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Gemeindewahlen


Alle 4 Jahre wird in den elf Gemeinden in Liechtenstein der/die Vorsteher:in und der Gemeinderat neu gewählt. Am 5. März 2023 war es das letzte Mal soweit. Die nächsten Wahlen sind dann wieder 2027.

Was sind die Gemeindewahlen?

In Liechtenstein darfst du an der Gemeindewahl teilnehmen, sobald du volljährig (also über 18 Jahre alt bist) bist. Bei der Gemeindewahl werden der/die Vorsteher:in (d)einer Gemeinde und der Gemeinderat gewählt. Vorsteher:in gibt es nur jeweils eine/n. Der Gemeinderat setzt sich je nach Gemeinde aus einer unterschiedlichen Anzahl an Mitgliedern zusammen:

Die Gemeinden werden jeweils von einem Vorsteher bzw. einer Vorsteherin geführt. In Vaduz wird das Bürgermeisteramt gewählt. Neben dem/der Vorsteher:in hat jede Gemeinde auch Gemeinderäte und eine Verwaltung. Bürgerinnen und Bürger können sich u. a. mit dem Initiativ- und ein Referendumsrecht am politischen Geschehen auf Gemeindeebene beteiligen. Das Initiativrecht bedeutet, dass Bürger:innen Vorschläge für Gesetze einbringen können. Ein Referendum ist ein Volksentscheid über eine bestimmte Frage.

Die Gemeinden in Liechtenstein können anders als viele Gemeinden in anderen Ländern (mit Ausnahme der Schweiz), zu einem grossen Teil autonom (= unabhängig, selbst) über viele Dinge entscheiden.

Wahlverfahren

Das Wahlverfahren in Liechtenstein basiert auf den folgenden 4 Prinzipien. Es ist…

  • direkt: Du wählst direkt die Personen, die dich und deine Interessen vertreten sollen
  • geheim: Niemand erfährt, wen du gewählt hast.
  • allgemein: Wählen dürfen alle, die 18 Jahre alt sind, die liechtensteinische Staatsbürgerschaft besitzen und in Liechtenstein wohnen
  • gleich: Jede Stimme zählt gleich viel.

Parteien

Folgende Parteien standen bei der letzten Wahl am 5. März 2023 für den Gemeinderat bzw. für das Vorsteher:innenamt zur Auswahl. Es waren fünf* Parteien auf den Wahllisten:

* „Die Unabhängigen“ (DU) hatten bis Eingabeschluss keine Kandidat:innen gefunden und standen somit nicht (mehr) zur Wahl.

Welche Kandidat:innen wählen?

Du bist Erstwähler:in oder noch unschlüssig, welche Partei bzw. Kandidat:innen du wählen möchtest? Easyvote.li informiert Jugendliche bei Wahlen politisch neutral.

Vielfalt in der Politik

Um die Frauenquote in der Politik zu steigern,  wurde das Projekt Vielfalt in der Politik ins Leben gerufen. Damit das gelingt, braucht es in einem ersten Schritt eine ausgewogene beziehungsweise gleichmässig verteilte Vertretung von Frauen und Männern auf den Wahllisten. Mit dem Wahlbarometer wird in Erfahrung gebracht, ob die Parteien dabei auf gutem Weg sind:

 

Ausserdem ist es Vielfalt in der Politik ein Anliegen, Frauen zu unterstützen. Dazu haben sie für die Gemeindewahlen 2023 Frauen, die aktuell im Gemeinderat sind, zu ihren Aufgaben und Erfahrungen befragt:

 

 

Berichterstattung in den Medien

Informationen und News-Updates zu den Gemeindewahlen in den Medien:

 

Weitere Links

Linksammlung rund um das Thema Politik/Gemeindewahlen:

 

Quiz

 

Doppelt hält besser


Die jubel Werkstatt fand in diesem Jahr gleich zweimal statt. 

 
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Austausch zwischen den Klassensprecher:innen der Weiterführenden Schulen aus dem ganzen Land.  

Die Veranstaltung diente unter anderem dazu, den Jugendlichen die Möglichkeiten der Jugendbeteiligung vorzustellen. Über 45 Klassensprecher:innen der Weiterführenden Schulen haben sich für die „jubel Werkstatt“ angemeldet, die aus organisatorischen Gründen zweimal im November durchgeführt wird. Die erste Gruppe traf sich am Mittwoch, den 23. November im Loft der Kreativ Akademie in Vaduz. Für den 30. November ist der zweite Durchgang geplant.


 

Beteiligung spürbar machen
 

Nathalie Jahn von Jugendbeteiligung Liechtenstein (jubel) stellte ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm für die Schüler:innen zusammen, das sie gemeinsam mit den aha-Mitarbeiterinnen Tanja Cissé und Mirjam Schiffer durchführte. 

Die Jugendlichen erhielten einen Einblick über verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten bei jubel, dem sogenannten „jubel squad“, das gemeinsam Aktionen und Veranstaltungen wie das jubel-Forum plant. Zur Vorbereitung beschäftigten sie sich in Gruppenarbeiten mit den Themen, die sie und andere junge Leute im Alltag beschäftigen. Gesprächsbedarf gab es beim Thema Integration von Schüler:innen aus der Ukraine. Auch das Thema Kleidung im Schulkontext beschäftigt die Jugendlichen sehr.  

Die Klassensprecher:innen setzten sich mit ihren Aufgaben und Stärken auseinander. Die Ergebnisse wurden festgehalten und fliessen in eine Checkliste für Klassensprecher:innen ein. Um sie für ihre Rolle als Klassensprecher:innen fit zu machen, gab es kurze Impulse zu den Themen Kommunikation, Konfliktlösung, Präsentieren und Auftreten. Der Fokus lag auf Übungen, wo die Jugendlichen sich im Argumentieren und Vertreten ihrer Meinung ausprobieren konnten.  

Junge Menschen wollen mitbestimmen und mitgestalten. Ihnen Räume dafür zu geben, die verschiedenen Möglichkeiten näherzubringen und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren ist der Jugendbeteiligung Liechtenstein (jubel) ein grosses Anliegen und wurde durch die diesjährige jubel Werkstatt mithilfe der aha-Mitarbeiter:innen erfolgreich ermöglicht. 

 
Über jubel 

Seit 2007 können sich die Klassensprecher:innen der ersten bis vierten Klassen der Sekundarschulen bei jubel beteiligen. Das aha führt das Programm im Auftrag der Regierung durch. Klassensprecher:innen werden von Anfang an in die Planung und Umsetzung von Veranstaltungen einbezogen und übernehmen verstärkt auch organisatorische Aufgaben wie Moderation und Gestaltung von Veranstaltungen. Durch unterschiedliche Formate macht jubel politische Prozesse für Jugendliche erlebbar.  

 

 

In Gruppenarbeiten lernten die Klassensprecher:innen sich und ihre Aufgaben besser kennen. 
(Fotos/Video: Daria Joerger & Johannes Rinderer/aha) 

Diskriminierung melden


Diskriminierung ist strafbar – Toleranz ist dein Recht

 

Wusstest du…

… dass du Diskriminierungs-Vorfälle in Liechtenstein melden kannst?


 

Hast du selbst oder jemand, den du kennst Diskriminierung erfahren? Dann kannst du dich an den Verein für Menschenrechte (VMR) wenden und eine (anonyme) Meldung machen!

Warum solltest du Diskriminierung melden?

Es gibt gleich zwei gute Gründe, warum du Diskriminierungs-Vorfälle melden solltest:

  1. Hilft dir der Verein für Menschenrechte abzuklären, ob der Vorfall auch strafrechtliche Konsequenzen für den/die Täter:in hat, klärt dich über die nächsten Schritte auf und begleitet dich auf dem weiteren Weg.
  2. Hilfst du durch das Melden, eine gute Statistik der Diskriminierungs-Vorfälle zu erstellen. Das ist wichtig, denn dadurch wird aufgezeigt, dass Diskriminierung auch in Liechtenstein ein Problem ist. Dann ist die Politik gefordert zu handeln und mehr dagegen zu unternehmen.

WICHTIG: Du kannst eine Diskriminierung auch melden, wenn du sie beobachtet hast und nicht selbst davon betroffen warst!

Wie funktioniert die Meldung?

Du hast zwei Möglichkeiten:

  1. Kontaktiere den VMR (Verein für Menschenrechte) per Mail (info@vmr.li) oder telefonisch: +423 230 22 40
  2. Mache eine Meldung über das Kontaktformular auf der Website des VMR: menschenrechte.li/contact/
    Dort kannst du die Meldung auch ohne Namen (anonym) machen.

WICHTIG: Wenn du eine persönliche Beratung oder Abklärung in Bezug auf deine rechtlichen Möglichkeiten möchtest, darf die Meldung NICHT anonym sein & du musst angeben, wie man dich kontaktieren kann.

Was ist eine Diskriminierung?

Diskriminierung heisst, dass du wegen eines persönlichen Merkmals, z.B. deiner Religion, deines Geschlechts, deiner Herkunft (dazu gehört z.B. auch Sprache oder Hautfarbe), deines Alters, deiner sexuellen Orientierung oder einer Behinderung benachteiligt, herabgesetzt oder (körperlich oder verbal) angegriffen wirst.

Welche Diskriminierungsformen sind strafbar?

Wenn du zum Beispiel wegen deines Geschlechts oder deiner sexuellen Orientierung öffentlich beschimpft, herabgesetzt, bedroht oder lächerlich gemacht wirst oder weil du z.B. ein Kopftuch trägst, eine andere Sprache sprichst, eine Behinderung hast, einer bestimmten Kultur oder Religion angehörst oder eine bestimmte Weltanschauung vertrittst, dann ist das strafbar. Leider ist es nur strafbar, wenn es öffentlich passiert – also z.B. an der Bushaltestelle, auf dem Pausenhof, in einem Restaurant.

Ausserdem ist es strafbar, wenn man dich wegen dieser Merkmale daran hindert, öffentliche Orte zu betreten oder allgemeine Dienste in Anspruch zu nehmen – also z.B. ein Kino, eine Bar oder ein Restaurant zu besuchen, das Hallenbad zu betreten oder Bus zu fahren.

Wenn diskriminierende Inhalte (Sprüche, Fotos, Videos) verteilt und verbreitet werden – z.B. über soziale Medien, dann ist das ebenfalls strafbar.

Für dich da!

Wenn du nicht genau weisst, ob du ein Vorfall melden sollst oder nicht alleine zur Beratung gehen möchtest – wir vom aha sind für dich da, begleiten dich gerne und machen die Meldung mit dir gemeinsam.

Podcast-Serie

Wir haben mit acht queeren Menschen aus Liechtenstein über das Thema Alltagsdiskriminierung gesprochen. Die Podcasts kannst du hier nachhören.

Podcast 

Links

 

IBK Speed Debating


Erfahrungsbericht IBK Speed Debating

Am Samstag, dem 5. November 2022 trafen sich im Rathaussaal Vaduz junge Erwachsene, um gemeinsam über die Gipfelerklärung der IBK zu diskutieren. Diese Gipfelerklärung hat die IBK anlässlich ihres 50. Geburtstags verabschiedet. Sie beinhaltet 12 Punkte. Die Aufgabe der Jugendlichen bei dem Speed Debating war es, ihre Meinung zu den verschiedenen Punkten abzugeben.

Jannis Matt, Jugendreporter

Jannis Matt, Jugend-Reporter

Doch was genau ist die IBK eigentlich?

Die IBK, also die internationale Bodensee-Konferenz, wurde 1972 gegründet, um die Umwelt- und Gewässerschutzprobleme der damaligen Zeit grenzüberschreitend zu besprechen. Mittlerweile zählt die IBK 11 Mitgliedsstaaten und -kantone rund um den Bodensee. Ziel der Organisation ist es, die Bodenseeregion als attraktiver Natur-, Kultur, Wirtschafts- und Lebensraum zu erhalten und grenzüberschreitend die Zusammengehörigkeit zu stärken.

Bei der Gipfelkonferenz haben die Regierungschefs der IKB einen Beschluss mit 11 Punkten erlassen. Im Nachhinein ist ihnen aufgefallen, dass ein Thema dabei fehlt: die Jugend. Kurzerhand ergänzten sie die Gipfelerklärung um einen weiteren Punkt mit dem Titel „Zukunft braucht die Jugend“. Das war der Anlass für die Jugendkonferenz in Vaduz.

Ablauf

Zur Begrüssung wurde die IBK und ihre Leitziele erklärt. Die 12 Punkte der Gipfelerklärung wurden in fünf Themenbereiche eingeteilt und von den jungen Erwachsenen aus Österreich, Schweiz und Liechtenstein in gemischten Gruppen besprochen.

So hatten die Tische folgende Schwerpunkte:

  • Tisch 1: Jugendbeteiligung,
  • Tisch 2: Europa, Nationalstaat, Interregionale Verbindungen
  • Tisch 3: Bildung, Wissenschaft und Forschung
  • Tisch 4: Verkehr
  • Tisch 5: Werte, Kultur, Identität

Ergebnisse

Während 15 Minuten wies jede Gruppe auf die Probleme hin, die sie störten und brachten Lösungsvorschläge und Ideen ein, welche von den Moderator:innen notiert wurden. Am Ende trugen sie während einer Pause die gesammelten Informationen zusammen:

  • Tisch 1: E- und Wasserstoffmobilität sind zwar noch nicht sehr ressourcenschonend, aber ein Antrieb für die Zukunft. Der ÖV ist für Schüler zu teuer. Eine Lösung wäre ein Klimaticket oder ein Ticket für alles, also U-Bahn, Züge und Busse. Zudem sollten die Verbindungen über den Rhein ausgebaut werden und den Personalmangel mit Lehrlingen aufgestockt.
  • Tisch 2: Gemeinsame Projekte sollten über die Landesgrenzen hinweg stattfinden, mehr Programme über Erasmus gemeinsam mit Austauschschülern gemacht werden und die Schwierigkeit für Student:innen des EU-Raumes in der Schweiz zu studieren überwunden werden
  • Tisch 3: Die frühe Berufswahl, die Stigmata in der Bodenseeregion, die wenigen Informationen in gewissen Berufsfeldern sorgen für den verstärkten Fachkräftemangel und sollten dementsprechend ausgebessert werden. Zudem ist das Studium in der Schweiz für EU-Mitglieder zu teuer und die individuelle Förderung jedes einzelnen Schülers fehlt.
  • Tisch 4: Das Erleben von Politik im Alltag sollte gestärkt werden, z.B. durch ein Bildungsfach, das von einem neutralen Experten unterrichtet wird. Eine gesetzliche Grundlage für die Beteiligung von Schüler:innen an der Politik sollte nach Österreicher Vorlage gesetzlich gefestigt werden und politische Bildung durch Social-Media beigebracht werden.
  • Tisch 5: Die gemeinsame alemannische Identität ist und die Jugend verbindet in der Region gleichermassen den Naturschutz, die Unabhängigkeit, Neutralität, geografische Lage und vieles mehr. Dennoch besitzen die Länder unterschiedliche Entstehungsgeschichten, die Offenheit fürs Zwischenmenschliche und Politik. So kann man die Zusammengehörigkeit der Region z.B. durch gewisse Projekte in der Gesundheit, dem Verkehr und der Bildung stärken.

Fazit

Die Teilnehmer:innen waren sich einig, dass sie mehr in politische Entscheidungen miteinbezogen werden sollten. Vor allem, wenn es Themen sind, die die Jugend betreffen. Die Vorschläge werden der IBK vorgelegt und behandelt.

Persönlich kann ich allen, die sich für die Politik interessiere empfehlen, an so einem Speed-Debating-Treffen teilzunehmen. Der Austausch mit anderen Jugendlichen gibt einem eine neue Sichtweise zu Themen, die einen beschäftigen und man kommt gemeinsam auf mehr Lösungsvorschläge und Ideen. Dadurch werden die Stimmen und Meinungen noch mehr gestärkt und im Endeffekt von der Politik gehört.

IBK-Jugendkonferenz


Zukunft braucht die Jugend.  Die Themen von morgen müssen mit der Jugend von heute diskutiert werden. Diese Diskussionen sind die Grundlage für Zukunftsprojekte.

 

WAS?
IBK-Jugendkonferenz Vaduz

WANN?
Samstag, den 5. November 2022 von 13.30 – 16.00 Uhr mit anschliessendem Apéro

WO?
Rathaussaal, Städtle 6, 9490 Vaduz

Anmeldungen:
Dieses Event hat bereits stattgefunden.

 

INHALT UND ZIEL DER JUGENDKONFERENZ

Im Rahmen eines moderierten Workshops werden Jugendliche und junge Erwachsene gemeinsam mit Politiker:innen die Themen der grenzüberschreitenden Bodenseeregion von morgen diskutiert. Fragen:

Analyse aus Sicht der Jugendlichen; was in der Bodenseeregion gut läuft und was nicht?
Diskussion basierend auf der Gipfelerklärung; welche Themen sind für die Jugendlichen von Relevanz, welche fehlen? Auseinandersetzung mit möglichen Themen der grenzüberschreitenden Bodenseeregion, die in den kommenden Jahren auf die Agenda der IBK gesetzt werden sollten
Umsetzung; Entwickeln von Projektideen, Aktionen oder weitere Aktivitäten im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
 

FORMAT
Bis zu 30 Jugendliche aus Liechtenstein, Vorarlberg und den angrenzenden Kantonen diskutieren ihre Ideen, wie sich die Jugend zu welchen Themen einbringen möchte.

Michael Schädler, Präsident des Jugendrates, führt durch den Workshop. Die Ergebnisse werden festgehalten und an die Stabsstelle Regierungssekretär weitergegeben, damit die Diskussion basierend auf den Ergebnissen mit den anderen Mitgliedern der IBK weitergeführt werden kann.

 

PROGRAMM

Zeit Inhalt wer
13.30 Uhr Begrüssung und Vorstellung der
Inhalte und Ziele der Jugendkonferenz
Michael Schädler,
Präsident Jugendrat
13.40 Uhr Chancen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
– Was macht die IBK?
– Wie kann sich die Jugend einbringen?
Ruth Haefelin,
Stabsstelle Regierungssekretär
13.45 Uhr Inhaltliche Vorstellung der Gipfelerklärung der IBK Ruth Haefelin
14.00 Uhr Fragerunde Michael Schädler
14.10 Uhr Film: Jubiläumsbeitrag IBK-Jugendengagement  
14.20 Uhr Speed Debating – Vier Themeninsel:
– Bildet die Gipfelerklärung alle relevanten Themen ab aus der Sicht der Jugend?
– Welche Themen sind der Jugend wichtig und warum?
– Was kann die Jugend besser in die politischen Entscheidungen einbezogen werden?
– Berücksichtigt die Demokratie die Anliegen der Jugend?
alle
4 Moderatorinnen und Moderatoren
15.40 Uhr Resumée und weiteres Vorgehen Michael Schädler und Ruth Haefelin
15.45 Uhr Apéro riche alle (freiwillig)
17.00 Verabschiedung Michael Schädler

 

ORGANISATORISCHES

 

An- und Abreise:
Die An- und Abreise ist durch die Teilnehmenden selber zu organisieren. Die Kosten für eine Anreise mit dem Zug/Bus (2.Klasse) können durch die Stabsstelle Regierungssekretär übernommen werden, entsprechende Belege sind einzureichen.

Kontaktadresse für organisatorischen Belange und Fragen:

  • Michael Schädler, Präsident Jugendrat, Mail: info@jli , Telefon: 0041 78 629 66 45
  • Ruth Haefelin, Mitarbeitende Stabsstelle Regierungssekretär, Mail: Haefelin@regierung.li , Telefon: 00423 236 76 91

 

Weitere Informationen zur IBK unter www.bodenseekonferenz.org
Mehr zum IBK-Jubiläum findet sich unter: www.ibk50.org

 

Die Veranstaltung wird organisiert von der Stabsstelle Regierungskanzlei, dem Jugendrat Liechtenstein und dem aha.

        

Mykola spricht über den Ukraine-Konflikt


Der Europatag am 9. Mai war dem «Europäischen Jahr der Jugend» gewidmet. Unter dem Motto «Für die Jugend. Mit der Jugend. Mit Ideen von der Jugend.» eröffnet das «Europäischen Jahr der Jugend» neue Zukunftschancen für junge Menschen bei Beruf, Bildung und politischer Mitbestimmung.

Während der Veranstaltung im Rathaussaal in Vaduz berichtete der ukrainische Erasmus-Student Mykola Subtelny, was der Ukraine-Konflikt für ihn, seine Familie und die Jugendlichen bedeutet. Er stellte uns seine Rede auf Englisch zur Verfügung.

 

Dear Ladies and Gentlemen,

It is a great honour for me to be here with all of you on the Europe-Day. A commemoration that is also important for Ukrainians, who back in 2014 made a decision: We want to be part of Europe!

On 24th of February, russia escalated ongoing war and invaded my country from south, east and north. This situation got me here, in Vaduz, where I started my Master Programme last fall. This is the day when plans, ambitions and expectations of Ukrainians are postponed, vanished. For some they are totally destroyed. Everything that we considered to be usual or given became insecure. Safety and peace got a new meaning.

My day begun with words from my sister «war started». This is a cold shower that shakes you immediately. After you open Telegram, texting your closest with a simple question: «How are you?». In Ukrainian that is only 4 letters: Ти як? 4 letters, but so important and so meaningful. I am fortunate that I do not know what it is like to hide in the basement and live in the cities, where air alarm has become normal, where every day is a lottery. I do not know what it is like to run in the forest with 30kg of ammunition to protect your land. Where every step is a lottery. I do not know what it is to make a hard decision to leave your home or even lose it.

I can only guess the feeling of my compatriots: from news, photos, videos, or stories. Those are horrible times and horrible scenes. And none should experience such things. But this is the reality for almost 40 million people now in Ukraine. I am proud of people in Mariupol, who stay where they are, but keep being strong and positively thinking. They are the future of my country, that is why it is important to save them.

Actually, they are fighting for the values of the Europe Day: the right to live in peace, liberty, democracy, in a human world, where people and nations show solidarity with each other.

That is why my message today is that everyone of us should be like them: being with a life position, principles, and values. Especially I am addressing to young generations.

Throughout the history of my country students were the initial power for changes: in 1918 300 young students entered in unequal fight with russian bilshovik army, now they are known to us as heroes of Kruty. In 1990 Ukrainian students went for a revolution for insubordination to dictatorship, today it is known as Revolution on Granite. In 2014 students started another revolution to support pro-european development.

Those examples demonstrate that we, the young, have power. And we should use it. We are the builders of our future. Ukrainian youth has shown that we are the part of European youth. We want to live peacefully, travel freely, study abroad, and develop joint projects together with you. We are thankful to the European Union and its Member States, Liechtenstein, the United States and all other nations that are helping us achieving this dream. Thank you for your attention!

„GliichAndersch!“


Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung

Das Jahresprojekt der Stiftung Offene Jugendarbeit Liechtenstein „GliichAndersch“ beschäftigt sich mit Vielfalt, Gender und Ungleichheiten, soll Klischees aufbrechen und Vorurteile abbauen. Neben der Bearbeitung dieser Themen in den Treffs werden verschiedene Veranstaltungen und Workshops durchgeführt.

Im Rahmen des Jahresprojekts der OJA Liechtenstein finden in den nächsten Wochen und Monaten unterschiedliche Events statt, die zur Auseinandersetzung mit den Themen Vielfalt, Gender und Ungleichheit anregen. Die Teilnahme an den Events ist für Jugendliche natürlich immer kostenlos!

Es sind folgende Veranstaltungen geplant:

2. April: 5 Speaker:innen erzählen
Erfahrungen von untypischen Berufsleuten. 
11. Juni: Pride Liechtenstein
Der Verein „Flay“ veranstaltet die erste Pride in Liechtenstein.
25. Juni: Overdose-Music Festival
Konzerte, Food & Drinks.
25. Juni: Zivilcourage Workshop
Einschreiten statt wegsehen.

 

Grosses Demokratie-Kino


Internationaler Tag der Demokratie: Drei junge Frauen des aha-Jugendteams sensibilisierten und verschafften anderen jungen Menschen einen Zugang zum Thema Jugendbeteiligung, Demokratie und Politik.

„Morgen gehört uns“

Gemeinsam mit Schülerinnen des Landesgymnasiums organisierte das aha – Tipps & Infos für junge Leute am 15. September eine Kinopremiere im Rahmen eines Beteiligungsprojekts im SKINO in Schaan. Über 100 Jugendliche und Erwachsene, die sich mit Kinder- und Jugendangelegenheiten beschäftigen, sahen die Liechtenstein-Premiere des internationalen Dokumentarfilms „Morgen gehört uns“.

Wer an engagierte junge Menschen denkt, hat dieser Tage vermutlich als erstes Greta Thunberg im Sinn. Auch in Gilles de Maistres Dokumentarfilm kommt die inzwischen weltberühmte Klimaschutzaktivistin vor – jedoch nur am Rand und ganz am Schluss. De Maistre hat seinen Film um den 13-jährigen Peruaner José Adolfo gebaut. Der hat als Siebenjähriger (!) eine Umweltbank gegründet, wofür er sechs Jahre später für den Children’s Climate Prize in Stockholm nominiert ist, für den auch Thunberg eine Nominierung erhalten hat. Am Beispiel von José Adolfo und den anderen im Film porträtierten Kindern verdeutlicht de Maistre, dass es noch viele weitere engagierte junge Menschen mit famosen Ideen gibt.

Kinder an die Macht!

Der Dokumentarfilm regte eindrücklich zum Nachdenken an und verfestigte den Eindruck, dass unsere Welt in den Händen der Kinder tatsächlich eine bessere sein könnte. Die im Film porträtierten Kinder wissen ganz genau, was sie tun. Gerade ihr Pflichtbewusstsein ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt gegenüber verhilft ihnen zu grossen Sprüngen. Das Fazit: Kinder und Jugendliche wollen sich engagieren, sich für ihre Zukunft einsetzen und sie aktiv mitgestalten. Sie müssen jedoch gehört und dabei unterstützt werden.

Zu einem ähnlichen Schluss kamen auch Hannah Harrer, Sarah Nägele und Ana Siekman, die sich im Vorfeld mit dem Thema Demokratie auseinandersetzten und Interviews mit anderen Jugendlichen führten, um herauszufinden, welche Bedeutung sie der Demokratie geben.

„Für mich ist Demokratie, wenn alle ihre Stimme abgeben dürfen und jeder seine Meinung sagen kann. Ich würde so viel verändern, wenn ich könnte. Es wären so viele Dinge, zu viel, als dass man alles sagen könnte. Aber generell wünsche ich mir für alle Minderheiten, dass alle ihre Meinung sagen dürfen und dass Gerechtigkeit herrscht. Alle sollen eine Meinung haben und diese sagen dürfen“,  Schülerin des Liechtensteiner Gymnasiums.

Die Ergebnisse der Interviews wurden als Kurzfilm mit Hilfe von Marcel Beck (Kreativakademie) zusammengefasst und jeweils vor der Filmvorführung präsentiert. Mittels interaktiver Übungen führten die Organisatorinnen die Besucher*innen durch die Veranstaltung, die durch Nathalie Jahn (Jugendbeteiligung Liechtenstein) professionell begleitet wurde. Dank der Unterstützung durch den Kinder- und Jugendbeirat (kijub), der sich dafür engagiert, dass Kinder und Jugendliche in allen sie betreffenden Fragen mitreden und mitbestimmen können, konnte der Kinobesuch kostenlos angeboten werden.

jubel Kino

Hannah, Ana und Sarah aus dem aha-Jugendteam stellten kurzerhand eine Kino-Veranstaltung auf die Beine. Sie beteiligten sich an der Organisation und arbeiteten einen passenden thematischen Input aus.

Über den ganzen Tag verteilt, fanden diverse Veranstaltungen statt. Vier Schulklassen besuchten die Vormittagsvorstellungen und wurden von Hannah bei einem interaktiven Quiz zu ihrem Wissen über Demokratie getestet. Die Nachfrage war so hoch, dass gemeinsam mit dem Kino einige Zusatzvorstellungen für Schulklassen organisieren konnten. Am Mittag fand ein Lunch Kino mit Personen aus unterschiedlichen Kinder- und Jugendbereichen statt. Im Rahmen einer „jubel“ Veranstaltung wurden am Nachmittag die Klassensprecher*innen und deren/dessen Stellvertretung der weiterführenden Schulen eingeladen. Nach dem Dokumentarfilm konnten sich die Jugendlichen in entspannter Atmosphäre austauschen und gemeinsam mit Sarah einige interaktive Aufgaben zum Thema Demokratie und Beteiligung durchführen. 

Dank der Unterstützung des Kinder und Jugendbeirats waren alle Vorführungen für die Besucher*innen kostenlos.

 

Der Film

Die Dokumentation „Morgen gehört uns“ von Gilles de Maistres porträtiert acht junge Menschen, die sich mit ihren innovativen Ideen für eine gerechtere Welt mit fairen Lebensbedingungen einsetzen. Da sind zum Beispiel der 13-jährige Jose Adolfo aus Peru, der bereits mit 7 Jahren eine Umweltbank gründete oder der 10-jährige Arthur aus Frankreich, der die Erlöse seiner selbst gemalten Bilder an Obdachlose spendet. Der Film ist eine Inspiration für alle Generationen und lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken.

 

 

 „Ich will, dass auch meine eigenen und alle anderen Kinder sehen, was der Film zeigt: Jeder kann etwas tun – ob mit kleinen und großen Talenten – und Probleme lösen. Millionen Menschen, die jeweils etwas Kleines machen, werden die Welt verändern.“ Maistres

Interview

Der Film „Morgen gehört uns“ war auch Teil des Programms von LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans. In diesem Rahmen führten Jule und Simon ein Filmgespräch mit dem Regisseur und zwei Protagonist*innen.

Demokratie erleben

Überall passiert Politik und du bist mittendrin! Im Alltag triffst du, auch wenn es dir bisher nicht bewusst war, politische Entscheidungen, indem du zum Beispiel beim Einkaufen überlegst, wo dein Essen herkommt oder wenn du dich in der Schule für jemanden einsetzt, der gemobbt wird. Die demokratische Staatsform garantiert dir ausserdem gewisse Rechte, wie die Freiheit deine Meinung öffentlich zu sagen, die Möglichkeit zu Reisen oder zu entscheiden welchen Beruf du ergreifst. Jede*r von uns trägt dazu bei, wie sich eine Gesellschaft entwickelt, weshalb es umso wichtiger ist sich zu beteiligen. Wie du dich als Jugendliche*r in Liechtenstein beteiligen kannst, erfährst du hier.

Hannah, Ana und Sarah haben sich ebenfalls mit dem Thema auseinandergesetzt und produzierten gemeinsam mit der Kreativakademie Liechtenstein einen Kurzfilm, in welchem sie Interviews mit Jugendlichen und Erwachsenen zur Demokratie führten. Der Film wurde jeweils vor dem eigentlichen Film im Kino gezeigt.

Links:
https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/morgen-gehoert-uns-2019
https://www.jugendinfo.at/wp-content/uploads/2019/05/Jugendinfo_Du-entscheidest_web.pdf

 

 

 

Politisches System


Politische Systeme zu verstehen ist nicht immer ganz einfach. In diesem Beitrag versuchen wir, dir das politische System in Liechtenstein in einfacher Sprache näherzubringen.

 

 

Politisches System allgemein

 

„Das Fürstentum Liechtenstein ist eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage. Grundlage des Staates ist die Verfassung von 1921, die die konstitutionelle Verfassung von 1862 ablöste und eine der wichtigsten Errungenschaften für das Land darstellte. Grundlage des Staates ist die Verfassung von 1921, die die konstitutionelle Verfassung von 1862 ablöste.“ – Quelle: Liechtenstein Marketing

Das klingt alles erst einmal sehr kompliziert. Einfach erklärt bedeutet das Folgendes:

Bis zur Trennung der Staatsgewalten im Jahr 1921 war der Fürst „das Gesetz“ und vereinte alle Staatsgewalt in sich. Seit der Verfassungsänderung von 1921 ist die Staatsgewalt „im Fürsten und im Volke“ verankert. Letztmalig wurde die Verfassung im Jahr 2003 abgeändert. 

Heute ist Liechtenstein eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage. Das bedeutet, dass die Stellung und die Aufgaben des Fürsten in der Verfassung festgelegt sind und er gemeinsam mit dem vom Volk gewählten Parlament (= Landtag) über Gesetze entscheidet.

Die Staatsgewalt wird, damit es nicht zum Machtmissbrauch kommt, in 3 Gewalten aufgeteilt:

  • Judikative (Recht sprechende) Gewalt = die Gerichte
  • Exekutive (vollstreckende) Gewalt = die Regierung
  • Legislative (gesetzgebende) Gewalt = der Landtag und der Fürst

Plutowiki, CC0, via Wikimedia Commons

Copyright: Plutowiki, CC0, via Wikimedia Commons

 

Fürstenhaus

Das heutige Staatsoberhaupt, Fürst Hans-Adam II., ist der 15. Fürst des Hauses Liechtenstein. Am Staatsfeiertag 2004 übergab er die Aufgaben an seinen Sohn, den Erbprinz Alois. Der Fürst blieb zwar Fürst, Regierungsgeschäfte als Staatsoberhaupt führt seither aber Erbprinz Alois.

Der Fürst vertritt das Land in vielfältiger Weise, vor allem gegen aussen. Darüber hinaus kann er aber auch von den folgenden Rechten Gebrauch machen:

  • den Landtag angeloben, auflösen, schliessen und vertagen,
  • die Regierung ernennen (der Vorschlag für die Regierungsmitglieder kommt vom Landtag)
  • Richter:innen ernennen (gemeinsam mit dem Landtag),
  • vom Parlament und vom Volk beschlossene Gesetze widerrufen (= Sanktionsrecht)

Landtag (Legislative)

Der Liechtensteinische Landtag ist das Parlament (= gewählte Volksvertretung eines Landes) des Fürstentum Liechtensteins. Er besteht aus 25 Abgeordneten (Parlamentarier:in) und wird alle 4 Jahre vom Volk gewählt. Die Abgeordneten bilden zusammen mit dem Fürsten die Legislative (= gesetzgebende Gewalt). Bei Uneinigkeit zwischen dem Fürsten und dem Landtag entscheidet eine Volksabstimmung. Der Landtag beschliesst beispielsweise neue Gesetze oder stimmt über das Budget des Landes ab. Das macht er in sogenannten Landtagssitzungen.  Zudem können ohne seine Zustimmung keine Gesetze erlassen oder abgeändert werden.

Nachdem ein Gesetz vom Landtag beschlossen worden ist, muss es noch vom Fürsten genehmigt, vom Regierungschef gegengezeichnet sowie im Landesgesetzblatt bekannt gegeben werden. Erst dann ist es eigentlich gültig.

Die 25 Landtagsabgeordneten werden in offener Listenwahl (= die von den Parteien nominierten Personen müssen nicht Mitglied der Partei sein) im Verhältniswahlrecht aus zwei Wahlkreisen gewählt, dem Oberland mit 15 Sitzen und dem Unterland mit 10 Sitzen.

Parteien

Bei der Landtagswahl 2021 traten alle 5 bisher im Landtag vertretenen Parteien an:

 

Landtagswahlen

Du möchtest mehr über die Landtagswahlen erfahren? Dann informier dich hier:

 

Nachgefragt!

Wie stehen die liechtensteinischen Parteien zu den Themen Wählen ab 16, erleichterte Einbürgerung, (mehr) staatliche Förderung für erneuerbare Energien und Gleichstellung von homosexuellen Paaren?

Regierung (Exekutive)

Die Regierung (= Exekutive) hat die Aufgabe, die Dinge, die in den Gesetzen stehen, umzusetzen.  Sie besteht aus 5 Mitgliedern (Regierungschef und vier Regierungsräten) und wird für eine Dauer von vier Jahren vom Fürsten auf Vorschlag des Landtags ernannt. Die aktuellen Regierungsmitglieder sind:

  • Regierungschef Dr. Daniel Risch (VU)
  • Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni (FBP)
  • Regierungsrätin Dominique Hasler (VU)
  • Regierungsrat Manuel Frick (FBP) und
  • Regierungsrätin Dr. Graziella Marok-Wachter (VU)
  • Stellvertreter:innen

Jedes Regierungsmitglied ist Leiter:in eines Ministeriums und trägt die Bezeichnung Minister:in. Die Regierung ist in folgende fünf Ministerien organisiert:

Der Regierung unterstellt ist die Liechtensteinische Landesverwaltung. Sie besteht aus 19 Ämtern, 27 zusätzlichen Dienststellen und anderen Einrichtungen.

Gerichte (Judikative)

Die Gerichte (= Judikative) haben dafür zu sorgen, dass Gesetze eingehalten und rechtmässig ausgeführt werden. Bei Verstössen kommt es im Rahmen der Rechtsprechung zu Sanktionen (= Strafen). Aufgeteilt sind die Gerichte in Angelegenheiten, die Zivil- (bürgerliche Rechtsstreitigkeiten, Familiensachen, Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit) und Strafsachen betreffen, in drei sogenannte Instanzen (= hierarchische Stellen):

  • das Landgericht
  • das Obergericht und
  • den Obersten Gerichtshof

Warum gibt es 3 Gerichte für Zivil- und Strafsachen?
Ganz einfach! Angenommen, du wirst wegen eines Verstosses gegen das Gesetz angeklagt. Dann kommst du vor das Landgericht (= die 1. Instanz). Wenn du mit der Entscheidung des Landgerichts nicht einverstanden bist, hast du die Möglichkeit, ein Rechtsmittel zu ergreifen und „Einspruch zu erheben“. Danach kommt deine Anklage vor das Obergericht (= 2. Instanz). Der Oberste Gerichtshof ist die höchste (3.) Instanz. Er entscheidet nur bei ganz speziellen Verfahren.

Neben diesen drei Gerichten gibt es noch den Verwaltungsgerichtshof und den Staatsgerichtshof.  Sie haben spezielle Aufgaben auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts.

Gemeinden

Liechtenstein umfasst insgesamt 11 Gemeinden, die zusammen das Staatsgebiet von Liechtenstein ausmachen. Unterteilt sind diese in Ober- und Unterland.

Oberland

  • Balzers
  • Triesen
  • Triesenberg
  • Vaduz
  • Schaan
  • Planken

Unterland

  • Eschen/Nendeln
  • Mauren/Schaanwald
  • Gamprin/Bendern
  • Schellenberg
  • Ruggell

Die Gemeinden werden jeweils von einem Vorsteher /einer Vorsteherin geführt. Neben dem/der Vorsteher:in hat jede Gemeinde auch Gemeinderäte und eine Verwaltung.  Bürgerinnen und Bürger können sich u. a. mit dem Initiativ- und ein Referendumsrecht am politischen Geschehen auf Gemeindeebene beteiligen. Das Initiativrecht bedeutet, dass Bürger:innen Vorschläge für Gesetze einbringen können. Ein Referendum ist ein Volksentscheid über eine bestimmte Frage.

Die Gemeinden in Liechtenstein können anders als viele Gemeinden in anderen Ländern (mit Ausnahme der Schweiz), zu einem grossen Teil autonom (= unabhängig, selbst) über viele Dinge entscheiden.

Du möchtest mehr über die Gemeindewahlen erfahren? Dann informier dich hier:

Das Volk

Das Volk hat in Liechtenstein viele Möglichkeiten, politisch aktiv zu werden und sich zu beteiligen:

  • bei 1000 Bürger:innen kann der Landtag einberufen werden
  • mindestens 1500 Bürger:innen können eine Volksabstimmung über seine Auflösung beantragen
  • 1000 Bürger:innen können beim Landtag einen Antrag stellen, damit ein Gesetz erlassen, aufgehoben oder abgeändert wird
  • Jedes Gesetz unterliegt einer Volksabstimmung, sofern dies der Landtag beschliesst oder mindestens 1000 Bürger:innen oder vergleichsweise drei Gemeinden dies verlangen
  • Für Verfassungsänderungen oder Staatsverträge sind mindestens 1500 Bürger:innen oder vier Gemeinden notwendig

Quiz

 

Weitere Links

Linksammlung zu politischen Themen.

Politisch aktiv werden


Du möchtest dich gerne selber (politisch) engagieren und aktiv werden? In Liechtenstein hast du zahlreiche Möglichkeiten dazu.

 

Videoreportage zum Thema Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Liechtenstein

In diesem Beitrag werden die hier aufgelisteten Möglichkeiten zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen noch einmal genauer beschrieben und weitere Möglichkeiten vorgestellt:

Jugendbeteiligung Liechtenstein (jubel)


jubel backstage (+)


Jugendrat Liechtenstein

aha-Jugendteam

Werde Teil des aha Jugendteams und engagiere dich als aha-Reporter*in und/oder als aha-Botschafter*in. Im aha-Jugendteam hast du die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Jugendlichen deine Ideen in Form von Beiträgen, Social Media Posts, Interviews, Videos, Podcasts oder anderen (grösseren) Projekte umzusetzen.

 

Weitere Links

Linksammlung zu (aktuellen) politischen Themen und weiteren Möglichkeiten, sich (politisch) zu engagieren:

Landtagswahlen


Alle 4 Jahre wird in Liechtenstein der Landtag gewählt. Wenn du noch unschlüssig bist, wen du wählen sollst bzw. was der Landtag genau ist, bist du hier richtig.

Was ist der Landtag?

Der Liechtensteinische Landtag besteht aus 25 Abgeordneten und wird alle 4 Jahre vom Volk gewählt. Er übt seine Rechte in den Sitzungen des Gesamtlandtags aus. Auch die Detailberatung von Gesetzen erfolgt in der Regel im Plenum. Zudem können ohne ihre Zustimmung keine Gesetze erlassen oder abgeändert werden.

Die 25 Landtagsabgeordneten werden in offener Listenwahl im Verhältniswahlrecht aus zwei Wahlkreisen gewählt, dem Oberland mit 15 Sitzen und dem Unterland mit 10 Sitzen. Genaueres zum Ablauf der Wahlen gibt es auf der Website des Landtages.

Der Landtag schlägt dem Fürsten ausserdem die Favoriten für die Regierung vor. Bei den Wahlen 2021 schickten die Parteien folgende Kandidat:innen rund um die Regierung ins Rennen:

  • Sabine Monauni (FBP)
  • Katrin Eggenberger (FBP)
  • Manuel Frick (FBP)
  • Daniel Risch (VU)
  • Dominique Hasler (VU)
  • Graziella Marok-Wachter (VU)

Die Freie Liste verzichtete im Unterschied zu 2017 auf die Nomination von Regierungskandidat:innen. DU und DPL stellten ebenfalls keine Regierungskandidat:innen.

Wahlverfahren

Das Wahlverfahren in Liechtenstein basiert auf den folgenden 4 Prinzipien. Es ist…

  • direkt: Du wählst direkt die Personen, die dich und deine Interessen im Landtag vertreten sollen
  • geheim: Niemand erfährt, wen du gewählt hast.
  • allgemein: Wählen dürfen alle, die 18 Jahre alt sind, die liechtensteinische Staatsbürgerschaft besitzen und in Liechtenstein wohnen
  • gleich: Jede Stimme zählt gleich viel.

Gewählt wird nach dem Verhältniswahlrecht. Das bedeutet, dass nach der Wahl zuerst ausgezählt wird, wie viele Stimmen eine Partei erhalten hat. Die 25 Sitze im Landtag werden dann anhand der erhaltenen Stimmen jeder Partei zugeteilt. Danach wird geschaut, welche Kandidat:innen innerhalb einer Partei die meisten Stimmen erhalten haben. Diese werden dann auf die zur Verfügung stehenden Sitze im Landtag verteilt.

Parteien

Bei der Landtagswahl 2021 traten alle 5 bisher im Landtag vertretenen Parteien an:

Sperrklausel: Die Liechtenstein muss eine Partei mindestens 8 % aller abgegebenen Stimmen bei der Landtagswahl erhalten, damit sie Abgeordnete in den Landtag schicken kann.

Nachgefragt!

Wie stehen die liechtensteinischen Parteien zu den Themen Wählen ab 16, erleichterte Einbürgerung, (mehr) staatliche Förderung für erneuerbare Energien und Gleichstellung von homosexuellen Paaren?

Welche Kandidat:innen wählen?

Du bist Erstwähler:in oder noch unschlüssig, welche Partei bzw. Kandidat:innen du wählen möchtest?

 

Vielfalt in der Politik

Um die Frauenquote im Landtag zu steigern,  wurde das Projekt „Vielfalt in der Politik“ ins Leben gerufen. Damit das gelingt, braucht es in einem ersten Schritt eine ausgewogene beziehungsweise gleichmässig verteilte Vertretung von Frauen und Männern auf den Wahllisten. Mit dem Wahlbarometer wird in Erfahrung gebracht, ob die Parteien dabei auf gutem Weg sind:

  • Wahlbarometer: Vielfalt in der Politik

  • Ausserdem ist es Vielfalt in der Politik ein Anliegen, die kandidierenden Frauen im Wahlkampf zu unterstützen. Dazu haben sie für die Landtagswahl im Jahr 2021 kurze Video-Porträts gedreht, um die Kandidatinnen den Wählerinnen und Wählern vorzustellen. Ergänzend zur Wahlwerbung durch die eigenen Parteien ist die Videoreihe „Kandidatinnen im Bilde“ ein gemeinsamer, parteiübergreifender Auftritt der antretenden Frauen.

     

    Berichterstattung in den Medien

    Informationen und News-Updates zu den Landtagswahlen in den Medien:

  • Volksblatt

  • RadioL

  • 1FLTV

 

Weitere Links

Linksammlung rund um das Thema Politik:

Petition Menstruationsartikel


Eine neue Petition macht sich stark dafür, dass auf allen öffentlichen Toiletten in Liechtenstein Menstruationsprodukte kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Ziel ist es, den Landtag dazu zu bewegen, sich dieser wichtigen Angelegenheit anzunehmen.

 

 

 
 
 
 
 
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Warum ist das wichtig?

  • Es ist natürlich: Menstruation ist etwas völlig Natürliches. Warum also nicht den Zugang zu Menstruationsprodukten genauso selbstverständlich machen wie Toilettenpapier?
  • Es geht um Hygiene: Mit kostenlosen Produkten direkt auf öffentlichen Toiletten könnte jeder seine Hygiene einfach und unkompliziert aufrechterhalten. Das wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus und kann langfristig sogar Kosten im Gesundheitssystem senken.
  • Es unterstützt die Bildung: Keiner sollte die Schule verpassen müssen, nur weil er sich keine Hygieneprodukte leisten kann. Kostenlose Menstruationsprodukte helfen allen, regelmäßig zur Schule zu gehen und fördern somit die Chancengleichheit.
  • Es bricht Tabus: Menstruationsprodukte sind teuer, und nicht jeder kann sich diese leisten. Wenn wir sie kostenlos anbieten, ist das ein Schritt zur sozialen Gerechtigkeit und hilft, das Stigma rund um die Menstruation zu brechen.

 

Petition unterzeichnen – Deine Stimme zählt!

Willst du, dass alle freien Zugang zu Menstruationsprodukten haben? Dann zeig deine Unterstützung und unterschreibe die Petition der Jungen Liste hier:

Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass niemand in Liechtenstein sich Sorgen um das Nötigste machen muss.

Mehr Infos

Workshops: Politik & Rechte


Alle haben Rechte und dürfen und sollen sich einbringen. Was du als Jugendliche:r und junge:r Erwachsene:r wissen musst, um deinen Anliegen Gehör zu verschaffen, verrät dieses Infomodul: Wo kann ich meine Anliegen anbringen? Wie kann ich wählen? Welche Parteien gibt es? u.v.m.

 

 

Auch das aha bietet zum Thema Politik & Rechte zwei kostenlose Workshops an:

 

Ihre Organisation bietet auch ein Workshopangebot zum Thema Politik & Rechte an? Gerne nehmen wir sie in die Auflistung auf – E-Mail an aha@aha.li.

Tel. 147 – Problem? Ruf an!


„Wir haben ein offenes Ohr“

 

Jeder Anruf wird ernst genommen. Das Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche ist eine Anlaufstelle für Fragen und Probleme jeglicher Art für – wie der Name schon sagt – Kinder und Jugendliche im Fürstentum Liechtenstein. 24 STUNDEN • 7 TAGE • DAS GANZE JAHR  

Achtung

Wenn du von einem Schweizer Netz aus anrufst, geht dein Anruf auch an die Schweizer Kollegen. Stattdessen kannst du das Sorgentelefon direkt unter Tel. 00423 233 31 31 erreichen.

Weitere Infos

Findest du unter www.147.li

Sklaverei gestern und heute – Gedenktag


Der 23. August wurde von den Vereinten Nationen (UN) ausgewählt, um sich jedes Jahr an die Menschen zu erinnern, die in Sklaverei lebten und auch heute noch leben.

 

Am 23. August 1791 brach in Santo Domingo (heute Haiti) ein Sklavenaufstand der Schwarzen, unterdrückten Bevölkerung gegen die weisse Oberschicht aus. Der Auslöser für den Aufstand waren die verheerenden Lebensbedingungen, die die Sklav:innen nicht mehr ertragen konnten. Als eines der erstes Länder der Welt verbot Haiti dann 1794 offiziell die Sklaverei.

Was sind Sklav:innen?

Versklavte Menschen haben keine eigenen Rechte, leben in Gefangenschaft und sind wirtschaftlich von Sklavenhalter:innen abhängig. Der/die Sklav:in „gehört“ einem anderen Menschen wie eine Ware. Für die Meisten ist es heute selbstverständlich, dass jeder Mensch seine eigene Würde hat und Rechte besitzt, die ihm kein anderer Mensch nehmen kann. Dies war aber nicht immer so.

Geschichte der Sklaverei

Die Sklaverei gab es schon im Altertum bei den Griechen und Römern – sie waren meist Kriegsgefangene aus den eroberten Ländern und für deren Wirtschaft wichtige und billige Arbeitskräfte. Zum Einsatz kamen sie in der Landwirtschaft, dem Gewerbe, dem Bergbau, dem Hausdienst und in Rom auch als Gladiatoren. Wer als Kind einer Sklavin/eines Sklaven zur Welt kam, war automatisch auch ein Sklave/eine Sklavin. Bei den Römern entwickelte sich die Möglichkeit, sich als Sklav:in freizukaufen.

Im Mittelalter gab es dann die sogenannte Leibeigenschaft. Leibeigene Bauern/Bäuerinnen waren von ihren adeligen Herren abhängig, sie waren aber keine Sklav:innen.
Ab dem 16. Jahrhundert blühte der Sklavenhandel aufgrund der Kolonialisierung Afrikas so richtig auf. Millionen Männer, Frauen und Kinder wurden in Afrika „gekauft“ oder entführt und vor allem an amerikanische Plantagenbesitzer:innen verkauft, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen und ohne Bezahlung auf Baumwollfeldern, in Minen, auf Zuckerrohr- oder Obstplantagen schuften mussten. War der/die Sklavenhalter:in mit der Arbeit nicht zufrieden, konnte der Sklave/die Sklavin bestraft, weiterverkauft oder sogar legal getötet werden.

Filmtipp

Die offizielle Abschaffung der Sklaverei erfolgte erst im 19. Jahrhundert im Zuge der Aufklärung und der Französischen Revolution unter dem Motto „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“. 1948 wurde das Verbot der Sklaverei in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgehalten:

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Artikel 4: „Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel sind in allen ihren Formen verboten.“

Trotzdem – und auch daran soll der Gedenktag erinnern – gibt es auch heute immer noch Menschen, die verkauft, ausgenutzt und unter unmenschlichen Bedingungen leben und arbeiten müssen. Wenn du mehr über das Thema Menschenrechte erfahren möchtest, klicke hier.

Moderne Sklaverei

Offiziell ist Sklaverei heute verboten – doch dieses Verbot besteht nur auf dem Papier. Weltweit gibt es heute laut Schätzung des Global Slavery Index mehr als 40 Millionen Menschen, die in moderner Sklaverei leben. Sie werden mittels Drohungen, Gewalt, Zwang, Irreführung und/oder Machtmissbrauch (wirtschaftlich) ausgebeutet und kontrolliert.

Auch diese Menschen sollen uns durch den Gedenktag ins Gedächtnis gerufen werden!

Formen moderner Sklaverei sind:

  • politische Gefangenschaft
  • Kinderarbeit
  • Zwangsprostitution
  • Menschenhandel und Verschleppung
  • Kindersoldaten
  • Zwangsarbeit und Schuldknechtschaft (in der Landwirtschaft, als Hausarbeit, in Minen und im Bau)
  • Handel mit Mädchen und Frauen
  • Zwangsheirat
  • Leibeigenschaft

Wie werden Menschen heute Sklav:innen?

Heutzutage sind meist Menschen in ungeschützten Situationen und extremer Not von Sklaverei betroffen. Das sind vor allem Menschen, die auf der Flucht sind und/oder in extremer Armut leben. Aber auch Personen die aus unterschiedlichsten Gründen keine Perspektiven haben – weil sie beispielsweise in instabilen politischen Verhältnissen leben oder keinerlei Zugang zu Bildung und Chancen auf einen regulären Job haben – sind besonders gefährdet. In Europa sind das meist geflüchtete Menschen und Asylsuchende die unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssen. Damit die Produkte in unseren Läden möglichst billig sind, verlagern Unternehmen ihre Produktion ins Ausland. Den Preis für das Billigprodukt zahlen dann die Arbeiter:innen vor Ort, die keinen angemessenen Lohn erhalten sowie schlechter Gesundheitsversorgung und unmenschlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind. Wenn du mehr über das Thema Flucht und Asyl erfahren möchtest klicke, hier.

Wie viele Sklav:innen arbeiten für dich?

Im Durchschnitt arbeiten rund 60 Sklav:innen für eine/n Konsument:in. Wenn du wissen möchtest, wie viele Sklav:innen für dich arbeiten, kannst du dir das über den Slavery-Footprint der Organisation Made in a Free World ausrechnen lassen:

Anhand von elf Fragen zu deinem Konsumverhalten wird berechnet, wie viele Menschen für deinen Lebensstil arbeiten müssen. Für die Berechnung haben die Entwickler des Slavery-Footprints hunderte Produktionswege von alltäglichen Gebrauchsgegenständen recherchiert– so konnte jedem Produkt eine bestimmte Anzahl an Sklav:innen zugewiesen werden, die an der Herstellung des jeweiligen Produktes beteiligt sind.

Aktiv gegen die Sklaverei

Viele Menschen sind sich nicht darüber bewusst, unter welchen menschenunwürdigen und umweltschädlichen Bedingungen Produkte unseres alltäglichen Konsums (wie z.B. Kakao, Blumen, Obst, Billigfleisch, Handys) hergestellt werden – und welch hohen Preis Menschen in anderen Ländern (vor allem Afrika und Asien) für unsere billige Schokolade zahlen.

Unser Lebensstil und Konsumverhalten sind mitverantwortlich für die Existenz und den Fortbestand von Lohndumping und Zwangsarbeit. Andere Menschen werden ausgebeutet, damit wir hier möglichst billig unsere Bedürfnisse befriedigen können. Um Menschen vor moderner Sklaverei und Ausbeutung zu schützen, können wir als Konsument:innen mit kleinen Schritten im Alltag einen grossen Unterschied machen. Wir haben hier einige Tipps für dich zusammengefasst:
 
Kaufe fair gehandelte Produkte
Egal ob Lebensmittel, Schmuck, Kleidung oder Taschen – kaufe fair gehandelte Produkte und setze dich damit für bessere Arbeitsbedingungen ein. Fair hergestellten Kaffee oder Schokolade erhältst du mittlerweile in fast jedem Supermarkt. Weltläden sind Fachgeschäfte für Fairen Handel. Dort erhältst du auch Informationen zur Herkunft der Produkte. Du kannst aber auch im Supermarkt nachfragen, wo das Produkt herkommt und wie es produziert wurde. Dadurch wird Druck auf die Unternehmen aufgebaut.


 
Saisonal und regional einkaufen
Natürlich bekommt man auch im Winter Erdbeeren. Der Geschmack fällt dabei aber eher dürftig aus. Kaufe Obst und Gemüse deshalb in der passenden Erntesaison und achte auf die Regionalität der Produkte. Beim Einkaufen auf dem Wochenmarkt kannst du die Bauern/Bäuerinnen sogar persönlich kennenlernen. In vielen Gemeinden kann auch Gemüse und Obst, manchmal auch Fleisch, direkt von Bauernhöfen bezogen werden.

 

Bewusster Umgang mit dem Smartphone
Ein Leben ohne Smartphone und Computer ist heute praktisch unmöglich. Leider kommt es auch in diesem Bereich zu Ausbeutung der Menschen. Die Mineralien, die für ihre Herstellung notwendig sind, stammen oft aus afrikanischen Konfliktregionen. Ein faires Smartphone herzustellen ist daher fast unmöglich. Deshalb frag dich selbst: Musst du denn wirklich immer das neueste iPhone haben? Schau darauf, dass du ein gebrauchtes Handy mit Garantie kaufst – privat oder über kommerzielle Anbieter. Zudem brauchen die meisten Menschen nicht alle zwei Jahre ein neues Handy oder einen neuen Laptop. Nutze die Produkte, bis sie tatsächlich nicht mehr funktionieren und bringe diese danach in den nächsten Elektromarkt. Dort werden sie recycelt und aus den Rohstoffen können neue Produkte entstehen. Vielleicht kann man das Gerät aber auch noch reparieren? Schau wenn das nächste Reparatur Café in deiner Nähe stattfindet!

Faire Kleidung
Etwa 260.000 Mädchen und junge Frauen arbeiten – nur in indischen Textilfabriken – unter katastrophalen Bedingungen. Sie arbeiten bis zu 16 Stunden am Tag, dürfen den Raum nicht verlassen, keine Pausen machen und nicht auf die Toilette. Und das ist nicht nur in Indien so. Wenn du etwas für diese Frauen und Mädchen tun willst, dann kaufe Kleidung aus fairem Handel, Second Hand oder tausche sie beispielsweise bei einer Kleidertauschparty.

Blumen vom Feld
Müssen es denn immer die Rosen aus Kenia sein? Stattdessen kannst du einfach einen Strauss Blumen auf einem Feld oder einer Wiese in deiner Nähe pflücken. Solltest du im Winter Rosen kaufen, schau darauf, dass es Fair Trade Rosen sind!

Reise nur mit verantwortlichen Anbietern
Ein grosser Teil des Menschenhandels endet in der Zwangsprostitution und -pornografie. Besonders schlimm daran ist, dass viele davon Kindersklav:innen sind. Es gibt einen Zusammenschluss aus verantwortlichen Tourismusunternehmen, die sich selbst einen „Code of Conduct“ gegen Kinderprostitution gegeben haben. Sie schulen ihre Mitarbeitenden, sodass sie entsprechende Hinweise erkennen und handeln können, und klären Tourist:innen auf. Achte bei deiner Reiseplanung also darauf, dass du mit diesen Unternehmen reist bzw. in entsprechenden Unterkünften nächtigst.

Zeige Zivilcourage
Moderne Sklaverei gibt es auch bei uns in Europa – in Form von Zwangsprostitution, Menschenhandel und prekären Arbeitsverhältnissen. Wenn dir also etwas komisch vorkommt, kannst du entweder die Polizei informieren, oder dich an Hilfsorganisationen wie Amnesty International oder dem Verein für Menschenrechte wenden. Mehr zum Thema Zivilcourage gibt es hier.

Informiere dich und andere
Ein erster Schritt hast du schon dadurch gemacht, dass du gerade diese Zeilen liest. Auch wenn es dich selbst betroffen macht, was in der Welt alles falsch läuft – sei mutig und verantwortungsvoll und stelle dich den Tatsachen, denn nur so kann sich etwas verändern!

Informiere dich online, bei Hilfsorganisationen, die sich hier und in anderen Ländern gegen die moderne Sklaverei starkmachen. Sprich mit anderen Menschen darüber und tausche dich mit ihnen aus. Teile diesen Artikel mit deinen Freund:innen, Bekannten, deiner Familie und deinem Netzwerk.

Unterstütze Organisationen
Es gibt Organisationen, die sich in Liechtenstein aber auch in den Herkunftsländern für den Schutz von Betroffenen einsetzen:

Diese Organisationen kannst du durch Spenden, ehrenamtliches Engagement oder durch die Teilnahme an ihren Aktionen (Online-Petitionen, Demos, etc.) unterstützen.
 

Nachhaltiger Alltag: Mehr Tipps für einen nachhaltigen Alltag gibt es hier.

 

Geringe Wahlbeteiligung bei den jungen Liechtensteiner:innen


Anlässlich der Gemeindewahlen 2019 hat die Regierung erstmals eine detailliertere Statistik veröffentlicht – nicht nur über die Anzahl der Stimmabgabe nach Geschlecht sondern auch mit Blick auf das Alter der Wähler:innen.

Junge Erwachsene: Nur 6 von zehn 10 haben gewählt

 

Landesweit und bei einem Grossteil der Gemeinden war die Wahlbeteiligung bei der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen am tiefsten. Die höchste Wahlbeteiligung stellte die Altersgruppe der über 65-Jährigen.
Die Wahlbeteiligung liegt bei den 25-34jährigen bei 55.7% und bei den den 18-24jährigen sind es 63.6%. Die durchschnittliche Wahlbeteiligung liegt bei 74.8%

Der Jugendrat Liechtenstein hatte angeregt, nicht nur die Stimmabgabe nach Geschlecht, sondern auch nach Alter zu erheben. So twittert der Jugendrat-Präsident Brian Haas:


Die Statistik steht auf www.rk.llv.li unter der Rubrik Wahlen und Abstimmungen zum Download bereit.

 

Der Verein Jugendrat Liechtenstein informiert und sensibilisiert junge Erwachsene über easyvote über die Wahlen.

Themen jubel-Forum 2019


Streiken gegen den Klimawandel

Die Klimastreik-Bewegung wächst

In zahlreichen Städten in der Schweiz, Österreich und Deutschland demonstrieren Schülerinnen und Schülern für einen besseren Klimaschutz.

In Liechtenstein gibt es auch junge Leute, denen der Klimawandel nicht egal ist.

Christian Lindner, ein deutscher Politiker sagte: „Klimaschutz ist was für Profis – und nicht für Kids auf der Strasse.“

  • Was sagst du dazu?
  • Was kann jede/r Einzelne für den Klimaschutz tun?
  • Ziel: Macht als Gruppe einen positiven, konstruktiven Vorschlag.

Schule: LiLe – Der neue Lehrplan

Ab dem kommenden Schuljahr soll der neue Lehrplan, kurz LiLe, vom Kindergarten bis zur neunten Schulstufe eingeführt werden. 

Viele Schüler/innen fühlen sich zu wenig über den Lehrplan informiert. Was ist geplant? Und was wird sich alles ändern?

  • Wie bist du über den neuen Lehrplan informiert?
  • Was findest du positiv/negativ?
  • Was sind deine Erwartungen an den neuen Lehrplan? Was sollte sich deiner Meinung am Unterricht ändern?
  • Ziel: Macht als Gruppe einen positiven, konstruktiven Vorschlag.

Schule: Feedback für Lehrpersonen

Klassensprecher/innen wünschen sich eine stärkere Feedback-Kultur an Schulen. Schüler/innen sollen deshalb befragt werden und die Möglichkeit haben, den Lehrpersonen auch anonym ein Feedback zu geben.

  • Was ist deine Meinung zu dem Thema?
  • Welche Chancen bietet ein Feedback-System? Gibt es auch Risiken? Gibt es auch Vorbehalte?
  • Wie müsste man vorgehen, um ein Feedback-System in der Schule nachhaltig zu integrieren?
  • Wie könnten alle Beteiligten von einer Feedback-Kultur profitieren?
  • Ziel: Macht als Gruppe einen positiven, konstruktiven Vorschlag.

Jugendbeteiligung

In Liechtenstein ist die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen seit zehn Jahren gesetzlich festgeschrieben.  Junge Erwachsene bzw. Vertreter/innen der Jugendarbeit sind in allen Jugendkommissionen vertreten. Jugendliche berichten, dass die Jugendarbeit und die Gemeinden für ihre Wünsche und Anliegen ein offenes Ohr haben und es einfach sei, mit den Verantwortlichen zu sprechen.

  • Was ist deine Meinung zu dem Thema?
  • Was bedeutet Jugendbeteiligung für dich? Möchtest du beteiligt werden und mitentscheiden? Worüber?
  • Wissen Jugendliche, wohin sie sich wenden können, wenn sie etwas umsetzen oder verändern möchten? (https://www.aha.li/partizipation)
  • Wo möchtest du stärker beteiligt werden? Wo weniger?
  • Wie könnten alle Beteiligten von Jugendbeteiligung profitieren?
  • Ziel: Macht als Gruppe einen positiven, konstruktiven Vorschlag.

Cybermobbing & Hass im Netz

„Handys: Es mag dich näher an die Leute bringen, die weit weg von dir sind. Aber es bringt dich auch weiter von den Menschen weg, die neben dir sitzen.“

Immer online. Immer erreichbar. Ein Leben ohne Smartphone, Snapchat, Instagram ist für viele von uns schwer vorstellbar. Das Internet hat unsere Kommunikationsgewohnheiten verändert. Wir sind besser vernetzt, haben zwar häufiger Kontakt zueinander, jedoch mehr und mehr über digitale Kanäle.

Online leben ist gar nicht so leicht! Zur Überforderung kann es kommen, wenn Situationen online ausser Kontrolle geraten und wir mit Cybermobbing und Hass im Netz konfrontiert sind.

  • Welche Erfahrungen hast du mit dem Thema bereits gemacht? Wie gehst du mit Beleidigungen, Beschimpfungen im Netz um?
  • Wissen Jugendliche, wohin sie sich wenden können, wenn sie Hilfe und Unterstützung brauchen?
  • Welche Risiken der Online-Kommunikation gibt es noch?
  • Wie setzen sich Schüler/innen mit den Themen auseinander? Über welche Themen möchten sie mehr informiert werden?
  • Was können wir gegen Cybermobbing unternehmen?
  • Ziel: Macht als Gruppe einen positiven, konstruktiven Vorschlag.

Veranstaltungen

„Halle für alle“, „Overdose Music Festival“, „Lange Nacht der Jugendtreffs“ und viele andere Veranstaltungen werden von und mit Jugendlichen und der Offenen Jugendarbeit durchgeführt.

Auch das aha bietet Infostunden, z.B. mit der Jugendschützerin zum Thema Cannabis oder Ferienjob/Ausland oder auch Workshops zu unterschiedlichen Themen (Sucht, Internet, Anti-Stresstraining) an.

  • Welche Veranstaltungen kennst du bzw. hast du besucht? Was ist dir positiv in Erinnerung?
  • Welche Veranstaltungen sind für dich interessant? Läuft deiner Meinung nach genug oder braucht es mehr Events?
  • Wissen Jugendliche, wohin sie sich wenden können, wenn sie selbst eine Veranstaltung organisieren möchten?
  • Oft fehlt es an Wissen, was, wann & wo läuft. Wie informieren sich Schüler/innen über die Veranstaltungen? Kennen sie den aha-Veranstaltungskalender? Über welche Kanäle möchten sie darüber informiert werden?
  • Ziel: Macht als Gruppe einen positiven, konstruktiven Vorschlag.

Vielfalt statt Vorurteile

Alter, Aussehen, Geschlecht, Herkunft oder Religion. Viele Jugendliche sind oft auch mit Vorurteilen konfrontiert? In welchen Bereichen fühlt ihr euch ungerecht behandelt?

Die Offene Jugendarbeit setzt dieses Jahr in ihrem Jahresprojekt einen Schwerpunkt.

  • Mit welchen Vorurteilen wurdest du bereits konfrontiert? Was hast du im Alltag erlebt? Oder hast du selbst Vorurteile?
  • Wissen Jugendliche, wohin sie sich wenden können, wenn sie Hilfe und Unterstützung brauchen?
  • Wie setzen sich Schüler/innen in der Schule bzw. in der Freizeit bereits mit dem Thema auseinander?
  • Was können wir gemeinsam gegen Vorurteile unternehmen?
  • Ziel: Macht als Gruppe einen positiven, konstruktiven Vorschlag.

Zukunft von Liechtenstein

  • Setzen sich Schüler/innen bereits mit dem Thema Zukunft auseinander?
  • Wie stellst du dir dein Leben im Liechtenstein 2039 vor? Was erwartest du dir von der Zukunft?
  • Was wird sich für dich verändern? Vor welchen Herausforderungen wirst du bzw. Liechtenstein stehen?
  • Was sind deine Empfehlungen an die Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft?
  • Wie kann sich jede/r Einzelne bereits jetzt für die Zukunft vorbereiten?
  • Ziel: Macht als Gruppe einen positiven, konstruktiven Vorschlag.

Partyräume


Party hard!

Du hast bald Geburtstag, ein Jubiläum oder sonstigen Anlass und möchtest gerne eine grosse Party schmeissen? Was dir dazu allerdings noch fehlt, ist der passende Raum?

Wir haben für dich eine Liste mit Partyräumen in Liechtenstein zusammengestellt:

Jugendtreffs:

Weitere Locations:

 

Ihr habt in euerem Haus oder eurer Wohnung einen Keller der hauptsächlich als Abstellkammer genutzt wird? Hast du dir schon einmal überlegt, einen Partykeller einzurichten? Schnapp dir deine Freunde und ran an die Arbeit!

 

Ein echter Blickfang bei jeder Party sind auch selbstgebaute Möbel aus Europaletten. Was darf bei keiner Party fehlen? Natürlich die Bar! Wir haben deshalb für dich eine Anleitung, wie du deine eigene Bar aus Palettenmöbel bauen kannst:

 

Portrait über die Jugendschützerin


Lerne die Jugendschützerin, Jennifer Rheinberger, besser kennen.

Jennifer Rheinberger, Psychologin, ist seit März 2018 im Amt für Soziale Dienste in Liechtenstein zuständig für den Kinder- und Jugendschutz.

Als sie selbst noch eine Jugendliche war, wusste sie lange nicht, was sie später einmal machen will. Psychologie lag schon früh in ihrem Interesse, jedoch nicht nur das, auch Medizin und Jura fand sie spannend. Zu Anfang des Studiums entschied sich Jennifer zunächst für Jura, wechselte nach einem Jahr aber auf Psychologie, was ihr mehr lag. Das Interesse an Suchtthemen, Prävention und dem Arbeiten mit Jugendlichen wurde ursprünglich durch einen Zufall geweckt. Damals, während dem Psychologie-Studium, suchte sie nämlich ein Praktikum. Beim Amt für Soziale Dienste in Liechtenstein fand sie dann auch Arbeit. Jennifer war dort im Bereich «Suchtprävention» tätig. Somit lernte sie das Thema Sucht kennen und fand dies auch sehr spannend. Sie entschloss sich, weiterhin in diesem Bereich arbeiten zu wollen und so kam es, dass sie im Kanton Thurgau für 5 Jahre in der Suchtprävention tätig war. Als sie Kurse mit Jugendlichen leitete, wurde ihr bewusst, dass ihr der Austausch mit den jungen Menschen liegt und dass sie es gerne macht. Seit März 2018 ist Jennifer nun hier in Liechtenstein für den Jugendschutz zuständig und ist sehr glücklich mit dieser Entscheidung.

Cannabis

Wir haben Jennifer einige Fragen zum Thema „Cannabis“ gestellt.

Jugendschutz

Wenn man selbst im Gespräch mit Jennifer ist, merkt man sehr schnell, dass sie sich in ihrem Gebiet auskennt. Es macht Spass mit ihr zu diskutieren, denn sie strahlt eine vertrauliche Art aus. Man kann sehr locker über Themen wie Drogen und Partymachen mit ihr sprechen, da sie sehr sachlich ist. Mit 16 Jahren stellte sie sich vor, wie ihr Leben in der Zukunft aussehen wird. «Mit 28 bin ich alt und habe auch schon Kinder» Mit ihren jungen 32 Jahren ist sie zwar noch keine Mutter, jedoch ist Jennifer sehr glücklich mit ihrem Beruf und der Arbeit, die sie täglich macht.

Quiz

 

Viele Wege der Beteiligung


 

Informieren. Mitreden. Mitentscheiden. Ideen & Beispiele für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen.

Der Kinder- und Jugendbeirat (kijub) hat gute Beispiel von Beteiligungsprojekten von Kindern und Jugendlichen veröffentlicht.


Das Plakat enthält auch einen Überblick über die verschiedenen Formen der Beteiligung. Es ist kostenlos im aha erhältlich bzw. kann hier online nachgelesen werden.

Download

jubel Forum 2018


jubel-Forum: Chancen für Jugendliche und Erwachsene

 Zum jährlichen Höhepunkt der Jugendbeteiligung Liechtenstein, kurz jubel, zählt die Zusammenkunft von Jugendlichen mit Erwachsenen aus Politik, Wirtschaft und der Jugendarbeit zum gemeinsamen Austausch. Am 21. März fand dieses Treffen bereits zum 11. Mal im SAL in Schaan statt.

Beim sogenannten jubel-Forum trafen 35 Klassensprecher/innen der Sekundarstufe I auf ebenso viele Erwachsene, um an verschiedenen Thementischen über ihre Anliegen zu diskutieren. Wichtig dabei war – sowohl den Jugendlichen als auch den Erwachsenen – der Dialog auf Augenhöhe, bei welchem Zuhören und Nachfragen im Mittelpunkt stand. Das jubel-Forum bot Jugendlichen eine Bühne, auf welcher sie gehört und Schritte zur Verbesserung erörtert wurden. Für die Erwachsenen stellte die «jubel-Bühne» die Chance dar, direkt von Jugendlichen zu hören, was sie bewegt.

Nach einem Intro zum vergangenen jubel-Jahr gehörte die Bühne der jungen Moderatorin Nina Häring, die Mauro Pedrazzini u.a. zu seiner politischen Beteiligung im Teenageralter befragte. Eine solche, so der Minister für Gesellschaft, sei ihm mit 15, 16 Jahren nicht wichtig gewesen – da hätte er andere Interessen gehabt. Er machte den Jugendlichen jedoch Mut zur Beteiligung, indem er darauf hinwies, dass man – auch wenn ein Vorhaben nicht wie geplant umgesetzt werden könne – nicht scheitere, sondern daraus lerne.

Inhalte des Forums

Bereits im Vorfeld hatten sich Klassensprecher/innen in ihren Klassen bzw. Schulen nach Themen erkundigt, welche die 12 – 16-Jährigen am meisten beschäftigen. Daraus wurde vom jubel-Kernteam (Squad) gemeinsam mit jubel-Programmleiter Johannes Rinderer eine Auswahl getroffen und für das jubel-Forum vorbereitet (Themen siehe Fact-Box). Im vorbereitenden Kernteam hatten sich auch Nina Häring, Biona Krasniqi, Michael Schädler und Corina Schächle über mehrere Monate engagiert und darüber hinaus sowohl als Gesprächspartner/innen an den Thementischen teilgenommen als auch die Gesamtmoderation des gestrigen Vormittags übernommen – und bestens gemeistert.

Ergebnisse

In mehreren Durchgängen wurde an den Tischen in unterschiedlicher Zusammensetzung diskutiert, nachgefragt, zusammengefasst und versucht, die nächsten Schritte gemeinsam zu definieren. Einige der daraus resultierenden Erkenntnisse sind, dass Jugendliche den Mut haben dürfen, auf Erwachsenen zuzugehen, um ihre Anliegen vorzubringen. Oftmals erfahren Erwachsene an den entsprechenden Stellen zu wenig darüber, was Jugendliche beschäftigt. Auch gezeigt hat sich, dass Jugendlichen zu wenig bekannt ist, wo sie am besten andocken können, um sich Gehör zu verschaffen. Ein entsprechender Informationsbedarf ist im Zeitalter des Informationsüberflusses wohl wichtiger denn je. Beim Thema Schule gab es unterschiedliche Ansätze: Angefangen von mehr kleineren Prüfungen anstelle von wenig grösseren zur Reduktion von Druck, über Rückzugsorte innerhalb der Schule bis hin zu besser greifenden Massnahmen gegen Mobbing und gegen Dauerstörenfriede. Weitere Infos zu jubel und zu den Ergebnissen des Forums unter jubel.li.

 Das Programm jubel wird vom aha – Tipps & Infos für junge Leute seit 2007 geführt. Alljährlich darf sich das aha auch beim jubel-Forum auf die Unterstützung der Jugendarbeitenden Liechtensteins sowie verschiedener weiterer Expert/innen verlassen, welche die Thementische moderieren und sich den Diskussionen stellen. Vielen Dank dafür!

  

Themen jubel-Forum 2018

Eine Dokumentation der Tischergebnisse wird – sobald fertiggestellt – auf der jubel-Website veröffentlicht. 

Die Flipchartprotokolle.

  • Benachteiligung von Jugendlichen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihrer Religion
  • Ausgeh- & Freizeitmöglichkeiten für unter 16-Jährige
  • Jugendbeteiligung – Erfahrungen der Jugendlichen
  • Halle für alle – wie geht es weiter?
  • Digitaler Alltag – bessere (realitätsnähere) Vorbereitung der Jugendlichen im Unterricht
  • Freiräume und Treffpunkte – Öffnungszeiten, Angebote, Erwartungen
  • Mobilität – Schulbusse und Busverbindungen
  • Schulstress – was erhöht den Druck auf Schüler/innen? Was kann dagegen unternommen werden?
  • Schule – Was gefällt Jugendlichen an ihrer Schule? Welche Ideen gibt es für Veränderungen an Schulen?

Menschenrechte


Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen. – Art. 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

Kurz und bündig

Menschenrechte sind international anerkannte Rechte, die jedem Menschen, unabhängig von seinem Geschlecht, seiner Herkunft oder seiner Religionszugehörigkeit zustehen. In den meisten Rechtsstaaten werden die Menschenrechte als Grundrechte in der Verfassung garantiert.

Die Vereinten Nationen (UNO) ist die Organisation, die für die Ausarbeitung, Verbreitung und Einhaltung der Menschenrechte zuständig ist. Sie wurde 1945 nach dem zweiten Weltkrieg von 51 Staaten gegründet. Aufgrund der schrecklichen Ereignisse in den vorangegangenen Kriegen beschlossen diese sogenannten Gründerstaaten sich gemeinsam für den Weltfrieden einzusetzen. Mittlerweile sind bereits 196 Länder Mitglied der UNO. Um Mitglied der UNO werden zu können müssen die Antragsländer die UNO – Charta unterschreiben und in ihre nationalen Gesetze einbauen.

 

Teste dein Wissen – Wie gut kennst du dich mit den Menschenrechten aus? 

 

Menschenrechte in drei Minuten erklärt


1948 wurde zudem die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. Sie besteht aus 30 Artikeln zu den grundlegenden Rechten in den Bereichen Wirtschaft, Soziales, Kultur, Politik und Ziviles. Da manche Gruppen speziellen Schutz benötigen wird der Menschenrechtskatalog schrittweise ausgearbeitet. Zu diesen Gruppen zählen beispielsweise Frauen, Kinder, Menschen mit Beeinträchtigungen, Minderheiten (Roma, Sinti, etc.), Flüchtlinge und andere Gruppen. Wenn du dich genauer mit den Menschenrechten auseinandersetzen willst haben wir hier für dich 30 Spots zu jedem Menschenrecht.

 

Menschenrechts-Workshop: Das aha hat gemeinsam mit dem Verein für Menschenrechte (VMR) und Amnesty International Liechtenstein (AI) einen Menschenrechts-Workshop entwickelt. Weitere Infos und Details zum Workshop gibt es hier.

10. Dezember – Tag der Menschenrechte

Am 10. Dezember wird weltweit der Tag der Menschenrechte auch Human Rights Day begangen. Warum der 10. Dezember? An diesem Tag wurde im Jahr 1948 die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) als direkte Reaktion auf die Ereignisse des drei Jahre zuvor beendeten Zweiten Weltkriegs von der UN (Vereinte Nationen) verabschiedet. Die AEMR soll(te) die Weltgemeinschaft dazu verpflichten, dass es nie wieder zu solch grauenvollen Verbrechen kommt.

Menschenrechtsorganisationen auf der ganzen Welt nehmen diesen Tag jedes Jahr zum Anlass, die Menschenrechtssituation weltweit kritisch zu betrachten und auf aktuelle Brennpunkte hinzuweisen. Das Europäische Parlament verleiht um diesen Tag zudem den Sacharow-Preis. Des Weiteren verleiht die Organisation Reporter ohne Grenzen deren jährlichen Menschenrechtspreis.

Menschenrechtsorganisationen

Da Menschenrechtsverletzungen in vielen Regionen der Welt an der Tagesordnung stehen, hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg eine Vielzahl von Menschenrechtsorganisationen gebildet. Diese setzen sich – weltweit oder in bestimmten Gebieten – für die Einhaltung, Förderung, Verbreitung und Weiterentwicklung der Menschenrechte ein und dokumentieren Verstösse gegen diese Rechte. Sie organisieren Kampagnen wie Petitionen und Unterschriftenaktionen, Patenschaften für Opfer und rufen zum Boykott auf. In Fällen von Gefangenen, die aufgrund ihrer Überzeugung, Hautfarbe, ethnischer Herkunft, Sprache, wegen ihres Glaubens oder ihres Geschlechts inhaftiert sind versuchen sie durch öffentlichen Druck eine Freilassung durchzusetzen.

Überdies Fordern sie Regierungen und internationale Organisationen dazu auf, die Zusammenarbeit mit menschenrechtswidrigen Regimen einzustellen und die Menschenrechte einzuhalten. Die Mehrheit dieser Vereinigungen sind sogenannte Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die hauptsächlich von Spenden und dem Engagement ihrer Mitglieder leben.

Für Rechte wie das „Recht auf Bildung“ das „Recht auf ein Privatleben“ oder „Recht auf Freizeit“, die für dich vielleicht selbstverständlich sind müssen Menschen mancherorts tagtäglich kämpfen. Deshalb gibt es verschiedene Menschenrechtsorganisationen, die sich für solche Menschen einsetzen.

Weltweit

In Liechtenstein

 

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International nehmen den Tag der Menschenrechte jährlich zum Anlass, die Menschenrechtssituation weltweit kritisch zu betrachten und auf aktuelle Brennpunkte hinzuweisen.

Zeig Zivilcourage!

Was genau bedeutet Zivilcourage?
Zivilcourage bedeutet den Mut haben hinzusehen, den Mund aufzumachen aus eigener Überzeugungen oder um für andere (in Not) einzustehen und sich nicht einschüchtern zu lassen.
Grundsätzlich ist es die Aufgabe des Staates uns und unsere Rechte zu schützen. Doch auch wir stehen in der Verantwortung. Einfach weggucken und denken „da kann sich jemand anderes drum kümmern“ geht nicht. Egal ob eine junge Frau im Bus blöd angemacht wird, rechte Skins einen Ausländer einschüchtern oder ob Klassenkameraden einen Mitschüler terrorisieren – im Alltag gibt es viele Situationen in denen Zivilcourage gefragt ist.

Durch Zivilcourage werden Menschenrechte eingefordert und auch umgesetzt denn auch wenn Menschenrechte von staatlicher Seite anerkannt werden und die staatlichen Ordnungsorgane sie zu schützen verpflichtet sind können sie nicht überall sein. Deshalb sind wir gefragt!

Oft treten die Täterinnen und Täter in einer Gruppe auf. Die Gemeinschaft macht sie stark. Ziel der Gruppe ist es anderen gegenüber ihre Macht zu demonstrieren. Dies geschieht durch Belästigungen, Einschüchterungen oder aber auch durch verschiedene Formen von Gewalt. Oftmals wird die gruppe dabei von unbeteiligten Personen beobachtet. Zu oft trauen sich diese allerdings aufgrund von Gleichgültigkeit, Mitläufer, Scham und Angst nicht einzugreifen.
Um anderen in solchen Situationen zu helfen muss man allerdings nicht Superman oder Wonderwoman sein – Menschen wie du und ich können schon etwas bewirken. Es geht dabei darum anderen zu helfen, öffentlich aufzustehen und zu protestieren, wenn Unrecht geschieht.
Alles was es dazu braucht ist eine grosse Portion Mut, Mitgefühl und Sinn für Gerechtigkeit.

Es geht darum den Täterinnen und Tätern klar zu machen, dass ihr Verhalten nicht okay ist. Dazu kann man je nachdem mit einer Anzeige drohen. Dadurch lassen sie meist von den Betroffenen ab denn die Gruppe ist nur mutig, weil sie keinen Widerstand erwartet. Wenn man allerdings der einzige Unbeteiligte ist sollte man vorsichtig an die Sache herangehen. Dann ist es meist ratsam, Hilfe zu holen bzw. offizielle Stellen zu informieren, was man beobachtet hat. Selbst wenn man einmal eine Situation falsch einschätzt, ist Handeln besser als Wegsehen – jedes gerettete Opfer ist dankbar dafür.

Die Polizei hat dafür sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit zusammengestellt, die jede und jeder anwenden kann:
1. Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
2. Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
3. Ich beobachte genau und präge mir Täterinne- und Tätermerkmale ein.
4. Ich organisiere Hilfe unter der Notrufnummer 117 (Polizei) oder 112 (europäischer Notruf)
5. Ich kümmere mich um das Opfer.
6. Ich stelle mich als Zeugin/Zeuge zur Verfügung.

 

Häufige Fragen

 

Links

Wenn du Fragen zu den Menschenrechten in Liechtenstein hast oder dich selbst für Menschenrechte einsetzen möchtest bist du hier richtig:

Weitere Links

Ein Jubeltag für Klassensprecher/innen


Kürzlich ging im Jugendcafe Camäleon in Vaduz die zweite «jubel Werkstatt» über die Bühne.

Rund 60 Klassensprecher/innen und ihre Stellvertreter/innen lernten sich kennen und tauschten in Kleingruppen ihre Erfahrungen zum Thema Jugendbeteiligung aus.

In dieser Auftaktveranstaltung lernten die Schüler/innen Johannes Rinderer als Ansprechperson für jubel kennen und erfuhren mehr über die jubel Aktivitäten wie die Dialogveranstaltung «jubel Forum» und die Weiterbildungstage «jubel Impulse». Rosmarie Marxer veranschaulichte in ihrer Präsentation die vielfältigen Angebote des aha – Tipps & Infos für junge Leute, unter anderem die internationalen Sommercamps und den Jugendprojekt-Wettbewerb.

Herbert Wilscher stellte gute Beispiele für Beteiligungsprojekte der Offenen Jugendarbeit Schaan vor und machte Lust darauf, sich zu engagieren. Die Inputs wurden durch Bilder und kurze Videoclips aufgelockert. So wurde die Videoreportage «Halle für alle», «Warum findest du Jugendbeteiligung wichtig?» und ein Rückblick über den jubel-Ausflug zum Europa-Park gezeigt.

Für die Klassensprecher/innen war die «jubel Werkstatt» ein abwechslungsreicher Tag, den sie im Jugendtreff verbrachten. Am Vormittag beschäftigten sie sich in Kleingruppen mit folgenden Fragen: «Was würdest du in deiner Umgebung verändern?», «Wie informierst du dich und was für ein Jugendmedium wäre für dich interessant?» und «Welche Trainings sollten für KlassensprecherInnen angeboten werden?».

Während die einen in den Gruppen diskutierten, lösten die anderen Gruppen gemeinsam Aufgaben mit ihrem Smartphone. Unter Anleitung von Taina Heeb, Praktikantin im aha, testeten sie Apps (#Stadtsache», «Padlet») auf deren Einsatzmöglichkeit in der Jugendbeteiligung. Im Workshop reflektierten sie ihre Erfahrungen als Klassensprecher/innen.

Am Nachmittag wurden die Ideen in Gruppen weiter konkretisiert, während in den Räumen des Jugendtreffs Foto-, Audio- und Videoaufnahmen zur Dokumentation gemacht wurden. Ganz nach dem Motto: jubel bietet den Jugendlichen ein Sprachrohr für ihre Anliegen. Die Ergebnisse sind auf www.jubel.li abrufbar.

Workshop: Politik zum Anfassen


Alle haben Rechte und dürfen und sollen sich einbringen. Was du als Jugendlicher und junger Erwachsener wissen musst, um deinen Anliegen Gehör zu verschaffen, verrät dieses Infomodul: Wo kann ich meine Anliegen anbringen? Wie kann ich wählen? Welche Parteien gibt es? u.v.m.

Jugendliche lernen in diesem Workshop, wie die Politik in Liechtenstein funktioniert und aufgebaut ist und wie sie sich beteiligen können.

Der Jugendrat Liechtenstein animiert junge Liechtensteiner zum Wählen und setzt sich mit der Politik Liechtensteins auseinander. Der Jugendrat Liechtenstein ist bei diesem Workshop Partner vom aha und bringt sein Fachwissen und seine Erfahrungen mit ein.

Termin und Ort: nach Absprache

Dauer: je nach Inhalt 90 Minuten

Referent/in: Mitglieder des Jugendrats Liechtenstein

Alter: Schulklassen der 8 + 9 Schulstufe der Weiterführenden Schulen sowie ab der 8. Schulstufe des Gymnasiums

Anmeldung: aha@aha.li

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