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Medienworkshops – Schulstufe 8+


Die Themen Medienkompetenz und digitale Bildung nehmen im LiLe eine wichtige Stellung ein. Es ist die Zielsetzung, dass Schülerinnen und Schüler an der Mediengesellschaft selbstbestimmt, kreativ und mündig teilhaben können und sich sachgerecht und sozial verantwortlich verhalten. Auch das aha bietet seit einigen Jahren kostenlose Workshops an, die zum Ziel haben, die Medien- und Informationskompetenz von Jugendlichen zu stärken.

Allgemeines

Die folgenden Workshopangebote richten sich an Jugendliche ab 14 Jahren bzw. Schulklassen ab der 8. Schulstufe. Zu den Workshopangeboten für die Schulstufen 6 & 7 gelangen Sie hier. Die Aufteilung der Workshops nach Schulstufe garantiert eine altersgemässe Auseinandersetzung mit den Themen.

Das Workshopangebot des aha ist (bis auf Weiteres) kostenlos.

Workshops mit mehr als 20 SuS werden mit zwei Leitungspersonen besetzt. Ab 20 SuS müssen wir zuerst intern abklären, ob es Kapazitäten für eine zweite Workshopleitung gibt.

Die Workshops sind hauptsächlich für Schulklassen gedacht, jedoch können sich auch gerne interessierte Jugendverbände und -organisationen bei uns melden.

Die Buchung erfolgt bequem online mittels des Formulars ganz unten auf dieser Seite.

Bei Fragen zu den Workshops oder speziellen Anfragen kontaktieren Sie bitte tanja@aha.li.

KI & DU: Künstliche Intelligenz einfach erklärt 

Die Schüler:innen haben schon mal von KI gehört, wissen aber nicht wirklich, was das ist? Dieser Workshop ist interaktiv aufgebaut. Die Schüler:innen bekommen die Gelegenheit, einfache KI-Modelle selbst zu bauen und zu trainieren.

Wir decken wichtige Themen ab, wie:

  • Grundlagen von KI und ihre Anwendungen verstehen
  • Einfache KI-Anwendungen ausprobieren
  • ethischen Aspekte von KI kritisch zu hinterfragen

Wir setzen auf eine Mischung aus Theorie und Praxis, sodass die erworbenen Kenntnisse direkt angewendet werden können. Die Jugendlichen lernen zu verstehen, wo KI in ihrem Alltag vorkommt und wie sie sie gezielt einsetzen können.

Dauer: 135 Minuten (3 Schulstunden), ab 14 Jahren

Lost in Information: zwischen Fakt und Fake  

In unserem interaktiven Workshop entdecken wir die Welt der digitalen Information. Wir lernen, Nachrichten kritisch zu hinterfragen und Fake News zu erkennen. In einer Zeit, in der Informationen nur einen Klick entfernt sind, ist es wichtiger denn je, zwischen Fakten und Fiktion unterscheiden zu können.

Was die Jugendlichen erwartet:

  • Einführung in die Welt der Fake News: Was sind Fake News? Warum werden sie verbreitet?
  • Erkennungsmerkmale von Fake News
  • Analyse von Beispielen und praktische Übungen
  • Austausch über Erfahrungen und Herausforderungen im Umgang mit Informationen im Internet
  • Tools und Techniken zur Überprüfung von Fakten

Dauer: 90 Minuten, ab 14 Jahren

Reality Check: Digitale Balance in der Influencer:innen-Welt

In unserem interaktiven Workshop erforschen wir, wie wir ein gesundes Verhältnis zu unserer Bildschirmzeit entwickeln und die digitale Welt bewusster nutzen können. Ausserdem tauchen wir ein in die Welt der Influencer:innen. Wie viel davon ist Sein und wie viel Schein? 

Workshop-Inhalte:

  • Bildschirmzeit und ihre Auswirkungen
  • Digitale Balance finden: Strategien, um ein gesundes Gleichgewicht zwischen Online- und Offline-Zeit zu finden.
  • Influencer – Schein und Sein: Wir sprechen darüber, wie Influencer unser Bild von Realität beeinflussen können und wie man kritisch mit ihren Botschaften umgeht.
  • Reflexion und Diskussion

Ziel ist, eine gesunde Balance zwischen der digitalen und der realen Welt zu finden und so das Wohlbefinden zu steigern.

Dauer: 90 Minuten, ab 14 Jahren

Workshopbuchung

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Wen Sie einen Workshop buchen, ist der gesamte halbe Tag (Vormittag oder Nachmittag) für Sie reserviert. Die genauen Beginnzeiten werden dann noch individuell vereinbart.

WICHTIG: Die definitive Zusage für eine Workshopbuchung erfolgt nach Erhalt des ausgefüllten Workshopformulars per Mail.

Bei Fragen zu den Workshops oder speziellen Anfragen kontaktieren Sie bitte tanja@aha.li.

Allgemein stehen die folgenden Workshoptage zur Verfügung:

  • Montag
  • Mittwoch
  • Donnerstag

Gerne können Sie im untenstehenden Formular einen Workshop buchen:


Warmshowers


Eine Gemeinschaft von Fahrradtouristen und denjenigen, die sie gerne unterstützen.

Die Plattform bietet die Technologie für die gegenseitige Gastfreundschaft von Radfahrern und Gastgebern. Was vor mehr als 10 Jahren mit einer Tabelle von Namen begann, ist heute eine Gemeinschaft von mehr als 185.000 Nutzern auf der ganzen Welt. 

WarmShowers - how it works

Wie funktioniert Warmshowers?

Damit die Plattform gehostet und in Schuss gehalten werden kann, ist die gemeinnützige Organisation mit Sitz in Colorado, USA, auf Sponsoring und niedrige Nutzungsgebühren der User angewiesen. Sobald du also eine Reise mit deinem Rad unternehmen willst, registrierst du dich auf der Seite – Join. Nachdem du angemeldet bist, kannst du auf der Karte nach dem gewünschten Ort suchen und ausgewählte Profile aufrufen und Kontakt mit dem Host aufnehmen. Lese unbedingt das gesamte Profil des Gastgebers auf besondere Wünsche und allfällige Anforderungen an den Reisenden hin durch.

Blog Bike Life

Was sollte in meinem Profil stehen?

Fülle möglichst alle Felder aus und lade ein aktuelles Foto von dir hoch. Erzähle auch etwas über dich, damit mögliche Gäste und Gastgeber einen ersten Eindruck von dir bekommen So zum Beispiel Hobbys, Leidenschaften, Gebiete in deiner Region, wieso du Gastgeber sein möchtest oder wieso du eine Radreise planst. Je detaillierter du über dich schreibst, desto besser können sich die anderen Personen ein Bild von dir machen.

DO’s and DO NOT’s für Radfahrer und Gastgeber

✅ Geniesse die Gemeinschaft und melde dich mindestens 1x im Jahr an, damit dein Profil aktiv bleibt.

✅ Reagiere auf Anfragen und Nachrichten, die du erhältst

✅ Nimm deine Familie, Freunde oder auch Bekannte mit auf das Abenteuer

✅ Gib deinem Gastgeber/deinem Gast nach dem Aufenthalt ein Feedback. Du liest bestimmt auch gerne, wie Gäste die Zeit beim Host empfunden haben. Hinterlasse also auch du eine Rückmeldung (ein Geben und Nehmen).

❌ Verwende die Plattform ausschliesslich für Themen/Fragen, die mit Radtouren und Gastgebern zu tun hat. Unangemessene und nicht passende Nachrichten werden umgehend gelöscht und der Benutzer wird entfernt.

❌ Verwende die Plattform ausschliesslich, wenn du eine warme Dusche während deines Radfahr-Abenteuers brauchst. Für Unterkunftsmöglichkeiten, Mitfahrgelegenheiten oder anderes gibt es eigene Plattformen.

❌ Bleibe nicht an einem Ort, bei dem du dich nicht wohlfühlst. Nimm als Gastgeber auch keine Gäste auf, bei denen du ein ungutes Gefühl hast. Dieses Recht steht dir absolut zu!

❌ Verwende diese Plattform nur, wenn du älter als 18 Jahre bist.

Eindrücke auf den Sozialen Medien

Facebook: Warmshowers Foundation
Instagram: warmshowers_org

 

 
 
 
 
 
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Weitere Links & Infos

Schuljahr im Ausland


Bei einem Schuljahr im Ausland hast du die Möglichkeit, für ein paar Monate, ein Schulsemester oder ein ganzes Schuljahr am Unterricht im Ausland teilzunehmen. So lernst du den Schulalltag in einem anderen Land kennen.

Kurz & Bündig

Bei einem Schuljahr im Ausland hast du die Möglichkeit

  • 1-4 Trimester (3-12Monate), ein Schulsemester oder ein Schuljahr am Unterricht im Ausland teilzunehmen und einen anderen Schulalltag kennen zu lernen
  • eine fremde Sprache zu lernen oder zu perfektionieren
  • Mitglied einer anderen Familie und eines anderen Kulturkreises zu sein
  • deine eigene Selbstständigkeit und Vielseitigkeit zu vergrössern

Es gibt eine Vielzahl von Veranstaltern, die einen organisierten Schulbesuch im Ausland anbieten. Die Kosten variieren je nach Anbieter, daher lohnt sich ein genauer Vergleich!

Wenn du keine Zeit und Mühe scheust, hast du auch die Möglichkeit, dein Schuljahr im Ausland eigenständig zu organisieren. Dies verlangt jedoch eine intensive Planung und Organisation.

Falls sich eine Schülerin, ein Schüler für ein Auslandjahr oder ein Auslandsemester interessiert, so ist es wichtig, dies frühzeitig zu planen. Das Liechtensteinische Gymnasium hat keine konkreten Partnerschulen. Die Organisation der Reise, der Gastfamilie und der Schule liegt in der Eigenverantwortung der Eltern respektive der Schülerinnen und Schüler. Weitere Infos auf der Website des Gymnasiums. Es ist sinnvoll, sich frühzeitig mit Prorektor Christian Marti (marti.christian@lg-vaduz.li) für ein klärendes Gespräch in Verbindung zu setzen.

 

Voraussetzungen

  • Alter: SchülerInnen von 15 bis 18 Jahren (je nach Veranstalter kann das Alter auch abweichen)
  • Anmeldefrist: so früh wie möglich, je nach Land drei bis fünf Monate vor gewünschtem Beginn
  • positives Jahreszeugnis, bei manchen Organisationen bestimmter Notendurchschnitt
  • Man braucht eine Bewilligung vom Schulamt (Formular)

Checkliste

    • Ab wann und wie lange will/kann ich ins Ausland?
    • Welche Länder stehen für mich zur Auswahl?
    • Wieviel darf es kosten? Schulgeld. Internationale SchülerInnen müssen in fast allen Ländern Schulgeld bezahlen und auch die Gastfamilien erwarten sich oft eine Bezahlung.
    • Verschiedene Vermittlungsagenturen vergleichen (Kosten können variieren)
    • Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen (Visum): Je nachdem, in welches Land du reisen möchtest, musst du dich schon frühzeitig um ein Visum kümmern. Mehr Informationen über die Einreisebestimmungen findest du bei Reisebüros oder bei der zuständigen Botschaft deines Ziellandes. Für Liechtenstein ist – falls es keine Liechtensteiner Botschaft gibt – die Schweizer bzw. Österreichische Botschaft zuständig.
    • Versicherung: Innerhalb der EU bist du über die Krankenversicherung der Eltern abgedeckt, jedoch ist eine private Unfall- und Haftpflichtversicherung ratsam. Außerhalb der EU ist ein umfassendes Versicherungspaket notwendig. Kontaktiere deine Krankenkasse und informiere dich, ob du in dem jeweiligen Land versichert bist und welche Auslandskranken- und Reiseversicherung du benötigst.
    • Vorgeschriebene bzw. empfohlene Impfungen
    • Jugendschutzbestimmungen
    • Schulbestätigung: Lass dir nach deinem absolvierten Auslandsaufenthalt unbedingt eine Bestätigung über deinen Schulbesuch ausstellen.
    • Werden die Zeugnisse aus dem Ausland in Liechtenstein angerechnet? Lass dir nach deinem absolvierten Auslandsaufenthalt unbedingt eine Bestätigung über deinen Schulbesuch ausstellen. Wenn eine anerkannte Schule im Ausland besucht wird, kannst du danach direkt in die nächst höhere Klasse einsteigen. Vor der Abreise musst du jedoch mit der Schulleitung absprechen, welche Fächer unbedingt belegt werden müssen, damit du nach dem Auslandsjahr in die nächste Schulstufe aufsteigen kannst. 

 

HINWEIS Studentenvisa USA: Achtung, ab voraussichtlich 26. September 2019 erhöhen sich für liechtensteinische Staatsangehörige die Gebühren für Studentenvisa (F-1 Student Visa / F-2 Dependent of a Student Visa Holder) in die USA auf $900. Weitere Informationen und verbindliche Auskünfte gibt es bei der U.S. Embassy in Switzerland and Liechtenstein. Dort finden sich auch Informationen dazu, in welchen Fällen von Sprachaufenthalten weiterhin das günstigere Touristenvisum oder ESTA reicht.

Eigenständig organisieren 

Gespräch mit deiner Schule
Kläre frühzeitig mit deiner Schulleitung, ob du für den geplanten Zeitraum vom Unterricht freigestellt wirst. Auch solltest du besprechen, ob du nach deiner Rückkehr in die nächste Schulstufe aufsteigen kannst oder ob du das Schuljahr wiederholen musst. Siehe z.B. Informationen auf der Website des Liechtensteinischen Gymnasiums

Informiere dich ausserdem, ob eventuell eine strategische Partnerschaft mit einer anderen Schule besteht. 

Schulfinder

Frag in deiner Direktion nach, ob Kontakte zu Schulen im Ausland bestehen. Oder vielleicht kennst du jemanden, der bereits einen Schulaufenthalt gemacht hat und dir Tipps geben kann.

Unterkunft

Aber Achtung: Schwarze Schafe gibt es überall und es können auch unseriöse Anzeigen dabei sein. Deshalb prüfe das Angebot sehr genau!

Links

Arbeiten im Ausland


Wenn du im Ausland arbeiten möchtest, wird meistens erwartet, dass du 18 Jahre alt bist und dich in der Landessprache oder zumindest auf Englisch verständigen kannst. Informiere dich auch vorab über die Arbeitslosigkeit und die Lebenshaltungskosten im Wunschland.

IN DER EU/IM EWR

Als Liechtensteiner StaatsbürgerIn kannst du zu denselben Bedingungen wie EU-Bürger arbeiten. Dies gilt auch für Island und Norwegen, die wie Liechtenstein Teil des Europäischen Wirtschaftsraums sind.

Das europaweite Jobnetzwerk EURES (European Employment Service) unterstützt dich bei der Suche nach einer Arbeit im EU/EWR-Raum. Es bietet nützliche Informationen rund um Lebens- und Arbeitsbedingungen in den EU/EWR-Mitgliedstaaten sowie Informationen zu den jeweiligen Arbeitsmärkten. Auch die EURES Seite des AMS bietet umfangreiche Informationen.

Weitere Informationen zu Praktikastellen in internationalen Organisationen wie z.B. im EFTA Sekretariat findest du unter Internationale Praktika.

AUSSERHALB DER EU/DES EWR

Möchtest du außerhalb Europas arbeiten, musst du dich um ein Visum und eine Arbeitsgenehmigung kümmern. Erkundige dich, welche organisatorischen Schritte auf dich zukommen und welche Bedingungen du erfüllen musst. In fast jedem Staat gelten unterschiedliche Bestimmungen. Es gilt das Arbeitsrecht (wie z. B. Mindestalter, Arbeitszeiten, Mindestlohn) des Landes, in dem du arbeitest. Erkundige dich bei der jeweiligen Botschaft

Tipp: In der Regel ist die Schweizer Botschaft zuständig. Sind weder Liechtenstein noch die Schweiz im jeweiligen Land vertreten, kannst du dich auch an die österreichische Botschaft wenden. 

Besonders beliebt sind Länder wie Australien, USA und Kanada. Wir haben für dich die Besonderheiten und Möglichkeiten in diesen Ländern zusammen gefasst.

WIE EINEN JOB IM AUSLAND FINDEN?

  • Über das Job Portal EURES hast du Zugriff auf freie Stellen in 31 europäischen Ländern und erhältst Informationen zu Arbeitsmärkten, Lebens- und Arbeitsbedingungen im EU/EWR-Raum
  • Suche in Online-Jobbörsen nach konkreten Stellenausschreibungen
    z. B. www.jobpilot.athttps://www.monster.at/geo/siteselection.
  • Suche nach Jobangeboten in internationalen Zeitungen.
  • Kontaktiere einen Betrieb deines Interesses und frag, ob eine Stelle frei ist.
  • Auf internationalen Messen und Ausstellungen kannst du persönlichen Kontakt zu Firmen aufnehmen.
  • Bewirb dich bei Firmen mit Zweigstellen in deinem gewünschten Zielland.
  • Hol dir Tipps von Menschen, die schon einmal in deinem Zielland gejobbt haben.
  • Schick Initiativbewerbungen an interessante Firmen.
  • Such einen Job direkt vor Ort: knüpf persönliche Kontakte und durchforste lokale Zeitungen nach Jobinseraten.

Erfahrungsgemäss sind die Chancen auf eine Stelle in den Bereichen Tourismus, Gastgewerbe und Landwirtschaft am grössten.

JOBBÖRSEN FÜR TOURISMUS UND GASTRONOMIE

JOBPROGRAMME & VERMITTLUNGSAGENTUREN

Auslandserfahrungen sammeln

Egal ob Freiwilligenarbeit, Sprachreise oder Aupair. Viele junge Erwachsene wollen Erfahrungen im Ausland sammeln und sich dabei auch entscheiden, was sie in Zukunft machen wollen.

Für wen geeignet?
Es braucht schon ein gewisses Mass an Selbstständigkeit und auch Aufgeschlossenheit gegenüber alternativen Lebensweisen. Und man sollte kein Problem damit haben, wenn in Sachen Hygiene oder Pünktlichkeit andere Standards gelten als hierzulande. Nicht jede Form von Auslandsaufenthalt ist für jeden Menschen geeignet. Beim Wwoofen ist man sehr auf sich alleine gestellt, während bei Aupair und bei den Freiwilligenprojekten Mentoren als Unterstützer vor Ort sind. Da sollte man schon im Vorfeld überlegen, was am besten für einen passt. Eine Möglichkeit, einen Auslandsaufenthalt für wenige Wochen „auszuprobieren“ bieten Workcamps.

Freiwilligenprojekte in Europa

Möglich ist dieses Angebot für junge Menschen im Alter von 17 bis 30 Jahren, man hilft dabei für ein halbes Jahr oder Jahr bei Projekten im sozialen, kulturellen oder ökonomischen Bereich mit. Ein Teil der Reisekosten wird von der EU übernommen, ausserdem erhält man ein monatliches Taschengeld sowie Unterkunft und Verpflegung. Und es gibt auch Unterstützung, was das Erlernen der fremden Sprache angeht. Man kann daher auch in ein Land gehen, dessen Sprache man noch kaum spricht.

Bewerbung: Vorlaufzeit mindestens 6 Monate

Aupair
Wenn man als Aupair (Kinderbetreuer im Ausland) tätig sein will, braucht man dazu meist eine Agentur als Vermittler. Die Kosten dafür unterscheiden sich von Agentur zu Agentur, ein genauer Vergleich lohnt sich.

Weitere Angebote
Möglich ist ein „Gap Year“ auch in Form von Sprachreisen, über Couchurfing, Airbnb, Work & Travel, etc.

Lernstrategien


Wieso dieses Thema?

Ich konnte lange Zeit, ohne grossen Aufwand zu betreiben, in der Schule unten durchschleichen. Als irgendwann mehr erwartet wurde und ich merkte, dass es so mehr reichen würde, war erst sehr hilflos, da ich keine Ahnung hatte, wie ich am besten lernen sollte. Durch diesen Zustand war ich gezwungen, mich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Mir hat es in dieser Zeit geholfen, dass ich viele verschiedene Methoden ausprobiert habe und durch das Versuchen in der Praxis dann das Richtige für mich gefunden habe. Ich habe herausgefunden, dass ich mir am meisten merken kann, wenn ich mein Wissen anderen erkläre oder mit anderen diskutiere. Um mich auf den nötigen Wissensstand zu bringen, arbeite ich mit Zusammenfassungen, welche ich anhand von den Lernzielen erstelle.

Noemi

Jugendreporterin Noemi

Die vier Lerntypen

Visueller Lerntyp: Lernen durch Sehen

Auditiver Lerntyp: Lernen durch Hören

Kommunikativer Lerntyp: Lernen durch Diskutieren

Motorischer Lerntyp: Lernen durch Bewegung

 

Visueller Lerntyp

Gehörst du zum visuellen Lerntyp, solltest du versuchen, mit Darstellungen zu lernen. Das beste Beispiel sind einfache Bilder, die du dir zum Merken von verschiedensten Dingen ausdrucken oder selbst erstellen kannst. Eine weitere Möglichkeit sind Tabellen, in die du dir Dinge eintragen kannst. Diesem Lerntyp hilft es ausserdem, mit eigenen Notizen zu arbeiten und diese durchzulesen. Hast du jedoch wenig Zeit oder mangelnde Motivation, hat dieser Lerntyp noch einen Joker: Lernvideos schauen. Dazu kannst du dir mit deinem Kopfkino Gedanken zum Thema machen.

Auditiver Lerntyp

Der auditive Lerntyp hat die Möglichkeit zu lernen, in dem er Texte laut liest. Lernvideos oder Podcasts zu hören ist auch eine Methode. Um das Gelernte zu festigen, kann das Wissen auch anderen vorgetragen werden. Bei diesem Lerntyp ist es sehr wichtig, dass beim Lernen im Hintergrund keine Störfaktoren wie zum Beispiel Musik zu hören sind.

Kommunikativer Lerntyp

Menschen mit dem kommunikativen Lerntyp fällt es am leichtesten zu lernen, wenn sie eine andere Person zum Lernen haben. Sie merken sich am meisten, wenn sie eine Diskussion über das Thema führen. Eine Lerngruppe oder ein Lernpartner sind also empfehlenswert. Eine weitere Möglichkeit ist, sich gegenseitig abzufragen.

Motorischer Lerntyp

Der motorische Lerntyp muss etwas kreativer werden und sich dem Thema entsprechend etwas einfallen lassen. Praxisbezogene Themen lassen sich zum Teil lernen, in dem man sie selbst erlebt. Vielen motorisch Lernenden hilft es bereits, sich etwas im Raum zu bewegen, währendem etwas gelesen wird. Rollenspiele in einer Lerngruppe sind auch eine Möglichkeit.

Fazit

Wie du sicher bereits festgestellt hast, sind diese Lerntypen alle ziemlich übergreifend und die meisten Menschen können sich auch nicht klar einem Typen zuteilen. Es ist also auf jeden Fall empfehlenswert, verschiedene Methoden auszuprobieren und gegebenenfalls miteinander zu kombinieren. Vorbereitet zu sein ist der Schlüssel, um sich sicher zu fühlen und ohne Prüfungsangst eine Prüfung zu schreiben.

Quellen

Der auditive Lerntyp: Lernmethoden und Tipps

Der visuelle Lerntyp: Lernmethoden und Tipps

Der kommunikative Lerntyp: Lernmethoden und Tipps

Der motorische Lerntyp: Lernmethoden und Tipps

https://www.bachelorprint.de/pruefungsvorbereitung/lernmethoden/

Archiv Tätigkeitsberichte


Jahresberichte

aha 2023

Es freut uns ganz besonders, dir unseren Jahresbericht 2023 präsentieren zu können. Auf Wunsch übermitteln wir diesen gerne auch in gedruckter Form. Hier kann der Jahresbericht online gelesen, heruntergeladen bzw….

aha 2022

Der Jahresbericht 2022 des Vereins aha – Tipps & Infos für junge Leute präsentiert erfolgreiche Arbeit in verschiedenen Bereichen.  Anlässlich des Tags der Jugendinformation am 17. April präsentiert das aha…

aha 2021

Es freut uns ganz besonders, dir unseren Jahresbericht 2021 präsentieren zu können. Auf Wunsch übermitteln wir diesen gerne auch in gedruckter Form. Hier kann der Jahresbericht online gelesen, heruntergeladen bzw….

aha 2020

Im Sommer 2020 beschloss die Liechtensteinische Regierung, die beiden bisherigen Nationalagenturen für die Programmjahre 2021 – 2027 unter Führung der AIBA zusammenzulegen. Nach zwanzig Jahren als Nationalagentur fungiert das aha…

aha 2019

2019 Rückblick auf ein bewegtes Jubiläumsjahr. Das Workshopangebot wurde erweitert, neue Kooperationen eingegangen, ein aha-Jugendteam gegründet, Sommercamps und Weiterbildungen durchgeführt, neue Personen angestellt oder über das Programm Erasmus+ JUGEND IN…

aha 2018

2018 Das Jahr 2018 hat für das aha viele Neuerungen mit sich gebracht. Angefangen vom Umzug vom Schaaner Bahnhof ins Haus Melliger Vaduz bis hin zu einigen neuen Angeboten und…

Ältere Jahresberichte

Von der Idee zum Projekt


Wie finde ich nun konkret eine Projektidee? Bekanntlich führen viele Wege zum Ziel. Es gibt nicht DIE eine erfolgversprechende Methode. Entsprechend möchten wir dir hier ein paar Methoden vorstellen, die deine Fantasie anregen und dir helfen, mögliche Themenfelder für konkrete Projekte zu finden.

 

ABC-Methode

Du willst viele Ideen und Impulse sammeln? Dann kann die ABC-Technik genau richtig sein. Diese ist ungemein einfach, kann jederzeit angewendet werden und liefert zahlreiche Ideen und Gedanken. Bei der ABC-Methode handelt es sich um eine Kreativitätstechnik, die dem „Brainwriting“ zugeordnet ist. 
Alles was man braucht: Ein Blatt Papier pro Teilnehmer:in, auf das die Buchstaben des Alphabets von A bis Z geschrieben werden oder unsere Vorlage. Ziel ist es nun, dass jede/r Teilnehmer:in seine/ihre Ideen und Anregungen zu den jeweiligen Anfangsbuchstaben festhält. Dazu stellst du dir am besten einen Timer. Ideal sind 2-3 Minuten. Neben das A kommen also alle Einfälle, die mit A beginnen… Sobald der Timer startet versuchst du nun, zu jedem Buchstaben einen Begriff/ein Thema zu finden, dass dich interessiert. Dabei geht es nicht darum, die Begriffe oder Themen zu bewerten. Im Gegenteil: Es ist wichtig, dass du bzw. ihr  ALLES aufschreibst/aufschreibt, das dir/euch in den Sinn kommt. Sobald die Zeit abgelaufen ist, werden die Stifte weggelegt. Im besten Fall wird so zu jedem Anfangsbuchstaben mindestens ein Impuls aufgeschrieben, in der Praxis zeigt sich jedoch, dass meist einige Buchstaben nur schwer zu füllen sind (vor allem Q, X, und Y).

 

Brainwalking

Dabei handelt es sich um eine Technik, die ähnlich wie das Brainstorming funktioniert. Hierfür sitzen alle Anwesenden im Kreis um einen Tisch. Jede:r schreibt seine/ihre Ideen ganz oben auf ein DINA4
Blatt. Nach 5 bis 10 Minuten werden die Ideen an den/die linke/n Tischnachbar:in weitergegeben. Diese/r ergänzt die Idee mit seinen/ihren Gedanken. Jede Idee wird so lange weitergereicht, bis jeder die Gelegenheit hatte, alle Ideen zu ergänzen. Die aufgeschriebenen Skizzen bilden danach eine Diskussionsgrundlage.

Mindmap (wenn man ein Thema eingrenzen muss)

Einer der Klassiker unter den Kreativitätstechniken ist die Mindmap. Mit einer Art Karte werden die Gedanken strukturiert und Ideen visualisiert. Es wird ein zentrales Thema festgelegt und weitere Ideen drumherum gesammelt.

Mindmap erstellen: Kostenlos, Software, Vorlage + Tipps Bildquelle: https://karrierebibel.de/mindmap/

635-Methode

Die 6-3-5-Methode (auch Methode 635 genannt) ist eine Brainwriting-Kreativitätstechnik. Der Name der Methode leitet sich aus den drei wesentlichen Eigenschaften der Methode ab: 6 Teilnehmende erhalten jeweils ein Blatt, auf dem sie 3 Ideen notieren und die Blätter dann insgesamt 5 mal weiterreichen. Für die Durchführung dieser Brainwriting-Technik werden benötigt:

  • 6 Teilnehmende
  • 1 Moderator:in
  • 6 Arbeitsblätter (Empfehlung: DIN A4)

Bevor die Durchführung der 6-3-5-Methode beginnt, werden die Blätter vorbereitet. Dazu wird die Papierfläche in eine gleichmässige Tabelle aus 3 Spalten und 6 Zeilen aufgeteilt, sodass am Ende genau 18 Kästchen vorhanden sind. Jede(r) Teilnehmende enthält anschliessend jeweils eines dieser Arbeitsblätter.

Der/Die Moderator:in erklärt zunächst die Regeln der 6-3-5-Methode, führt die Teilnehmenden in das Ausgangsproblem ein oder gibt eine Fragestellung vor und ist im Folgenden für die Zeitmessung verantwortlich. Sobald die Teilnehmenden über die Ausgangsfrage oder -problem aufgeklärt sind, startet die erste von sechs Runden. In jeder Runde werden die Teilnehmenden aufgerufen, die oberste noch freie Zeile, bestehend aus 3 Kästchen, mit ihren Ideen zu füllen. Dabei sollten die Teilnehmenden die Ideen der Vorgänger:innen aufgreifen, erweitern und/oder weiterentwickeln. Nach einer festgelegten Zeit von beispielsweise 5 Minuten beendet der/die Moderator:in die Runde. Die Teilnehmenden reichen ihr Arbeitsblatt im Uhrzeigersinn an ihre/n Sitznachbar:in weiter und eine neue Runde beginnt. Im Idealfall sind nach 6 Runden genau 6*18 = 108 Ideen entstanden. In der Praxis ist die Anzahl aufgrund von doppelten oder leeren Einträgen wahrscheinlich etwas geringer. Dennoch sollten nun zahlreiche Ideen vorliegen. Jetzt kann eine Diskussion, Analyse und Bewertung der Ideen erfolgen.

Fragereihe oder „Wicked question game“

Von der Kernfrage/dem Kernthema ausgehend werden NUR FRAGEN gestellt. Dabei bietet die Antwort auf eine Frage jeweils den Ausgangspunkt für die nächste. Das ermöglicht schnelle Einsichten in die Intention/Gedankenwelt von Menschen.

Spekulation „Was wäre wenn…?“

Spekulationen ermöglichen oft ein neuartiges Herangehen an eine Fragestellung. Zum Beispiel kannst du dich fragen: „Was wäre, wenn es das Projekt gar nicht gäbe?” Die Einsicht, welche Probleme
daraus resultieren könnten, erleichtert die Beschreibung der Vorzüge des konkreten Projekts.

Reizwortanalyse

Du kannst die Reizwortanalyse allein oder im Team durchführen. Zunächst betrachtest du das Problem, die Aufgabe oder da Thema, zu dem du kreativ Ideen oder gute Lösungsansätze suchst. Beschreibe und erläutere das Thema, sodass alle eine gemeinsame Vorstellung davon haben, worum es geht. Dann wählst du/wählt ihr Wörter oder Begriffe dazu aus. Je näher diese beim Thema bleiben, desto näher liegen die Ideen und mögliche Lösungen bei deinem Thema. Sie sind fokussierter, konkreter, auf das Thema bezogen. Allerdings schränkst du damit die Ideenfindung auch ein. Wenn du beliebige, zufällig ausgewählte Wörter oder Begriffe in deine Liste aufnimmst, entstehen Assoziationen, die zunächst gar nichts mit dem Thema zu tun haben. Du kannst durch Zufallsziehung Wörter aus einem Lexikon oder Wörterbuch herausgreifen. Das Team soll dann durch Nachdenken und Diskussion herausfinden, worin doch eine Verbindung bestehen könnte.

Weitere Methoden

 

Jugendprojekt-Wettbewerb: Das Finale


Anerkennungspreise für Liechtensteiner Jugendprojekte beim interregionalen Wettbewerb 2023 

 

Im Krempel in Buchs ist am 18. November 2023 das interregionale Finale des Jugendprojekt-Wettbewerbs über die Bühne gegangen. Die St.Galler Projekte «Stray Dog – Short Film», «St.Gallen Helps Ukraine» und «St.Gallen als Street-Art- Stadt» sicherten sich zusammen mit dem Vorarlberger Projekt «Angekommen» die Podestplätze. 

Jugendliche und junge Erwachsene präsentierten mit grossem Einsatz ihre eigenen Projektideen. Sie alle haben mit grossem Einsatz eigene Projektideen in die Tat umgesetzt und diese mit viel Selbstbewusstsein, Begeisterung und Kreativität präsentiert. 

Die Präsentationen in Buchs waren sehr vielseitig und die Jugendlichen mit vollem Engagement dabei. Die Jury, bestehend aus jungen Menschen aus allen drei Ländern, bewertete die Präsentationen und die abgegebenen Projektdokumentationen. Im Gewinnerprojekt ‚Stray Dog – Shortfilm‘ dreht sich alles um einen jungen Mann und seinen vierbeinigen Gefährten, die mit Alltagsproblemen, Geldsorgen und Einsamkeit kämpfen. Die Jury überzeugte die gesellschaftlich wichtige Thematik, die mit dem Kurzfilm mit autobiografischen Einflüssen aufgegriffen wurde. Das Projekt wurde mit einem Preis von 1’100 Euro ausgezeichnet. 

Anerkennungspreise für Liechtensteiner Projekte 

Drei Liechtensteiner Projekte wurden mit Anerkennungspreisen in Höhe von je 250 Euro ausgezeichnet. Sie zeugen von der Initiative und dem Engagement der Jugendlichen 

Rafael Pereira und Mario Serratore stellten ihr Projekt Klimabotschafter:innen vor. Trotz Rückschlägen zeigten sie bei ihrem ursprünglichen JugendEnergy-Photovoltaikprojekt Resilienz und entwickelten stattdessen lehrreiche Workshops für jüngere Schüler:innen. Fabian Bürzle und Linus Aldovini beeindruckten mit ihrem technischen Geschick und der Fähigkeit, aus einfachen Baumarktmaterialien ein funktionsfähiges Mini-U-Boot zu schaffen. Das Projekt FR33WAY von der Offenen Jugendarbeit in Balzers wurde in Vertretung aller Nutzerinnen von Luca Malagnino und Andrin Riesen vorgestellt. Sie wirkten bei der Entwicklung eines Jugendplatzes mit. 

Mit den Finalistinnen und Finalisten der neun antretenden Projektteams aus den drei Regionen Fürstentum Liechtenstein, Bundesland Vorarlberg und Kanton St.Gallen fieberten nebst weiteren begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern auch Regierungsrätin Laura Bucher, ihre Kollegin Landstatthalterin Barbara Schöbi-Fink aus Vorarlberg sowie Helene Vorhauser Malin vom Amt für Soziale Dienste des Fürstentums Liechtenstein mit. Die Vertreterinnen aus den drei Regionen betonten die Wichtigkeit des Dialogs zwischen den Generationen und die Relevanz der Bedürfnisse und Ideen junger Menschen. 

Die vier bestplatzierten Jugendprojekte 2023 im Überblick 

1. Platz: «Stray Dog – Shortfilm» aus St.Gallen (1’100 Euro) 

2. Platz: «St.Gallen Helps Ukraine» (900 Euro) 

3. Platz (ex aequo) «Angekommen – Junge Menschen, die sich selbst gerettet haben» (Vorarlberg) und  «St.Gallen als Street-Art-Stadt» (jeweils 500 Euro) 

Anerkennungspreise von 250 Euro an Projekte «Klimabotschafter:innen Jugend Energy», Fürstentum Liechtenstein, «Trojad – der Ojad Podcast», Bundesland Vorarlberg, «RC U-Boot», Fürstentum Liechtenstein, «Jugendplatz FR33WAY», Fürstentum Liechtenstein, «Nachhaltigkeitsmusical MIT und FÜR Gehörlose(n)», Bundesland Vorarlberg.

 

 

Die Finalisten

 

Aus dem Kanton St.Gallen:

  • Stray Dog – Short Film: Ein Kurzfilm, realisiert mit nur 50 Franken, erzählt die Geschichte eines jungen Mannes und seines Hundes auf der Suche nach finanzieller Unabhängigkeit.
  • St.Gallen Helps Ukraine: Studierende unterstützen mit ihrem Engagement humanitäre Hilfsaktionen für die Ukraine.
  • St.Gallen als Street-Art-Stadt: Eine virtuelle Tour, die zeigt, wie Street-Art die Stadt St.Gallen bereichern könnte.

Aus Vorarlberg:

  • Nachhaltigkeitsmusical MIT und FÜR Gehörlose: Ein Bildungsmusical, das die UN-Nachhaltigkeitsziele in Gebärdensprache präsentiert.
  • ANGEKOMMEN: Eine Filmplattform, die jungen Geflüchteten eine Stimme gibt und ihre Geschichten teilt.
  • Trojad der Ojad Podcast: Ein Podcast, in dem Jugendliche über Diversität und persönliche Herausforderungen sprechen.

Aus Liechtenstein:

  • Klimabotschafter:innen: Workshops, die das Bewusstsein für Klimafragen schärfen.
  • RC U-Boot: Jugendliche bauen ein funktionstüchtiges Mini-U-Boot aus einfachen Materialien.
  • FR33WAY – Jugendplatzprojekt: Ein von Jugendlichen gestalteter Treffpunkt, der Raum für Begegnungen und Aktivitäten bietet.

Kreativität im Rampenlicht

 

Mein erstes Konto


Viele von euch haben vermutlich ein Sparkonto bei einer Bank, auf das ihr selbst oder auch eure Eltern, Tanten, Onkel, Nanas und Nenis Geld einzahlen. Doch wer kann über dieses Geld entscheiden und ab wann kann man in Liechtenstein selbst ein Bankkonto und eine Bankkarte haben?

Wir haben bei der Liechtensteinischen Landesbank und der VP Bank nachgefragt.

Dein Sparkonto

Erst einmal ist es wichtig zu wissen, dass auch das Geld auf deinem Sparkonto dir gehört. Aber solange du nicht 18 Jahre alt bist, sind deine Eltern dafür verantwortlich, was mit dem Geld passiert. Du kannst also nicht eigenständig Geld abheben, ohne die Einwilligung deiner Eltern. Mit 18 gehört dieses Geld automatisch dir und du kannst selbst bestimmen, was du damit machst.

Dein Jugendkonto

Bei der Landesbank können Jugendliche bereits ab 12 Jahren ein eigenes Jugendkonto eröffnen. Bis 14 brauchst du die Zustimmung deiner Eltern, danach kannst du das auch selbstständig machen. Das Jugendkonto heisst „youli“ und bietet verschiedene Vorteile:

  • du bezahlst keine Gebühren für das Konto. Es ist also gratis.
  • du bekommst eine Debitkarte. Mit dieser kannst du am Bankomat Geld holen und auch im Internet shoppen wie mit einer Kreditkarte.
  • du hast 24h-Zugang zu deinem eBanking. Du kannst also jederzeit online schauen, wie dein Kontostand ist. Von dort aus kannst du auch bequem Rechnungen bezahlen.

Bei der VP Bank ist es ähnlich. Das Jugendkonto heisst „Nova Start“ und ist für Jugendliche gedacht, die schon ein eigenes Einkommen haben, also in die Lehre gehen zum Beispiel. Das heisst etwa ab 14 oder 15 Jahren. Es bietet die gleichen Vorteile wie das youli-Konto der Landesbank.

ACHTUNG: Beide Debitkarten müssen zuerst freigeschalten werden, bevor sie als Kreditkarte im Internet benutzt werden können.  Frag dazu deine Bank.

Was kann meine Bankkarte?

Debitkarte bedeutet, dass die Karte wie eine Kreditkarte eingesetzt werden kann. Aber keine Angst, es kann nichts passieren, denn im Gegensatz zu einer normalen Kreditkarte kannst du nur damit bezahlen, wenn du genügend Geld auf deinem Konto hast. Du kannst also keine Schulden machen. Bei einer normalen Kreditkarte ist das anders. Da bekommst du erst im Nachhinein eine Rechnung, die du zahlen musst. So kann man schnell den Überblick verlieren, wie viel man schon eingekauft hat und erlebt dann eine grosse Überraschung, wenn die Rechnung kommt. Für eine bessere Übersicht bei deiner Bankkarte kannst du dir selbst ein Tags- oder Monatslimit einrichten. So vermeidest du, zu viel Geld auszugeben.

Hier die wichtigsten Unterschiede im Überblick:

 

Sparen

Du willst mit 18 den Führerschein machen oder sogar schon ein Auto kaufen? Dann ist Sparen angesagt. Bei den Banken gibt es da verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist das bekannte Sparkonto. Hier ist es wichtig, zu wissen, wie hoch die Zinsen sind. Diese liegen derzeit bei der LLB bei 1,25 %.

Beispiel:: Ihr habt auf eurem Sparkonto 1’000 Franken. Der Zins beträgt 1 %. Das bedeutet, ihr bekommt Ende Jahr von der Bank 10 CHF geschenkt.

Die andere Sparvariante sind Fonds. Das geht bereits ab 50 Franken bei der LLB und ab 100 Franken bei der VPB. Ein Fonds sammelt das Geld von mehreren Kunden. Dieses Geld wird dann von Experten an den Finanzmärkten investiert. Ihr entscheidet dabei, wie viel Risiko ihr eingehen wollt. Normalerweise sind die Renditen (so heissen hier die Zinsen) bei einem Fonds höher als auf dem Sparkonto, vor allem, wenn das Geld längere Zeit investiert wird. Auch hier berät euch eure Bank sicher gerne.

Bei der VP Bank gibt es auch die Möglichkeit von Kassenobligationen. Diese haben eine Mindestlaufzeit von 2 Jahren und du brauchst mindestens 1‘000 Franken Startkapital. Hier wird im Voraus abgemacht, wie viel Zinsen du dafür bekommst.

eBanking

Wir haben schon über das online Banking gesprochen. Hier könnt ihr rund um die Uhr euren Kontostand überprüfen, Rechnungen zahlen oder Geld überweisen. Auch die gesamte Kommunikation mit der Bank könnt ihr digital abwickeln. Das spart Zeit, Papier und Geld.

Die Banken überprüfen die Sicherheit des Onlinebankings regelmässig. Es ist aber auch wichtig, dass du gut mit deinen Login-Daten umgehst. Entscheide dich für ein sicheres Passwort und sage es nicht weiter. Du solltest dein Passwort auch zwischendurch ändern. Dann sollte eigentlich nichts schiefgehen.

Quellen

Schriftlich geführte Interviews mit der Kommunikationsabteilung der Landesbank und der VP Bank.

Mehr zum Thema

Auf unserer Website findest du viele hilfreiche Tipps im Umgang mit Geld:

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Workshopsanbietende: Medienkompetenz


Die Themen Medienkompetenz und digitale Bildung nehmen im LiLe eine wichtige Stellung ein. Es ist die Zielsetzung, dass Schülerinnen und Schüler an der Mediengesellschaft selbstbestimmt, kreativ und mündig teilhaben können und sich sachgerecht und sozial verantwortlich verhalten. Auch einige Organisationen in Liechtenstein bieten Workshops an, die zum Ziel haben, die Medien- und Informationskompetenz von Jugendlichen zu stärken.


Ihre Organisation bietet auch ein Workshopangebot zum Thema Informations- und Medienkompetenz an? Gerne nehmen wir sie in die Auflistung auf – E-Mail an aha@aha.li.

aha Workshops

Hier gelangen Sie zum kostenlosen aha-Workshopangebot im Bereich Informations- und Medienkompetenz:

 

Was ist Sexualität?


Sexualität ist ein sehr breites Thema, das aus vielen Teilbereichen besteht. Dabei geht es nicht nur um Sex und den Bereich der Genitalien selbst.

 

Funktionen der Sexualität

Sexualität ist Ausdruck von Lustempfindungen, die durch Körperkontakt, Fantasien, Erinnerungen und vielem mehr entstehen. Sie erfüllt eine Reihe von wichtigen Funktionen:

 

Fortpflanzungsfunktion
Die Sexualität dient der Zeugung von Nachkommen. Die eigene Art wird somit erhalten und stirbt nicht aus

Lustfunktion
Sexualität ist mit körperlichem und psychischem Wohlfühlen sowie auch oft mit Erregung verknüpft

Beziehungsstiftende Funktion
Die Sexualität dient der Beziehungsaufnahme und -gestaltung mit anderen Menschen. Das heisst, dass sich die Menschen gegenseitig im Leben und im Verhalten beeinflussen

Identitätsfunktion
Verschiedene Erfahrungen in der Sexualität beeinflussen das Selbstbild, also die Selbstwahrnehmung, jeder einzelnen Person.

 

Begrifflichkeiten

In der Welt der Sexualität gibt es sehr viele Begriffe und Umschreibungen für gewisse Dinge. Das kann ziemlich verwirrend sein und man fühlt sich manchmal sogar davon erschlagen. Im Folgenden versuchen wir dir die Begriffe detaillierter zu erklären:

Sexuelle Identität
Die sexuelle Identität fasst verschiedene Aspekte innerhalb der Sexualität zusammen. Es geht um die Selbsteinschätzung der eigenen Person auf die Sexualität beziehend. Sie beinhaltet die beiden Begriffe Sexuelle Orientierung und Geschlechtliches Selbstverständnis.

Sexuelle Orientierung
Sexuelle Orientierung bedeutet, wie es der Begriff schon vermuten lässt, an wem ich mich orientiere. Es geht um die Ausrichtung der emotionalen Bindung, der erotischen Fantasien und der sexuellen Aktivitäten. Zu welchem Geschlecht fühle ich mich (mehr) hingezogen? Mit welchem Geschlecht will ich (mehr) sexuell aktiv sein oder bin ich (mehr) sexuell aktiv?

 

Kurz und knapp gesagt: Die sexuelle Orientierung ist auf andere Personen gerichtet, während die sexuelle Identität auf sich selbst bezogen ist.

 

Geschlechtliches Selbstverständnis
Beim geschlechtlichen Selbstverständnis gibt es wiederum verschiedene Aspekte. Kurz gesagt geht es um das Verständnis der eigenen Person. Zusammengefasst bedeutet das, dass man verschiedene Punkte abklärt:

  • Biologisches Geschlecht
    Bin ich mit einem männlichen oder weiblichen Körper zur Welt gekommen oder kann man mir mein biologisches Geschlecht nicht eindeutig zuordnen (Intersexualität)?
  • Psychisches Geschlecht
    Nehme ich mich alsmännlich, weiblich oder anders wahr?
  • Soziales Geschlecht
    Verhalte ich mich in einer Weise, die als typisch männlich, weiblich oder anders angesehen wird?

Dieses Selbstverständnis führt schlussendlich zur sogenannten Geschlechtsidentität.

 

Geschlechtsidentität
Geschlechtsidentität bedeutet, dass du dich als männlich, weiblich, beides, keines oder anders fühlst. Das biologische Geschlecht spielt keine Rolle. Es gibt jedoch auch Menschen, die sich nicht (mehr) einem Geschlecht zuordnen. Entweder fühlen sie sich nie eindeutig als männlich oder weiblich oder ihre Geschlechtsidentität kann sich über die Zeit verändern. Die Bezeichnung hierfür lautet non-binary/non-binär.

Sexualität und die Gesellschaft

Ob jemand als Mann, Frau oder als intersexuelle Person auf die Welt kommt, wird durch die Gene festgelegt. Was ist jedoch mit den unterschiedlichen, geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen? Wieso sagen wir «typisch Mann» oder «typisch Frau»?

Sexuelles Verhalten wird von gesellschaftlichen Bedingungen bestimmt, d.h. dass beispielsweise die Verschiedenartigkeit von Frauen und Männern erlernt wird und zwar durch die Einflüsse des Umfelds. Auch Jungs können mit Puppen spielen oder sich die Nägel lackieren. Doch in vielen Gesellschaften gibt es klare Vorstellungen davon was ein «typischer» Mann und was eine «typische» Frau tun oder machen soll.

Auch für das sexuelle Verhalten hat jedes Land oder jede Gesellschaft eigene Regeln festgelegt. Diese Regeln bestimmen, ab welchem Alter Sexualität ausgeübt werden darf oder welches Verhalten als normal, abartig, pervers oder unnormal gilt.

Regeln und Gesetze sind nicht nur von der Kultur, vom Land und von der Gesellschaft abhängig, sie verändern sich während der Geschichte auch immer wieder. So gab es z.B. bei den Hippies in den 60er-Jahren die sogenannte sexuelle Freiheit/freie Liebe, bei der es darum ging, dass jeder und jede mit jedem und jeder schlafen kann. Dadurch soll möglichst viel Liebe weitergegeben werden. Dann gibt es wiederum Gesellschaften, die eine einschränkende und einengende Sexualmoral hatten oder immer noch haben. Im Christentum existiert „Kein Sex vor der Ehe“ und auch heute noch leben einige Leute nach dieser Regel. Die extremste, bekannte Andersartigkeit (aus unserer westeuropäischen Sicht) ist die Sexualmoral der Marind-Anim aus Neuguinea. Sie lebten ausschliesslich homosexuell und trafen sich einmal im Jahr zur Paarung, damit die Nachkommen nicht ausblieben. Wie sie heute mit der Sexualität umgehen und sie ausleben, ist leider nicht bekannt.

Häufige Fragen zu illegalen Drogen


 

Was passiert, wenn ich verschiedene Drogen miteinander konsumiere?

Wenn verschiedene Substanzen gleichzeitig oder kurz nacheinander konsumiert werden, spricht man vom Mischkonsum. Dieser ist allerdings äusserst riskant da die Wirkung nicht mehr abgeschätzt werden kann und sich die einzelnen Effekte gegenseitig beeinflussen und verstärken können. Es besteht ein grosses Risiko, unangenehme bis lebensgefährliche Wirkungen zu erzielen (starke Belastung des Herz-/Kreislaufsystems, Überdosierungen, Ohnmacht, erhöhte Gefahr der Auslösung einer Psychose, Austrocknung des Körpers, Kreislaufkollaps, Krampfanfälle, Blackout, Filmriss, und ähnliches). Besonders der Konsum von Alkohol vor, während oder nach dem Konsum anderer Substanzen ist gefährlich. Welche Wechselwirkungen welche Drogen genau auslösen, kannst du hier nachlesen.

Was sind K.-o.-Tropfen?

K.-o.-Tropfen sind auch unter den Namen Liquid Ecstasy, GHB oder GBL bekannt. Die Wirkung von K.-o.-Tropfen ist mit den Effekten von Alkohol vergleichbar: Schwindel, Übelkeit, Erinnerungslücken und eine euphorische Stimmung. Die Opfer werden praktisch willenlos und sind dadurch leicht zu manipulieren. Somit werden sie zur leichten Beute für die Täter, welche dann vermeintlich ihre Hilfe anbieten, um das Opfer dann nach draussen oder an einen anderen Ort zu bringen.

Was ist eigentlich ein „Speedball“?

Unter „Speedball“ wird der Mischkonsum von Heroin und Kokain verstanden. Dieser Mix gilt als besonders gefährlich und hat schon viele Todesfälle verursacht.

Aus was wird eigentlich Haschisch gemacht?

Haschisch wird aus dem Harz des indischen Hanfs (Cannabis) gewonnen, Marihuana dagegen aus dessen Blüten und Blättern. Beides wird mit Tabak gemischt geraucht, wird aber zum Teil auch in Hanf-Kuchen und anderen präparierten Speisen konsumiert.

Wie lange können Drogen im Körper nachgewiesen werden?

Drogen können in verschiedenen Körperteilen und Flüssigkeiten nachgewiesen werden. So zum Beispiel in allen Körperhaaren, im Urin oder auch im Blut. Grundsätzlich ist ein Nachweis nach zwischen 1 Tag bis zu mehreren Wochen nach dem Konsum möglich.

Die Nachweisbarkeit der Drogen hängt ab von der konsumierten Menge, der Häufigkeit des Konsums, der verstrichenen Zeit zwischen Konsum und Drogentest, den Nachweisgrenzen des Testverfahrens, dem individuellen Abbau der Drogen und der allgemeinen körperlichen Verfassung.

Wie die genaue Nachweiszeit bei welcher Droge aussieht kannst du hier nochmals genau nachlesen.

Verursacht Ecstasy Hirnschäden?

Internationale Studien haben gezeigt, dass Hirnschädigungen schon ab einer Dosis von ca. 500 mg MDMA/Ecstasy – also ca. 3 bis 4 Pillen – sehr wahrscheinlich sind. Nur wer ganz vorsichtig dosiert, senkt das Risiko einer Hirnschädigung.

Wie hoch ist das Suchtrisiko beim LSD-Konsum?

Beim LSD-Konsum geht die Gefahr von der psychischen Abhängigkeit aus, da der Konsum bereits vorhandene psychische Probleme verstärken und Krisen auslösen kann, für deren Bewältigung medizinische oder psychiatrische Hilfe erforderlich wird. Von Experimenten mit LSD ist abzuraten.

Könnte es sein, dass die Amphetamine an meinen „Pickeln“ im Gesicht schuld sind?

Ja, die sogenannten Speed-Pickel gibt es tatsächlich, vor allem bei regelmässigen Konsumenten und Konsumentinnen. Das ist eine sehr unschöne Nebenwirkung. Aber auch sonst ist der Körper stark belastet: Amphetamin regt das Herz-Kreislauf-System sehr stark an: Puls und Herzfrequenz steigen, der „Motor“ überdreht und es kann zu Herzrasen, Bluthochdruck, Kollaps und Schlaganfällen kommen. Der Körper leidet innerlich und äusserlich.

Hat Ecstasy Einfluss auf die Wirkung der Antibabypille?

Ob Ecstasy einen direkten Einfluss auf die Wirkung der Pille hat, ist nicht erwiesen. Trotzdem sollte einiges bedacht werden: Zu den möglichen Auswirkungen des Ecstasykonsums gehören auch Übelkeit und Erbrechen. Die Wirksamkeit der Pille kann durch die Einnahme von Drogen, insbesondere aber beim Auftreten von Übelkeit und Erbrechen, beeinträchtigt werden. Damit ist auch das Risiko, schwanger zu werden, grösser.

Weitere akute Risiken, die nach der Einnahme von XTC auftreten können, sind Konzentrationsstörungen und Desorientierung, die nach dem Konsum häufig noch lange anhalten. Das kann zur Folge haben, dass die Einnahme der Pille schlicht und einfach vergessen wird.

Wer sichergehen und auf den Konsum von Ecstasy nicht verzichten will, sollte zusätzlich Kondome benutzen. Die schützen nicht nur vor Schwangerschaft, sondern auch vor Geschlechtskrankheiten und Aids.

Was passiert, wenn ich beim Gebrauch von illegalen Drogen in der Schule/von der Polizei erwischt werde?

Wenn Kinder oder Jugendliche beim Konsum oder Besitz von illegalen Drogen in der Schule erwischt werden, beurteilen die Lehrer:innen oder Schulsozialarbeiter:innen den einzelnen Vorfall und ergreifen die notwendigen Massnahmen (Gespräch mit dem/der betroffenen Schüler:in, Informieren der Eltern, Information an Jugendschutzbeauftrage:n, Anzeige bei der Landespolizei, o. ä.). Der/Die Jugendschutzbeauftragte führt mit dem betroffenen Kind oder Jugendlichen sowie den Eltern ein Gespräch durch, informiert über Risiken dieses Verhaltens und ergreift bei Bedarf in Absprache mit den Eltern weitere Massnahmen. Die Liechtensteinische Staatsanwaltschaft hat die Anzeige gegen Kinder (bis 14 Jahre) wegen Strafunmündigkeit zurückzulegen, d.h. kein Verfahren einzuleiten. Bei Anzeigen gegen Jugendliche (Altersbereich 14 bis 18 Jahre) wird – wie bei Anzeigen gegen Erwachsene – ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, in welchem Informationen wie der genaue Sachverhalt, die Umstände (Erst- oder Mehrfachkonsum, Abhängigkeit usw.) erhoben werden und die angezeigte Person ausreichend untersucht wird. Anhand dieser Erhebungen wird dann entschieden, ob das gerichtliche Verfahren eingeleitet wird oder ob eine Einstellung des Verfahrens nach „Diversion” erfolgt. Bei einer Diversion kommt es zu einer Übernahme von bestimmten Pflichten durch den Jugendlichen in Form von gesundheitsbezogenen Massnahmen.

Was tun, wenn Freund:innen Drogen nehmen?

Drogen können für eine Freundschaft eine grosse Herausforderung bedeuten. Sie können sie verändern und auf eine harte Probe stellen. Wenn du merkst, dass sich dein:e Freund:in anders verhält und sich verändert hat, solltest du jedenfalls das Gespräch mit ihm/ihr suchen. Sei ehrlich und sag ihm/ihr, dass du dir Sorgen machst. Betone auch, dass dir die Freundschaft wichtig ist und du sie nicht aufgeben möchtest. Dabei musst du dir im Klaren sein, dass du eventuell auch scheitern kannst, denn manchmal ist es gar nicht möglich, jemanden davon abzuhalten, Drogen zu nehmen. Lass dich auf keinen Fall dazu überreden, selbst Drogen zu nehmen. Wenn du dich überfordert fühlst, kannst du dir selbst Unterstützung und Rat bei einer Person deines Vertrauens oder einer Drogenberatung holen.

Was sind Entzugserscheinungen?

Entzugserscheinungen treten auf, wenn jemand bereits abhängig ist. Dabei kann man körperliche und psychische Entzugssymptome unterscheiden. Intensität und Gefährlichkeit der Entzugserscheinungen sind je nach Droge unterschiedlich.

Körperliche Entzugserscheinungen treten dann auf, wenn der Körper sich durch die ständige Zufuhr der Droge bereits verändert und daran gewöhnt hat. Diese sind gekennzeichnet durch: Unruhe, Schweissausbrüche und Zittern, Schwächegefühl, Gliederschmerzen, Magenkrämpfe und Brechreiz, Kreislaufstörungen und massive Temperaturschwankungen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen mit schweren Krampfanfällen und akuten Geistesstörungen.

Psychische Entzugserscheinungen entstehen, weil der erwartete Rausch ausbleibt. Das starke Verlangen nach der Droge wird dabei auch „Craving“ genannt. Dies wird begleitet von: Unruhegefühlen, Angst und depressiven Verstimmungen bis hin zu Selbstmordgedanken.

Je nach Droge erleben Konsumenten mehr oder weniger starke Entzugserscheinungen. Bei einer Heroinabhängigkeit sind die Entzugserscheinungen besonders intensiv, weshalb es den Betroffenen auch entsprechend schwerfällt, „clean“ zu bleiben.

Soll ich eine Substanz ausprobieren, wenn ich Lust dazu habe?

Neugierig sein gehört zum „Menschsein“. Neue Erfahrungen machen und Sachen ausprobieren, ist wichtig für die eigene Entwicklung und gehört mit zum Erwachsenwerden. Aber auch die Fähigkeit, sich eine eigene Meinung zu bilden und vernünftige Entscheidungen zu treffen sind Teil des Erwachsenwerdens. Man sollte sich immer gut überlegen, ob man die Neugierde oder die Vernunft bestimmen lässt. Psychoaktive Substanzen können deine Entwicklung behindern.

Vielleicht hilft es dir bei deiner Entscheidung, dir jeweils folgende Fragen vor dem Austesten zu stellen:

Wie geht es mir zurzeit im Alltag? Ist es wirklich ein guter Zeitpunkt um etwas auszuprobieren oder verschiebe ich das nicht besser auf später (z.B. wenn es in der Schule nicht mehr so streng ist oder ich ein wenig älter bin)? Was genau möchte ich ausprobieren?  Bin ich gut informiert über Wirkungen und Nebenwirkungen, die Risiken und das Suchtpotential der gewählten Substanz? Kenne ich die gesundheitlichen Auswirkungen? Ist die Substanz legal oder komme ich mit dem Gesetz in Konflikt?

Was sind Designerdrogen?

Die Bezeichnungen Legal Highs („legale Rauschmittel“), Designerdrogen oder Research Chemicals stehen für Substanzen, die eine ähnliche Wirkung wie illegale Drogen haben, jedoch von der chemischen Zusammensetzung her abweichen.

Zu ihnen gehören Ecstasy, Amphetamine, Speed, Ketamin, Ephedrin, Lachgas, Poppers, Liquid Ecstasy, Methamphetamine wie Thai-Pillen, Yaba, Shabu, Ice, Cristal oder Substanzen welche nach ihren chemischen Formeln abgekürzt werden wie GHB, GBL, DXM, 2-CB, LSD, DOB, …

Durch die Bezeichnung Badesalze, Düngerpillen oder Kräutermischungen wirken sie harmlos und gesundheitlich unbedenklich, was sie allerdings keineswegs sind. Auf den Verpackungen ist nämlich nicht ersichtlich, welche Wirkstoffe sie tatsächlich enthalten. Das Risiko beim Konsum ist hoch, da der Mix giftig sein kann. Deshalb versucht das Gesetz die Designerdrogen, oder besser gesagt die darin enthaltenen Wirkstoffe zu verbieten. Dies ist allerdings eine unmögliche Aufgabe, denn kaum ist ein Wirkstoff verboten, taucht ein neuer, etwas veränderter Wirkstoff auf dem Drogenmarkt auf. Viele Drogenhändler haben mittlerweile das Internet für sich entdeckt. So werden sie auch für Jugendliche leicht verfügbar.

Was sagt das liechtensteinische Betäubungsmittelgesetz über illegale Drogen?

Wer in Liechtenstein illegale Drogen (auch geringste Mengen) erwirbt, besitzt, erzeugt, einführt, ausführt, einem anderen überlässt oder konsumiert, muss mit einer Geld- bzw. einer Freiheitsstrafe rechnen. Auch das Lenken eines Fahrzeuges unter Einfluss von illegalen Substanzen ist verboten. Wird nun eine Person erstmalig wegen Konsums einer geringen Menge illegaler Drogen angezeigt, so kann die Staatsanwaltschaft die Anzeige zurücklegen. Um abzuklären, ob Therapiebedürftigkeit vorliegt, muss sich der Betroffene einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Der gesetzliche Umgang mit Konsumenten von illegalen Drogen ist geprägt durch den Grundsatz „Therapie statt Strafe”. Mit anderen Worten: Die Hilfe sollte im Vordergrund stehen. Für den Handel mit illegalen Drogen gelten jedoch harte Strafen. Am 1. Januar 2007 wurde in Liechtenstein die Diversion eingeführt. Diese bezeichnet eine Reihe von Massnahmen, die von der Staatsanwaltschaft bei leichteren Delikten angeordnet werden können und den Verzicht auf die Durchführung eines formellen Strafverfahrens oder die Beendigung eines solchen ohne Schuldspruch ermöglichen. Der Betroffene muss einer Diversion zustimmen und sich im Rahmen derer zur Erbringung bestimmter Leistungen wie gemeinnützige Arbeiten, Zahlung eines Geldbetrages, Probezeit mit Pflichten oder Absolvierung einer Therapie verpflichten. Durch die Diversion wird eine Vermeidung der stigmatisierenden Wirkung eines Strafurteils und ein effizienteres Entsprechen der Interessen des Tatopfers angestrebt.

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Links

Auf den folgenden Websites findest du weitere nützliche Informationen, Selbsttests, Quiz, Videoclips und vieles mehr zum Thema illegale Drogen:

 

Pink Moon


Hellster Supermond des Jahres: Der pinke Vollmond im April


aha-Jugendreporter Jannis

Am 27. April 2021 ist es so weit: der „Pink Moon“ ist am Nachthimmel sichtbar. Er ist einer der drei besonderen Monde, die dieses Jahr zu sehen sind. Hier erkläre ich dir was es damit auf sich hat und was genau gemeint ist.

Hard Facts

Wann: 27. April 2021
Uhrzeit: 05:33 Uhr

Ursprung des Namens

Im Internet gibt es etliche Bilder, auf denen der Mond pink zu leuchten scheint. Ist der pinke Vollmond auch wirklich rosa? Nein, das ist er nicht. Viele leben jedoch in dem Irrglauben, dass am 27. April der Mond tatsächlich pink leuchtet – was er natürlich nicht tut. Den Namen Pink Moon gaben die Ureinwohner Amerikas dem Vollmond im April nicht wegen seiner Farbe, sondern weil zu dieser Zeit der pinkfarbene Phlox blüht, die sogenannte rosa Flammenblume.

Dennoch ist der „Pink Moon“ ein Ereignis, welches sich lohnt zu betrachten. An diesem Tag ist der Mond 363.869 km von der Erde entfernt. Zum Vergleich, das sind 21.131 km weniger als üblich. Das liegt daran, dass der Mond die Erde in einer Ellipsenbahn umkreist und die ist mal weniger und mal mehr von der Erde entfernt.

Das Ganze ist allerdings noch spektakulärer, da der Pink Moon dieses Jahr auf einen Vollmond fällt und somit wesentlich sichtbarer am Himmel erscheint. Im Übrigen nennt man diese Zusammenfügung des „Pink Moon“ und des Vollmondes: Super Moon / Supermond.

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Essstörungen


Schokolade, eine Sahnetorte, die Käsknöpfle von der Oma… alles doch leckere Sachen – zumindest für die meisten. Doch nicht alle können diese Leckereien geniessen. Was passiert, wenn Essen zur Qual wird?

 

Kurz & bündig

Essen spielt eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft und gehört bei fast jedem wichtigen Anlass sei es eine Geburtstagsparty oder Weihnachten dazu. Oftmals wird Essen aber auch zweckentfremdend. Nämlich dann, wenn es als Trost-, Belohnungs- oder Problemlösungsmittel genommen wird.
Ist das regelmässig der Fall und drehen sich die Gedanken nur noch ums Essen kann eine Essstörung die Folge sein. Ganz wichtig ist,  dass es sich, bei Essstörungen um gefährliche Krankheiten handelt!

Was genau sind Essstörungen?

Essstörungen sind psychische Krankheiten mit seelischen Ursachen aufgrund von persönlichen Problemen und Sorgen. Sie können entstehen, wenn Menschen nicht mehr wissen, wie sie mit schwierigen Situationen, unangenehmen Gefühlen oder mit inneren Konflikten und traumatisierenden Erlebnissen umgehen sollen.
Aufgrund des auftretenden Kontrollverlustes können Essstörungen zu den Süchten gezählt werden. Das Verhältnis zum Essen und zum eigenen Körper ist gestört und das Appetit- und Sättigungsverhalten funktioniert bei den Betroffenen nicht normal.
Viele der Essstörungen stehen in Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Zwang, sich mit dem Thema Gewicht, Idealfigur und Leistungsbewusstsein auseinanderzusetzen.

Welche Formen von Essstörungen gibt es?

Im weitesten Sinne spricht man schon von einer Essstörung, wenn Essen mit einem Zwang zur Gewichtskontrolle oder zum immer mehr essen verbunden ist (mit und ohne anschliessendem Erbrechen) – als Tröster, aus Frust oder bei Stress.

Allgemein gibt es folgende Unterscheidungen:

  • Magersucht (Anorexia nervosa)
  • Ess-Brechsucht (Bulimie)
  • Ess-Sucht (Binge Eating)

ACHTUNG: Nicht jede und jeder, die/der einmal eine Diät ausprobiert und abgenommen hat, ist magersüchtig und nicht jede und jeder, die/der sich ab und zu vollstopft, leidet an Ess-Brech- oder Esssucht.

 

Magersucht (Anorexia nervosa)
Bei der Magersucht dreht sich alles darum möglichst dünn zu sein und noch mehr abzunehmen. Mädchen sind im Verhältnis häufiger von der Krankheit betroffen als Jungen. Die Betroffenen leiden an extremem Untergewicht. Sie fürchten sich vor dem Dicksein und wollen daher immer noch dünner werden.

Daher essen sie möglichst wenig und treiben sehr viel Sport. Zusätzlich werden manchmal auch Appetitzügler und Entwässerungsmittel eingesetzt, um das Wunschgewicht zu erreichen. Um ans Ziel zu gelangen, werden mehrmals täglich Gewichtskontrollen und ein sogenannter „body check“, zu dem das kritische Betrachten von Bauch, Hüfte und Oberschenkeln zählt, durchgeführt.

Magersüchtige Personen haben eine falsche Körperwahrnehmung. Auch wenn sie schon untergewichtig sind und sehr viel abgenommen haben, empfinden sie sich selbst immer noch als zu dick.
Wenn die Magersucht nicht behandelt wird, kann das schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben und bis zum Tod führen!

ACHTUNG: Magersucht hat die höchste Sterblichkeitsrate aller psychiatrischen Erkrankungen bei pubertierenden Mädchen!

Ess-Brechsucht (Bulimie)
Wer an Ess-Brechsucht leidet, hat mit immer wiederkehrenden Heisshungerattacken und Fressanfälle zu kämpfen, die sich nicht kontrollieren lassen.  Nach dem Heisshunger folgt schnell einmal der Frust und die Scham vor dem Kontrollverlust. Mithilfe von Erbrechen, Abführmitteln, fasten oder übermässigen Sport wollen die Betroffenen ihren „Ausrutscher“ wieder gut machen. Dabei kann häufiges Erbrechen sehr gefährlich sein, da Magensäure hochgewürgt wird, welche die Speiseröhre verätzt.

Wie bei der Magersucht ist der Wunsch nach dem Dünn-Sein vorhanden. Aufgrund der übertriebenen Essensaufnahme wird dieses Ziel aber oftmals nicht erreicht. Daher können Menschen in allen Gewichtsklassen von Ess-Brechsucht betroffen sein und die Erkrankung ist für Aussenstehende schwer zu erkennen.

ACHTUNG: Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, haben oft Schuldgefühle und Depressionen, die sogar bis hin zu Selbstmordgedanken gehen können.

Ess-Sucht (Binge Eating)

Die Esssucht kann mit der Bulimie verglichen werden da die Betroffenen ebenso an unkontrollierbaren Heisshungerattacken und Fressanfällen leiden. Dabei werden in kurzer Zeit grosse Mengen von Nahrungsmitteln verschlungen (= engl. „binge eating“). Im Gegensatz zur Bulimie wird die aufgenommene Nahrung auch beibehalten und nicht durch Erbrechen oder Abführmittel wieder vom Körper ausgeschieden.

Durch das viele unkontrollierte Essen (auch wenn man nicht hungrig ist), kommt es zu einem schnellen Gewichtsanstieg und mitunter zu starkem Übergewicht (Adipositas). Die Betroffenen essen häufig alleine, da sie sich für ihr Essverhalten schämen.

ACHTUNG: Die oben beschrieben Formen von Essstörungen können auch als Mischformen auftreten und es gibt fliessende Übergänge: Phasen des extremen Hungerns, durchbrochen von Essanfällen oder strikte Hungerphasen nach einigen Tagen mit vielen Essanfällen.

 

 

Essstörungen erkennen

Je nachdem, an welcher Essstörung ein Mensch leidet, ist es für Aussenstehende oft schwierig, eine Essstörung zu erkennen. Auffallende Essgewohnheiten müssen nicht zwingend eine Essstörung sein. Oft sind aber die Grenzen fliessend. Ob jemand an einer behandlungsbedürftigen Essstörung leidet, kann nur eine fachperson (Ärztin/Arzt, eine Psychotherapeut/in, etc.) zuverlässig feststellen. Wer vermutet, selbst an einer Essstörung zu leiden, oder glaubt, jemanden zu kennen der Hilfe benötigt, sollte sich daher unbedingt professionellen Rat einholen.

 

In der Regel versuchen die Betroffenen alles, um ihre Krankheit zu verbergen, wodurch es für das Umfeld sehr schwer ist, eine Erkrankung festzustellen. Es gibt dennoch ein paar Anhaltspunkte, auf die man achten kann:

  • Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper
  • alle Gedanken drehen sich nur noch ums Essen
  • man hat Angst zuzunehmen
  • kein Gefühl für Hunger oder Sattsein
  • Einteilung von Lebensmitteln in „erlaubte“ (kalorienarme Lebensmittel, Obst, Gemüse, …) und „verbotene“ (Zucker, Fett …)
  • schlechtes Gewissen, wenn vor anderen gegessen wird und heimliches Essen
  • selbst herbeigeführtes Erbrechen 
  • tägliches Wiegen
  • ständiges Diät-halten und Kalorien-zählen
  • unregelmässiges Essverhalten (Überessen – Fasten)
  • das Gefühl, zu dick zu sein
  • abnehmendes Interesse am Kontakt mit anderen Menschen und sozialer Rückzug 
  • übertriebener Sport, sogar bei Verletzung oder Krankheit
  • man ist deprimiert, launisch und unkonzentriert
  • Schlaf- und Wahrnehmungsstörungen

Body-Mass-Index (BMI)

Zur Feststellung ob sich das Körpergewicht im normalen Rahmen bewegt, zu niedrig oder zu hoch ist, wird oftmals der Body-Mass-Index (BMI) hergenommen. Dieser berechnet vereinfacht gesagt das Verhältnis von Gewicht zur Körpergrösse.

 

Allerdings wird bei der Berechnung des BMI nicht zwischen Fettmasse und Muskelmasse (wichtig bei Spitzensportlern, Gewichthebern, Schwerstarbeitern, …) unterschieden, weshalb der BMI alleine wenig aussagekräftig ist.

Vor allem bei Kindern und Jugendlichen verändert sich die Körperproportionen während des Wachstums. Um feststellen zu können, ob bei einem niedrigen BMI tatsächlich eine Essstörung vorliegt, müssen auch andere Kriterien mit einbezogen werden (zum Beispiel das Essverhalten, das Selbstwertgefühl und die Körperwahrnehmung). Ebenso wenig sagt der BMI etwas über die Ursachen von Über- und Untergewicht aus.

Der BMI kann aber als ungefähre Richtlinie verwendet werden.

 

Hilfe!

 

Kreative Quellen


Wer Bilder oder Videos aus dem Internet verwendet, kann schnell Urheberrechte verletzen. Doch wo finde ich online Inhalte, die man ohne Bedenken wegen Urheberrecht etc. nutzen kann?

 

 

Wer Bilder oder Videos aus dem Internet verwendet, kann schnell Urheberrechte verletzen. Was ist erlaubt, was nicht? Was bedeutet CC-Lizenz und was mache ich, wenn ich eine Abmahnung erhalte? Diesen und weiteren Fragen gehen wir in unserem Artikel zum Thema Copyright im Netz nach:

Damit du auf Nummer sichergehen kannst, solltest du bei der Verwendung von Bildern, Grafiken, Musik und Videos, die du nicht selbst produziert hast, auf Werke mit einer Creative Commons-Lizenz zurückgreifen. Diese darfst du unter bestimmten Bedingungen kostenlos nutzen.

Wo finde ich CC-Inhalte?

Hier hast du wirklich die Qual der Wahl. Es gibt eine Menge Plattformen, die Creative Commons-Inhalte anbieten.

Wichtig: Auf manchen Portalen ist eine kostenlose Registrierung notwendig.

Am besten, du suchst dich mal durch alle Seiten durch. Dadurch bekommst du am ehesten ein Gefühl dafür, welche Seiten sich für dich persönlich lohnen. Diese speicherst du dann ab, damit du dich in der Zukunft nicht wieder durch alle Seiten durchsuchen musst.

Achtung: Auch die Nutzung von CC-Inhalten schützt leider nicht immer vor einer Urheberrechtsverletzung! Denn oft kann nicht festgestellt werden, ob die Person, die Fotos, Musik etc. unter einer freien Lizenz ins Internet stellt, tatsächlich der Urheber/Rechteinhaber ist. Vorsicht ist daher z. B. bei sehr professionell wirkenden Inhalten (z. B. Fotos von Prominenten) geboten.

Wir haben eine Linksammlung zum Thema „Kreative Quellen“ zusammengestellt, mit einer Auflistung an Plattformen und Links zu CC-Inhalten.

CC-Suchmaschinen

Eine Möglichkeit bietet die erweiterte Suche auf Google. Dort kannst du unter der Einstellung „Nutzungsrechte“ nach Inhalten mit bestimmten Nutzungslizenzen suchen. Auch Yahoo! bietet eine ähnliche Möglichkeit.

Musik

Auf den folgenden Plattformen findest du Musik, die unter die CC-Lizenzen fallen:

  • Jamendo.com -> Über 370.000 Titel verschiedener Länge und Qualität, die du frei remixen und verwenden darfst
  • ccmixter.org -> freie Remixes jeder Art zum Herunterladen, Verbreiten und Weiterverwenden
  • Youtube.com/audiolibrary -> Bei den Filtern „Namensnennung“ auf „Keine Quellenangabe erforderlich“ wechseln
  • Musopen -> Werke klassischer Komponisten, deren Urheberrechte abgelaufen sind, wurden von Musiker*innen neu eingespielt und hier veröffentlicht.
  • Freemusicarchive.org
  • Soundcloud.com

Bilder/Fotos

Fotos und Bilder, die man im Internet findet, fallen in den allermeisten Fällen nicht unter die CC-Lizenzen. Deshalb muss man die eigenen Suchroutinen anpassen und auf speziellen Plattformen suchen.

studio.polotno.dev ist ein kostenloser Online-Design-Editor. Hier kannst du Bilder, Text und Illustrationen mischen, um Social Media Posts, Youtube-Previews, Podcast-Cover, Visitenkarten und Präsentationen zu erstellen.

Grafiken

Filme/Videos

Weitere Links

Sozial engagieren: Plastikdeckel sammeln


Plastikdeckel sammeln für einen guten Zweck: Ausbildung von Blindenführhunden ermöglichen.

 

 

Das Projekt

Deckel von PET-Flaschen, Nutella-Gläsern oder Schlagrahmdosen landen vielfach achtlos im Abfall – ein Recyclingprojekt ins Leben gerufen von der Familie Aarts sammelt sie für einen guten Zweck und ermöglicht dadurch die Ausbildung von Blindenführhunden.

Das Tolle daran? Jede*r kann mitmachen und schlägt dabei zwei Fliegen mit einer Klappe: Man tut Gutes und schützt die Umwelt, denn das gesammelte Plastik wird recycelt.

Für das Recyclingprojekt, das Martinus Aarts mit seinem Sohn Robin aus Herisau initiiert hat, um die Ausbildung von Blindenführhunden zu unterstützen, werden 6,6 Millionen Plastikdeckel benötigt. Die Ausbildung von einem Blindenführhund ist nämlich extrem teuer und kostet inklusive Ausbildung und allem Drum und Dran 65 000 Franken. Für ein Kilogramm bekommt die Familie Aarts bei ­einem Recyclingunternehmen 30 Rappen. Im letzten Jahr haben sie mit der Aktion insgesamt 5000 Franken (zwei Tonnen Plastikdeckel) gesammelt, die sie der Stiftung „Schweizerische Schule für Blindenführhunde“ in Allschwil zur Verfügung gestellt und so die ersten zwölf Wochen einer Welpen-Blindenführhund-Ausbildung bezahlt haben. Die Plastikdeckel alleine haben zwar nicht ausgereicht, aber mithilfe von zusätzlichen Spendengeldern haben sie ihr Ziel von 5000 Franken sogar überschritten und konnten so auch einen Welpen finanzieren. Würde ­jeder Einwohner in der Schweiz einen Plastikdeckel pro Woche beisteuern, hätte man in einem Jahr 52 Welpenausbildungen finanziert. Die Idee selber stammt aus den Niederlanden, wo die Aktion seit 2015 durchgeführt wird und womit die Ausbildung von bisher acht Hunden finanziert werden konnte.

Mitmachen

Jeder und jede kann mitmachen und das Projekt unterstützen! Gesucht werden harte Plastikdeckel, wie man sie auf Milch-, Rahm- oder PET-Flaschen findet, aber auch Deckel von Pflegeprodukten und vielem mehr. Gesammelt werden kann privat aber gerne auch als Verein, Schule, Restaurant, … je mehr, desto besser! Die gesammelten Deckel können dann in trockenem und sauberem Zustand bei einer der Sammelstellen in Liechtenstein (oder in der Schweiz) oder direkt bei der Stiftung in Allschwil abgegeben werden.

Sammelstellen in Liechtenstein

  • Getränke Gstöhl, Balzers
  • A Beck AG, Triesen
  • Sweet Heaven, Triesen

Links

 

 

Sucht – Übersicht


Ist Sucht das Gleiche wie eine Abhängigkeit? Wovon kann man süchtig werden und was haben Drogen damit zu tun? Erfahre es hier!

 

Was ist Sucht?

«Sucht geht mich nichts an. Ich nehme keine Drogen. Ich bin nicht süchtig.»

Viel zu oft denken Menschen beim Begriff Sucht an Heroin, Kokain und Co. Dabei hat Sucht viele Gesichter mit denen wir täglich konfrontiert sind. Das beginnt schon mit dem Kaffee am Morgen und der Zigarette zum Aufwachen. In der Schule auf dem Pausenhof versammeln sich die Rauchenden auf dem Raucherplatz. Nach dem Mittagessen ein kleines Schnäpschen um die Verdauung anzuregen, das Essen war ja so fettig. Am Nachmittag eine Tablette gegen die fiesen Kopfschmerzen von der Arbeit am Computer. Am Ende des Tages dann das verdiente Feierabendbier oder das Gläschen Rotwein. Zum Einschlafen noch eine Schlaftablette damit man morgen wieder in Topform den Alltag bewältigen kann.

Allgemein versteht man unter Sucht eine Erkrankung, die körperliche, seelische und soziale Folgen mit sich bringt. Im Vordergrund steht dabei die Abhängigkeit von einer Substanz (Drogen) oder auch einer Verhaltensweise (Essen, Spielen, Shoppen) um einen bestimmten Zustand (zur Beruhigung, als Belohnung, um wach zu werden) zu erreichen. Im Unterschied zu einer Gewohnheit haben Betroffene einer Suchterkrankung keine Kontrolle mehr über ihr Verhalten und die Abhängigkeit entwickelt sich zu einem Zwang der immer (öfters) wiederholt werden muss. Eine Sucht kann, wie bereits erwähnt, an eine Substanz geknüpft sein, oder aber auch eine zwanghafte Verhaltensweise widerspiegeln. Daher spricht man von stoffgebundener und stoffungebundener Sucht.

Bei stoffgebundenen Süchten gibt es eine süchtig machende Substanz die auf das Gehirn in einer bestimmten Art und Weise (z.B. beruhigend oder anregend) einwirkt. Zu diesen Substanzen gehören Alkohol, Nikotin, Cannabis, Heroin, Designerdrogen, etc. Bei stoffungebundenen Süchten handelt es sich um Verhaltensweisen, die zwanghaft ausgeführt werden um ein Lustgefühl zu erreichen, oder zumindest ein Unlustgefühl zu vermeiden. Zu ihnen gehören Bulimie (Ess-Brech-Sucht), Magersucht, Fettsucht, Kaufsucht/Konsumzwang, Arbeitssucht, Spielsucht, Fernsehsucht, Computer- und Internetsucht, Sportsucht, etc.

 

Wusstest du, dass für illegale Drogen weltweit mehr Geld ausgegeben wird als für die Ernährung der gesamten Menschheit? Und wusstest du, dass der Nikotin-, Alkohol- oder Drogenkonsum von Schwangeren die häufigste Ursache für Kindesmissbildungen ist? Weitere Fakten zum Thema Sucht haben wir für dich recherchiert:

 

 

 

Wie wird man süchtig?

Für die Entstehung einer Suchterkrankung gibt es nicht DEN einen Grund. Vielmehr ist es das Zusammenspiel von unterschiedlichen Faktoren. Diese lassen sich im sogenannten Suchtdreieck zusammenfassen. Das Suchtdreieck beschreibt, dass für die Entwicklung einer Suchtkrankheit drei Faktoren zusammenspielen:

  • die suchtkranke Person (Mensch)
    mangelnde Konfliktfähigkeit, instabiles Selbstwertgefühl, Störungen in der Beziehungsfähigkeit, geringe Frustrationstoleranz, genetische Faktoren etc.
  • die Umwelt und Gesellschaft (Milieu)
    soziale Konflikte, Verarmung, Akzeptanz des Stoffes, Alkohol- und Drogenmissbrauch der Eltern, Gruppendruck, familiäre Konflikte, Scheidung, negatives Wohnumfeld, Ablehnung durch Gleichaltrige, schulische Probleme etc.
  • der Suchtstoff (Mittel/Substanz)
    Verfügbarkeit der Droge, Wirkung, Verträglichkeit, Konsumdauer, Dosis etc.

 

Nicht jeder Mensch, dessen Leben oben genannte Faktoren aufweist, wird also automatisch gleich suchtkrank. Es kommt vielmehr auf das Zusammenspiel und die Anhäufung von Faktoren an und ist somit sehr individuell. Wer gerne auf Partys geht und einen Konflikt mit seinem besten Freund/seiner besten Freundin hat, wird demnach nicht automatisch süchtig. Kommt zum Konflikt allerdings noch ein schlechter Freundeskreis, Stress in der Schule, die Scheidung der Eltern und Kontakte zu Drogendealern dazu, ist das Risiko, eine Suchtkrankheit zu entwickeln, schon viel grösser.

 

Vom Genuss zur Sucht

Eine Sucht entsteht nicht von heute auf morgen und entwickelt sich für gewöhnlich langsam. Daher kann die Sucht sowohl für die betroffene Person, als auch das Umfeld lange Zeit unerkannt bleiben.

Folgende Schritte können den Weg in die Sucht bahnen:

  • Genuss
  • Missbrauch
  • Gewöhnung
  • Abhängigkeit

Am Anfang steht meist der Genuss. Dabei wird ein Mittel oder ein Verhalten mit Gespür für das richtige Mass konsumiert/ausgeführt. Dies kann das Glas Wein oder Bier mit den Freunden sein. Wenn aber z.B. aufgrund von Problemen, Frust, Langeweile oder dem Bedürfnis nach Anerkennung getrunken wird, spricht man von missbräuchlichem Verhalten. Das Mittel oder das Verhalten wird zum Ausweichen verwendet.

Wer daraufhin dann regelmässig zur Flasche greift und sich ein Automatismus entwickelt (z.B. täglich zur Flasche greifen, wenn man abends vor dem Fernseher sitzt) spricht man von Gewöhnung. Die physische und psychische Bindung an das Suchtmittel ist bereits so gross, dass man das Bier oder die Zigarette zur Beruhigung braucht.

Auf die Gewöhnung folgt dann meistens als fliessender Übergang der Schritt in die Abhängigkeit/ Sucht. Das Mittel oder Verhalten wird „notwendig“ und zur Lebensbewältigung (z.B. man erträgt keinen Urlaub auf einer Hütte oder am Strand ohne Alkohol).

Die Entwicklung vom Genuss bis zur Sucht geht nicht „von selbst“. Wer einmal eine Substanz missbräuchlich gebraucht/ein Verhalten missbräuchlich einsetzt, muss deswegen nicht gleich süchtig werden. Jedoch ist jede Stufe die Voraussetzung für die nächste und es ist leichter, die Schritte vom Genuss in Richtung Sucht zu gehen als umgekehrt.

 

Merkmale

Es ist wichtig, Symptome wahrzunehmen und eine mögliche Suchtgefährdung zu erkennen – bei  sich und auch bei anderen. Oft sind die Grenzen von Genuss zur Sucht fliessend, was es umso schwieriger macht. Ob tatsächlich eine Sucht/Abhängigkeit vorliegt oder nicht, entscheiden die Ärzte und Ärztinnen anhand eines Kriterienkataloges der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Demnach müssen mindestens drei der folgenden sechs Merkmale im letzten Jahr vorgelegen haben, um eine Suchtkrankheit zu bestätigen:

Zwang
Du musst etwas nehmen oder tun, es geht nicht ohne. All deine Gedanken kreisen nur noch um die Substanz/Tätigkeit. Du wirst unruhig und nervös.

Dosissteigerung
Du brauchst immer mehr von einem Mittel/Verhalten, um dieselbe Wirkung zu erzielen (Toleranzentwicklung).

Kontrollverlust
Du kannst nicht mehr kontrollieren, wann du was und wieviel konsumierst. Auch das Aufhören fällt dir schwer. Du hast dir vorgenommen, nur ein Glas Rotwein zu trinken und hast dann doch die ganze Flasche getrunken. Die Kontrolle geht verloren.

Entzugserscheinungen
Wenn du dir vornimmst das Mittel nicht zu konsumieren bzw. die Tätigkeit nicht ausübst, reagiert dein Körper mit Zittern, Übelkeit, Schweissausbrüchen etc. darauf. Du spürst die körperliche und/oder psychische Abhängigkeit und die damit verbundenen Entzugserscheinungen bei Beendigung oder Reduktion des Konsums.

Vernachlässigung anderer Interessen und Pflichten
Das Mittel/Verhalten hat oberste Priorität und du richtest dein ganzes Leben danach. Du verheimlichst den Konsum oder streitest ihn ab. Fussballspielen interessiert dich nicht mehr, schliesslich brauchst du die Zeit jetzt für andere Sachen. Interessen und Freunde treten zugunsten der Beschaffung, dem Konsum selbst und die Folgen des Konsums in den Hintergrund.

Weitermachen trotz negativer Konsequenzen
Deine Schulleistungen haben sich verschlechtert, deine Freunde haben sich von dir abgekehrt, du hast Schulden und bist öfters krank? Trotz der negativen schädlichen Folgen machst du mit dem Konsum weiter.

 

Folgen

 Sowohl stoffgebundene als auch stoffungebundene Suchtkrankheiten können weitreichende körperliche, seelische und soziale Folgen mit sich bringen.

 

Körperliche Abhängigkeit

Beim Konsum von Drogen kann es nach mehr oder weniger langer Zeit zu einer körperlichen Abhängigkeit nach dem süchtigen Stoff kommen. Das deshalb, weil sich der Körper an die Droge gewöhnt hat und die Substanz braucht um zu funktionieren. Wenn man beispielsweise Drogen zu sich nimmt, die Glückshormone erzeugen, ist der Körper irgendwann nicht mehr in der Lage, diese Hormone selbst zu produzieren.

Wer dann versucht, den Konsum zu reduzieren oder ganz aufzuhören, muss mit heftigen, körperlichen Entzugserscheinungen wie Nervosität, Zittern, Krämpfe, Schlafstörungen, Delirien, Schwitzen, Fieberschüben, Muskelschmerzen und Erbrechen rechnen. Im Falle einer Abhängigkeit sollte man dringend professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um einen überwachten Entzug zu starten und mithilfe von Psychotherapie die Ursachen der Sucht zu erkennen. Eine körperliche Abhängigkeit lässt sich in der Regel in relativ kurzer Zeit überwinden.

Die Liste möglicher körperlicher Folgen bei regelmässigem und starkem Drogenkonsum ist lang. Sie reicht von Herzschäden über Lähmungen, Nierenversagen und einer Schädigung des körpereigenen Abwehrsystems bis hin zur Zerstörung der Organe und somit zum frühzeitigen Tod.

 

Psychische Abhängigkeit

Im Vergleich zur körperlichen Abhängigkeit wird man eine psychische Abhängigkeit viel schwerer los.

Denn das nicht kontrollierbare und häufige Verlangen, die entsprechende Droge einzunehmen/das entsprechende Verhalten auszuüben, kann auch dann noch bestehen, wenn man die körperliche Abhängigkeit (im Fall von Drogen) besiegt hat. Dieses unwiderstehliche, masslose Verlangen nach einer Droge/Verhaltensweise wird auch Craving genannt.

Kennzeichnend für eine psychische Abhängigkeit ist, dass die Konsumierenden den Konsum auch dann noch fortsetzen, wenn schon negative Konsequenzen aufgrund des Konsums eingetreten sind.

Genau wie bei einer körperlichen Abhängigkeit kann es auch bei der psychischen Abhängigkeit zu Entzugserscheinungen in Form von Unruhe, Depression, Nervosität, Aggression, Selbstmordgedanken, Stimmungsschwankungen und Angstzustände kommen. Die psychische Abhängigkeit lässt sich nur in einer langwierigen Therapie überwinden.

Die Langzeitfolgen bei regelmässigem Konsum können sich bei einer psychischen Abhängigkeit in Form von Depression, Panikattacken, Verfolgungswahn, Halluzinationen, starker Persönlichkeitsveränderung, Gefühlskälte und erhöhtem Suizidrisiko äussern.

 

Soziale Folgen

Eine Suchterkrankung hat auch Einfluss auf unsere sozialen Kontakte: Freundschaften und Beziehungen gehen kaputt, Betroffene verlieren ihren Job oder brechen die Schule ab, die Kosten für den Konsum führen in die Verschuldung. Viele Süchtige werden auch irgendwann zu Straftätern, da sie keinen anderen Weg finden, um an das nötige Geld für den Konsum zu kommen.

Eine Suchterkrankung hat somit nicht nur direkte Auswirkungen auf die Konsumierenden, sondern auch auf ihr Umfeld (Familie, Freunde etc.), da die Droge/das Verhalten das gesamte, alltägliche Leben kontrolliert. Somit werden Eltern, EhepartnerInnen, Kinder und FreundInnen Mitgefangene der Sucht. Dies nennt man Co-Abhängigkeit. Die Co-Abhängigen bekommen die Folgen der Sucht mit und versuchen Betroffene von der Sucht abzubringen. Das funktioniert allerdings meist nicht, da sich eine Sucht nicht durch Bitten und Drohen heilen lässt. Die Angehörigen fühlen sich schuldig, da sie nichts tun können. Zudem passen sie oft ihr ganzes Leben dem Süchtigen an und stellen eigene Interessen zurück. Die kann die Krankheit verlängern, da sie mit ihrem loyalen Verhalten die Sucht unterstützen. Angehörige einer suchtkranken Person sollten sich daher im Klaren darüber sein, dass nur die/der Süchtige sich helfen kann. Den Wunsch, die Notwendigkeit und der Wille, die Krankheit loszuwerden, muss selbst erkannt werden.

 

 

Häufige Fragen

 

Wirken Drogen sexuell anregend?

Einige Drogen haben den Ruf, eine luststeigernde Wirkung zu haben. Das ist bei den meisten Substanzen gar nicht der Fall bzw. diese Wirkung ist sehr kurzzeitig. Die sogenannte Liebesdroge Ecstasy soll sogar die Lust löschen. Eine Studie aus England und Italien, in der 768 Jugendliche über ihren Drogenkonsum befragt wurden, hat ergeben, dass regelmässige Ecstasykonsumierende weit mehr über sexuelle Probleme klagten als Nichtkonsumierende. Laut der Studie berichteten diese dreimal so häufig über wenig Lust.

 

Wie lange können Drogen im Körper nachgewiesen werden?

Drogen können in verschiedenen Körperteilen und Flüssigkeiten nachgewiesen werden. So beispielsweise in allen Körperhaaren, im Urin oder im Blut. Grundsätzlich ist ein Nachweis zwischen einem Tag bis zu mehreren Wochen nach dem Konsum möglich. Die Nachweisbarkeit der Drogen hängt von der konsumierten Menge, der Häufigkeit des Konsums, der verstrichenen Zeit zwischen Konsum und Drogentest, den Nachweisgrenzen des Testverfahrens, dem individuellen Abbau der Drogen und der allgemeinen körperlichen Verfassung ab.

Wie die genaue Nachweiszeit bei welcher Droge aussieht, kannst du hier nochmals genau nachlesen.

 

Was ist bei Drogennotfällen zu tun?

Falls du, deine Freunde oder eine andere Person durch Drogenkonsum in eine psychische oder körperliche Notsituation gerät, ist es wichtig zu wissen, was zu tun ist. Auf keinen Fall solltest du in Panik geraten. Lass die betroffene Person niemals allein.

Wenn du nicht weisst, wie du der betroffenen Person helfen kannst oder ob es sich um einen Notfall handelt, solltest du am besten ganz schnell ärztliche Hilfe anfordern (Notrufnummer 112 oder 144). Medizinisches Personal ist zur Verschwiegenheit verpflichtet und darf keine persönlichen Informationen weitergeben (mit Ausnahme von lebensbedrohlichen Zuständen).

Wenn es dir selbst schlecht geht und du alleine bist, wende dich an eine Person in deiner Nähe, bitte sie oder ihn bei dir zu bleiben und schildere ihr oder ihm deinen Zustand.

Es ist jedenfalls wichtig dem medizinischen Personal am Telefon oder der Person an die du dich wendest, genau zu erzählen, dass es sich um einen Drogennotfall handelt, was konsumiert wurde und welche Symptome der/die Betroffene hat. Die Ärztin oder der Arzt kann dir dann am Telefon schon Sofortmassnahmen nennen, die du bis zu ihrem Eintreffen umsetzen kannst. Bedenke: Bei lebensbedrohlichen Zuständen ist es deine Pflicht Hilfe zu leisten und du machst dich strafbar, wenn du deine Hilfe verweigerst!

Auf dieser Seite findest du einige mögliche Notfälle mit Symptomen und Hilfsmassnahmen aufgelistet.

 

Was tun, wenn ich denke, dass FreundInnen, Bekannte oder Familienangehörige an einer Sucht leiden?

Eine Suchterkrankung kann für eine Freundschaft/Familie/Beziehung eine grosse Herausforderung bedeuten. Die Betroffenen können sie verändern und die Beziehungen werden auf eine harte Probe gestellt. Wenn du merkst, dass sich eine Person in deinem nahen Umfeld anders verhält und sich verändert hat solltest du jedenfalls das Gespräch mit ihm/ihr suchen. Sei ehrlich und sag ihm/ihr, dass du dir Sorgen machst. Betone auch, dass dir der Kontakt zu ihm/ihr wichtig ist und du sie nicht aufgeben möchtest. Dabei musst du dir im Klaren sein, dass du auch scheitern kannst, denn die/der Betroffene muss sein Problem selbst erkennen und der Wille dazu haben von der Sucht wegzukommen. Lass dich aber auf keinen Fall dazu überreden selbst Drogen zu nehmen. Nimm die Drogen auch nicht einfach weg oder verstecke sie. Das führt nur zu Konflikten. Wenn du dich überfordert fühlst, kannst du dir Unterstützung und Rat bei einer Person deines Vertrauens oder einer Drogenberatung holen.

 

Wie reduziere ich die Risiken beim Drogenkonsum?

 

Welche Beratungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn du das Gefühl hast, deinen Drogenkonsum nicht mehr im Griff zu haben oder deine Familie oder Freunde haben ein Problem mit Sucht, hast du die Möglichkeit, dich professionell unterstützen zu lassen. Du hast die Möglichkeit, dich folgendermassen beraten zu lassen:

 

Online

Es gibt die Möglichkeit, Beratung über das Internet in Anspruch zu nehmen, entweder in einem Chatroom oder per E-Mail. Auf den folgenden Seiten findest du die Möglichkeit zur Online-Beratung:

 

Telefon

Bei akuten psychischen Krisen kannst du dich rund um die Uhr an folgende Telefonnummer wenden:

147 – Sorgentelefon für Kinder- und Jugendliche

 

Face-to-Face

Die „klassische“ Face-to-Face-Beratung findet vor Ort in einer Beratungsstelle statt. Die Berater und Beraterinnen kommen aus unterschiedlichen Berufen und haben in der Regel zusätzliche Beratungs- oder Therapieausbildungen gemacht. Meist arbeiten dort Sozialpädagogen/innen, Sozialarbeiter/innen, Psychologen/innen, Ärzte/innen und Theologen/innen welche zur Verschwiegenheit verpflichtet sind.

 

Was passiert bei einer Therapie?

Da es unterschiedliche Therapieformen gibt, ist es wichtig, in Erstgesprächen mit dem Therapeuten oder der Therapeutin herauszufinden, welche davon die geeignete für die Person ist. Dazu macht man gemeinsam mit dem Fachpersonal eine Art Bestandsaufnahme, damit sich der Therapeut oder die Therapeutin ein Bild von deiner Problemlage und Vorgeschichte machen kann. Manchmal ist es auch nötig, Fragebögen auszufüllen und psychologische Tests durchzuführen. Dann wird gemeinsam geklärt, welche Veränderungen und Ziele angestrebt werden sollen. Wichtig dabei ist, dass sich ein vertrauensvolles Gesprächsklima entwickelt, bei dem du das Gefühl hast, gut aufgehoben zu sein. In den Erstgesprächen wird auch geklärt, ob die Therapie ambulant oder stationär erfolgen soll.

Je nach gewählter Therapieform finden weitere Sitzungen alleine oder in Gruppen statt, bei denen die Suchtproblematik und deren Entstehung genau beleuchtet werden. Gemeinsam mit dem Therapeuten oder der Therapeutin werden Verhaltensstrategien entwickelt, um das problematische Verhalten in den Griff zu kriegen. Dabei können auch kreative Methoden aus der Gestalt-, Musik-, Kunst- und Bewegungstherapie angewendet werden. Jederzeit hat man hat die Möglichkeit, eine Behandlung abzubrechen oder den Therapeuten/die Therapeutin zu wechseln. Diese sind zur Verschwiegenheit verpflichtet und nichts, was man sagt, darf weitergegeben werden. Das gilt auch für die gemachten Aufzeichnungen und Notizen.

 

Was ist der Unterschied zwischen einer ambulanten und einer stationären Therapie?

Wenn der Konsum von Drogen sich zum Problem entwickelt hat, gibt es die Möglichkeit, eine Therapie zu machen. Dabei hat man die Möglichkeit zwischen einer sogenannten ambulanten und einer stationären Therapie zu entscheiden.

Für den Erfolg einer ambulanten Therapie ist es wichtig, dass man noch nicht zu tief in der Sucht steckt, die Motivation der Betroffenen sehr gross ist, Unterstützung vom privaten und beruflichen Umfeld bekommt, nur wenige oder keine Entzugssymptome vorhanden sind und man seinen Alltag noch bewältigen kann. Nur wenn alle diese Voraussetzungen vorliegen macht es Sinn, eine ambulante Therapie zu starten. Eine so genannte ambulante Kurzzeittherapie umfasst bis zu 25 Sitzungen und man kann in seinem gewohnten Umfeld bleiben. Eine Sitzung dauert in der Regel 45 bis 60 Minuten.

Steckt man bereits zu tief in der Sucht ohne Unterstützung vom sozialen Umfeld und sind die Entzugssymptome schon unerträglich, ist es ratsam eine stationäre Therapie anzutreten. Der Unterschied zur ambulanten Therapie ist hierbei, dass man in der Therapieeinrichtung wohnt und den Tag dort verbringt. Der Ablauf einer stationären Therapie hängt davon ab, wie die Therapie bei den Erkrankten wirkt. Typisch sind eine intensive Abfolge mehrerer Einzeltherapiesitzungen in der Woche und die Teilnahme an Therapiegruppen. Meist muss vor der stationären Therapie eine körperliche Entgiftung stattfinden. Eine stationäre Therapie kann 6 bis 26 Wochen dauern und hängt von der Schwere der Problematik und dem Fortschritt ab.

 

Was passiert bei einer Entgiftung?

Bei einer körperlichen Abhängigkeit gewöhnt sich dein Körper derart an den regelmässigen Drogengebrauch sodass er den Stoff braucht. Möchte man die Droge dann absetzen oder den Konsum reduzieren, treten Entzugserscheinungen auf. Bei einer Entgiftung wird der Körper von der Droge befreit, damit er sie anschliessend nicht mehr braucht. Hier gibt es unterschiedliche Methoden:

Der kalte Entzug wird in der Regel in 7-14 Tagen ohne medikamentöse Unterstützung vorgenommen.

Beim warmen Entzug, der etwa 20 Tage dauert, werden die Entzugserscheinungen dagegen medikamentös gelindert.

Der Turbo-Entzug bezeichnet eine schnelle Entgiftung (3-4 Tage) unter Narkose.

 

Da ein körperlicher Entzug für die Gesundheit riskant ist, wird er meist im stationären Rahmen (in einem Krankenhaus, einer Klinik etc.) durchgeführt, damit das medizinische Personal die Gesundheit überwachen kann.

 

Was passiert bei einer (Sucht)Beratung?

Bei einem Beratungsgespräch schilderst du der Beraterin oder dem Berater deine Probleme, Sorgen oder Ängste und ihr sprecht über Situationen, die du in diesem Zusammenhang erlebt hast. Damit er/sie sich ein Bild von dir und deinem Problem machen kann, wird er oder sie dir auch Fragen stellen. Ihr werdet über Lösungsmöglichkeiten sprechen und gegebenenfalls werdet ihr weiterführende Hilfsmöglichkeiten erörtern. Vielleicht stellt ihr auch fest, dass eine Selbsthilfegruppe oder eine Therapie gut für dich wäre. Wenn das so ist, hilft dir die Beratungsstelle eine geeignete weiterführende Massnahme zu finden und übernimmt den Papierkram mit den Kostenträgern. Auch danach bleibt die Beratungsstelle dein Ansprechpartner.

Achte darauf, ob du dich bei der Beraterin oder dem Berater gut aufgehoben fühlst. Du kannst eine Beratung auch abbrechen oder eine andere Beraterin/einen anderen Berater wählen.

 

Kann die übermässige Einnahme von Drogen zu Unfruchtbarkeit führen?

Bei Männern kann der Konsum die Qualität der Spermien verschlechtern, die Menge der Spermien deutlich reduzieren und es kann zu Schrumpfhoden führen. In extremen Fällen stellen die Hoden ihre Funktion vollständig ein und produzieren weder Hormone noch Spermien. Zudem kann der Drogenkonsum zu Missbildungen beim ungeborenen Kind führen, die sexuelle Lust verringern und für Erektionsprobleme verantwortlich sein. Somit wirkt sich der Konsum auf die Fruchtbarkeit aus.

Auch bei Frauen können Drogen eine Auswirkung auf die Fruchtbarkeit haben. So kann eine Störung des weiblichen Zyklus auftreten und die Menstruation ausbleiben. Zudem sind Schwierigkeiten während der Schwangerschaft möglich und Schädigungen für das ungeborene Kind sind nicht auszuschliessen.

 

Craving – was bedeutet das?

Der Fachbegriff Craving bezeichnet das unwiderstehliche, masslose Verlangen nach einer Droge oder Verhaltensweise. Durch den Konsum stellt sich ein positives Gefühl ein, welches mit der Zeit abschwächt. Somit tritt dann das Verlangen auf, diesen Glückszustand wieder herbeizuführen. Craving entsteht normalerweise aber erst nach mehrmaligem Konsum.

 

Kann man nur von Stoffen abhängig werden?

Nein, man kann auch von bestimmten Verhaltensweisen abhängig werden, die ähnlichen Folgen wie die einer Stoffabhängigkeit haben. Zu den Verhaltenssüchten zählen:

  • Bulimie (Ess-Brech-Sucht)
  • Magersucht
  • Fettsucht
  • Kaufsucht/Konsumzwang
  • Arbeitssucht
  • Spielsucht
  • Fernsehsucht
  • Computer- und Internetsucht
  • Sexsucht
  • Sportsucht

 

Welche Arten von Internetsucht gibt es?

Bei der Internetsucht kann man mehrere verschiedene Formen unterscheiden:

Cybersexual Addiction (Internetpornografie)
Herunterladen und Anschauen von Pornos im Netz, Erotikchats

Cyber-relationship Addiction (virtuelle Beziehungen)
Chatrooms und Soziale Netzwerke

Net Compulsion (Glücksspiel und Handel)
Online-Casinos/Online-Wetten, Onlinekaufsucht

Information Overload (Informationssuche)
Ständiges Surfen im Netz nach Information, Downloads von Musik und Filmen

Computer Addiction (Computerspielsucht)
Ego-Shooter, Online-Rollenspiele (z.B. World of Warcraft)

 

Wie lange dauert eine Suchtbehandlung?

Wie lange eine Suchtbehandlung oder ein Entzug dauert, lässt sich nicht generell sagen. Je nach Schwere und Dauer der Erkrankung bzw. auch anderer Einflussfaktoren (Lebensalter, soziale bzw. berufliche Integration etc.) sind verschiedene Behandlungsmodelle mit unterschiedlicher Dauer möglich. So kann eine Suchtbehandlung von einem einzigen Beratungsgespräch über einen mehrwöchigen Aufenthalt in einer Entzugsklinik bis hin zur mehrjährigen Psychotherapie dauern. Es ist jedenfalls wichtig, die geeignete Therapieform (für sich selbst) zu finden, um die Erfolgschancen der Behandlung zu steigern.

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Links

 

Auf den folgenden Webseiten findest du weitere nützliche Informationen, Selbsttests, Quiz, Videoclips und vieles mehr zum Thema Sucht:

 

 

Am Wochenende greifst du häufig zur Flasche und Cannabis gehört für dich zum Alltag dazu? Finde heraus, ob dein Konsum normal oder schon problematisch ist:

 

Du kannst nicht genug vom Thema Sucht/Drogen bekommen? Dann erfährst du auf diesen YouTube-Kanälen noch mehr zu deinem Lieblingsthema:

K.O.-Tropfen


GHB (Gammahydroxybuttersäure) und GBL (Gamma-Butyrolacton) sind auch unter den Namen G („Dschie“), G-Juice, Limo, Liquid oder Liquid Ecstasy bekannt.

 

Quiz

 

Allgemeines

Allgemein findet man GHB/GBL vor allem in K.O.-Tropfen. Diese werden gerne auf Partys benutzt um Menschen gefügig zu machen und ihnen das Bewusstsein zu nehmen. Dabei können sich die Betroffenen während und nach dem Rausch nur an sehr wenig erinnern. Die Wirkung von K.O.-Tropfen ist mit einem Alkoholrausch vergleichbar. Da GHB/GBL allerdings sehr schnell vom Körper abgebaut wird, ist ein Nachweis kaum möglich. In der Industrie wird GHB/GBL auch als Lösungsmittel (z. B. in Graffitientfernern oder Reinigungsmitteln) eingesetzt.

Während GHB sowohl als weisses bis gelbliches Pulver, als auch in flüssiger Form erhältlich ist, gibt es GBL nur als klare Flüssigkeit. Der Geschmack reicht von salzig, seifig bis klebrig bei GHB hin zu chemisch bzw. gummiartig bei GBL. Meistens wird die Droge in ein Getränk gemischt und getrunken. Aber Achtung! GBL ist eine starke Säure, welche die Schleimhäute verätzen kann und muss vor dem Trinken stark verdünnt werden.

Nach der Einnahme ist die Wirkung von GHB nach 15 – 20 Minuten spürbar. Im Gegensatz dazu setzt Wirkung von GBL bereits nach 5 – 10 Minuten ein und wird als härter und kickender beschrieben. Die Wirkungsdauer beträgt zwischen 1,5 – 4 Stunden. K.O.-Tropfen sind nur kurze Zeit nachweisbar. Im Blut ca. 6 Stunden und im Urin ca. 12 Stunden.

Wirkung

GHB ist eine körpereigene Substanz, welche im Gehirn die Wach- und Schlafzustände regelt und das Wachstum anregt. Grundsätzlich gleicht die Wirkung einem Alkoholrausch.Als positiv wahrgenommen wird dabei die Euphorie, Entspannung, Enthemmung, Wahrnehmungsintensivierung mit leichten Halluzinationen und akustischen Täuschungen, Kommunikationsfreudigkeit, Antriebssteigerung und die sexuelle Anregung. Zu den negativen Kurzzeitwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Atemnot, Schwindelgefühl, Blutunterdruck, Benommenheit, Muskelverspannungen und Verwirrtheit. Es kann sogar zu Erinnerungslücken und „Blackouts“ kommen.

Die Gefahr der Überdosierung ist bei GHB/GBL sehr hoch, da die „richtige“ Dosierung schwer eingeschätzt werden kann. Anzeichen einer Überdosis sind Krämpfe, Zuckungen, Schreie, sehr flache oder unregelmässige Atmung mit Atemaussetzern, Erbrechen (und Erstickungsgefahr durch Einatmen des Erbrochenen), Schmerzunempfindlichkeit, starre Pupillen und Bewusstlosigkeit.

Wie bei anderen Drogen auch ist die tatsächliche Wirkung abhängig von der Dosis, dem Wirkstoffgehalt, der Konsumform, der Konsumhäufigkeit, den Gewöhnungseffekten sowie von der Verfassung der Konsumierenden und der Umgebung.

Risiken

 

 

Bei chronischem Konsum von GHB/GBL kann neben einer psychischen auch eine spürbare, körperliche Abhängigkeit entstehen. Wer die Droge absetzen möchte, muss mit starken Entzugserscheinungen in Form von Schlaflosigkeit, Schweissausbrüchen, Muskelkrämpfen, Zittern, innerer Unruhe und Aggressivität, Angstzuständen sowie einer intensiven, veränderten Wahrnehmung der Umwelt und der eigenen Person rechnen. Diese können ein paar Tage bis hin zu 2 Wochen andauern. In schlimmen Fällen sind die genannten Entzugserscheinungen sogar lebensbedrohlich. Daher ist es ratsam die Dosis langsam zu senken und einen Entzug nach Möglichkeit unter ärztlicher Aufsicht zu machen.

 

Tipps & Notfall

Bleib aufmerksam.

  • Behalte deinen Drink im Blick!
  • Nimm keine Getränke von Unbekannten!
  • Gemeinsam kommen, gemeinsam feiern, gemeinsam gehen – passt aufeinander auf!
  • Egal ob Flasche oder Glas, Club oder Privatparty lass deinen Drink nicht aus den Augen. Wenn du dir nicht sicher bist, was mit deinem Getränk passiert, bestell dir lieber gleich was Neues. Nimm beim Fortgehen keine offenen Getränke von Menschen an, die du nicht kennst und denen du nicht vertraust.
  • Informiere auch deine Freund:innen über das Thema K.O.-Tropfen. Vereinbart im Freundeskreis aufeinander aufzupassen. Achtet gegenseitig auf eure Getränke, feiert gemeinsam und geht auch gemeinsam wieder nach Hause.
  • Freund:innen von dir verhalten sich eigenartig? Lass sie nicht allein und sei besonders aufmerksam!
  • Höre auf dein Bauchgefühl! Wenn du dich in einem Lokal oder bei einer Party nicht wohl fühlst, gib deinen Freund:innen Bescheid und verlasst gemeinsam die Veranstaltung.

Dir fehlt die Erinnerung an letzte Nacht? Du hast blaue Flecken oder Wunden und weisst nicht woher? Du hast ein ungutes Gefühl und Gedächtnislücken? Vertraue dich jemandem an!
Bei einem konkreten Verdacht lass dich umgehend im Krankenhaus, Notfallambulanz oder von einem:r Arzt/Ärztin deines Vertrauens untersuchen. Sichere eine Urinprobe (im Kühl- oder Gefrierschrank), um K.O.-Tropfen nachweisen zu können.

Dir wird plötzlich schwindelig oder übel? Hol dir Hilfe und wende dich an eine Vertrauensperson oder an Mitarbeiter:innen des Lokals. Schnelles Handeln ist gefragt, bevor die volle Wirkung einsetzt.
Im Verdachtsfall zögere nicht Rettung (144) oder Polizei (117) anzurufen. Du brauchst dich nicht zu schämen. Die Schuld liegt niemals beim Opfer. Auch wenn du freiwillig verbotene Substanzen konsumiert hast – Personen, die diesen Zustand ausnutzen, machen sich strafbar.
Du hast kein Handyguthaben mehr? Die europäische Notrufnummer 112 funktioniert immer.

Kostenlose Testarmbänder

 

Kostenlose K.O.-Tropfen Testarmbänder gibt es in den Jugendtreffs der Offenen Jugendarbeit Liechtenstein, beim Amt für Soziale Dienste in Schaan und bei uns im aha zur Abholung.

Wie funktionieren die Tests?

  1. Getränk umrühren und einen Tropfen des Getränks auf das Testfeld geben.
  2. Färbt sich das Feld blau, so ist der K.O.-Tropfen-Wirkstoff GHB enthalten. Getränk NICHT (mehr) konsumieren!

Reines Wasser kann man mit dem Armband nicht auf GHB testen! : Reines Wasser verfärbt den Test ebenfalls blau. Dies ist eine Sicherheitsfunktion. Darum das Armband vor Wasser und Regen schützen, es verfärbt sich sonst und ist unbrauchbar.

Mit einem Armband kann man zwei Getränke testen. Jedes Testfeld nur 1x verwenden. Der Test reagiert nur auf die gängige K.O.-Tropfen-Substanz: GHB. Es gibt aber verschiedene Substanzen, die als K.O.-Tropfen verwendet werden. Das Armband ist also vor allem eine wertvolle Erinnerungsfunktion: es erinnert daran, achtsam zu sein!

Keine Gewähr für die Funktion des Tests. Hersteller: Twinvay GmbH, Im Ermlisgrund 20-24, 76337 Waldbronn, Deutschland:  www.xantus-drinkcheck.de  Es handelt sich um kein Medizinprodukt.

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Cannabis

Cannabis (Marihuana, Haschisch)


Cannabis, Marihuana, Haschisch und co. Was ist was? Erfahre es hier!

 

Kurz und bündig

Cannabis (auch Hanf genannt) ist eine Pflanze, die zu der Familie der Hanfpflanzen gehört und die es bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. gab. Sie kann grundsätzlich vielseitig genutzt werden sei es als Nahrungsmittel, Zierpflanze, Medikament, Öl, oder anderes. Am bekanntesten ist Cannabis allerdings wohl als Rauschmittel/Droge in Form von Haschisch und Marihuana.  Doch woher kommt der Rauscheffekt genau?

Cannabispflanzen enthalten über 400 Wirkstoffe. Darunter rund 60 sogenannte Cannabinoide, die eine psychoaktive Wirkung und dadurch unsere Gefühle und die Psyche beeinflussen. Nur weibliche Pflanzen der Gattung „Cannabis Sativa“ produzieren den psychoaktiven Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), der zum Rausch führen kann. THC beeinflusst unsere Gefühle, Wahrnehmungen und Verhalten, Gedächtnisleistungen, die Stimmung und das Bewusstsein. Je nach Hanfsorte und verwendetem Pflanzenteil kann der THC-Gehalt niedriger oder höher sein. Durch Züchtung hat er allerdings in den letzten Jahren allerdings stark zugenommen.

Jugendliche in der Pubertät haben es nicht einfach. Die Schule stresst, die Eltern gehen einem auf die Nerven und der Körper spielt verrückt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Cannabis gerade auf sie eine anziehende Wirkung hat. Doch gerade bei Jugendlichen kann Cannabis grosse Langzeitschäden verursachen, da die Entwicklungsphase vom Hirn noch nicht abgeschlossen ist.

Die überwiegende Mehrheit der aktuell Cannabisgebrauchenden sind in den Altersstufen unter 35 Jahren zu finden.

 

Nachstehend ein paar Fakten aus der Schülerstudie 2015 zum Cannabiskonsum von Jugendlichen im Alter von 15 bis 16 Jahren in Liechtenstein.

 

1. Erfahrung mit Cannabis

Insgesamt haben 31% der Befragten schon einmal Cannabis probiert. 41%, also fast 2/5 der befragten männlichen Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 16 Jahren gaben an schon einmal Cannabis konsumiert zu haben. Hingegen waren es bei den weiblichen Jugendlichen nur 23%, also jedes 5. Mädchen im Alter zwischen 15 und 16 Jahren.

2. Alter beim erstmaligen Konsum

Bei Jugendlichen spielt das Alter beim Erstkonsum von Cannabis eine grosse Rolle. Da bestimmte Entwicklungen im Gehirn noch nicht abgeschlossen sind, ist das Risiko eine psychische Störung zu entwickeln, erhöht!  

3. Misslungener Versuch den Cannabiskonsum zu reduzieren/aufzuhören

11% der Befragten gaben an, in den letzte 12 Monaten erfolglos versucht zu haben ihren Konsum einzuschränken/aufzugeben. Ein gescheiterter Versuch bedeutet, das die konsumierende Person schon abhängig ist, oder ein missbräuchlicher Konsum (körperlicher und sozialer Schaden) vorliegt.

4. Risikoeinschätzung
 
11% der Jugendlichen zwischen 15 und 16 Jahren sind der Meinung, dass ein regelmässiger Cannabiskonsum geringe Risiken mit sich bringt. 51% sind jedoch der Meinung, dass der regelmässige Konsum mit grossen Risiken (körperlich, sozial, beruflich, strafrechtlich) verbunden ist.
Überraschenderweise sind sich 72% (knapp 3/4) der Jugendlichen sicher, dass das Rauchen von 20+ Zigaretten am Tag grosse Schäden verursacht. Zigaretten werden demnach als schädlicher eingestuft als Cannabis. Dabei kann es beim regelmässigen Cannabiskonsum zu kognitiven Beeinträchtigungen und Veränderungen im Gehirn kommen, die wiederum für psychotische Symptome wie Wahn und Halluzinationen verantwortlich sind.

 
Über die besonderen Gefahren von Cannabis informieren dich Nick und Chris:

Konsum

Motive

Warum wird Cannabis konsumiert? Viele wollen es einfach einmal ausprobieren und lassen es danach wieder sein. Andere „kiffen“ um Stress, Langeweile, Probleme zuhause oder in der Schule zu vergessen. Die Motive sind also vielfältig:

  • Positive Wirkung und Rausch (Chillen und Abschalten, Intensivierung von Gefühlen und Sinneswahrnehmungen)
  • „Andere tun es auch“ (Freund:innen, Bekannte, Familienmitglieder, …)
  • Neugier, Faszination, Bedürfnis was Neues auszuprobieren
  • Aus Langeweile und Spass (Freizeitgestaltung und Gewohnheit)
  • Konflikte vermeiden, vor Aufgaben flüchten, Probleme vergessen
  • Gruppenerlebnis (Zugehörigkeit)
  • Experimentierfreudigkeit
  • Reiz des Verbotenen
  • Zeitstress

 

 

  1. Marihuana

Marihuana wird umgangssprachlich auch Gras, Heu, Pot, Weed, Kif, Ganja und Mary Jane bezeichnet. Unter den Hanfkonsumformen ist sie die meist verbreitete. Der THC-Gehalt liegt durchschnittlich zwischen 0,5 bis 5%, bei künstlich gezüchteten Sorten deutlich höher. So hat zum Beispiel die Züchtung «Skunk» aus Holland bis zu 20% THC. Dementsprechend ist die Wirkung auch stärker. 

Zur Herstellung von Marihuana werden die Blüten, Blätter und Stängel der Hanfpflanze getrocknet, zerrieben und zerkleinerte.

 

  1. Haschisch

Neben Haschisch sind Hasch, Shit, Bolle, Piece, Chnübli, Stoff oder Dope gängige Bezeichnungen für Produkte, welche aus dem Harz der Hanfpflanze gewonnen werden. Dabei wird das Harz (oftmals mit pulverisierten Pflanzenteilen gemischt) zu einer klebrigen, dunklen Masse verarbeitet und zu Platten gepresst. Je nach Herkunftsland und Anbaugebiet unterscheiden sich die Sorten und Farben. Darum spricht man auch vom „gelben Marokkaner“, dem „grünen Türken“, dem „roten Libanesen“, dem „dunkelbraunen Pakistaner“ und dem „schwarzen Afghanen“. Der THC-Gehalt liegt zwischen 10 und 30% und wirkt darum stärker als Marihuana. Aber Achtung! Haschisch wird gerne auch gestreckt und mit Henna und Schuhcreme eingefärbt was schädliche Folgen für die Gesundheit haben kann.

 

  1. Cannabis-Öl

Andere Bezeichnungen für Cannabis-Öl sind Haschisch Öl, Oil, Red Oil und Indian Oil. Die zähflüssige, dunkelbraune und klebrige Flüssigkeit wird, wie Haschisch, aus dem Harz der Hanfpflanze gewonnen. Die Herstellung ist allerdings schwieriger und geschieht mit Hilfe von Destillation oder Extraktion. Daher ist das Cannabis-Öl eher weniger verbreitet. Mit einem THC-Gehalt von 50 bis 80% wirkt das Öl sehr viel stärker als Haschisch oder Marihuana. 

 

Was ein grosses Problem darstellt ist die Verunreinigung und Verschmutzung bei der Herstellung und dem Transport von Cannabis. Dabei werden die Produkte von den HändlerInnen mit anderen Stoffen (Henna, Schuhcreme, …) gestreckt/gefärbt, um mehr Gewinn zu erzielen. Manchmal werden auch Zucker und Gewürze eingesetzt, um den Geschmack zu verbessern, oder Spritzmittel (Dünger, Pilz- und Schädlingsbekämpfungsmittel) angewendet, die chemische Rückstände enthalten. Dies führt zu einer Qualitätsminderung und kann unangenehme Wirkungen als Folge mit sich bringen.

 

Konsumformen

Die Konsumformen von Cannabis sind vielfältig und reichen vom Rauchen (Joints, Blunts, Pfeifen) übers Inhalieren (Wasserpfeife, Bong, Vaporizer) bis hin zum Trinken (als Tee) und Essen (Kekse, Spacecakes, Joghurt).

Die meist verbreitete Konsumform ist das Rauchen von Joints (auch Ofen, Haschischzigi oder Tüte genannt), welches umgangssprachlich als „kiffen“ bezeichnet wird. Dabei wird das zerbröselte Haschisch oder Marihuana meist mit Tabak vermengt und zu einer Zigarette gedreht. Beim Rauchen oder Inhalieren von Cannabis spürt man die Wirkung bereits nach wenigen Minuten, da das THC von der Lunge direkt ins Blut geht. Die Wirkungsdauer liegt zwischen 1- 4 Stunden.

Weniger verbreitet ist die Verarbeitung von Cannabis in Tees und Nahrungsmitteln. Hierbei besteht ein besonders hohes Risiko einer Überdosis, da die richtige Menge bei der Zubereitung schwer abgeschätzt werden kann. Die Wirkung beim oralen Konsum setzt zwar erst nach 30 Minuten bis zwei Stunden ein, der Rauschzustand kann allerdings zwischen 4- 14 Stunden andauern. Die ungenau angegebene Wirkungsdauer ist darauf zurückzuführen, dass es schwerer ist die Menge abzuschätzen/zu dosieren. Ausserdem hängt es auch damit zusammen ob und wie viel davor gegessen/getrunken wurde.

Ob jemand Cannabis konsumiert hat ist je nach Häufigkeit unterschiedlich lange nachweisbar. Der Abbau von THC dauert jedenfalls länger als seine Wirkung.  Nachgewiesen wird akuter Cannabiskonsum und eine eventuelle Berauschung mithilfe eines Bluttests innerhalb von 6 bis 12 Stunden nach dem Konsum. Wenn der Konsum schon mehrere Tage bis Wochen zurück liegt ist Cannabis mit einem Urintest jedoch noch bis zu 3 Monate rückwirkend nachweisbar, da sich Reststoffe im Fettgewebe und in der Leber anlagern und diese nur langsam abgebaut werden. Mithilfe der Haaranalyse ist ein Nachweis sogar noch bis zu 6 Monaten nach dem Konsum möglich.

 

Risiken und Folgen

Ist Kiffen nun gefährlich oder nicht? Am wichtigsten ist, dass man sich im Vorfeld über die möglichen Risiken, Nebenwirkungen und Langzeitfolgen bewusst ist. Einige Personengruppen sind im Fall von Cannabiskonsum aufgrund ihrer körperlichen oder psychischen Verfassung besonders gefährdet. Dazu zählen Kinder und Heranwachsende, Schwangere und stillende Mütter, Herz- und Lungenkranke, Menschen, die gefährdet sind, psychisch zu erkranken, und Menschen mit psychischen Erkrankungen, sowie Jugendliche.

Wie bei vielen Drogen kommt es bei der Wirkung und den gesundheitlichen Risiken auf verschiedene Faktoren an. Einige davon sind:

  • Häufigkeit und Gebrauchsdauer
  • Dosierung und Menge
  • Drogenqualität (THC-Gehalt, Stoffzusammensetzung, Verunreinigungen)
  • Konsumform (rauchen, essen, trinken)
  • Konsumsituation (Umfeld, Setting, Atmosphäre))
  • Konsumierende Person (Persönlichkeit, Stimmung, Erwartungen)
  • Gesundheitszustand und psychische Veranlagung der konsumierenden Person.

 

Kurzfristige Wirkung

Wie Cannabis auf jemanden wirkt ist also von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig und somit sehr individuell. Mögliche akute körperliche und psychische Wirkungen sind unten aufgeführt.

 

Körperlich

  • Mundtrockenheit
  • Veränderung des Blutdrucks
  • Muskelentspannung
  • leicht herabgesetzte Körpertemperatur
  • Niedrigere Hauttemperatur (Kältegefühl)
  • Erweiterte Pupillen und gerötete Augenbindehäute
  • Bewegungsstörungen und Schwindel (besonders beim Aufstehen)
  • vermehrtes Hungergefühl und Heisshunger da der Blutzuckerspiegel sinkt
  • Herzrasen (erhöhtes Herzinfarktrisiko im Verlauf der ersten Stunde nach dem Konsum)
  • Beim Erstkonsum und/oder bei Überdosierung auch Kreislaufprobleme, Übelkeit, Zittern, Kopfschmerzen und Erbrechen

 

Psychisch

  • Rede- und Lachdrang
  • Verlust des Zeitgefühls, lange Reaktionszeiten
  • höhere Empfindlichkeit gegenüber Licht und Musik
  • Wohlige Entspannung, innere Ruhe, Leichtigkeit, Wattegefühl
  • eingeschränkte Gedächtnisleistung (eingeschränkte Merkfähigkeit, Einschränkung der Koordinations- und Orientierungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration nehmen ab, zielgerichtetes Denken wird schwierig)
  • momentane Stimmung und die Wahrnehmung werden intensiviert (Cannabis erzeugt nicht automatisch gute Gefühle! Insbesondere wenn jemand schwerwiegende Probleme hat, kann der Rausch die schlechten Gefühle auch verstärken.)
  • Heiterkeit und Euphorie oder genau das Gegenteil niedergedrückte depressiver Stimmung
  • Möglich sind auch Zustände von Desorientiertheit, Verwirrtheit, Angst, Panik, Wahn und Halluzinationen. Vor allem beim Erstkonsum/bei einer Überdosierung!

 

Langfristige Folgen

Der regelmässige und über einen längeren Zeitraum hinweg praktizierte Cannabiskonsum ist mit speziellen Risiken verbunden, welche sowohl Auswirkungen auf den Körper, als auch auf die Psyche haben können. Durch einen Konsumstopp können die langfristigen Folgen teilweise wieder aufgehoben werden.

 

Körperlich

Beim Rauchen von Cannabis können ähnliche Schädigungen entstehen, wie beim Rauchen von Tabak/Nikotin. Oftmals wird Tabak auch ganz bewusst zusätzlich in den Joint gemischt. Durch das tiefe und lange Inhalieren, sowie schlechtere Filtermethoden (Fahrkarten) sind Joints allerdings weitaus gefährlicher als Zigaretten. Daher erhöht sich beim Cannabiskonsum das Risiko für Atemwegsbeschwerden. Dazu zählen chronischer Husten oder Bronchitis, Luftröhren-und Lungenentzündung, Kurzatmigkeit sowie Krebserkrankungen der Atemwege und der Lunge.

Darüber hinaus kann der intensive und häufige Konsum von Cannabis Auswirkungen auf die Spermabildung und den Menstruationszyklus haben, was wiederum die Fruchtbarkeit einschränkt.

Schwangere sollten jedenfalls ihre Finger von Cannabis lassen, da das THC über die Blutbahnen direkt zum Kind gelangt. Dies kann negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Entwicklung des Ungeborenen haben, welche auch nach der Geburt bestehen bleiben.

 

Psychisch

Nicht nur zeigt der Körper Anzeichen des regelmässigen Cannabiskonsums, auch die Psyche leidet darunter. Vor allem der Konsum in jungen Jahren kann schwere Schädigungen im Gehirn anrichten, da das Gehirn von Kindern und Jugendlichen noch nicht vollständig entwickelt ist. Folgen davon sind die Beeinträchtigungen der Verarbeitung von komplexen Informationen, der Gedächtnisleistungen sowie der Konzentration.

 

Allgemein kennzeichnet sich langfristiger Cannabiskonsum dadurch, dass die Betroffenen lustlos wirken können. Sie interessieren sich nicht mehr für Dinge, die sie früher interessant fanden, oder bringen keine Motivation mehr auf selbst aktiv zu werden. Aufmerksamkeit und Konzentration lassen nach. Durch Schlafstörungen und der Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses führt dies über kurz oder lang zu einem Leistungsabfall (in der Schule, im Beruf, …). In selten Fällen kann Cannabis auch der Auslöser für psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angst- und Persönlichkeitsstörungen sein. Diese sind durch einen Realitätsverlust und Psychosen gekennzeichnet. Wer chronisch Cannabis konsumiert läuft zudem Gefahr in einen Missbrauch, oder eine Abhängigkeit zu rutschen.

 

Missbrauch und Abhängigkeit

Was ist aber der Unterschied zwischen Missbrauch und Abhängigkeit?

Von Cannabis Missbrauch spricht man dann, wenn nur aus Langeweile gekifft wird, um sich von Problemen abzulenken, oder die Konsumsituation zusätzliche unverantwortliche Risiken mit sich bringt. Dies ist beispielweise der Fall, wenn man bekifft ein Fahrzeug lenkt, oder in die Schule/ zur Arbeit geht, da sich das Unfallrisiko erhöht.

Bei einer Abhängigkeit (auch Gewöhnung genannt) wird gekifft, weil es ohne gar nicht mehr geht. Man spürt einen inneren Zwang konsumieren zu müssen und hat keine Kontrolle mehr. Dabei kommt es auch zu einer Toleranzentwicklung. Das bedeutet, dass eine immer grösser werdende Menge konsumiert werden muss, um den gewünschten Effekt hervorzurufen. Um das Verlangen befriedigen zu können werden dadurch andere Interessen in den Hintergrund gestellt oder vernachlässigt. Eine Abhängigkeit kann sowohl körperlich als auch psychisch sein.

 

Eine körperliche Abhängigkeit bedeutet, dass der Körper die Droge braucht und nach ihr verlangt. Am einfachsten erkennt man dies an den Entzugserscheinungen beim Reduzieren oder Absetzen des Konsums. Mögliche Entzugserscheinungen im Fall von Cannabis sind:

  • Veränderungen der Herzfrequenz
  • Ruhelosigkeit
  • Schweissausbrüche
  • Nervosität
  • Schlafproblemen
  • Aggressivität
  • Hitze-/Kälteschauer
  • Appetitlosigkeit
  • Angst
  • Muskelzittern
  • Magenproblemen (Erbrechen)

 

Das Risiko eine körperliche Abhängigkeit von Cannabis zu entwickeln, ist im Vergleich mit anderen Drogen relativ gering. Die genannten Symptome verschwinden meist nach 1-2 Wochen automatisch.

Nicht so die psychische Abhängigkeit. Diese ist bei Cannabis weitaus stärker als die physische Abhängigkeit und gekennzeichnet durch ein kaum kontrollierbares Verlangen Cannabis zu konsumieren. Die Droge bestimmt quasi den ganzen Tagesablauf. Man ist immer auf der Suche nach dem nächsten Kick.

 

Im folgenden Video sprich Gregori über seine Erfahrungen mit Cannabis:

Mischkonsum

Oftmals wird Cannabis auch gemeinsam mit anderen Drogen eingenommen. Doch wie verändert dieser Mischkonsum die Wirkung von Cannabis?

Vielen ist nicht bewusst, dass das Mischen von unterschiedlichen Drogen ernsthafte Gefahren birgt. Die jeweiligen Wirkungen der unterschiedlichen Drogen können sich bei gleichzeitiger Einnahme nämlich verstärken. So hat beispielswiese Alkohol aber auch Cannabis Auswirkungen auf das Konzentrations- und Reaktionsvermögen. Durch gleichzeitige Einnahme beider Drogen wird der Effekt der Einschränkung der Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit also verstärkt.

Manchmal entstehen auch Wechselwirkungen, die den Körper zusätzlich belasten und zu einem Zusammenbruch führen können. Dies ist bei gleichzeitiger Einnahme von Cannabis und Ecstasy der Fall. Während Ecstasy aufputschend wirkt, sorgt Cannabis für Entspannung und Beruhigung. Der Körper wird also doppelt belastet und es kann zum Kreislaufkollaps führen.

Je nach nachdem welche Drogen konsumiert wurden, wie hoch die Dosen waren, wie die Situation ist und in welcher Verfassung die Person ist kann dieser Zusammenbruch lebensbedrohlich sein.

 

Safer-Use-Regeln

Obwohl der Konsum von Cannabis illegal ist und die Risken bekannt sind wollen viele nicht darauf verzichten. Wer also trotz aller Risiken kiffen will, sollte die Safer-Use-Regeln beachten, um die Risiken zu reduzieren.

 

Konsumiere nie …

… wenn du dich unwohl fühlst

… während/nach einer Schwangerschaft

… wenn du an Asthma, Bronchitis, Schizophrenie, Herzproblemen oder Bluthochdruck leidest

… wenn die Entwicklung deines Gehirns noch nicht abgeschlossen ist (Kinder/Jugendliche)

… bei Lungenerkrankungen und bestehenden Herzbeschwerden oder Herzerkrankungen, da THC Herz-und Kreislauf zusätzlich belastet

… bei Ängstlichkeit, Bedrücktheit oder psychischen Problemen, da Cannabis diese negativen Gefühle verstärken kann

… in Situationen die Konzentration und Aufmerksamkeit erfordern (Fahrzeug lenken, Schule, Arbeit)

… gleichzeitig unterschiedliche Drogen (kann die Wirkung verstärken oder abschwächen, aber auch unvorhersehbare Folgen haben)

 

Achte darauf, dass…

… du die Häufigkeit und die konsumierte Menge möglichst gering hältst um eine Abhängigkeit zu vermeiden!

… du nur Cannabis konsumierst, dessen Qualität du kennst!

… beim Rauchen immer einen guten Filter oder Vaporizer zu verwenden damit du das Risiko von Lungen- und Atemwegserkrankungen reduzierst!

… du, um Überdosierungen zu vermeiden, immer abwartest bis sich die Wirkung voll entfaltet bevor du eventuell nochmal nachlegst.

… das Kiffen nicht zum Lebensmittelpunkt wird und du bewusste Konsumpausen einlegst, um sicherzugehen, dass es auch ohne Cannabis geht!

… der Konsum nur in einer sicheren Umgebung mit dir vertrauten Leuten stattfindet!

… du nicht zu tief inhalierst. Dies hat nämlich keinen zusätzlichen Rauscheffekt erhöht aber das Risiko für Atemwegserkrankungen!

 

Richtig reagieren im Notfall

Solltest du oder deine Freund:innen doch einmal eine Überdosis erwischt haben ist mitunter schnelle Hilfe gefragt! Je nach Schweregrad können einfache Hilfsmittel schon helfen. Bei einem Kollaps sollte allerdings richtig reagiert werden und im Zweifelsfall auch medizinisches Personal hinzugezogen werden.

Bei einer Überdosis gekennzeichnet durch Schwindel, akuter Übelkeit, negativen Gefühlen wie Angst oder Panik, oder aber zum „Runterkommen“ nach einem Trip sind folgende Tipps hilfreich:

  • Säfte mit Vitamin C (Multivitamin-, Orangen-, Schwarze Johannisbeere-, Hohes C-Säfte), Cola oder Zuckerwasser trinken
  • Keinen Kaffee oder Energie-Drinks trinken! Sie verstärken die Wirkung zusätzlich!
  • Kopf, Nacken und Unterarme kühlen
  • Frische Luft (Fenster öffnen oder rausgehen)
  • Bei Angst oder Panik niemals alleine bleiben. Sicherstellen, dass ein Freund/eine Freundin bei dir ist und du dich an einem ruhigen Ort befindest, ohne grellem Licht und lauter Musik

 

Wenn es dem Körper viel zu viel wird kann es aber auch zu einem Kollaps/Schwächeanfall führen.   Diesen erkennst du unter anderem daran, dass die betroffene Person die Augen nach hinten rollt, keine Luft mehr bekommt, kalter Schweiss ausstösst, über Übelkeit klagt, oder Koordinationsstörungen auftreten. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt:

  • Nicht in Panik verfallen! Versuche Ruhe zu bewahren und die zu überlegen was du jetzt tun kannst/sollst.
  • Lass die betroffene Person auf keinem Fall alleine!
  • Sorge für frische Luft und Ruhe und lagere die Beine hoch!
  • Mit Decken für Wärme sorgen!
  • Bei Bewusstlosigkeit der Person in die stabile Seitenlage bringen. Wie das geht erfährst du hier. Kontrolliere die Atmung und den Puls. Bei Bewusstlosigkeit sicherstellen, dass die Person nicht erbricht bzw. nicht am eigenen erbrochenen erstickt (Mundhöhle säubern)
  • Wenn sich der Zustand nach kurzer Zeit nicht bessert, oder die Person nicht mehr atmet nicht zögern! Rufe einen Notarzt/eine Notärztin an (144 oder Euro-Notruf 112) und beschreibe genau was passiert ist und welche Droge(n) konsumiert wurde(n). Das medizinische Personal hat jedenfalls Schweigepflicht, obwohl die Gesunheit der betroffenen Person in dieser Situation jedenfalls wichtiger ist, als die rechtlichen Konsequenzen!
  • Ist die Person wieder ansprechbar sollte er/sie nichts trinken oder essen.

 

Du möchtest ganz aufhören oder weniger kiffen?

Wer aufhören möchte oder seinen Konsum reduzieren will, hat es nicht leicht. Dennoch gibt es eine Reihe an Ratschlägen, die dir helfen könnten.

  • Wer aus Langeweile/Gewohnheit zum Joint greift, sollte versuchen, Alternativen dafür zu finden. Überlege dir, was du stattdessen brauchst, um dich nicht zu langeweilen, oder was dir helfen könnte, deine Gewohnheiten umzustellen.
  • Zu zweit ist es einfacher! Vielleicht kennst du jemanden, der auch gerne weniger kiffen oder ganz damit aufhören möchte. Tauscht euch über eure Vorhaben und Erfahrungen aus. Ihr könnt euch gegenseitig eine wichtige Stütze sein und euch motivieren.
  • Scheue dich nicht davor, Freund:innen oder der Familie von deinem Vorhaben zu erzählen. Damit zeigst du, dass es dir Ernst ist.
  • Versuche Situationen in denen du normalerweise zum Joint greifst (zumindest in der ersten Zeit) zu vermeiden, ansonsten kann es schnell zu einem Rückfall führen.
  • Sind Probleme oder Stress der Auslöser für deinen übermässigen Konsum, solltest du dich nicht davor scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Deine Freund:innen haben sicherlich ein offenes Ohr für dich. Du möchtest lieber anonym bleiben oder professionelle Hilfe? Kein Problem! Egal für was du dich entscheidest, es ist der richtige Schritt.

Aufhören ist keine reine Willenssache. Mache dir selbst keine Vorwürfe, wenn es nicht gleich beim ersten Mal klappt. Meistens bedeutet Aufzuhören, den Alltag komplett auf die Füsse zu stellen und die Gewohnheiten zu ändern.

 

Häufige Fragen

Interview mit Fachpersonen

Julian Ribaux, Jugendarbeiter in Schaan, hat im Rahmen von seinem Studium eine Arbeit über die Begleitung von cannabiskonsumierenden Jugendlichen geschrieben. Wir haben ihn und Karlheinz Sturn vom Jugendschutz interviewt und Fragen zum Thema Cannabis gestellt.

 

Hier findest du eine Playlist mit Videos zu den einzelnen Interviewfragen:

 

Was passiert in meinem Gehirn?

 

Was ist Spice?

Spice (Silber, Diamond, Gold, usw.) ist eine Kräutermischung, welche zur Aromatisierung von Räumen gedacht ist. Wegen der cannabinoid-ähnlichen Wirkung wird sie vor allem bei Jugendlichen als Cannabis-Ersatz genommen. Da auch der Konsum von Spice ein hohes Gesundheitsrisiko birgt, ist die Einfuhr nach Liechtenstein seit dem 1. Juni 2009 verboten.

 

 

Wie wirkt ein Spacecake?

Wie der Name schon sagt, hat der Spacecake etwas mit Kuchen zu tun. Dabei wird einem Kuchen oder Keks vor dem Backen Cannabis hinzugefügt. Wird der Keks danach gegessen, gelangt der Wirkstoff THC über den Magen und die Leber in den Blutkreislauf. Aber Achtung: Die Wirkung wird verzögert, kann aber dann sehr plötzlich eintreten. Die Dosierung wird so sehr schwierig und du solltest vorsichtig sein! Wenn du glaubst, Cannabis wirke nicht oder viel zu schwach, warte vor erneutem Konsum. Die Wirkung kann verspätet eintreten.

 

Was macht man in einer Entzugsklinik?

 

Was tun, wenn Freund:innen Cannabis nehmen?

Jeglicher Drogenkonsum kann eine Freundschaft belasten. Vor allem wenn deine Freund:innen häufig oder viel Drogen konsumieren, kann sich eure Freundschaft verändern und darunter leiden. Vielleicht machst du dir auch Sorgen um deine Freund:innen, weil sie sich anders verhalten, oder sich zurückziehen. Bedenke auch, dass nicht jeder Cannabiskonsum gleich ist und nicht immer sofort ernsthafte Schwierigkeiten nach sich ziehen muss. Hast du dennoch das Gefühl, dass der Konsum problematisch ist, solltest du deine Freund:innen darauf ansprechen.

 

Wie lange ist Cannabis nachweisbar?

 

 

Wann ist Cannabiskonsum besonders riskant?

Einige Personengruppen sind im Fall von Cannabiskonsum aufgrund ihrer körperlichen oder psychischen Verfassung besonders gefährdet. Dazu zählen Kinder und Heranwachsende, Schwangere und stillende Mütter, Herz- und Lungenkranke, Menschen, die gefährdet sind, psychisch zu erkranken, und Menschen mit psychischen Erkrankungen, sowie Jugendliche. Aber auch sonst sind die Risiken des Cannabiskonsums höher:

  • je öfter konsumiert wird
  • je mehr in kurzer Zeit konsumiert wird
  • je höher die Dosis ist
  • wenn andere Drogen (auch Alkohol und Nikotin) zusätzlich konsumiert werden
  • und umso selbstverständlicher der Konsum zum Alltag gehört

 

Stimmt der Eindruck, dass alle Jugendlichen kiffen?

 

Was passiert in einer Suchtberatung?

In einem Beratungsgespräch kannst du dem Beratenden Fragen zu einem Problem, von dem du, oder eine dir nahestehende Person betroffen ist, stellen. Grundsätzlich sind Beratungsgespräche kostenlos und anonym. Es besteht Schweigepflicht. Der/Die Beratende wird wahrscheinlich selbst ein paar Fragen stellen, damit er/sie die Situation besser einschätzen kann. Gemeinsam werdet ihr danach daran arbeiten, wie die Lösung des Problems ausschauen könnte und wer was dazu beitragen kann, damit das Problem dann auch gelöst wird. Der/die Beratende werden dir verschiedene Möglichkeiten anbieten (Therapie, Gruppengespräche, …). Wenn es für dich einfacher ist kannst du auch eine vertraute Person zum Gespräch mitbringen, damit du dich dann wohlfühlst.

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Links

Mehr nützliche Infos und Fakten zum Thema Cannabis findest du hier:

 

Ausserdem hast du auf diesen Seiten die Möglichkeit, eine anonyme Onlineberatung zu bekommen, oder dich mit anderen über deine Fragen auszutauschen:

 

Du möchtest noch mehr Erfahrungsberichte lesen? Das kannst du hier machen:

 

In diesem Spiel kannst du dein Wissen über Cannabis testen:

 

Suizid


Suizide sind ein seltenes Ereignis, Suizidversuche jedoch nicht und erst recht nicht suizidale Gedanken. Dennoch wird meistens nicht über dieses Thema gesprochen. Dieser Beitrag soll das „Tabu-Thema“ brechen und Personen, die selber Suizidgedanken haben, aber auch Personen, die sich um jemanden Sorgen machen oder jemanden durch Suizid verloren haben Mut machen.

 

 

Allgemein

Was bedeutet Suizid?

Das Wort „Suizid“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „sich selbst töten“ – also die bewusste Entscheidung, das eigene Leben selbst zu beenden.

Suizid oder Selbstmord?
Andere Begriffe wie Selbsttötung, Selbstmord oder Freitod sind zwar auch weitverbreitet, sollten aber bewusst nicht verwendet werden. Denn der Suizid ist weder eine keine kriminelle Handlung (Mord!) und er erfolgt auch nur ganz selten ‚frei‘, bei klarem Urteilsvermögen oder nach reiflicher Überlegung.

Abgrenzung zur Sterbehilfe
Grundsätzlich kann man zwischen einem Suizid und einem assistierten Suizid (auch Sterbehilfe genannt) unterscheiden. Bei der Sterbehilfe wird  Person, die den Wunsch hat, ihr Leben zu beenden und in den meisten Fällen unheilbar krank ist, beim Sterben „geholfen“. Diese Art des assistierten Suizids ist in Liechtenstein straffrei, sofern diese nicht aus eigennützigen Motiven durchgeführt wird.

 

Was ist suizidales Verhalten?

Damit sind alle Handlungen und Gedanken gemeint, die mit einem Suizid in Zusammenhang stehen wie das Reden über und das Umsetzen von Handlungen, die mit der Beendigung des eigenen Lebens in Verbindung stehen. Der Suizid selbst ist die letzte, aber verhinderbare Handlung suizidalen Verhaltens. Es gibt unterschiedliche Phasen und Handlungen, in denen eine betroffene Person immer mehr seelisch leidet und sich in steigende Lebensgefahr bringt, wobei jede Phase ein ernst zu nehmender Hilferuf ist, denn man an bestimmten Handlungen (beispielsweise selbstverletzendes Verhalten) erkennt. Die fünf  Arten suizidalen Verhaltens können hier nachgelesen werden.

Mehr Infos zum Thema Suizidgedanken gibt es hier.

 

Gründe für einen Suizid oder Suizidgedanken

Suizidgedanken kommen dann auf, wenn einer Person die aktuelle Lebenslage zu belastend erscheint, sie mit den derzeitigen Lebensbedingungen nicht zurechtkommt, keinen Ausweg sieht und auch die Hoffnung auf Verbesserungen verloren hat. Dabei ist es selten nur eine Sache alleine, sondern die Summe an belastenden Ereignissen macht das Leben schwer.

Wichtig ist auch, zwischen Ursache und Auslöser zu unterscheiden: Der Auslöser ist fast nie die Ursache eines Suizids, sondern nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Bei den Ursachen spielen länger anhaltende Faktoren eine Rolle, zum Beispiel eine psychische Krankheit, schwierige Familienverhältnisse, aber auch traumatische Erlebnisse. Auslöser für einen Suizid sind hingegen aktuelle Anlässe: wenn zum Beispiel ein Elternteil oder ein Geschwister stirbt, Eltern sich scheiden lassen, Jugendliche von Freunden getrennt werden oder eine Liebesbeziehung zerbricht, es Probleme in der Schule oder im Beruf gibt.

Konkret können folgende „Risikofaktoren“/Ursachen zu einem Suizid führen:

  • Akute Belastungsstörung (aufgrund von Konflikten oder  Krisen zu Hause, mit Freund*innen, in der Schule, Trennung oder wegen Verlust einer nahestehenden Person)
  • Sexuelle Orientierung (Menschen, die der LGBTQI+Community angehören, haben eine höhere Suizidrate als heterosexuelle Menschen)
  • (Cyber-)Mobbing
  • spontanes Handeln/ Kurzschlusshandlungen (Oft handeln Jugendliche nicht im Bewusstsein darin, dass ein Suizid nicht rückgängig gemacht werden kann)
  • Hinterbliebene von Verstorbenen und/oder Suizide durch Angehörige, Freunde oder Familie im eigenen Umfeld
  • Psychische Erkrankungen (wie zum Beispiel Depression, Angsterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen, Schizophrenie…)
  • Opfer von Gewalt, Misshandlungen oder sexuellem Missbrauch
  • traumatische Erlebnisse
  • Existenzängste durch Wohnungsverlust etc.
  • chronische Schmerzen (durch schwere körperliche Erkrankungen)
  • Abhängigkeiten und Süchte (Drogen, Alkohol, …)
  • Leistungsdruck
  • Frühere Suizidversuche
  • Arbeitsunfähigkeit, Pensionierung

Hier findest du weitere Gründe, weshalb sich Menschen und insbesondere Jugendliche mit Suizidgedanken beschäftigen.

 

Gesund bleiben

Sogenannte Schutzfaktoren helfen dabei, dass Menschen, die in ihrem Leben vielleicht einzelne oder auch viele der oben genannten Risikofaktoren aufweisen, trotzdem keinen Suizid begehen. Dazu zählen:

  • ein hohes Selbstvertrauen 
  • stabile Beziehungen
  • ein positives Selbstwertgefühl 
  • gute Strategien zur Problembewältigung
  • persönliche und berufliche Perspektiven
  • ausgeprägte Kontrolle über Gefühle und Körper
  • soziale Kompetenzen (Kommunikation mit anderen, sich helfen lassen, über Gefühle reden,…)
  • eine positive Einstellung zum Leben
  • eine realistische Zukunftsplanung ( persönliche und berufliche Perspektiven)
  • Religiosität
  • gesunde Lebensweise (regelmässige Bewegung und Sport, genügend Schlaf und eine angemessene Ernährung)
  • psychisches und physisches Wohlbefinden

 

Prävention (Vorbeugung) fängt bei dir selbst an!
Damit man selbst nicht in eine scheinbar unlösbare Krisensituation stolpert, die zu Suizidgedanken führt, ist der achtsame Umgang mit sich selbst und den eigenen Stärken und Fähigkeiten wichtig. Es ist nicht immer einfach, eine positive und gesunde Lebenseinstellung zu haben. Zu wissen, wann in Stresssituationen deine eigenen Grenzen erreicht sind und wann es besser ist, sich Hilfe zu holen. So kannst du schwierige Situationen gut meistern und gestärkt aus Krisen heraustreten. Deshalb:

  • Kenne und nutze deine Stärken und Fähigkeiten
  • Entwickle Persönlichkeit und Selbstständigkeit (Setze dir selbst Ziele, sei mutig, neugierig auf dich selbst und die Welt und nutze Chancen, die sich ergeben)
  • Bewusster Umgang in Internetforen und Sozialen Netzwerken
  • Nimm regelmässig deine Medikamente (falls du welche verschrieben bekommen hast)

Mehr Infos zum Thema Prävention gibt es hier.

 

Vorurteile


 
„Wer davon redet, sich umzubringen, tut’s eh nicht!“, „Ja nicht nachfragen, ob sich jemand umbringen will!“ oder „Nur Feiglinge bringen sich um.“ – diese Aussagen haben alle etwas gemeinsam: Sie sind unwahr und Vorurteile und können mitunter dazu führen, dass ein Hilferuf ignoriert oder jemand darin bestärkt wird, sich das Leben zu nehmen. Deshalb ist es wichtig, genau zu wissen, was die Anzeichen sind, die auf einen bevorstehenden Suizid hinweisen.

Eine Auflistung an Vorurteilen und Mythen zum Thema Suizid findest du hier:

 

Fakten und Zahlen

 

 

Hilfe, ich habe selbst Suizidgedanken

Du beschäftigst dich oft mit dem Thema Tod? Deine Gedanken kreisen fortwährend um Möglichkeiten der Selbsttötung? Du empfindest deine Situation als hoffnungslos? Wenn man gar nicht mehr weiter weiss und alles zerbrochen ist, scheint vielleicht der letzte Ausweg zu sein, sich umzubringen. Viele Menschen, die das dachten, sagen später, dass sie froh sind, zu leben. Auch dein Leben wird wieder anders aussehen. Im Weitergehen findet sich ein Weg. Sprich über deine Probleme und lass dir helfen! Wenn du Gedanken dazu hast, dir das Leben zu nehmen und Hilfe suchst, kannst du dich an Anlaufstellen wenden, die auf den Umgang mit Krisensituationen spezialisiert sind. Hier triffst du auf Menschen, die dir zuhören, dich unterstützen und für die du vor allem kein Freak, Psycho oder seltsamer Kauz bist, sondern einfach ein Mensch in einer besonders schwierigen Lebenssituation.


 


 

 

Hilfe, ich habe Angst um jemanden

Ilyas, Savannah, Ardit und Elea erzählen von der schwierigen Zeit, als sie erfahren haben, dass ein Freund oder eine Freundin nicht mehr leben wollte. Sie sprechen darüber, wie unsicher sie waren, sich auch überfordert gefühlt haben, aber wie wichtig es war, dass sie am Ende doch gehandelt haben. Denn auch wenn man Angst hat, etwas Falsches zu machen, wäre es das einzig Falsche, nichts zu machen.
 

 

 

Hilfe jemand den ich kenne, hat sich das Leben genommen

 


 

Anlaufstellen und Notrufkontakte

Wichtig ist, dass du dir frühzeitig Hilfe holst. Denk daran, du bist nicht allein mit deinen Problemen. Trau dich mit Freundinnen und Freunden oder einer anderen Person deines Vertrauens über deine Ängste, Sorgen und Befürchtungen zu sprechen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Denn 2 Köpfe denken besser als einer allein. Eine Person des Vertrauens kann jemand aus deiner Schule, Familie, deinem Freundeskreis, der Jugendarbeit oder auch eine fremde Person, die dir sympathisch erscheint sein. Auch wir im aha haben immer ein offenes Ohr für dich.

Soforthilfe bei akuten Problemen

Bei akuten psychischen Problemen,  für die du sofort Hilfe brauchst, wende dich bitte an:

Hier findest du eine Liste mit Notfallnummern, Websites und Beratungsstellen, wo du Hilfe für dich, für deine Familienangehörigen, für deine Freundinnen und Freunden oder Bekannten bekommst:

TELEFONISCH

ONLINE

SELBSTHILFEGRUPPEN

In einer Selbsthilfegruppe  treffen sich Menschen, die ein ähnliches Problem zu bewältigen haben und die dies mit der Hilfe von Gleichbetroffenen tun wollen. Hier erhältst du mehr Infos über die bestehenden Selbsthilfegruppen in Liechtenstein.

 

Weiterführende Links

1. Besuch beim Frauenarzt/bei der Frauenärztin


Du hast Fragen zum Thema Verhütung, Schwangerschaft, Menstruation? Der Frauenarzt/die Frauenärztin steht dir als kompetente Ansprechperson zu deinen Fragen in Bezug auf die Themen Liebe & Sexualität zur Verfügung.

 

Du interessierst dich plötzlich für Jungs, merkst, dass deine Gefühle verrücktspielen und hast gerade deine Periode bekommen? Herzlich Willkommen in der Pubertät! Die Pubertät ist eine spannende Zeit in der sich dein Körper verändert und du langsam zur Frau wirst. Wahrscheinlich hast du jetzt viele Fragen, die deinen Körper betreffen oder du hast schon deinen ersten Freund und weisst nicht, welches Verhütungsmittel das Richtige für dich ist? Der Frauenarzt/die Frauenärztin hilft dir dabei, Antworten auf deine Fragen zu finden. Der erste Besuch beim Frauenarzt/ der Frauenärztin ist immer ein bisschen aufregend. Da ist es gut zu wissen, dass nicht immer eine Untersuchung stattfinden muss. Mit der Zeit wird der Besuch beim Frauenarzt/der Frauenärztin für dich ganz normal werden, so wie ein Besuch beim Hausarzt/der Hausärztin.

 

 

Der richtige Zeitpunkft für den 1. Besuch

Vor nicht allzu langer Zeit war man noch der Meinung, dass man, wenn man das erste Mal seine Tage hat einen Frauenarzt/eine Frauenärztin aufsuchen sollte. Mittlerweile gilt das allerdings nicht mehr. Wenn du noch keinen konkreten Fragen an den Frauenarzt/die Frauenärztin hast musst du nur gehen, wenn deine Regel auch nach längerer Zeit immer noch sehr unregelmässig kommt, du Zwischenblutungen oder sehr starke Schmerzen hast.

Sobald du dich für das Thema Verhütung interessierst, deinen ersten Freund oder deine erste Freundin hast oder Fragen aufkommen solltest du einen Termin beim Frauenarzt/der Frauenärztin ausmachen, da sie die Experten auf dem Gebiet sind.

WICHTIG!: Bei deinem ersten Besuch beim Frauenarzt/der Frauenärztin musst du dich nicht untersuchen lassen, wenn du nicht willst und keine Beschwerden hast. Der Frauenarzt/die Frauenärztin beantwortet dir gerne bei einem Gespräch deine Fragen.

Der Frauenarzt/die Frauenärztin helfen dir  gern dabei, dass für dich passende Verhütungsmittel zu finden. Für manche Verhütungsmittel (Pille, Stäbchen, etc.) brauchst du auch ein Rezept, welches dir der Frauenarzt/die Frauenärztin ausstellt. Ab dem 16. Lebensjahr beziehungsweise nach deinem 1. Mal solltest du dich regelmässig (mindestens 1 Mal/ Jahr) vorsorglich untersuchen lassen. Bei einer Schwangerschaft ist der Besuch beim Frauenarzt/der Frauenärztin besonders wichtig, da er/sie kontrolliert ob es dir und deinem Baby gut geht und dich durch die Schwangerschaft begleitet.

Du solltest auf jeden Fall zum Frauenarzt/zur Frauenärztin gehen, wenn…

  • du Probleme mit der Periode hast (über längere Zeit unregelmässige Blutungen, sehr starke Blutungen, Zwischenblutungen oder bei starken Schmerzen während der Periode)
  • du schon 16 bist aber noch keine Regelblutung hast
  • du dein 1. Mal schon erlebt hast
  • das Thema Verhütung wichtig wird (meist beim ersten Freund/ der ersten Freundin) und du dich informieren möchtest
  • du denkst, dass du schwanger bist
  • du das Gefühl hast, dass irgendetwas mit deinem Körper nicht stimmt
  • du Unterleibsschmerzen, Juckreiz oder ein Brennen im Genitalbereich und übelriechender Ausfluss hast
  • du ungeschützten Sex hattest und die Pille danach brauchst

 

Die richtige Ärztin bzw. den richtigen Arzt finden

Viele Mädchen fragen sich, ob sie lieber zu einem Frauenarzt oder zu einer Frauenärztin gehen sollen? Oftmals gehen Mädchen einfach mit ihrer Mutter, Freundin oder Verwandte mit zu deren Arzt oder Ärztin mit. Wenn du das nicht möchtest ist es aber gar kein Problem, denn du alleine entscheidest zu wem du gehst. Egal ob Arzt oder Ärztin – wichtig ist, dass du dich wohl fühlst und ihm/ihr traust.

Wenn du einen Gesprächstermin vereinbaren möchtest kannst du diesen alleine, mit deinem Freund/ deiner Freundin, Mutter oder auch in der Gruppe vereinbaren. Wichtig ist, dass du dich beim Gespräch wohl fühlst und offen sprechen kannst. Alles, was besprochen wird ist natürlich streng vertraulich und unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht – natürlich auch gegenüber deinen Eltern!

Ablauf beim Besuch

Der Frauenarzt/die Frauenärztin kann dir Fragen beantworten, die du z.B. zur körperlichen Entwicklung oder zu verschiedenen Verhütungsmethoden hast. Er/Sie hat auch einige Fragen an dich, z.B. wann Deine letzte Regel war, ob du aktuelle gesundheitliche Probleme hast, und ob du schon sexuelle Erfahrungen bzw. mit einem Jungen/Mädchen geschlafen hast. Nach dem Anfangsgespräch beginnt die gynäkologische Untersuchung, die nicht lange dauert und auch nicht weh tut. Sie muss übrigens nicht immer stattfinden. Wenn du dein 1. mal noch nicht hattest oder einfach nur zu einem Informationsgespräch vorbeikommen möchtest ist das auch vollkommen in Ordnung. Dann kannst du den Arzt/die Ärztin einfach einmal kennen lernen und herausfinden, ob er/sie dir sympathisch ist oder nicht.

Die Untersuchung

Viele Mädchen fürchten sich nicht vor dem Frauenazrt/der Ärztin selbst sondern vor der Untersuchung. Diese empfinden Viele als etwas unangenehm, was vollkommen verständlich ist – geht es doch um einen sehr intimen Bereich. Sollte die Untersuchung allerdings weh tun sprich deinen Arzt/deine Ärztin sofort darauf an. Wenn du noch Jungfrau bist musst du keine Angst haben – während der Untersuchung wird das Jungfernhäutchen nicht verletzt.

Zur gynäkologischen Untersuchung bietet dich der Arzt/die Ärztin dich unter herum frei zu machen. Deine Oberbekleidung kannst du in der Regel anbehalten. Viele Mädchen ziehen zur Untersuchung gerne ein langes T-Shirt an, da sie sich damit wohler fühlen. Wenn du dich frei gemacht hast bietet der Arzt/die Ärztin dich auf einem gynäkologischen Stuhl Platz zu nehmen. Die Beine sollten bequem gespreizt auf den Halterungen dieses Stuhles liegen.

Die Untersuchung selbst kann aus einer Spektrum-, Tast-, Brust- und Ultaschalluntersuchung bestehen:

Spekulum-Untersuchung
Bei der Spektrum Untersuchung wird ein Spekulum (Scheidenspiegel) in die Scheide eingeführt da der Muttermund (das untere Ende der Gebärmutter) nur mit Hilfe des Spekulums betrachtet werden kann. Mit einem Wattestäbchen oder etwas ähnlichem wird dann bei einer Vorsorgeuntersuchung einmal bis zweimal im Jahr eine Zellprobe (=Abstrich) entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Diese Untersuchung ist im Sinne der Vorsorge wichtig, da man so Gebärmutterhalskrebs erkennen kann. Wenn du noch Jungfrau bist, verwendet dein Frauenarzt/deine Frauenärztin sehr kleine Instrumente, um dir nicht weh zu tun.

Tastuntersuchung
Manchmal wird dann noch eine Tastuntersuchung durchgeführt, um die Lage der Gebärmutter und der Eierstöcke zu überprüfen. Daran kann er erkennen, ob bestimmte Krankheiten oder eine Schwangerschaft vorliegen. Oftmals wird aber auch nur eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.

Ultraschalluntersuchung
Mit einem Ultraschallgerät kann man entweder durch die Bauchdecke oder durch die Scheide die inneren Organe (Gebärmutter, Eierstöcke, Blase, Bauchraum) sehen. Auf dem Monitor kannst du dir somit deine Organe, die Lage der Gebärmutter, die Eierstöcke oder auch dein Baby erkennen. Bei einer Schwangerschaft wird mithilfe des Ultraschalls die Entwicklung von Embryo/Fötus beobachtet.

Brustuntersuchung
Nach der Untersuchung „unten“ kannst du dich wieder anziehen. Jetzt folgt mitunter noch eine Brustuntersuchung. Dazu bietet dich der Arzt/die Ärztin dich oben frei zu machen. Die Brustuntersuchung findet im Rahmen der Krebsvorsorge statt. Der Arzt/Die Ärztin tastet dabei die Brüste und die Achselhöhlen nach knotenartigen Veränderungen ab.

Angst vor der Untersuchung

Die Untersuchung beim Frauenarzt/der Frauenärztin ist nichts, wovor du dich fürchten musst! Natürlich ist es nicht das tollste Gefühl der Welt mit gespreizten Beinen auf einem Stuhl zu sitzen. Die Untersuchung tut jedoch im Normalfall nicht weh, ist aber überaus wichtig für deine Gesundheit und dauert maximal 10 Minuten.

Good to know

  • Auch wenn es dir unangenehm ist, denk daran – der Arzt/die Ärztin hat jeden Tag mehrere Patientinnen. Du bist also nur eine unter vielen und in der Hinsicht keine Ausnahme. Frauenarzt/Frauenärztin ist ein Beruf wie jeder andere auch. Er/Sie sieht täglich nackte Frauen OHNE dabei sexuelle Gedanken zu haben. Du wirst bei der Untersuchung rein als Patientin wahrgenommen.
  • Der Arzt/die Ärztin ist ab deinem 14. Lebensjahr der Schweigepflicht verpflichtet – auch gegenüber deinen Eltern. Das bedeutet, dass er/sie Details über dich, die Untersuchung oder das Gespräch nur mit deinem Einverständnis weitererzählen darf.
  • Eine Untersuchung darf nicht gegen deinen Willen geschehen. Du kannst eine Untersuchung jederzeit abbrechen und sagen, wenn dir etwas unangenehm ist oder weh tut.

Das Gespräch

Die Untersuchung dauert normalerweise nicht länger als 10 Minuten. Davor oder danach findet noch ein Gespräch statt, bei dem der Frauenarzt/die Frauenärzte die Resultate der Untersuchung mit dir bespricht, du deine Fragen stellen oder dir ein Rezept verschreiben lassen kannst. Am besten überlegst du dir im Vorfeld welche Fragen du konkret zum Thema Liebe, Beziehung, Sexualität, erstes Mal, … hast. Mit dem Arzt/der Ärztin kannst du offen über die Dinge sprechen, die du nicht mit deinen Eltern oder sonstigen Personen besprechen willst. Er/Sie verfügt über das nötige Fachwissen, ist neutral und hilft dir gerne weiter.

Keine Scham!: Auch wenn es dir vielleicht peinlich ist – Sexualität ist die natürlichste Sache der Welt und es gibt nichts weswegen du dich schämen müsstest. Also nütze die Chance und stelle dem Frauenarzt/der Frauenärztin alle Fragen, die dir auf der Zunge brennen.

Beim Gespräch sollten jedenfalls folgende Dinge besprochen werden:

  • deine Fragen, Wünsche und mögliche Probleme
  • wenn du zum ersten Mal kommst, eine Information darüber, was bei der Untersuchung passieren wird
  • die Frage danach, ob du sexuell aktiv bist und ob beziehungsweise wie du verhütest oder verhüten möchtest
  • wenn du zum ersten Mal kommst, einen Überblick über deine medizinisch-gynäkologische Lebensgeschichte (seit wann du die Regel hast, ob du Geschlechtsverkehr hattest, ob du schwanger warst/bist, ob du Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüche hattest, wie viele Kinder du hast, ob du Krankheiten oder Operationen hattest, …)

Häufige Fragen 

 

 

 

Sex und Co.


Jeder und jede macht‘s und alle reden darüber. Doch wusstest du, dass es nach wie vor ein Tabuthema ist? Hier findest du Informationen über Allgemeines wie beispielsweise das erste Mal, Verhütung und Schwangerschaft.

 

Wie du wahrscheinlich weisst, ist Sex rein biologisch gesehen dazu da, sich fortzupflanzen. Könnten wir uns nicht vermehren, gäbe es uns gar nicht mehr. Doch Sex ist viel mehr als das Zeugen von Nachkommen. Er dient der Befriedigung der sexuellen Bedürfnisse. Es gibt Menschen, die haben klare Vorstellungen von ihrem Sexualleben und wollen beispielsweise keinen Sex vor der Ehe. Andere wiederum wollen schon davor ein Sexleben führen. Beides ist absolut gerechtfertigt und jeder und jede darf selbst darüber entscheiden.

Sex gibt es in zahlreichen Formen und ist verbunden mit unterschiedlichen Vorlieben und Bedürfnissen. Jede Person tickt anders, fühlt anders und verhält sich anders. Das gilt auch beim Geschlechtsverkehr. Wenn du eine Person bist, die viel körperliche Zuneigung und Zärtlichkeit braucht, lasse es deinen Partner wissen. Fühlst du dich unsicher und möchtest mit dem Sex warten, dann lass dich nicht dazu überreden. Es ist in Ordnung, wenn du noch nicht bereit bist. Lasse dir Zeit. Entwickeln sich sexuelle Gefühle bei dir und du bekommst Lust auf Sex mit deinem Partner oder deiner Partnerin, teile dich dieser Person mit. Vielleicht hat er oder sie die gleichen Bedürfnisse wie du und ihr könnt eure Körper gegenseitig kennenlernen. Fühlst du dich nicht gut und hast im Moment einfach gar keine Lust mehr auf Sex, dann erzähle es deinem Freund oder deiner Freundin. Kommunikation zwischen zwei Menschen, die sich sehr nah sind, ist sehr wichtig und sollte nicht unterschätzt werden. Wenn du deinem Freund oder deiner Freundin von deinen Gefühlen erzählst, wird er oder sie dich sicherlich verstehen. Aber auch wenn du neue Dinge ausprobieren möchtest und experimentierfreudig bist, solltest du das mitteilen. Es gibt im Bereich Sex nämlich so einiges: Oralsex, verschiedene Sexstellungen, Sexspielzeuge, Gruppensex, verschiedene Orte für Sex, One-Night-Stands, … Die Vorlieben sind sehr unterschiedlich und auch in Ordnung so. Wenn dir etwas besonders wichtig ist, dann teile es auch mit.

 

Kurz und knapp gesagt: Höre immer auf dein Bauchgefühl und tue nur das, was du wirklich willst. Lasse dich NIE zu etwas überreden, was dir Ängste und Sorgen bereitet.

 

 

Das 1. Mal

Radfahren, zur Schule gehen, im Flugzeug sitzen, … Für alles gibt es ein erstes Mal und bei allem, was zum ersten Mal passiert, ist man aufgeregt, nervös und kribbelig. Oft verspüren wir auch Angst, da es etwas komplett Neues ist. Doch das muss nicht sein – auch nicht beim ersten Geschlechtsverkehr.

Du bekommst sexuelle Gefühle und Verlangen nach Sex? Wenn du einen Menschen gefunden hast, der das teilt, werdet ihr euch bestimmt auch körperlich näher kommen. Seid zärtlich zueinander, berührt euch und findet heraus, was gut tut und was nicht. Ihr werdet von alleine merken, wann der richtige Zeitpunkt da ist, um einen Schritt weiter zu gehen. Es gibt also keine klare Antwort auf die Frage, wann dieser Zeitpunkt sein soll. Denn das ist etwas ganz Individuelles. Was aber ganz klar auf beiden Seiten sein muss: Ja heisst ja und nein heisst nein. Lasst euch Zeit.

 

Geschlechtsverkehr tut doch weh, oder nicht?

Mädchen machen sich oft Gedanken darüber, ob Sex oder das erste Mal schmerzhaft ist, denn immer wieder lesen und hören sie solche Geschichten. Wenn ein Mädchen oder eine Frau emotional und körperlich dazu bereit ist, Sex zu haben, dann gibt es keine Schmerzen. Tauchen trotzdem Schmerzen auf, solltet ihr einen Gang zurückschrauben. Ihr könntet z.B. mit Petting weiterfahren. Ganz wichtig ist auf jeden Fall, dass ihr Verständnis und Mitgefühl füreinander habt. Viele Missverständnisse passieren dadurch, dass nicht miteinander gesprochen wird, weil man denkt, es könnte peinlich sein. Doch was ist dir lieber: ein peinliches Gespräch oder ein ständig ungutes Bauchgefühl und Schmerzen?

Was einige nicht wissen oder nicht immer beachten, ist, dass das Eindringen von Penis, Fingern aber auch von Sexspielzeugen schmerzhaft ist, wenn das Mädchen oder die Frau nicht wirklich erregt ist, d.h. wenn die Scheide nicht feucht ist.

 

Schritt für Schritt

Oft haben wir das Gefühl, dass alles von Anfang an perfekt sein muss. Doch so wie bei fast allem gilt auch hier: Übung macht den Meister. Mache dir also keinen Druck und taste dich langsam heran. Irgendwann nach dem ersten Kuss habt ihr vielleicht Lust, euch gegenseitig zu berühren – ob das mit oder ohne Kleidung ist, spielt dabei keine Rolle. Wenn ihr euch dann sicher seid und euch auch vertraut, könnt ihr es zum letzten Schritt wagen: Sex. Das Tempo zwischen diesen Schritten bestimmt ihr ganz alleine.

Lasse dich auf keinen Fall von deinem Partner oder deiner Partnerin unter Druck setzen. Auch nicht, wenn er oder sie dir droht, Schluss zu machen, wenn du nicht mit ihm/ihr schläfst. Jemand, der dich respektiert und akzeptiert, ist auch geduldig genug mit Sex zu warten und gibt dir die Zeit, die du und dein Körper benötigen.

Wenn man keinen Orgasmus hat, ist es kein richtiger Sex?

Nein, das stimmt überhaupt nicht. Der Orgasmus/Höhepunkt steht nicht im Zentrum. Viel wichtiger ist es, dass man Spass miteinander hat und die gemeinsamen Gefühle teilt. Der Orgasmus ist zwar ein tolles Erlebnis, muss aber nicht zwingend stattfinden, denn Sex bleibt auch ohne Höhepunkt eine schöne Sache. Versuchst du ihn zu erzwingen, verkrampfst du dich nur und stresst dich dabei selbst. Sei entspannt und lasse alles auf dich zukommen.

Verhütung

Egal, ob es sich um dein 1. Mal handelt oder ob du schon mehrmals Sex hattest, Verhütung ist ein sehr wichtiges Thema, das trotz der Aufklärung in Schulen oder von Eltern, oft unterschätzt wird. Dabei gibt es wohl kaum jemand, der in jungem Alter schon eigene Kinder haben möchte. Schliesslich ist man ja selbst noch (fast) ein Kind.

 

Welches Verhütungsmittel passt zu mir?

Abgesehen vom Kondom sind alle Verhütungsmittel für Frauen gedacht, denn es wurde z.B. noch keine (wirksame) Pille für den Mann erfunden. Leider wird deshalb auch oft der Frau die Verantwortung zugeschoben, sollte sie schwanger werden. Jedoch sind ganz klar BEIDE dafür verantwortlich, nicht nur die Frau.

Es gibt drei verschiedene Arten, zu verhüten:

  • Hormonelle Verhütung
  • Natürliche Verhütung
  • Mechanische Verhütung

 

Egal, für welche Art von Verhütung du dich interessierst, sprich unbedingt mit deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt, damit du gut informiert bist und um herauszufinden, welches Verhütungsmittel das Beste für dich ist. Denn auch hier ist es so, dass nicht jede Person gleich ist. Manche vertragen hormonelle Verhütung nicht, andere haben eine Latexallergie (wichtig zu wissen, wenn man mit Kondom/Femidom verhütet). Rede offen mit deiner Ärztin/deinem Arzt darüber.

 

Hormonelle Verhütung

Pille, Vaginalring, Hormonpflaster, Dreimonatsspritze, Hormonspirale oder Hormonimplantat sind alles Methoden, die in den weiblichen Hormonhaushalt eingreifen. Die körpereigenen Hormone werden unterdrückt. Somit findet keine Eireifung und keinen Eisprung statt, die Gebärmutterschleimhaut baut sich nicht auf und es gibt keinen Zervixschleim. Durch das Unterdrücken der biologischen Vorgänge im Körper können vielseitige, teils starke Nebenwirkungen auftreten, welche sich von Person zu Person unterscheiden.

 

Mechanische Verhütung

Kondom, Femidom, Kupferspirale und das Diaphragma gehören zur mechanischen Verhütung. Wenn ein reifes Ei da ist, die Frau nicht schwanger werden möchte und nicht hormonell verhütet wird, kann mechanisch verhütet werden. Die Kupferspirale beispielsweise bleibt 5 Jahre lang in der Gebärmutter und so muss nicht zusätzlich verhütet werden. Die Kupferionen sorgen dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut, Spermien und ein evtl. befruchtetes Ei abgetötet werden.

Sehr wichtig! Das Kondom und das Femidom sind die einzigen Verhütungsmittel überhaupt, welche auch vor Geschlechtskrankheiten schützen. Sie sind also auch für den Mann nicht unwichtig.

 

Natürliche Verhütung

Sobald eine Frau anfängt, den eigenen Zyklus zu beobachten, wird sie Regelmässigkeiten feststellen und auch merken, wann die fruchtbaren Tage da sind und wann nicht. Zusätzlich gibt es inzwischen tolle Zykluscomputer, die deinen Körper kennenlernen und sagen können, wann ein reifes Ei da ist. Das funktioniert so, dass die Frau jeden Morgen ihre Körpertemperatur im Mund misst. Zum Eisprung hin erhöht sich die Temperatur und der Zykluscomputer zeigt an, dass nun eine mechanische Verhütung notwendig ist.

Weitere Anzeichen des Körpers:

  • Fliessender Zervixschleim (ähnlich wie der Saft einer Aloe Vera Pflanze)
  • Geöffneter Gebärmuttermund (kann ertastet werden)
  • Sexuelles Verlangen
  • Schöne Haut und tolles Körpergefühl nach der Periode

 

Schwanger – und nun?

Viele Frauen, und auch Männer, wünschen sich eine eigene Familie. Die soll aber nicht ungeplant sein. Vor allem möchte kaum jemand in (sehr) jungen Jahren schon Mama oder Papa werden. Sollte beispielsweise das Kondom platzen oder die Pille wurde vergessen, gibt es für den Notfall die sogenannte „Pille danach“. Die Frau hat 72 Stunden nach dem Sex Zeit, diese einzunehmen. Je früher, desto besser. Du bekommst sie bei deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt oder in der Apotheke – auch wenn du minderjährig bist.

Wenn du doch schwanger bist, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ganz wichtig: Sprich mit deinen Eltern und/oder einer Vertrauensperson! Sie werden dir bestimmt helfen, die geeignete Lösung zu finden, denn alle Lösungen sind mit grossen Emotionen verbunden.

Verschiedene Möglichkeiten mit einer Schwangerschaft umzugehen, sind:

  • Du bekommst das Kind und übernimmst die Erziehung selbst. Wenn du minderjährig bist, geschieht dies in Verbindung mit dem Jugendamt und deinen Erziehungsberechtigten.
  • Du bekommst das Kind und gibst es zur Adoption frei.
  • Du bekommst das Kind und gibst es in eine Pflegefamilie bis du bereit bist, für es zu sorgen.
  • Du brichst die Schwangerschaft ab.

Nochmals: Sprich unbedingt mit deiner Vertrauensperson und deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt, denn eine Schwangerschaft und die Entscheidung, wie es weitergehen soll, sind nicht sehr einfach und können negative Gefühle auslösen. Deshalb ist es ganz wichtig, darüber zu reden.

In Liechtenstein kannst du dich an die Organisation schwanger.li wenden. Die Beraterinnen behandeln dein Anliegen vertraulich und können mit dir je nach deinen Wünschen die nächsten Schritte klären und dich im weiteren Verlauf deiner Schwangerschaft unterstützen. Wenn du Fragen hast, aber (noch) kein persönlichens Gespräch wünscht kannst du auch die kostenlose anonyme Online Beratung in Anspruch nehmen.

 

 

Doch wann kann eine Frau überhaupt schwanger werden?

Kann eine Frau jeden Tag im Monat schwanger werden? Die Antwort lautet: nein. Der weibliche Zyklus wird in 4 Teile eingeteilt. Ein regelmässiger Zyklus dauert 28 bis 30 Tage. Der Zyklus beginnt am 1. Tag der Periode. Die Zeit der Periode dauert etwa 7 Tage, wobei eine Frau 4-5 Tage blutet. Jetzt kann sie nicht schwanger werden. In den Tagen 8-14 befindet sich die Zeit des Eisprungs. Das heisst, die Frau kann schwanger werden in dieser Zeit. Wenn das Ei nicht befruchtet wird, folgen 7 Tage voller Energie und Power und weitere 7 Tage vor der Periode bis der Zyklus wieder von vorne beginnt. Während den letzten 14 Tagen des Zyklus ist kein Ei vorhanden und eine Frau kann deshalb auch in dieser Phase nicht schwanger werden.

Achtung: Sperma kann bis zu 5 Tage in der Vagina überleben, wenn Zervixschleim (eine glasige, rutschige Flüssigkeit) vorhanden ist. Wenn nun nach der Periode die Zeit des Eisprungs einsetzt und der Zervixschleim zu fliessen beginnt, können die Spermien in den Eileiter transportiert und das Ei befruchtet werden.

Sprich mit deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt darüber, wenn dein Zyklus sehr unregelmässig ist.

Wusstest du, dass wenn eine Frau 2 Tage Fieber hat, sich ihr Zyklus sich um 2 Tage verlängert? Die Natur hat‘s eben voll drauf! Wenn du mehr über den Monatszyklus wissen möchtest, findest du hier weitere Informationen.

 

Du bist dir nicht sicher ob du schwanger bist oder nicht? Im folgenden Video werden dir mögliche Anzeichen einer Schwangerschaft erklärt:

 

Abtreibung – ein tabuisiertes Thema

Wie weiter oben schon erwähnt, gibt es verschiedene Möglichkeiten bei einer Schwangerschaft. Eine davon ist der Schwangerschaftsabbruch, auch Abtreibung genannt. Dabei wird das noch nicht ausgebildete Kind getötet. Es gibt viele Menschen, die aus verschiedenen Gründen dagegen sind, es gibt aber auch viele Menschen, die es okay finden, da sie einen Unterschied zwischen Embryo/Fötus und Kind sehen, weil sich noch sehr viel entwickeln muss bis es ein „richtiges“ Kind bzw. ein Mensch ist.

In manchen Ländern ist der Schwangerschaftsabbruch erlaubt, in manchen nicht. Nach der Liechtensteiner Rechtslage ist es so, dass Frauen abtreiben dürfen, jedoch nur im Ausland. Im Frühjahr 2015 wurde es beschlossen.

Wenn du ungewollt schwanger bist und dir überlegst, abzutreiben, dann ist eine Beratung bei einer Beratungsstelle sicherlich keine schlechte Idee. Die Beraterin oder der Berater wird dir genau zuhören und dich unterstützen. Falls du dich doch gegen eine Abtreibung entscheidest, beratet dich die Beratungsstelle trotzdem. Sie begleitet dich durch die Schwangerschaft. Der Schwangerschaftsabbruch wird von einer Ärztin oder einem Arzt durchgeführt und auch diese Person ist dazu verpflichtet, ein Beratungsgespräch mit dir zu führen.

Viele Mädchen haben Angst, ihren Eltern von der Schwangerschaft zu erzählen. Vielleicht ist diese Angst gar nicht nötig. Doch da die Meinungen bzgl. Abtreibung sehr verschieden sind, kann es sehr gut sein, dass auch die eigenen Eltern gegen einen Schwangerschaftsabbruch sind. Dann kann es unter anderem zu grossem Stress führen in der Familie. Für eine Abtreibung brauchst du kein Einverständnis von den Eltern. Habe also keine Angst.

 

Sexuell übertragbare Erkrankungen

Alle Krankheiten, welche (auch) über sexuellen Kontakt übertragen werden können, zählen zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen – auch STD (sexually transmitted disease) oder STI (sexually transmitted infection) genannt.

Wenn du an sexuell übertragbare Erkrankungen denkst, kommt dir wahrscheinlich als Erstes AIDS bzw. HIV in den Sinn. Doch es gibt viel mehr als das. Die meisten Menschen erfahren mindestens einmal in ihrem Leben eine solche Krankheit. Manchmal ist es nur ein Juckreiz oder Brennen im Intimbereich. Es kann aber auch gut sein, dass du eine gewisse Krankheit zuerst gar nicht wahrnimmst, was dann sehr gefährlich werden kann. Ausserdem ist es so, dass nicht zwingend die Geschlechtsteile von der Krankheit betroffen sind. Die Krankheit kann einfach durch sexuellen Kontakt übertragen werden.

 

Beispiel (AIDS/HIV):

HI-Viren gehören zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen, wie schon erwähnt. D.h. sie können durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Im Falle des HI-Virus bedeutet dies konkret, dass du dich durch Geschlechts-, Anal- oder Oralverkehr anstecken kannst. Jedoch ist es aber auch so, dass du dich durch Kontakt mit Blut infizieren kannst, deshalb ist es gerade bei Heroinabhängigen ein grosses Thema, weil sie sich oft die Injektionsspritzen teilen. Auch ein Baby kann sich mit HIV infizieren, wenn die Mutter selbst infiziert ist und es mit der Brust stillt.

Des Weiteren zeigt sich HIV nicht als Ausschlag, Juckreiz oder Brennen im Intimbereich. Es ist eigentlich nicht spürbar, denn HIV befindet sich in Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit, Muttermilch und auf der Darmschleimhaut.

Du siehst also, dass eine sexuell übertragbare Erkrankung nicht zwingend über sexuellen Kontakt übertragen werden muss. Aber es ist durch sexuellen Kontakt möglich und genau deswegen wird eine solche Krankheit zu den STDs/STIs dazugezählt.

 

Weitere sexuell übertragbare Krankheiten, wie sie behandelt werden und wie du dich davor schützen kannst wird im folgenden Video erklärt:

 

Wenn du noch mehr zum Thema sexuell übertragbare Erkrankungen wissen möchtest findest du hier die passenden Infos dazu:

Medikamente

Medikamente


Aspirin, Nasensprays, Paracetamol und Co. Hättest du gedacht, dass man davon süchtig werden kann? Welche anderen Medikamente noch gefährlich sind, wie sie wirken und was die Folgen einer Medikamentensucht sind, erfährst du hier.

 

Kurz und bündig

Medikamentensucht und Medikamentenmissbrauch entstehen, wenn Medikamente, die eigentlich dazu da sind, Krankheiten zu heilen oder Symptome zu lindern, falsch angewandt werden. Dies geschieht meist dann, wenn die Arzneimittel überdosiert, oder zu lange eingenommen werden. Psychoaktive Arzneimittel haben einen direkten Einfluss auf das Gehirn und können dort u.a. aufputschend, beruhigend oder schmerzlindernd wirken.

 

Folgende Medikamente haben ein hohes Suchtpotenzial:

  • manche Schmerzmittel (Aspirin, Voltaren, Paracetamol)
  • Nasentropfen und Sprays
  • Beruhigungs- und Hustenmittel (Valium, Tranquilizer)
  • Schlafmittel (Hypnotika, Sedativa, Tranquilizer)
  • Aufputschmittel (Ritalin, Psychotonika)
  • manche Appetitzügler und Abführmittel

 

Die Verordnung von Medikamenten mit grossem Suchtpotenzial sollte bei unter 18-Jährigen nur in Ausnahmefällen erfolgen. Denn Medikamente wirken im noch nicht voll ausgereiften Organismus von Kindern und Jugendlichen anders als bei Erwachsenen. Dies sollte bei der Verordnung oder Selbstmedikation beachtet werden. Jugendliche experimentieren auch mit den Substanzwirkungen von Medikamenten (z. B. Grippemittel, Hustenmittel, koffeinhaltige Schmerzmittel) ebenso wie mit anderen Suchtstoffen wie Alkohol und illegalen Drogen. Die Einnahme von Beruhigungsmitteln, auch bei ärztlicher Verordnung und bei kurzer Einnahmedauer, ist aus suchtpräventiver Sicht als problematisch anzusehen. Jugendliche verinnerlichen ebenfalls bei kurzer Einnahmezeit, sich bei Problemen mithilfe von Tabletten zu beruhigen und Erleichterung zu verschaffen, ohne das Problem bewältigt zu haben. Diese Haltung, Problemen mit Tabletteneinnahme zu begegnen, schwächt sie in ihrem Selbstwirksamkeitsdenken und somit in ihrem Bestreben, Probleme aktiv zu lösen. Es scheint naheliegend, dass das Fehlen von Problembewältigungskompetenz auch für die Einnahme anderer psychotroper Substanzen ursächlich ist.

 

Short Facts über Jugendliche und Medikamente in Liechtenstein

In einer liechtensteinischen Schülerstudie von 2016 gaben 9% der männlichen und weiblichen Jugendlichen zwischen 15-16 Jahren an, ärztlich verordnete Beruhigungs- oder Schlafmittel (z.B. Valium, Rohypnol) genommen zu haben. 7% haben diese Medikamente, so wie von Seiten des Arzneimittelherstellers empfohlen, nicht länger als drei Wochen eingenommen, bei 2% wurde dieser Zeitrahmen überschritten und die Medikamente somit missbräuchlich verwendet. 4% der Jungen und 1% der Mädchen weisen im Alter von 15 bzw. 16 Jahren Erfahrungen mit Beruhigungsmitteln auf, welche sie nicht von einem Arzt bzw. Ärztin verschrieben bekommen haben.

 

Merkmale

Eine Medikamentensucht beginnt meist mit der Verschreibung eines rezeptpflichtigen Medikaments durch eine Ärztin oder einen Arzt. Wenn die Verordnung von Medikamenten mit Suchtpotenzial nicht genau kontrolliert wird, kann es leicht passieren, dass Menschen in eine Medikamentensucht rutschen. Oftmals sind aber auch die Patientinnen und Patienten selbst für ihre Sucht verantwortlich, da sie die verschriebenen Medikamente nicht wie vom medizinischen Personal empfohlen einnehmen. Abgesehen von Suchtrisiken hat die Einnahme von Medikamenten oft eine Vielzahl anderer Nebenwirkungen zur Folge. Diese werden auf den Beipackzetteln näher erläutert, jedoch meist gar nicht bis nur flüchtig gelesen. Nach dem Motto „Medikamente sind Heilmittel” erfolgt dadurch der Schritt in die Abhängigkeit oftmals aus Unwissen über die Gefahren.

 

Ein erhöhtes Risiko an einer Medikamentensucht zu erkranken besteht für Menschen, …

  • … bei denen der Arzt die Ursache der Probleme (z.B. Depression, Angststörung, etc.) nicht findet und die Medikamente zur Symptombehandlung verordnet.
  • … die schon in der Kindheit lernen, bedenkenlos Medikamente einzunehmen.
  • … die regelmässig und über einen längeren Zeitraum hinweg Medikamente einnehmen (z.B. Mädchen zur Behandlung der Regelschmerzen).
  • … die spontan handeln und neugierig auf die Wirkung von Mitteln sind. Besonders gefährdet sind Jugendliche, da diese gerne mit verschiedenen Mitteln experimentieren.
  • … die Probleme/Stress im Job oder in der Familie haben.
  • … die versuchen mithilfe von Medikamenten in einen Rauschzustand zu gelangen. Meistens werden dabei zusätzlich Alkohol oder andere illegale Drogen konsumiert. ACHTUNG! Durch die Kombination mit anderen Wirkstoffen können die Effekte bestimmter Medikamente erhöht oder auch gesenkt werden.
  • … die unter hohem Leistungs- und Konkurrenzdruck (z.B. Prüfungen, Wettbewerbe und Wettkämpfe, etc.) stehen und die Medikamente verwenden, um den psychischen Druck der leistungsorientierten Gesellschaft überhaupt auszuhalten.
  • … die von Schlafstörungen, Ängsten und Anspannungen betroffen sind.
  • … mit Essstörungen, die auf ihr Gewicht fixiert sind. Sie helfen unter Umständen mit Medikamenten nach, um die Gewichtsabnahme zu beschleunigen.

 

Im folgenden Video berichtet Jenny wie es zu ihrer Medikamentenabhängigkeit kam.

Risiken und Folgen

Die Entwicklung einer Medikamentensucht hängt immer von persönlichen, körperlichen und seelischen Merkmalen, sowie der Zusammensetzung der Medikamente ab. Medikamente werden immer dann gefährlich, wenn sie länger als mit der Ärztin/dem Arzt vereinbart, eingenommen werden. Als kritische Grenze gilt ein Verordnungszeitraum von über 3 Monaten. Manche Psychopharmaka machen jedoch auch schon nach vierwöchiger Einnahme süchtig.

 

Bei Medikamentensucht kommt es sowohl zu psychischer als auch körperlicher Abhängigkeit.

Die psychische Abhängigkeit entsteht dadurch, dass das Medikament eingenommen wird um das eigene Wohlbefinden zu steigern und um besser mit persönlichen Problemen, sowie Stresssituationen, umgehen zu können. Dabei werden allerdings nicht die Ursachen bekämpft, sondern lediglich die Symptome gemildert. So entsteht bei den Betroffenen nach und nach ein Gefühl der Notwendigkeit der Medikamenteneinnahme, da sie glauben, ihr Leben und ihren Alltag nicht mehr bewältigen zu können. Das Verlangen nach Medikamenten entwickelt sich zur Sucht einhergehend mit Kontrollverlust, Interessenverlust und sozialer Verarmung.

Körperliche Anzeichen für eine Abhängigkeit sind Symptome wie Unruhe oder Zittern, wenn der entsprechende Wirkstoff dem Organismus nicht in regelmässigen Abständen nachgeliefert wird. Der Betroffene entwickelt eine Toleranz – das heisst, er muss immer höhere Dosen eines Arzneimittels einnehmen, um eine Wirkung zu erzielen.

Bei abruptem Absetzen des Medikaments kommt es zu Entzugserscheinungen in Form von Angstzuständen, Schwindelgefühlen, Muskelzittern, Müdigkeit, Bauchkrämpfen, Übelkeit, Halluzinationen und Krampfanfällen.

Schädliche Folgen einer Langzeiteinnahme können sein:

  • Störungen der Bewegungskoordination (Erhöhte Sturzgefahr)
  • Reaktionsverzögerung (Fahrtüchtigkeit im Verkehr)
  • Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprobleme
  • Durchblutungsstörungen
  • Nierenschäden
  • Magen-Darm-Geschwüre
  • Depressionen

 

Abhängigkeit vermeiden

Die Einnahme von Medikamente scheint in bestimmten Situationen, wie beispielsweise einer Krise, als DIE Lösung und ist vielleicht sogar für einen kurzen Zeitraum sinnvoll. Medikamente lösen aber nicht die Ursachen der Beschwerden – etwa eine Krise in der Beziehung, Stress in der Schule, ungünstige Arbeitsbedingungen, finanzielle Sorgen oder eine psychische Erkrankung. Die Gefahr durch nicht bestimmungsgemässe Anwendung in eine Sucht zu rutschen, sollte immer auch berücksichtigt werden.  Dabei wäre es zu leicht den Ärztinnen/Ärzten die ganze Schuld in die Schuhe zu schieben. Letztendlich liegt die Verantwortung immer bei jedem selbst. Im eigenen Interesse sollte man daher auch darauf achten, dass das medizinische Personal bei Verschreibungen die 4K-Regel einhält:

  • Klare Indikation: Das Medikament sollte nur eingenommen werden, wenn eine eindeutige, medizinische Notwendigkeit besteht. In einem Gespräch mit der Ärztin/ dem Arzt sollte das abgeklärt und alternative Behandlungsmöglichkeiten (Psychotherapie, Stressbewältigung, etc.) besprochen werden.
  • Kleinste, notwendige Dosis: Nur so viel wie nötig – und unbedingt so wenig wie möglich einnehmen.
  • Kurze Anwendung: Nur für kurze Zeit überbrückend das Medikament einnehmen. Empfehlenswert sind maximal 14 Tage.
  • Kein schlagartiges Absetzen: Zur Vermeidung von Entzugserscheinungen nur langsam die Dosis verringern – mit ärztlicher Begleitung.

 

Im folgenden Video erfährst du mehr über die 4K-Regeln und Empfehlungen um Abhängigkeit zu vermeiden.

 

Häufige Fragen

Was ist Abhängigkeit?

 

Welche Arten von Medikamenten mit hohem Suchtpotenzial gibt es?

  • Schlaf- und Beruhigungsmittel (Hypnotika, Sedativa, Tranquilizer, Benzodiazepine)
  • Schmerzmittel (häufig in Form von Kombinationspräparaten mit zentral erregenden oder dämpfenden Wirkstoffen; beispielsweise Opiate)
  • Weck- und Aufputschmittel: vorwiegend Amphetamin-Abkömmlinge wie Methylphenidat

 

Macht mein Medikament abhängig?

 

Was ist der Unterschied zwischen Medikamentenmissbrauch und Medikamentensucht?

Ärztinnen/Ärzte unterscheiden zwischen Medikamentensucht und Medikamentenmissbrauch.
Ein Medikamentenmissbrauch liegt immer dann vor, wenn Arzneimittel anders als vom medizinischen Personal vorgeschrieben eingesetzt werden. Dies ist dann der Fall, wenn ein Medikament zu lange, in zu hoher Dosierung oder ohne medizinische Notwendigkeit eingesetzt wird.
Der Medikamentenmissbrauch ist oft der erste Schritt auf dem Weg in eine Medikamentensucht. Von einer Medikamentensucht spricht man aber nur, wenn die konsumierten Arzneimittel die Psyche beeinflussen (psychotrope Medikamente).

 

Wie gefährlich sind Schmerzmittel?

 

Was bedeuten Hochdosis-Abhängigkeit und Niedrigdosis-Abhängigkeit?

Abhängigkeit von hohen Dosen: Die Medikamente werden zumeist nicht wegen aktueller Beschwerden eingenommen, sondern weil ihre Wirkung als euphorisierend erlebt wird. Es entwickelt sich neben der körperlichen auch eine psychische Abhängigkeit. Dieser euphorisierende Effekt tritt üblicherweise bei therapeutischer Anwendung nicht auf und ist nur bei besonders „anfälligen” Menschen zu beobachten. Dazu gehören vor allem Personen, die bereits eine Abhängigkeit von anderen Substanzen aufweisen, wie z.B. Alkoholkranke oder Drogenabhängige.

Abhängigkeit von niedrigen Dosen (Gewöhnungseffekte): Wenn jemand ein therapeutisch verordnetes Medikament (z.B. wegen Angst, Schlaflosigkeit, Nervosität, …) über einen längeren Zeitraum, etwa einige Monate, einnimmt und sich eine körperliche Abhängigkeit einstellt. Betroffene zeigen kein süchtiges Verhalten, bekommen aber Beschwerden beim Absetzen des Medikamentes, was dann zu einer weiteren Einnahme führen kann.

 

Was hat es mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln auf sich?

 

Was ist „Purple drank/Lean“ und welche Wirkstoffe sind darin enthalten?

Purple Drank/Lean ist der Slang-Ausdruck für ein Mischgetränk aus verschreibungspflichtigem Hustensaft, Limonade und zerkrümelten Bonbons und ist vor allem unter Jugendlichen als Partydroge bekannt.

Die in Purple Drank/Lean enthaltenen Wirkstoffe Codein und Promethazin erzeugen Euphorie und ein als positiv empfundenes Gefühl der Betäubung, das sich in der Verlangsamung und Beeinträchtigung der Motorik äussert.

 

Was passiert in der Entzugstherapie?

 

Was kann man bei einer Medikamenten Abhängigkeit tun?

Der Prozess der Abhängigkeitsentwicklung vollzieht sich schleichend. Betroffene merken oft gar nicht, dass es bei ihrem Arzneikonsum schon gar nicht mehr um die momentane Linderung eines Symptoms geht, sondern bereits eine Abhängigkeit erreicht ist. Wie beim Alkohol wird so gut wie nie zugegeben, dass man abhängig ist. Wenn überhaupt, wird lediglich eingeräumt, dass man sich schon an die Tabletten gewöhnt hat.

Der Entzug und die Therapie von medikamentenabhängigen Menschen gestalten sich meist langwieriger als der von alkoholabhängigen Patienten, vor allem wenn es sich um Medikamente aus der Gruppe der Benzodiazepine handelt.


Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Links

Mehr nützliche Infos und Fakten zum Thema Medikamentenmissbrauch und -sucht findest du hier:

 

Eine Reihe an Selbsttests zum Thema Medikamentensucht und Tablettenmissbrauch sind hier aufgelistet:

 

Im folgenden Video erwartet dich ein Medikamenten-Preis-Check, die Beratung in den Apotheken wird auf die Probe gestellt und du erfährst welche Medikamente wirklich helfen und welche überflüssig sind:


Alles Porno ?!


Pornografie ist nicht etwas, dass eine Einzelne/ein Einzelner konsumiert, sondern ein Massenphänomen. Musste man früher noch aufwendig nach Videos oder Zeitschriften mit entsprechenden Inhalten suchen, hat man heute dank Internet mehr oder weniger immer und überall (kostenlosen) Zugang zu entsprechendem Material.

Was passiert in einem Porno?

Ein Porno ist nichts anderes als ein Film, in dem Schauspieler*innen nach einem festen Drehbuch Sex haben. Oft in den unterschiedlichsten sexuellen Stellungen und stundenlang. Gefühle wie Liebe und Zärtlichkeit haben in Pornos keinen Platz – vielmehr geht es darum, durch das fast ausschliessliche Zeigen von Geschlechtsorganen die Zuschauenden zu erregen.

Das Problem dabei ist, dass Pornos NICHT die Wirklichkeit zeigen.

 

Jugendliche & Pornos

MILF, Gangbang, Cumshot – diese Begriffe sind für viele Jugendliche nicht unbekannt, denn durchschnittlich haben Jugendliche spätestens mit 14 Jahren (wahrscheinlich aber schon sehr viel früher) schon mindestens einmal einen Porno gesehen. Viele, vor allem Mädchen, suchen dabei nicht einmal gezielt danach, sondern bekommen ihn quasi unfreiwillig zu sehen. Das ist der Fall, wenn sie sich aus Versehen in Internet-Suchmaschinen verschreiben, ein Pop-up mit pornografischem Inhalt aufpoppt oder weil ihnen jemand per Smartphone beispielsweise in einem Gruppenchat oder auf dem Pausenhof, einen Porno unter die Nase hält. 

Einen grossen Teil tragen dazu die Neuen Medien bei. Das klassische Fernsehen, per Video, DVD oder Zeitschriften haben dabei ausgedient. Mit dem ersten Smartphone machen Kinder und Jugendliche oft auch die ersten Erfahrungen mit Pornografie. Ansonsten werden Pornos, neben dem Smartphone, überwiegend auch auf Laptops und Computern konsumiert. Und dort können sie ja nicht nur geschaut, sondern auch ganz einfach weiterverbreitet werden.

Warum schauen Jugendliche Pornos?

Viele Jugendliche denken, dass sie für ihr eigenes Sexleben etwas lernen können, wenn sie vorher einen Porno schauen. Sie möchten wissen, „wie Sex funktioniert“ und was man von ihnen erwartet. Daher suchen viele auch ganz gezielt nach Pornos. Was denkst du: Kann man aus Pornos lernen, wie Sex funktioniert?  

Was für viele Sachen gilt, die man im Netz findet, gilt auch für Pornos: Die Realität ist anders, als es in den Clips dargestellt wird. 

Denn in den meisten Pornos wird körperlich aggressives Verhalten gezeigt. 90 % davon richtet sich gegen Mädchen/Frauen. Was das Ganze aber noch schlimmer macht ist, dass anders als erwartet, sich die Mädchen/Frauen in den Clips nicht gegen die Gewalt wehren, sondern entweder mit Lust oder zumindest Akzeptanz auf die Gewalt gegen sie reagieren. So etwas wie „Nein“ oder „Stopp“ bekommt man in einem Pornofilm nicht zu sehen. Es gibt einen, der sagt, wo es langgeht, und eine, die darauf reagiert – grundsätzlich wird also das gemacht, was Mann gefällt. Und das ist natürlich im realen Fällen bei einer guten Beziehung/Partnerschaft NICHT der Fall. Man soll jederzeit sagen dürfen, was einem gefällt oder eben gerade nicht gefällt und man muss sich zu nichts zwingen lassen, das man nicht machen mag.

Ergebnisse von Studie belegen, dass die klassischen Porno-Filme, die man im Internet so findet, zum grössten Teil auf die sexuellen Vorlieben von Männern ausgerichtet sind. Das ist aber nicht weiter verwunderlich, da sie auch das Geschlecht sind, das hauptsächlich Pornos konsumiert. Man könnte sich aber auch fragen, warum Frauen keine Pornos anschauen und der genannte Grund könnte darauf die Antwort sein.

Ein weiteres Problem von Pornos ist die Darstellung von Männern und Frauen. Genau wie bei der Werbung bekommt man auch in Pornos in der Regel hübsche, schlanke Frauen mit grossen Brüsten zu sehen. Die Männer haben oft einen Sixpack und einen überdurchschnittlich grossen Penis. Das macht Jugendliche, die Pornos vielleicht als erste und einzige Quelle verwenden, verunsichert. Bin ich gut genug? Hab ich zu viel Speck? Sind meine Brüste ansprechend? Ist mein Penis zu klein? 

Schönheitsoperationen haben in den letzten Jahren zugenommen. Frauen lassen sich dabei nicht nur mehr Fett absaugen oder Botox spritzen, Brustvergrösserungen und Schamlippen-Ops werden immer beliebter. Auch an Männer geht der Schönheitswahn nicht spurlos vorbei. Viele wollen einem „Porno-Ideal“ entsprechen und verzichten deshalb komplett auf Körperbehaarung.

 

Mädchen vs. Jungen

Beim Pornokonsum gibt es einen grossen Unterschied zwischen Mädchen und Jungen.  Jungen konsumieren Pornos nicht nur sehr viel häufiger, sondern auch regelmässiger als Mädchen und kommen früher mit Pornos in Berührung. So gilt es unter Jungen schon in jungen Jahren als “Mutprobe” so etwas Krasses wie einen Porno auf dem Smartphone zu haben. Dabei muss der Porno auf dem Handy dem Jungen nicht unbedingt gefallen. 

Im Unterschied zu Jungen konsumieren Mädchen Pornos überwiegend in einer festen Beziehung/Partnerschaft während Jungen gerne im gleichaltrigen Freundeskreis über das Thema sprechen.

Noch ein Unterschied ist, dass Mädchen Handlungen in Pornos zwar nicht von vornherein ablehnen, sie aber auf jeden Fall hinterfragen und reflektieren, was sie sehen. Sie stellen sich die Frage: „Würde ich das machen, oder würde ich nicht?“ Viele schauen auch, um zu sehen, „was es denn alles gibt“. Jungen hingegen konsumieren Pornos oft als Vorlage bei der Masturbation. Dabei bevorzugen sie in der Regel „normale“ Sex-Darstellungen die echt und natürlich wirken.

 

Was machen Pornos mit uns?

Pornos können erregend sein und Lust bringen. Sie können die Lust zwischen zwei Menschen aber auch unter Druck setzen. Den Druck bestimmte Dinge machen zu müssen, die man eigentlich gar nicht will oder auch den Druck etwas geniessen zu müssen, was sich aber für einen selbst falsch anfühlt. Wer anfängt, sein eigenes Sexleben mit dem zu vergleichen, was in Pornos passiert, wird unrealistische Erwartungen an sich selbst und das Gegenüber entwickeln.

Konkret sieht man das daran, dass man anfängt, den eigenen Körper oder den Körper des Gegenübers, mit den Darsteller*innen aus Pornofilmen zu vergleichen, die sich in vielen Fällen selbst unters Messer legen, um ihre Körper zu perfektionieren. Pornos sind ein Industrieprodukt und deshalb in den meisten Fällen auch künstlich. Makellose Körper, grosse Brüste und ein “perfekt” proportionierter Intimbereich entsprechen nicht dem realen Leben. 

Vielleicht aber fragt man sich auch, warum die eigene Ausdauer beim Sex nicht annähernd so gut ist wie die der Männer aus Pornos oder warum Frauen im realen Leben eben nicht immer wollen. Es kann auch sein, dass man in Pornos bestimmte Szenen oder Stellungen sieht, die zwar im Porno gut rüberkommen, im realen Leben aber nur von den wenigsten nachgemacht werden können oder von vielen auch als abstossend empfunden werden. 

Viele Dinge, die beim Sex im richtigen Leben eine wichtige Rolle spielen, werden in Pornos meistens nicht berücksichtigt – Intimität, Emotionen, weibliche Lust. Wie weiter oben schon erwähnt, spielen Gewalt und die Befriedigung von Männern in vielen Pornos eine wesentliche Rolle. Dazu gehören beispielsweise ein unsanfter, harter Umgang mit der Vagina, Dirty Talk ohne Grenzen und ein respektloser Umgang mit dem weiblichen Körper.
 

Da Pornos für viele der erste Zugang zu sexuellen Handlungen bedeuten, bekommt man ein falsches Bild von Sexualität, ist gestresst und entwickelt mitunter eine problematische Vorstellung davon, was im Bett denn tatsächlich abläuft und was dem Partner/der Partnerin gefällt. Denn anders als in Pornos oft dargestellt, stehen die wenigsten Frauen auf Ejakulat im Gesicht, Anal- oder Gruppensex. Auch lautes Stöhnen oder ein häufiger Stellungswechsel müssen nicht unbedingt gefallen. Wer ein erfülltes Sexleben will, sollte mit seinem Partner/seiner Partnerin über die eigenen Wünsche und Sehnsüchte reden können. Vielleicht gibt es ja Dinge, die beide gerne ausprobieren würden, aber sich bisher keiner getraut hat etwas zu sagen? Wer seine Wünsche nicht äussert wird über lange Sicht gefrustet werden und sich die Befriedigung mitunter in Pornos holen. Dieser oftmals heimliche Konsum kann auch die Partnerschaft beeinflussen. Der Partner/die Partnerin wird verunsichert und fragt sich, was man im Porno bekommt, dass man selbst im echten Leben nicht bieten kann/will.

 

Pornosucht

Übermässiger Pornokonsum kann sich körperlich wie phsychisch äussern. 

So hat man herausgefunden, dass häufige Selbstbefriedigung zu Pornos mit erektiler Dysfunktion zusammenhängt. Konkret bedeutet dass, das der Penis entweder gar nicht hart genug wird oder vorzeitig erschlafft.

Ein übermässiger Pornokonsum fördert Angstzuständen, Einsamkeit und depressiven Symptomen und die Qualität des eigenen Sexlebens und der Beziehung sinken.

Auch wenn Pornosucht bisher noch nicht als Sucht im eigentlichen Sinne gilt, möchte die WHO sie im ICD-11 (Internationale Klassifikation der Krankheiten), die Anfang 2022 in Kraft tritt, als Diagnose „Compulsive Sexual Behaviour Disorder“ (zwanghaftes sexuelles Verhalten) einführen.

Pornografie vs. Realität

Genau wie bei Fantasy-Filmen wird auch in Pornofilmen mittels technischer Tricks und anderer Hilfsmittel getrickst. Das Problem dabei ist, dass wir uns sehr wohl bewusst sind, dass ein feuer spuckender Drachen im echten Leben eben nicht existiert. Bei Pornofilmen ist es nicht anders, nicht alles was im Film passiert, ist in der Realität anwendbar oder gefällt.

Pornografie zeigt Sex, der so im Alltag selten oder gar nicht passieren kann. Körperbehaarung, Krämpfe, lustige Geräusche, eine peinliche Stellung, ein klingelndes Handy oder ein schreiendes Baby haben in Pornos – anders als im realen Leben in der Regel keinen Platz.

Hier erfährst du, wie viel Pornografie mit Realität zu tun hat:

 

Das Vorspiel
Anders als im realen Leben, geht es in Pornos oft DIREKT zur Sache ohne sich davor geküsst zu haben oder sich sonst gegenseitig in Stimmung zu bringen. Dabei brauchen Menschen im richtigen Leben (vor allem Frauen)  unterschiedlich lange, um warm zu werden. Tatsächlich gibt es auch für Pornodarsteller*innen Aufwärmphasen, die aber aus dem Film herausgeschnitten und hinterher nicht zu sehen sind.

Fifty Shades of grey
Tatsächlich mögen die in Pornos weitverbreiteten Stellungen und Praktiken im realen Leben nicht alle Menschen gleichermassen. Vielleicht sind sie in der Fantasie reizvoll und sexuell erregend – sie selbst ausprobieren wollen die meisten aber nicht. Einige der gezeigten Praktiken stoßen auch viele Männer und Frauen generell ab. Von Vornherein ausgehen, dass der Partner/die Partnerin damit also einverstanden ist, kann man auf keinen Fall.

Ständiger Wechsel ist besser
In Pornofilmen führen die Darsteller*innen meist wahre Stellungs-Kunststücke in regem Wechsel aus. Abgesehen davon, dass viele Stellungen schon rein körperlich nicht für jedes Paar funktioniert, geht es beim Sex auch nicht darum, möglichst alles abzuspielen, sondern gemeinsam Intimität zu geniessen.

Jede/r hat einen perfekten Körper
Sixpack, keine Haare und Muskeln – Pornos zeigen oft durchtrainierte Männer und Frauen mit einwandfreiem Körper. Pornodarsteller*innen trainieren hart, um gut auszusehen, weil ihr Körper bei den Filmen im Mittelpunkt steht. Fun Fact: Sehr oft werden die Geschlechtsteile auch mithilfe von Tricks vergrössert (z.B. werden große Penisse erst danach in den Film hineinmontiert bzw. bei Bildern mit speziellen Programmen vergrößert). Wichtig: Dein Körper hat keinen Einfluss darauf, wie gut der Sex ist. Daher akzeptiere deinen Körper so wie er ist.

Der (gleichzeitige) Orgasmus
Anders als in Pornofilmen dargestellt entspricht es keineswegs der Realität, dass man a.) immer einen Orgasmus bekommt und b.) das Ganze noch gleichzeitig. Vor allem für Frauen ist es oft ganz schön schwer, überhaupt zum Orgasmus zu kommen. Daher gilt: Lass dich nicht unter Druck setzen! Nichts muss!

Je grösser desto besser
Auch das ist eine Unwahrheit – auch wenn in Pornos meist riesen Penisse zu sehen sind. Tatsächlich ist eine durchschnittliche Vagina nur 8-12 cm lang, während ein durchschnittlicher Penis in erigiertem Zustand 13 – 14 cm lang ist. Da sich die Vagina bei ausreichender Erregtheit noch dehnt, passt das also perfekt. Ein Penis von z.B. 20 cm Länge ist daher für die meisten Frauen beim Sex (und sehr wahrscheinlich auch für die meisten Pornodarstellerinnen) einfach nur schmerzhaft, da er gegen den Muttermund stossen würde.

Wir können (und wollen) immer (stundenlang)
Erektionsprobleme, vorzeitiger Samenerguss, Lustlosigkeit? Alles im echten Leben nichts Ungewöhnliches. In Pornos bekommt man davon allerdings nichts zu sehen. Auch was die Dauer von Sex anbelangt gibt es keine Regel. Je nach Situation kann es mal länger dauern, oder eben nur ein Quickie sein, der nach wenigen Minuten vorbei ist.

Kondome braucht niemand!
Falsch! Auch wenn es in Pornos anders rüberkommt. Ungeschützten Sex solltest du nur dann haben, wenn du dir absolut sicher sein kannst, was dein Sexpartner betrifft. 

Frau will was Mann will
In Pornos werden Frauen oft als Objekte dargestellt, die tun müssen, was die Männer von ihnen verlangen oder auch ganz zufällig immer genau das wollen, was man will. Tatsächlich ist es aber so, dass klarerweise beide mit dem einverstanden sein müssen, was passiert. Die Bedürfnisse der Frauen und Mädchen sind natürlich genauso wichtig, wie die Bedürfnisse der Männer und Burschen. Nein ist nein! Wer das nicht akzeptiert, macht sich strafbar. Überlege dir also genau, was dir gefällt und was du gerne möchtest und lass dich nicht zu Dingen überreden, die du nicht möchtest.

Stöhnen gehört einfach dazu
Mag ja sein, dass es einige Männer antörnt, wenn Frauen laut stöhnen – dabei ist das übertriebene Stöhnen aus Pornos meist weit von der Realität entfernt und vor allem einstudiert. Ein Porno ist eben auch nur ein Film.

Büro, Restaurant, Park oder Fitnessstudio
Natürlich kann es aufregend sein, sich am ein oder anderen Ort zu vergnügen. In der Regel riskiert man nicht nur, sich eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses einzufangen, sondern kann es je nachdem auch ganz schön unbequem sein. In Pornos ist es natürlich das Normalste der Welt, dass man immer und überall kann (und will).

Alle Männer sind beschnitten
Eindeutig nein, obwohl Pornos uns oft etwas anderes vermitteln. Der Grund dafür? Der Penis kommt in den Filmen besser zur Geltung und es ist hygienischer (weil die Eichel frei ist) – was bei dem beruflich bedingten häufigen Partnerwechsel sehr vorteilhaft ist. In der Realität gibt es sowohl beschnittene wie unbeschnittene Penisse und auch nicht jede Frau findet beschnittene Penisse schöner als unbeschnittene.

Frau und Mann wollen immer (gleichzeitig)
Definitiv nein. Mal ehrlich, dass Frau und Mann im selben Augenblick Sex wollen – natürlich auch noch die gleiche Art von Sex ist doch echt unwahrscheinlich? Man hat ja auch nicht immer zur gleichen Zeit Lust auf das genau gleiche Essen? “Lust” ist eine komplizierte Angelegenheit, die von einem Moment in den nächsten ins Gegenteil umschlagen kann. Lust auf Knopfdruck ist daher ein Mythos.

 

Rechtliches – Was ist erlaubt?

Pornografie ist weit verbreitet und wird von Menschen unterschiedlichsten Alters konsumiert und auch produziert. Doch wie sieht die rechtliche Seite aus? Was geht für Erwachsene, was geht für Jugendliche, und was geht gar nicht? 
Nicht jedes Nacktfoto ist ja an sich schon pornografisch, doch kann z.B. das Foto einer 15-Jährigen in eindeutig sexy Pose bereits als Kinderpornografie beurteilt werden, auch wenn sie es in harmloser Verliebtheit nur für ihren Freund aufgenommen hat. Im Zweifelsfall entscheidet der Richter/die Richterin, was pornografisch ist.

Die Paragrafen 218a und 219 im Strafgesetzbuch regeln die rechtliche Lage in Bezug auf Pornografie. Konkret geht es im Gesetz um die Produktion von Pornos (Wer und was wird dargestellt?), als auch für den Besitz, die Weitergabe und Verbreitung von Pornografie (Wer darf wem welche Inhalte zugänglich machen ?). 

Grundsätzlich gilt, dass bestimmte Darstellungen von Sexualität die sexuelle Entwicklung von Jugendlichen beeinträchtigen können, während sie für Erwachsene keine Gefahr darstellen. Deshalb ist es verboten, Personen unter 16 Jahren pornografisches Material zugänglich zu machen, d.h. solches Material, dessen Produktion, Besitz und Konsum für Erwachsene erlaubt ist (= legale Pornografie).

Unter 16 Jahren darfst du deshalb laut Gesetz pornografisches Material 

  • nicht verwenden (z.B. Anschauen im Internet, am Smartphone)
  • nicht besitzen (z.B. Downloaden, USB-Sticks austauschen…) 
  • und nicht weitergeben (z.B. Handyfilme tauschen, in WhatsApp-Gruppen schicken…)
    § 218a Abs. 1 StGB

Wichtig: Solltest du unter 16 Jahren sein und trotzdem schon einmal einen Porno angeschaut haben, machst du dich NICHT strafbar. Strafbar macht sich die Person (ab 14 Jahren = strafmündig) oder die Anbietenden der Website, die dir den Porno zugänglich macht! Als Jugendliche*r muss man also keine Angst haben, dass man dafür bestraft werden könnte, wenn man sich Pornos anschaut.

Was du auch nicht vergessen solltest: Wenn du selbst über 14 Jahren bist und einem Freund/einer Freundin unter 16 Jahren einen Porno zeigst, schickst oder sonst irgendwie zugänglich machst, wirst du selbst zum Anbietenden und machst dich strafbar! Denn bereits Jugendliche ab 14 Jahren können in Liechtenstein vom Gesetz zur Rechenschaft gezogen werden! Wenn du und die andere Person aber schon beide über 16 Jahre seid, ist das kein Problem. Daher also bitte immer doppelt überlegen, bevor man Bilder oder Videos weiterschickt.

Das Jugendschutzgesetz wird nicht gemacht, um Jugendliche einzuschränken, ganz im Gegenteil. Dahinter steckt der Wunsch, dass man gesund Aufwachsen und sich völlig frei entfalten kann. In Bezug auf Pornos heisst dass, dass das Jugendschutzgesetz davon ausgeht, dass Jugendliche entwicklungsbedingt erst ab dem 16. Lebensjahr zwischen echtem Sex und inszeniertem Porno unterscheiden können. Deshalb liegt hier die Grenze für den legalen Konsum bei 16 Jahren.

Es gibt vier Formen von Pornografie, die allgemein verboten sind (= illegale Pornografie), um zu verhindern, dass diese nachgeahmt werden und weil sie für die «Darsteller*innen» erniedrigend bzw. menschenunwürdig sind. Dazu zählen sexuelle Darstellungen:

  • mit Jugendlichen unter 18 Jahren, egal in welcher Form sie mitwirken. Dazu gehören auch Handlungen an sich selbst oder an Personen unter 18 Jahren;
  • mit Tieren;
  • mit menschlichen Ausscheidungen (=Kot und Urin, aber nicht Sperma und Blut);
  • mit Gewalttätigkeiten. 
    § 218a Abs. 3 und 4, sowie § 219 StGB

Die oben genannten Formen von Pornografie sind AUSNAHMSLOS verboten. Wenn du diese trotzdem vom Internet herunterlädst, besitzt (Download ist Besitz), gar herstellst oder weiterleitest, machst du dich strafbar (ab 14 Jahren)!

Sexting

Eine spezielle rechtliche Regelung gilt für das unter Jugendlichen beliebte “Sexting”. Sexting (“Sex” statt “Text”) steht für das gegenseitige Versenden von sexy Fotos oder Filmchen auf dem Smartphone, das als digitaler Liebesbrief zwischen Verliebten oder auch als Mutprobe inzwischen recht verbreitet ist.

Das Problem dabei? Rein rechtlich zählt Sexting bei Jugendlichen unter 18 Jahren genau genommen als Kinderpornografie. Egal, ob man Bilder herstellt, besitzt oder weiterleitet. Das heisst, wenn eine 15-Jährige ein Bild von sich selbst in sexy Unterwäsche macht und dieses auch noch im Internet hochlädt oder an jemand weiterleitet, wird sie selbst zur Herstellerin und Anbieterin von illegaler Pornografie und macht sich dadurch strafbar. 

Jugendliche müssen also unbedingt wissen, dass bereits das Aufnehmen, also die Herstellung eines Fotos oder Videos strafbar sein kann, wenn die Darstellung einen sexuellen Kontext hat und die Dargestellten unter 18 Jahre alt sind! Da die Weiterleitung aller jemals versendeten Bilder nicht kontrolliert werden kann, besteht ausserdem die Gefahr, dass die Bilder missbraucht und auch als Mobbing-Waffe verwendet werden.

Sexting ist nur dann straffrei, wenn 

  • die Beteiligten beide schon 18 Jahre alt sind oder
  • die Beteiligten beide mindestens 14 Jahre alt sind und es einvernehmlich ist (wenn also beide damit einverstanden sind)
    § 219a Abs. 6 StGB

Das heisst: Du kannst deinem Freund/ deiner Freundin ein Nacktfoto von dir schicken. Er/Sie darf es auf dem Handy speichern. ABER er/sie darf es nicht an andere weiterleiten oder anderen zeigen – anderenfalls macht er/sie sich strafbar! Denn du alleine darfst entscheiden, wer das Bild haben darf und wer nicht.

Also überlege immer gut, ob und wem du Nacktfotos von dir schickst!

Internet

Ein grosses Problem bei der Verbreitung von Pornografie stellt das Internet dar. Über das Internet kann man nämlich in Sekunden Bilder, Videos etc. hoch- bzw. herunterladen. Und dabei handelt es sich nicht immer um legale Sachen – das Internet ist nämlich kein rechtsfreier Raum. Online gelten die gleichen Gesetze wie offline. Wer sich also Pornos im Internet anschaut, sollte sich davor genau darüber informieren, wie die rechtliche Lage ausschaut. 

Wie weiter oben schon erwähnt, machst du dich auch unter 16 Jahren nicht strafbar, wenn du einen Porno schaust. Strafbar macht sich die Person oder Seite, die dir Zugang zu dem Porno verschafft. Das stellt die Strafverfolgung aber vor ein grosses Problem. Denn

  1. gibt es unglaublich viele Porno-Seiten-Anbietende mit einer ungenügenden Alterskontrolle (Selbst wenn manche Anbieter den User auffordern, nur dann die Seite zu nutzen, wenn er/sie über 18 ist, kann jedes Kind diese Aufforderung ignorieren und einfach behaupten, es sei erwachsen. Und
  2. Befinden sich die meisten Server, von denen Pornografie abgerufen werden kann, nicht in Liechtenstein, sondern irgendwo auf der Welt, wo die Liechtensteiner Jugendschutzbestimmung nicht angewendet werden kann.

Noch Fragen?

Wenn du noch Fragen zu dem Thema hast oder vielleicht selbst von Sexting betroffen bist, zögere nicht, uns zu schreiben aha@aha.li. Du kannst dich aber auch an die Polizei oder die Opferhilfestelle wenden. Falls eine Anzeige möglich, sinnvoll oder nötig ist, kann die Polizei dir das weitere Vorgehen erklären. Sinnvoll ist es aber, dich zuerst an uns oder die Opferhilfestelle zu wenden, da die Polizei in bestimmten Fällen gezwungen ist, sofort zu handeln. 

Weitere rechtlichen Infos finden sich auch in der folgenden Broschüre:

Aus Pornofilmen lernen?

Wie weiter oben schon beschrieben, denken viele Jugendliche, dass sie für ihr eigenes Sexleben etwas lernen können, wenn sie vorher einen Porno schauen. Was denkst du: Kann man aus Pornos lernen, wie Sex funktioniert?  

Die Antwort darauf? Vieles lernt man in Pornos gerade nicht. Denn die wirklich interessanten und relevanten Fragen wie ‚wie kann ich jemanden ansprechen, in den ich verliebt bin‘ und ‚darf ich eigentlich schwul sein?‘, werden dir ein Porno nicht beantworten können. Themen, wie der Aufbau und die Gestaltung von Liebesbeziehungen werden in Pornos komplett ausgeklammert, es geht rein um die körperliche Befriedigung. Dabei ist Sex am schönsten, wenn Gefühle im Spiel sind. Wenn es nicht nur um die eigene Befriedigung geht, sondern auch darum, dem anderen Genuss oder sogar Höhepunkte zu schenken. Dazu ist es wichtig, miteinander zu reden was einem gefällt, was man gemeinsam ausprobieren möchte, aber auch darüber, was ein No-Go ist. Und das lernt man nun einmal nicht aus einem Porno. 

Dass du neugierig und/oder vielleicht auch nervös bist und mehr über “die schönste Sache der Welt” wissen möchtest, bevor es dann tatsächlich passiert ist völlig normal. 

Woher du deine Informationen über Sexualität beziehst, bleibt natürlich dir selbst überlassen. Klar ist aber, wenn du etwas Realistisches über die Sexualität wissen möchtest, um z.B. auf dein erstes Mal besser vorbereitet zu sein, dann bist du bei Pornos an der falschen Adresse. Denn Pornos sind keine Dokumentarfilme, sondern eher vergleichbar mit Spielfilmen bzw. Fantasyfilmen. Wer denkt, dass Pornos viel mit dem echten Leben zu tun haben, setzt sich selbst unter Druck vor lauter Angst anders oder im Bett nicht gut genug zu sein. 

Grundsätzlich gilt, solange niemand zu etwas gezwungen wird und es offensichtlich beiden gefällt, kann nichts schiefgehen! Es gibt aber auch informative Seiten, die dir helfen können, dich auf dein Erstes Mal vorzubereiten:

 

 

Pornos = gut oder schlecht?

Pornos sind weder gut noch schlecht. Sie können die Fantasie anregen – nimm es dir nicht zum Vorbild für deinen eigenen Sex, denn sie entsprechen nicht der Wirklichkeit. Viele Menschen finden Pornos ausserdem gar nicht erotisch, da sie nicht den eigenen Wünschen und Bedürfnissen entsprechen. Anders als in Pornos geht es bei Sexualität darum, die eigenen UND die Bedürfnisse des Sexualpartners/der Sexualpartnerin zu erfüllen. Es gibt kein Rezept für tollen Sex. Sich wohlfühlen, Vertrauen zu haben, den eigenen Körper zu kennen und sich hingeben können, sind gute Voraussetzungen. 

Bin ich attraktiv? Werde ich jemanden finden? Muss ich in einer Beziehung sofort Sex haben? Wie kann ich über Sex sprechen? Pornos können dir auf diese und andere Fragen, die dich vielleicht aktuell beschäftigen, keine Antwort geben. Wenn du etwas über den Aufbau und die Gestaltung von Liebesbeziehungen lernen möchtest, wende dich an Personen, denen du vertraust, oder nutze vertrauenswürdige Quellen aus dem Internet, Büchern, …. Diese sind weiter oben aufgelistet. 

Wer gerne unterschiedliche Dinge ausprobiert, kann sich bei Pornos Inspirationen holen und so vielleicht das eigene Sexleben ein wenig aufpeppen. Aber auch hier gilt, Kommunikation ist alles. BEIDE müssen damit einverstanden sein. Ausserdem kann man über Pornos ja auch draufkommen, was man nicht möchte. Und das ist auch positiv. 

Was du auch auf keinen Fall tun solltest, ist dich mit den Darsteller*innen aus Pornofilmen zu vergleichen. Auch sie entsprechen nicht dem Durchschnittsbild eines Mannes oder einer Frau und vermitteln den Eindruck, dass man genauso ausschauen soll.

Wenn du in einem Porno etwas siehst, dass dir Angst macht oder du nicht verstehst: Sprich mit einer erwachsenen Vertrauensperson darüber, oder wende dich an einen Beratungsdienst:

 

Fazit

Pornos haben einen Einfluss auf unser Sexleben. Ob einen negativen oder positiven hängt von der Reife ab. Pornografie kann Anregungen bieten, was man selbst ausprobieren möchte oder eben nicht – und das kann auch bestärkend sein.

Wer aber selbst noch nie Sex hatte und (zu) früh mit Pornos in Kontakt kommt, könnte Schwierigkeiten haben, Realität von Fantasie zu unterscheiden oder ein schlechtes Selbstbewusstsein entwickeln, da man den Darsteller*innen aus Pornofilmen so gar nicht ähnelt. 

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