von Nöten.
Welche Versicherungen sind sinnvoll? Hausratversicherung schützt das persönliche Eigentum gegen Feuer-, Elementar-, Diebstahl- und Wasserschäden
Privathaftpflichtversicherung schützt das Vermögen der Versicherten gegen gesetzliche Haftpflichtansprüche Dritter
Rechtsschutzversicherung Versicherungsschutz besteht für Rechtsfälle, die durch ein versichertes Ereignis ausgelöst werden
Worauf muss ich bei der ersten Wohnung achten? Welche Versicherungen sind wichtig? Wenn du eine Wohnung mietest, sind folgende Versicherungen wichtig: Hausratversicherung, Privathaftpflichtversicherung, Rechtsschutzversicherung
Worauf muss ich beim ersten Auto/Töff achten? Welche Versicherungen sind wichtig? Die Motorfahrzeughaftpflichtversicherung ist obligatorisch und bei neueren Fahrzeugen ist die Motorfahrzeugvollkasko empfehlenswert. Die Motorfahrzeugteilkaskoversicherung kann separat abgeschlossen werden, wäre bei der Vollkasko jedoch schon dabei.
Was ist der Unterschied zwischen Teilkasko- und Vollkaskoversicherung? Bei einer Teil- oder Vollkaskoversicherung sind das Fahrzeug und seine Teile gegen Beschädigung, Zerstörung und Verlust versichert.
Folgende Gefahren sind bei der Teilkaskoversicherung gesichert: Einwirkung von Brand oder Explosion, Diebstahl, Raub oder unbefugten Gebrauch durch fremde Personen, Kollision des fahrenden Fahrzeugs mit einem Wild auf Strassen im öffentlichen Verkehr, Blitzschlag, Felssturz, Steinschlag, Erdrutsch, Lawinen, Schneedruck, Hagel, Hochwasser, Überschwemmungen, Sturm, Bruchschäden an Scheiben
Folgende Gefahren sind bei der Vollkaskoversicherung gesichert: alle Ereignisse bei der Teilkasko + zusätzliche Kollisionsschäden
Worauf muss ich achten, wenn ich für längere Zeit ins Ausland gehe? Welche Versicherungen sind dabei sinnvoll? Wenn du für eine längere Zeit nicht zu Hause bist, lohnt es sich, sich über folgende Versicherungen Gedanken zu machen:
Reiseversicherung (Reiserücktrittsversicherung, Heimschaffung nach einem Unfall oder einer Krankheit etc.)
Krankenversicherung (anpassen bei der Krankenkasse)
Hausrat-, Privathaftpflicht- und Rechtsschutzversicherung
Krankenversicherung: Was sind Prämien? Was ist die Franchise? Eine Prämie ist ein Geldbetrag, der monatlich einbezahlt wird und dann in einen Geldtopf gelangt. Je tiefer die Prämie, desto höher die Franchise. Bis zur Franchise muss der Patient die Arztkosten selbst tragen. Wird die Franchise erreicht, zahlst du bei den Arztrechnungen danach nur noch 20%.
Beispiel: 350.- Prämie im Monat + 2’500.- Franchise Die ersten 2’500.- im Jahr, welche durch Arztkosten zusammenkommen, musst du selbst bezahlen – neben dem du die monatliche Prämie von 350.- bezahlst. Wirst du nach dem Erreichen der Franchise nochmals krank, musst du dann jedoch nur noch 20% der Arztkosten selbst bezahlen.
Wie gesagt: Je tiefer die Prämie, desto höher die Franchise. Je höher die Prämie, desto tiefer die Franchise.
Was bedeutet Taggeld? Taggeld ist eine Lohnausfallversicherung, sprich bei einer Krankheit oder einem Unfall. Diese Versicherung muss vom Arbeitgeber abgeschlossen werden.
aha-Jugendreporterin Sarah
Viele Menschen rennen immer etwas Neuem nach: das, was sie nun wirklich glücklich machen soll. Es sind materielle Dinge, die das Unterbewusstsein glauben lassen, dass sie das Leben besser machen. Jedoch ist es nicht entscheidend, wie viele Handtaschen oder Autos man besitzt, sondern es kommt auf das psychische Wohlbefinden an. Wenn wir ständig traurig oder bedrückt sind, werden uns da ein paar Taschen mehr auch nicht wirklich glücklicher machen.
Dieser Frage ist der Grafiker und Künstler Steve Cutts aus London auch nachgegangen. Er ist bekannt dafür, solche Themen zu behandeln und mit sehr realen und auch etwas provokativen Videos und Kunstwerken ein Statement zu setzten. Cutts bringt die eigentliche Wahrheit zum Vorschein, auch wenn sie traurig und brutal ist, doch er bringt es auf den Punkt und möchte zeigen, was so viele Menschen nicht verstehen. Seine Videos und andere künstlerischen Darstellungen regen zum Denken an und verändern so einige Blickweisen auf solche kontroversen Themen.
Was Glück nun wirklich ist, wird wohl jeder Mensch anders definieren. Unsere Gesellschaft, die ständig konsumieren will, definiert Glück wohl in materialistischen Dingen. Das neuste Handy, die teuerste Tasche, ein neues Auto. Genau das bringt einem die Erfüllung und den Sinn des Lebens, oder? Es wird stets diesen Dingen nachgerannt und das eigene glücklich sein wird davon abhängig gemacht. Für einen kurzen Moment erhält man ein Gefühl von Fülle und Zufriedenheit, doch wie lange kann dieses anhalten? Glück findet sich wohl kaum im Konsum, wie sollte es auch, denn es hält nie wirklich über einen längeren Zeitraum an.
Jeder Mensch findet für sich selbst einen Sinn im Leben. Auch wenn jemand glaubt, ihn in seinem neuen Haus gefunden zu haben, werden andere wohl behaupten, dass sie in sich Zufriedenheit gefunden haben, zum Beispiel durch Spiritualität. Für jede Kultur variiert der Begriff. Es gibt Kulturen, die den Minimalismus heranziehen, um ihr Leben zu schätzen und glücklich zu sein, doch viele Kulturen sind in der Konsumgesellschaft gefangen. Das ständige Vergleichen mit anderen; noch besser sein wollen; noch mehr haben wollen. All dies führt uns direkt in den andauernden Kreislauf des Konsums. Manche Menschen können ihren Sinn im Leben vielleicht nicht finden und suchen nach einer Antwort, indem sie sich stets neu beglücken. Ich denke, jeder wird anders darauf antworten, wenn man ihn nach seinem persönlichen Sinn im Leben fragt, und trotzdem ist die Liebe zum Konsum in unserer heutigen Gesellschaft bereits stark etabliert.
Viele Menschen können oder wollen nicht lernen, wie sie mit ihrem Geld umgehen sollten. Es macht ihnen Spass, ständig Neues zu kaufen, auch wenn es nutzlose Dinge sind, die danach nur noch im Abstellschrank herumliegen. Das Gefühl, etwas Neues zu besitzen, befriedigt sie. Wenn diese Befriedigung nicht lange nach dem Kauf wieder verschwindet, kauft man sich eben das Nächstbeste. So einfach ist es. Doch auf lange Zeit hinaus wird es schwer, wenn man dem Materialismus verfallen ist. Das Geld kann knapp werden, man kann eine Sucht entwickeln, man hat keinen Überblick mehr und auch das Verhältnis zur Realität verlässt einem allmählich. Materialismus wird in unserer Gesellschaft als „normal“ gewertet, jedoch kann er schwerwiegende Folgen mit sich tragen. Eine materialistische Lebensweise wird nur noch bestärkt, wenn sich alle mit allen vergleichen und stets mehr haben wollen als der andere.
Das brauche ich doch alles, oder?
Das neueste Apple iPhone, die kürzlich herausgekommene Winterkollektion von H&M, den täglichen Besuch im McDonald‘s und der wöchentliche Besuch im Kino.
Nachhaltig einkaufen: Die Pyramide für nachhaltigen Konsum
Wenn wir die Umwelt schützen wollen, müssen wir die Art und Weise ändern, wie wir konsumieren – das ist vielen klar. Aber womit anfangen? Und was bringt wirklich etwas?
Was ist Minimalismus? Wo anfangen?
Auch aha-Jugendreporterin Alexandra beschäftigte sich mit unserer Konsumgesellschaft und dem Wunsch vieler Menschen weg vom Luxus hin zum Minimalismus.
Als Folgen trägt der Materialismus auch Umweltschäden mit sich, da sehr viel Plastik produziert und verbraucht wird, weniger Menschen haben genug zu essen oder Materialien, um ein gesundes Leben zu leben, und vor allem junge Menschen können ihr Leben zerstören und in die Schuldenfallen treten, wenn sie schon früh in den Wahn gelangen und immer mehr Geld für neue Sachen ausgeben. Natürlich wird auch immer die Frage nach Fair Trade aufgeworfen. Wer steckt hinter dem Label und wie menschlich wird mit ihnen umgegangen? Genau das möchte der Film Made in Bangladesh zeigen und zur Hinterfragung unseres eigenen Konsums anregen.
Viele Firmen und Konzerne nutzen den Begriff Glück aus, um ihr Produkt attraktiver zu machen und mehr Verkäufe zu erzielen. Sie wollen Kunden anlocken und sie dazu bewegen, das Produkt unbedingt zu kaufen, denn es wird sie glücklich machen und ihnen ganz viel Bereicherung im Leben bringen. Werbeplakate, Prospekte, Slogans, Fernsehwerbung oder auch Newsletters, die ständig im E-Mail-Postfach landen, fordern zu erneutem Kauf auf und garantieren beste Leistung. Da diese Tricks gut durchdacht und verfeinert werden, springen viele Leute darauf an, denn sie wollen genau das haben, was das Produkt verspricht. Das Traurige daran ist, dass das Produkt ihnen dieses Versprechen nicht erfüllen wird. Der Schlüssel liegt in einem selbst. Was ist wichtig für mich persönlich, was mache ich gerne, wen will ich in seinem Leben haben? Solange wir diese Dinge für sich uns selber nicht beantworten können, wird es schwer, den ständigen Konsum zu stoppen und wirklich über den Sinn im Leben nachzudenken. Ein ständiges Nachrennen nach materialistischen Dingen oder einer Karriere kann zu einer Sucht führen und gleichsam in ein tiefes Loch, aus dem man schwer wieder herausfindet.
Auch viele Filme und Serien zeigen starkes Konsumverhalten als selbstverständlich. Es wird gerne gezeigt, wie die Reichen leben und sich alles kaufen, was sie wollen oder auch einfach Leute, die schlichtweg eine Shopping-Sucht entwickelt haben. Die Leute finden so was grossartig und schauen sich solche Szenarien gerne an, da man natürlich selbst auch immer mehr kaufen will und sich hineinversetzen kann.
Instagram, Facebook, YouTube, Twitter, Snapchat, Uber, Candycrush, Tinder und Co.
Sie alle haben eines gemeinsam: Sie wollen in deinem Gehirn Dopamin (Glückshormon) freisetzen, dich dadurch glücklich machen und so an sich binden.
Du bist mehr online als offline?
Deine Spielkonsole gehört für dich fest zum Alltag dazu? Dann musst du hier unbedingt weiterlesen!
Viele Künstler, Autoren, Produzenten oder auch einfach Laien haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihr wahres Glück zu finden, herauszufinden, was im Leben wirklich zählt, und dies mit ihren Mitmenschen zu teilen. Zum Beispiel hat der amerikanische Bestsellerautor John Strelecky ein Buch über den Sinn des Lebens verfasst. Das Café am Rande der Welt wirft nicht bloss die Sinnfrage auf, sondern geht ihr auch nach. Strelecky kommt zum Schluss, dass der Zweck der Existenz gefunden sei, wenn ein Mensch wisse, warum er am Leben sei, und die Dinge tue, die er tue.
Auszug aus Orell Füssli
Ein kleines Café mitten im Nirgendwo wird zum Wendepunkt im Leben von John, einem Werbemanager, der stets in Eile ist. Eigentlich will er nur kurz Rast machen, doch dann entdeckt er auf der Speisekarte neben dem Menü des Tages drei Fragen:
„Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?“ Wie seltsam – doch einmal neugierig geworden, will John mithilfe des Kochs, der Bedienung und eines Gastes dieses Geheimnis ergründen.
Die Fragen nach dem Sinn des Lebens führen ihn gedanklich weit weg von seiner Vorstandsetage an die Meeresküste von Hawaii. Dabei verändert sich seine Einstellung zum Leben und zu seinen Beziehungen, und er erfährt, wie viel man von einer weisen grünen Meeresschildkröte lernen kann. So gerät diese Reise letztlich zu einer Reise zum eigenen Selbst. Ein ebenso lebendig geschriebenes, humorvolles wie anrührendes Buch.
Leseprobe
John Strelecky wurde 1969 in Chicago, Illinois geboren und lebt heute in Florida. Er war lange Jahre in der Wirtschaft tätig, bis ein lebensveränderndes Ereignis ihn im Alter von 33 Jahren dazu veranlasste, die Geschichte vom Café am Rande der Welt zu erzählen. Er hatte bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Erfahrung als Autor. Und er hatte auch an keinen Schreibseminaren an der Universität teilgenommen.
Über Glück und Erfolg in unserem Leben entscheidet nur einer. Du findest ihn in jedem Spiegel
Ein gesundes Selbstwertgefühl verleiht Zufriedenheit, eine attraktive Ausstrahlung, Erfolg im Beruf und ein stärkeres Immunsystem.
Tu deinem Körper etwas Gutes, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen
Schöne Haut, Sixpack & Co. – das alleine macht aber noch lange nicht gesund. Neben dem Körper, Sport und Ernährung gibt es aber auch noch eine seelische Komponente, die für unsere Gesundheit verantwortlich ist.
Anderen helfen, ohne dafür Geld zu verlangen
Unter Freiwilligenarbeit versteht man soziale Einsätze, was heisst, dass du in einer Organisation, einem Verein oder aber auch bei privaten Personen arbeitest, ohne Geld dafür zu bekommen.
Quellen
Weitere Antworten auf deine Fragen findest du vielleicht hier:
Schuldenwörterbuch
Hesch no cash?
Geld und so
Für welchen Ferienjob wie viel bezahlt wird, ist Verhandlungssache zwischen dem Arbeitgebenden und dem Ferien- bzw. Nebenjöbler. Es gibt hierzu in Liechtenstein keine Richtlinien.
Erfahrungsgemäss liegt der Stundensatz in Liechtenstein zwischen 12 und 20 Franken. Gerne werden Jugendliche auch altersabhängig bezahlt: 16 Jahre, 16 Franken. Eine Mindestlohn-Richtlinie kann beim Liechtensteinischen Arbeitnehmerverband (LANV) bezogen werden: www.lanv.li
aha-Reporterin Lea Hofmänner aha@aha.li
Werbung begegnen wir täglich in unserem alltäglichen Leben, sei es auf im Internet, auf der Plakatwand, bei der Autobahn oder in deinem Briefkasten. Doch wie weit darf Werbung provozieren und somit auf sich aufmerksam machen? Wie sexistisch waren früher Werbungen und was hat sich bis heute verändert? In den folgenden Beispielen sieht man, wie sich Werbung in den letzten Jahrzehnten verändert hat.
Sexy ja, sexistisch nein! Leider ist Werbung immer noch sehr oft sexistisch.
Wird Werbung für den Bikini gemacht, kann das als sexy gelten (Bild links). Wird hingegen für das Sofa geworben (Bild rechts), muss man sich fragen, was die leicht bekleidete Frau denn auf dem Sofa zu suchen hat. Das wäre also ein Beispiel für Sexismus. Unser nachgestelltes Beispiel ist an die tolle Werbung von Pinkstinks angelehnt.
Wenn eines der folgenden Kriterien zutrifft, kann Werbung sexistisch sein:
In der Schweiz führte 2019 der Kanton Waadt nach 6 Jahren endlich das Verbot für geschlechterdiskriminierende Werbung ein. Das Ziel war, jede Werbung mit sexistischem Inhalt zu verhindern. Dazu musste jedoch erstmals sexistische Werbung definiert werden. Für diesen neuen Artikel wurde der Grundsatz aus der Schweizerischen Lauterkeitskomission übernommen, gemäss welchem «eine Werbung, die ein Geschlecht diskriminiert, indem sie die Würde von Frau oder Mann verletzt, unlauter» ist. Der Gesetzesentwurf umfasst also eindeutig Frauen und Männer ebenso wie Jugendliche und Kinder.
Die Grundsätze der Schweizerischen Lauterkeitskommission zur Lauterkeit in der kommerziellen Kommunikation verbieten geschlechterdiskriminierende Werbung. Der Grundsatz 3.11 lautet:
1. Werbung, die ein Geschlecht diskriminiert, indem sie die Würde von Frau oder Mann herabsetzt, ist unlauter.
2. Geschlechterdiskriminierende Werbung liegt insbesondere vor, wenn
Wie sexistisch waren früher Werbungen und was hat sich bis heute verändert? In den folgenden Beispielen sieht man, wie sich Werbung in den letzten Jahrzehnten verändert hat.
Kinderproduktewerbung früher
Kinderüberraschungsei, als es noch keine extra Mädchen/ Jungs Kindereier gab:
In der Kinderüberraschungseiwerbung von 1990 sieht man eine Familie, bestehend aus einem Mann, seiner Frau und ihrem Sohn. Der Vater bringt in der Werbung seinem Sohn ein Überraschungsei mit und am Ende ist die ganze Familie glücklich. „Erfüllt 3 Wünsche auf einmal“ ist der Slogan dieser Werbung. Zu dieser Zeit gab es nur eine Art des Produktes und es wurde nicht unterschieden, ob ein Mädchen oder Junge das Produkt kauft. Die Überraschungen in den Schokoladeneiern waren oft Helikopter, kleine Autos oder meist männliche Figürchen, wie zum Beispiel Schlümpfe oder Minions.
Kinderproduktewerbung heute
Kinderüberraschungsei 2017 als es schon extra pinke Designs gab:
In der Kinderüberraschungseiwerbung von 2017 sieht man einen Mann, der auf der Strasse auf Kinder zugeht und ihnen ein Überraschungsei schenkt, sodass die Kinder am Schluss glücklich sind. Zusätzlich zu den ursprünglichen Überraschungseiern, gibt es nun auch welche in einer pinken Verpackung mit Blumen darauf. In der Werbung gibt der Mann den Mädchen immer die Eier mit der pinken und den Jungs die Eier in der traditionellen Verpackung. Die Überraschungen in den traditionellen Eiern sind immer noch Helikopter, Autos und Figuren, welche oft männlich sind. In den Eiern mit der pinken Verpackung befinden sich eher weibliche Figuren wie Disney-Prinzessinnen. Man sieht hier also, dass sich das Produkt von einem früher für alle Kinder gedachten, in nun zwei Produkte, wobei jeweils eines für Jungs und eines für Mädchen gedacht ist, entwickelt hat.
Auch bei Klamotten sieht man diesen Trend. Früher hat man oft Unisex T-Shirts im Verkauf für Kinder. Heute findet man kaum mehr solche Unisex Kleider, sondern geschlechtsspezifische T-Shirts. In Mädchenabteilungen findet man die pinken T-Shirts mit Barbie Motiven und bei den Jungen blaue T-Shirts mit Superman Motiven.
1996 gab es ein Werbeplakat von Daihatsu, welches mit dem Spruch „Picks up five time more women than a Lamborghini“ warb.
Im Audi Werbespot von 2020 sieht man die technischen Fortschritte, die Audi in den letzten Jahren gemacht hat. Der Hauptfokus des Werbeclips liegt auf dem Auto und der Vermittlung von Informationen. Dabei sitzt eine Frau hinter dem Steuer und während man das fahrende Auto sieht, werden Informationen eingeblendet. Der Werbespot ist dabei sehr informativ und sachlich gestaltet. Diese Werbung ist im Kontrast zur anderen Werbung keine Erinnerungswerbung, sondern die Werbung zur Informationsübermittlung eines neuen Produkts. Früher wurden öfter Erinnerungswerbungen mit provokanten Inhalten für Aufmerksamkeit gemacht, heute findet man noch einzelne Fälle, die meisten Werbungen dienen aber nur zur Information und Vorstellung eines neuen Autos.
Miele hatte schon früher oft Männer in den Werbungen:
Man sieht in der Werbung von 1962 bis 1964, wie ein Mann einen Stapel voll mit Kleidern macht und eine Waschmaschine diese dann wäscht. Es gab also schon früher Männer in diesen Werbungen. Trotzdem war es früher noch typischer, eine Hausfrau in solchen Werbungen zu benutzen, heute benutzt man oft ganze Familien.
Spülmittelwerbung mit Frauen:
In dieser Spülmittelwerbung von 1968 sieht man eine typische Werbung dieser Zeit, in der Frauen in einem Waschraum vorkommen und Kleider waschen, während sie reden. Damals herrschte noch das Bild, dass Frauen Hausfrauen sind und zu Hause bleiben und putzen oder sich um ihre Kinder kümmern.
Spülmaschinenwerbungen heute:
In dieser Werbung von 2017 wird eine Spülmaschine beworben und dafür werden ein Mann und eine Frau gezeigt, die zusammen bei einer Party Geschirr abräumen und dieses in die Spülmaschine einräumen und waschen lassen.
Es gibt immer noch sexistische Werbung, sei es, weil die Einstellung der Leute noch die gleiche ist oder die Hersteller*innen der Werbungen absichtlich provokante Werbung für Aufmerksamkeit produzieren. Insgesamt gibt es aber heutzutage weniger sexistische Werbungen als früher.
Eine Möglichkeit, sexistische Werbung zu melden ist über die Werbemelder*in. Dabei kannst du per Handy (natürlich auch vom Rechner) sexistische Werbung melden, die du fotografiert oder im Netz gefunden hast. Einfach auf deinem Gerät das Webformular aufrufen, das Foto hochladen und sagen, wo du es aufgenommen hast:
Werbemelder*in
Wenn man der Meinung ist, dass eine Werbung sexistisch sei, kann man dies auch bei der Lauterkeitskommission beanstanden. Auf deren Website findet man Infos, wie man eine Beschwerde schreibt und einreicht. Zusätzlich findet man ein Beschwerdeformular und eine Musterbeschwerde zum Herunterladen:
Beschwerde bei der Lauterkeitskommission
In der Schweiz gibt es jedoch kein landweites geltendes Gesetz, welches sexistische Werbung verbietet. Vereinzelte Kantone oder Städte führten jedoch solche Regelungen ein.
Eine landesweite Regelung würde der Bekämpfung von sexistischer Werbung sicher helfen. Auf der anderen Seite muss man beachten, dass ein solches Gesetz je nach Art und Weise der Umsetzung grundlegenden Grundrechten widerspräche. So verstiesse es gegen die in der Verfassung geregelten Medienfreiheit und der daraus folgend der Wirtschaftsfreiheit.
(Alltags-)Sexismus
aha-Jugendreporterin Alex beschäftigt sich mit dem Thema Sexismus und berichtet über eigene & fremde Erfahrungen. Denn Sexismus kennt fast Jede(r).
Pinkstinks - Die Zeiten gendern sich
Wie geht eigentlich gute Werbung?
Quellenangaben: